
Italien 2025-Sardinien
Wir hatten uns ganz spontan dazu entschlossen, von Neapel aus nach Sardinien überzusetzen.
Wir kennen ja Sardinien schon von einer Motorradtour her, aber nun wollten wie die Insel auch einmal mit dem Wohnmobil erkunden. Außerdem liegt sie ja mehr oder weniger auf dem Weg zurück nach Deutschland 😉
Vorheriger Reisebericht: Italien 2025 – Pompeji
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20.02.2025-Cagliari
Wir hatten Morgens bei zunächst heiterem, dann grauem und stürmischen Wetter Sardinien erreicht. Die Fähre war ein richtiges Abenteuer für sich. Alleine der Versuch, den CheckIn zu erreichen war eine Irrfahrt mit Ehrenrunden durch den Hafen, da Nachfragen immer zu unterschiedlichen Ergebnissen führten. Die Hinweise seitens Grimaldi waren da mehr als dürftig.
Dachte ich bisher, griechische Fähren und Häfen wären chaotisch, nein, zumindest die Organisation an Bord klappte dann doch immer.
Bei Grimaldi gewinnt man jedoch den Eindruck, die Einweiser würden ihren Job das erste Mal machen. Drei Einweiser gaben mir unterschiedliche Anweisungen, der Vierte läuft mir vors Auto und alle Schreien wie die Irren durcheinander. Andere spielen Tetris konfus und lassen ein Fahrzeug so blöde zwischenparken, das ich passgenau rangieren musste. Dabei hätte das einfach raus fahren können und es wäre genügend Platz gewesen.
Egal, mit genug mentalem Valium intus war das sogar lustig und hat fast Spaß gemacht.
Die Überfahrt Neapel – Cagliari kostet z.Zt. 290€, für Senioren abzüglich 20%. Zumindest wenn man nicht so dumm wie ich ist, das Häkchen bei Senior zu machen.
Bei einem Salzsee mit Flamingos fanden wir dann unseren ersten Übernachtungsplatz.






21.03.2025-Chia-45km
Bei Chia soll sich angeblich der schönste Strand Sardiniens befinden. Nun, keine Ahnung, da dies der erste Strand ist den wir auf Sardinien kennen gelernt hatten.
Doch, dieser sehr feine saubere Sand und der weitläufige Strand ist schon toll! Was wir aber als noch viel gewaltiger empfunden hatten, das ist die Küste an sich. Brauner Granit in bergiger Landschaft umgeben von blühendem Macchia-Bewuchs, ein Salzsee mit Flamingos und die schön bewachsene Dünenlandschaft hatten uns schlicht begeistert!
Dazu dann das klare, türkisfarbene Meer und der tiefblaue Himmel, also wenn das Wetter passt. Bei uns war es eher milchig grau mit leicht durchscheinender Sonne, was der Schönheit allerdings keinen Abbruch getan hat. Kitschpostkartenbilder kann ja schließlich jeder 🙂
Wenn man sich die Anzahl der großen Parkplätze betrachtet, dürfte hier in der Saison mächtig was los sein. Auf den noch nicht mal schlecht angelegten Parkplätzen kann auch mit Wohnmobil übernachtet werden. Im Winter sind die Plätze allerdings geschlossen.




Am Rande bemerkt
Waren wir immer von der herzlichen Freundlichkeit der Menschen in der Türkei angenehm überrascht, hatten wir dies hier in in Italien nicht erwartet. Egal wo wir in den letzten vier Wochen auch waren, überall begegnete uns eine offene Herzlichkeit.
Heute dann ein besonderes Erlebnis am Strand:
Zwei Italiener hielten am Strand ein Picknick ab und als wir bei ihnen vorbei kamen wurden wir sogleich zu einem Haps und einem Glas Wein eingeladen.
Die Unterhaltung mit Händen und Füßen sowie italdenglischem Kauderwelsch war zwar etwas schwierig, aber klappte halbwegs.
Das war wieder solch ein Moment der das Reisen so wertvoll macht. Allerdings in Italien hätten wir das so in der Form gar nicht erwartet.




Spartivento Wanderung
Heute hatten wir eine kleine 10 km Wanderung vom Chia Beach aus durch die Macchia mit den Granitfelsen des Capo Spartivento und entlang der Felsküste zurück unternommen.
Jetzt im Frühling blüht es überall und würzige Dürfte durchdringen die Luft. Die Macchia-Landschaft mit der Felsküste und den wilden Buchten könnte glatt Kulisse eines Fantasy-Films sein. Die Bilder können diese mystische Welt nicht im Ansatz erfassen.
Wir hatten heute sogar Glück mit dem Wetter, denn die Sonne schien den ganzen Tag über, allerdings konnte sie lediglich milchig den immer noch vorhandenen Saharastaub durchdringen. Deshalb erschien das Meer auch immer noch eher grau und nur von ganz von oben im richtigen Winkel konnte man das grandiose Türkis erahnen.






