Teleobjektiv Tamron 50 – 400 mm

Als man mir 2019 in Spanien mein tolles Teleobjektiv geklaut hatte, war ich schon angefasst. Ok, dachte ich, ist ja nicht so notwendig. Seit dem lag aber meine gute Sony A7 eigentlich nur noch herum.
Auf unserer letzten Wintertour hatte ich dann allerdings mit all den Flamingos, Kranichen und anderes Getier ein richtiges Teleobjektiv schmerzlich vermisst. Das Tele meiner kleinen Canon G5X, mein ständiger Begleiter, verdient dabei schlicht den Namen nicht.
Nun stellte sich für mich nur die Frage, welches Teleobjektiv? Unter 400 mm Brennweite sollten es bei meiner Sony Vollformat jedenfalls nicht sein.

Sony 100 – 400 mm oder Tamron 50 – 400 mm?

Da relativ preisgünstig, fiel mir sofort das Tamron 50 – 400 mm ins Auge. Bei Recherchen im Netz stieß ich dann auf die Begrifflichkeiten wie „Rentner-“ oder „Suppenzoom“. Dies sind schlicht Verballhornungen für eben solche Super-Zooms. Warum?
Das Problem besteht nämlich darin, bei solch großen Brennweitenbereichen das Bild verzerrungsfrei bis in die Außenbereiche abzubilden.
Da treibt Sony natürlich einen größeren Aufwand. Durch die Konstruktion der kurzen Wege verfügt es über einen superschnellen Autofokus und zeichnet bis in den Rändern des Bildes scharf ab. Allerdings ist es auch mit ca. 2.200,-€ selbstredend fast doppelt so teuer als das Tamron.
Beim Tamron, kann man in der Tat leichte Unschärfen am Rand erkennen, aber nur unter seltenen Bedingungen, die in der Praxis so gut wie gar nicht auftreten. Durch das Bokeh treten nahezu fast immer Tiefenunschärfen auf, da ist es völlig egal, ob das Objektiv außen scharf abbildet oder nicht!
Der Autofokus ist konstruktionsbedingt auch deutlich langsamer, aber das ist bei meiner Sony eh eine Grundkrankheit. Nachteilig ist es wirklich nur dann, wenn Objekte schnell auf einen zukommen, ansonsten ist die Nachführung des Autofokus völlig ok.
Dann stieß ich auf ein YouTube-Video eines kompetenten Foto-Fachmannes, seine Argumente haben mich dann schlicht überzeugt. Schaut euch bei Interesse einmal das Video einmal an. Drittanbieter-Cookies müssen jedoch erlaubt sein und wenn ihr es anschaut, es werden Daten an Google übermittelt. Siehe Datenschutzerklärung.

Warum es ein Tamron 50 – 400 mm wurde

Selbstverständlich ist der Preis auch ein Argument. Warum soll ich ca. 1.000,-€ für nur einen marginalen Qualitätsgewinn bei den Bildern mehr zahlen? Dazu kommt, dass eben jener in der Praxis, zumindest bei mir bedeutungslos ist. Ich denke, das Sony bleibt eher einem bestimmten Käuferkreis vorbehalten, die andere Anforderungen haben.
Hier die Argumente für mich für das Superzoom Tamron 50 – 400 mm.

• Das Tamron hat selbst bei Blende 7,1 ein schier unglaubliches Bokeh, da kommt das Sony nicht im Ansatz heran.
• Eben dieses Bokeh und auch die Tatsache, dass man bei diesem Tele bemüht ist, das Objekt in der Mitte scharf zu stellen, macht eine Scharfstellung am Rand völlig überflüssig. Also völlig egal, wenn das Sony da schärfer abbildet.
• Mit 50 mm Brennweite hat man bei Vollformat quasi ein Normalobjektiv, d.h. ich werde meine Sony auch mal wieder auf Wanderungen oder Radtouren mitnehmen und bin für alle Gegebenheitet gerüstet. Bei 100 mm müsste man wieder ein zusätzliches Objektiv mit sich herum schleppen, eben das will ich ja nicht. Zudem das Sony auch ne Ecke schwerer ist…
• Die kürzeste Entfernung beträgt beim Tamron 25 cm (Sony 95 cm), d.h. man hat fast ein Makroobjektiv!
• Die Objektivlänge ist mit 18 cm und das Gewicht mit 1.155 gr. auch noch akzeptabel um es auf Wanderungen mitzunehmen. Das Sony wäre da deutlich größer und schwerer.
• Als wirklichen Nachteil sehe ich, dass man ein Stativ nicht am Objektiv befestigen kann, sondern den Befestigungsring separat erwerben muss. Traurig…

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Hier noch eine kleine Galerie meiner ersten Bilder mit dem Tamron 50 – 400: