Das liebe Geld – die monatlichen Kosten

Das liebe Geld – die monatlichen Kosten

Update 07/2022

Geld
Foto: M. Scharrer – Das liebe Geld

Die bisherigen Zahlen stammten noch aus dem Jahr 2017. Auf Grund geringer Inflation waren sie bis Ende 2021 noch halbwegs aktuell.
Nach Corona und Eintritt der EU in einen nicht nur Wirtschaftskrieg hat sich mit der rasant eingesetzten Inflation einiges getan.
Ich habe deshalb den Artikel Zahlenmäßig überarbeitet.
Sind wir nun nicht mehr mit zwei Motorrädern oder unseren Lada unterwegs, sondern nur noch mit dem Bimobil und leben auch sparsamer, sind die Kosten doch explodiert. Von Ende 2021 bis März 2022 haben wir gut 30 % unseres Einkommens an Kaufkraft verloren.
Reichten 2017 für die USA inklusive Parks, Mietwagen, Hotels etc. noch 1.000€ im Monat. Oder reichten mit Motorrädern oder gleichzeitig mit Lada unterwegs, also doppelte Spritkosten, bis Ende 2021 noch 1.300,-€, fallen jetzt monatlich ca. 1.900,-€ bei sparsamerer Lebensweise an. Blöde, dass sich das Einkommen lediglich um einen Bruchteil der gestiegenen Kosten erhöht hat.

Die Finanzphilosophie

Wie macht ihr das mit dem Geld und Unterhalt bei eurem Leben im Wohnmobil, so lautet manche Frage…
Sicher, es ist einfacher, immer mehr zu haben, als auf einmal den Gürtel enger schnallen zu müssen. Wo hier die Schmerzgrenze für den Einzelnen ist, das muss wohl jeder mit sich selbst nach seinen Ansprüchen ausmachen. Nur soviel, es geht auch mit deutlich weniger Geld, ohne Verlust von Lebensqualität. Ich kann aber auch nur für uns sprechen.

Als kleiner ideenreicher Beamter mit teilweiser Selbständigkeit und meine U. als Angestellte kamen wir bisher sehr gut über die Runden. Beim Einkauf der Lebens- und Genussmittel oder Erfüllung von Wünschen brauchten wir uns keinen Kopf machen. Das ging dann nicht mehr. Genauso wenig können wir mal eben 10.000 Euro wie bisher für einen Urlaub, neue Mopeds, Kameras oder anderen technischen Schnickschnack locker machen.
In Zahlen ausgedrückt liegen wir nun ca. 500 Euro über Hartz IV bei zwei Personen, wir haben rund 70% weniger Haushaltseinkommen.

Klingt hart, isses aber nicht wirklich…
Klamotten, Möbel, Statussymbole, Essen gehen und all die Dinge haben uns noch nie wirklich interessiert, geschweige, dass wir hierfür viel Geld ausgegeben hätten. Von daher brauchen wir uns hier nicht wirklich einschränken, weil es nichts einzuschränken gibt.
Die ganze Fliegerei um den Erdball ist vorbei, wir fahren jetzt … 🙂
Technische Gerätschaften, auf die wir nicht verzichten mögen wie Kamera, Videokamera, Drohne, Laptop u.s.w. sind im Vorfeld angeschafft worden und halten noch etliche Jahre.

Die Finanzplanung

Was es zu decken gilt, das sind die reinen monatlichen Kosten für Versicherungen, Telefon, Essen etc., da ja andere Kosten die man so hatte wegfallen, wie z.B. die Nebenkosten im Steinhaus.
Hier einmal unsere grobe Berechnung, die sich auch in der Praxis so dar stellt.
Dem Unterhalt des  des Bimobils liegt eine Fahrleistung von ca.12.000 km/anno zu Grunde.
Wieviel braucht man fürs reine Essen? Dies sind so seit Kriegsausbruch um die 700 Euro/Monat, wobei wir nahezu ausschließlich selber kochen.
Obwohl wir eher frei stehen, können aber doch mal  Stellplatzgebühren anfallen.
Für die Wasserversorgung fallen nicht mehr als um 20,- Euro/Monat an.
Gas: Hier spielt die Wintertauglichkeit und das auf Autarkie ausgelegte Bimobil seine Vorteile aus: Der 116L-Gastank hält 2 – 4 Monate, je nach Jahreszeit. Für die 3 Wintermonate benötigen wir zwei Füllungen. Die 5 Füllungen im Jahr kosten kriegsbedingt aufgerundet um 600,- Euro/Jahr. Strom brauchen wir gar keinen, da wir hier 100%ig autark sind. Mit den nun 1.900,- Euronen/Monat kommen wir gut über die Runden. ein evtl. Überschuss verschwindet dann für Bier/Wein oder das Eis nebenbei oder wenn wir sonst mal etwas für Eintritte oder einer sonstigen Nebensächlichkeit etwas ausgeben.
In der Praxis sind die Stellplatzkosten eher geringer da wir meist frei stehen. Die Berechnung liegt also eher am oberen Ende der Finanz-Stange.
Wer vor hat, auszusteigen um im Wohnmobil zu leben, das ist wahrscheinlich günstiger, als im Steinhaus zu leben und das mit deutlich mehr Lebensqualität.

Kostenaufstellung

Festkosten/Monat: 
  
Krankenversicherung400,00 €
Unterhalt BiMo, einschl. Inspektion100,00 €
sonst. Versicherung / Kosten50,00 €
Blog/Serverkosten12,00€
Internet/Telefon80,00€
Rücklagen100,00€
  
Variable Kosten 
Gas50,00 €
Wasser20,00 €
Sprit bei 1.000 km/Monat300,00 €
Stellplätze50,00 €
Essen700,00 €
  
Gesamt:1.862,00 €

Oh Gott, aber wenn mal was passiert

Richtig, aber ich wäre nicht Beamter geworden, wenn ich da nicht ein Sicherungsseil eingebaut hätte 🙂
Zu den bewundernswerten Typen, die wirklich aussteigen und sich in einem alten Wohnmobil mit temporären Arbeiten oder knappem Geld über Wasser halten, gehören wir nicht.

Es kann viel passieren, sei es Krankheit (gerade in unserem Alter), ein Unfall, hohe Reparaturkosten oder andere Anschaffungen stehen an. Oder jetzt Krieg, wo einiges aus den Fugen gerät…

Es sollte immer ein ausreichendes finanzielles Polster für Eventualitäten vorhanden sein!

Man kann nicht mal eben einen Kredit aufnehmen, dazu ist keine Luft da, bzw. die Banken geben nichts und auch der müsste abgestottert werden. Das ganze Vorhaben mit dem Leben im Wohnmobil kann plötzlich ein jähes Ende haben!
Wer sein Haus verkauft, sollte einen Teil des Erlöses auf der Kante liegen haben!
Steht kein Polster zur Verfügung, sollte das Monatseinkommen wenigstens so hoch sein, dass Rücklagen gebildet werden können, ich denke, so um 300,- Euro/Monat neben den eigentlichen Rücklagen für den Unterhalt sollten es schon sein.