23.03.2025-Porto Pino-42km
Unser Weg führte uns zunächst über die sich schlängelnde Küstenstraße SP71.
Wir zockelten hier mit gemittelt 30-40km/h entlang um all die wunderschönen Ausblicke auf die Buchten und Felsen zu genießen. Immer wieder mussten wir einen Stopp einlegen um die Aussicht zu genießen.


Porto Pino ist ein recht kleiner Urlaubsort mit einem traumhaften und ewig lang erscheinenden Strand. An dessen östlichen Ende befindet sich eine wunderschöne Dünenlandschaft, die als Schutzgebiet ausgewiesen ist.




Die nahen Salzseen sind in einer Kiefernlandschaft eingebettet auf denen sich auch hier Flamingos tummeln. Im Wald hatten wir zufällig sogar einen seltenen Malteserschwamm gefunden der nur an wenigen Orten auf Sardinien sowie Korsika, Oman, Marokko und Spanien vorkommt. Seinen Namen erhielt der Schwamm von den Maltesern die ihn hüteten und das rote Extrakt für horrende Summen als Aphrodisiakum an europäische Fürstenhäuser verkauften.




Heute erkundeten wir nun Porto Pinos vorgelagerte Halbinsel Pineta di Candiani. Geprägt ist das Naturschutzgebiet von einem Kiefernwald und einer Macchia Landschaft die mit etlichen Wanderwegen durchzogen ist. Ein Hauch Abenteuer verspricht die Erkundung einer alten Bunkeranlage die mit dunklen Gängen durchzogen ist.
Ein schmaler Wanderweg führt entlang der steilen und schroffen Felsküste zurück nach Porto Pino.
Am Spiaggia di Porto Pineddu türmt die hohe Brandung wieder meterhoch Seetang, das sich hier verfestigt. Unglaublich, wie widerstandsfähig das Seetang gegen die Brandung ist und so die Küste vor Erosion schützt.
Es war mit 5 km nur eine kleine Wanderung, aber ungemein schön und interessant.






Im Ort befindet sich übrigens ein Stellplatz mit VE und Strom. Vom 1.6. – 30.9. kostet er 20€, die andere Zeit ist er kostenlos.
25.03.2025-Buggerru-73km
Heute fuhren wir ein Stück über die Strada Provinciale 83, eine Panoramastraße die sich entlang der Südwestküste der Insel erstreckt. Einige Ausblicke auf das Meer, die Klippen und die Buchten sind einfach nur atemberaubend. Schon alleine die Straßenführung macht die SP83 zu einer Sehenswürdigkeit.
In Nebida legten wir einen Stopp für einen Spaziergang um den Parco Belvedere ein.
Abgesehen von dem schön angelegten Weg der sich harmonisch in die Landschaft einfügt, auch hier wieder schlicht atemberaubende Ausblicke.
Unseren endgültigen Halt legten wir bei Buggerru ein. Wer mag, kann hier ein stillgelegtes Bergwerk besichtigen. Uns reizte dies aber nun weniger.






26.03.2025-Costa Verde-60km
Zunächst hatten wir das nahe Capo Pecora (s.u.) besucht und da das Übernachten dort keine so gute Idee ist, sind wir zur Costa Verde weiter gefahren. Für diese Strecke waren wir netto gut 3 Stunden unterwegs. Zunächst noch über die SP83, dann über die gut ausgebaute SS126 die sich mit hunderten Kurven durch das wunderschöne Gebirge schlängelt. Die Straße lässt das mit den nach innen gezogenen Kurven das Herz eines jeden Motorradfahrers höher schlagen.
Um zur Costa Verde mit den Sanddünen zu gelangen, gibt es zwei Möglichkeiten:
Durch den Ort Ingurtosu und dann über eine Piste hinunter zum Meer.
Achtung: Man muss durch den Torbogen des Palazzo della Direzione Miniera di Ingurtosu. Wer breiter als 2,20m und über 3,30m an der Seitenwand hoch ist kommt da nicht durch!
Da Bimo dort nicht durch passt, sind wir über die gut zu befahrene SP4 von Norden her die Küste angefahren. Hier wagten wir aber hinter Montevecchio die Abkürzung nach Portu Maga.
Achtung: Die wunderschöne kurvig schlängelige kleine und zugewachsene Straße ist nur ca. 2,50m breit und hat nur ab und zu Ausweichmöglichkeiten. Jetzt im Frühling ist das wie ein Fahren in einem Park.

Man stößt dann wieder auf die SP4 und hier könnte man bis zu den Dünen weiter fahren.
Allerdings wird die Straße zur humpeligen und teils engen sowie steilen Piste mit Auswaschungen. Man muss zwei mal furten, wobei, die erste Furt ist ein Witz ist, aber bei der 2. Furt ist eine Wattiefe von min. 30cm nötig. Bei den steilen Passagen ist ein Allrad notwendig, alleine hochbeinig leichte PKW könnten auch mit 2×4 dort lang fahren.
Da Regen angesagt war und wir mit Pech dann auf der anderen Seite fest gesessen wären, war ein Aufenthalt dort für uns keine Option.






Dünen der Costa Verde
Die in den Bergen eingebundene Dünenlandschaft mit den alten Loren hat schon fast etwas mystisches und man sollte den Ort unbedingt besuchen und eine Wanderung unternehmen.






Capo Pecora
Nur ca. 6 km von unserem letzen Nachtplatz entfernt befindet sich das Capo Pecora. Die Küstenlinie zeichnen beeindruckend weich erodierte Granit-Felsformationen aus, die ein wenig an die Alabama Hills oder den Joshua Tree Nationalpark in den USA erinnern. Im Hinterland dann eine Kombination aus diesen runden Felsen inmitten der Macchia.
Mittlerweile ist das Schutzgebiet auf dem Capo bis auf einen Bohlenweg weitgehend abgesperrt und man darf nicht mehr überall hin.
Natürlich ist das freie Campen von Haus aus verboten, hier wird aber noch einmal explizit darauf hingewiesen. Offensichtlich wird hier auch kontrolliert und auch ordentliche Summen aufgerufen. Unschön zu sehen, wie depperte Wohnmobilisten hier aufschlagen und gleich erst einmal ihre Campingutensilien auspacken.
Vom Parkplatz aus unternahmen wir eine kleine 5km Wanderung durch diese beeindruckend bergige Landschaft. Wir haben ja mittlerweile schon so einige Landschaften gesehen, doch diese hier und insbesondere nördlich um das Capo Pecora ist ziemlich einmalig.






Campu Sale
Übernachtet hatten wir ca. 5km nördlich beim Strand Campu Sale. Ein wunderbarer Flecken unmittelbar am Meer. Hier trafen wir auch ein Pärchen mit Bimobil, welches wir schon seit einigen Jahren aus dem Internet kennen. Die Erde ist echt ein Dorf!



28.03.2025-Marceddi-29km
Für morgen ist Sturm mit WIndgeschwindigkeiten von 70 – sogar bis 100 km/h angesagt, aber so genau weiß WetterOnline das selbst nicht. Selbst 70 km/h sind auf offener Fläche nicht angenehm, deshalb hatten wir uns einen geschützten Platz ausgesucht.
Gefunden hatten wir ihn bei dem an einer Lagune gelegenen ursprünglichen Fischerdorf Marceddi am Rande eines Pinienwaldes.
Spannend war die Hinfahrt über die schmale SP55 schon. Reichen die 29 km oder müssen wir 60 km weit fahren?
Denn über die Lagune führt eine 900 m lange schmale Brücke. Auf der Nordseite befindet sich ein Verbotsschild mit max. Breite 2,30m, wobei sich auf der Südseite seltsamerweise kein Schild befindet.
Stellte sich nun die Frage, ob wir mit unseren 2,35m ohne Spiegel da durch passen, zumal die Bilder auf GoogleMaps schon recht eng aussahen.
Aber da hatte ich mir wieder zuviel Sorgen gemacht, denn das sah schlimmer aus als es tatsächlich war und da würde sogar ein Truck mit 2,50m durch passen.









30.03.2025-San Giovanni di Sinis-34km
In Oristano war zunächst waschen und einkaufen angesagt und da wir anschließend keine Lust auf Fahren hatten, haben wir uns in San Giovanni di Saris niedergelassen.
Hier unternahmen wir eine Wanderung über die Halbinsel Sinis mit ihrer im Moment blühenden Macchia-Landschaft.
Auf der Halbinsel befindet sich auch die antike Stadt Tharros. Hiervon sind nur noch Reste vorhanden und ist z.Zt. geschlossen. Ob die von den Nuraghern gegründete Stadt einen näheren Besuch mit 9€ Eintritt wert ist, liegt wohl sehr im Auge des Betrachters.






31.03.2025-Spaggia Arborea-10km
Nicht weit nördlich befindet sich mit dem Spaggia Arborea der angeblich schönste Strand Sardiniens.
Wobei, der leuchtend weiße Sand, oder ist es eher feiner Kies der wie Reis aussieht, hat schon was. Ich weiß nicht, ob auch das angespülte Seegras mal verschwindet, denn ohne sähe der Strand schon grandios aus und würde an einigen Stellen auch nicht so fürchterlich stinken.
Für unser Auge ist es die flache wiesenartige Landschaft an sich, die zusammen mit Strand und Meer ihren Reiz ausmacht. Abwechslung in die Landschaft bieten ebenso erodierte felsige Abschnitte.
Dieser Küstenabschnitt ist ungefähr über 10 km lang, meist unverbaut und zu dieser Zeit fast einsam zu nennen. Im Sommer ist hier bestimmt die Hölle los.
Warum nur erinnert mich dieser Abschnitt an den Eliah in Griechenland? Geschäftstüchtige Sarden fahren über die Holperwege und versuchen ihre leckeren Produkte an den Menschen zu bringen. Ob sich das bei den wenigen Wohnmobilen die hier stehen lohnt? Obwohl das Übernachten hier verboten ist, haben sich doch einige hier verteilt.
Zumindest den Sprit hat einer fahrenden Händler bei uns wieder herein bekommen.









02.04.2025-Bosa-88km
Langsam wird es scheinbar eng mit legalen freien und vor allem schönen Übernachtungsplätzen. Nördlich vom Is Arutas war kein schöner Platz mehr zu finden und ich zahle bestimmt keine 20€ oder deutlich mehr für einen unschönen Parkplatz in ebensolcher Umgebung. Wohnmobile dürfen teils noch nicht einmal in die Ortschaften hinein fahren. So wurde es heute ein etwas längerer Ausflug und Spazierfahrt. Spazierfahrt deshalb, weil wir wieder recht langsam durch die sanften Berge gezockelt sind.
Eigentlich war Bosa für uns das Ziel, weil es hier einen großzügigen Parkplatz auf Schotter am Meer gibt, auf dem auch das Bewohnen eines Wohnmobils erlaubt ist.
Überraschung, jetzt in der Nebensaison ist er sogar kostenlos, dafür vielen Dank an die Gemeinde!
Jetzt in der Nebensaison sogar kostenlos, vielen Dank an die Gemeinde!
Womit wir gar nicht gerechnet hatten, dass Bosa solch ein kleines Juwel ist. Die ursprüngliche Stadt versprüht mit ihren bunten alten Häusern einen wunderbaren morbiden Charme. Auch hier ist es faszinierend zu sehen, mit wie viel Liebe die Bewohner ihre Häuser hergerichtet haben.
Auch die Kathedrale sollte man unbedingt besucht haben. Natürlich zeigen sich auch hier die Spuren der Zeit, allerdings sind die Kunstwerke von einer dermaßen Schönheit.






05.04.2025-Alghero-54km
Die SP105 entlang der Küste ist auch wieder solch eine kleine Traumstraße. Sie schlängelt sich mit tollen Aussichten durch die Macchia-Landschaft und den wild erscheinenden felsigen Bergen.
Leider lohnte sich das Fotografieren bei dem heutigen Grauwetter nicht wirklich und die wenigen Bilder können die imposante Landschaft nicht wiedergeben.



Unser Ziel war die Altstadt von Alghero, die wir natürlich ausgiebig erkundet hatten.
Ich will nicht sagen, dass wir enttäuscht waren, denn die Altstadt mit den teils sehr schönen und historischen Häusern ist durchaus nett. Allerdings ist sie kein Vergleich zu z.B. Bosa, wo sich die Bewohner mit Blumen und Kleinkunst so viel Mühe geben. Alghero ist mit seinen Tandläden sowie den vielen Plakaten und fast ausschließlich Restaurants sehr touristisch. Uns fehlt es dadurch hauptsächlich am Flair und sie wirkt auf uns irgendwie steril.




Eigentlich wollten wir am Hafen auf dem großen Parkplatz bleiben, allerdings war es uns dort viel zu laut, zu voll und dort, wo es ganz nett war, ist die Zufahrt verboten. Die Italiener mit ihren Wohnmobilen hat das zwar nicht interessiert, aber da wollten wir uns nicht auch noch einreihen.
Nördlich von Alghero hatten wir dann unseren grünen Nachtplatz gefunden.
06.04.2025-Stintiino-50km
Weiter fuhren wir über die SP69 über eine nun sanfte Hügellandschaft. Bei Stintino befinden sich lange, in der Sonne gleißend weiße Strände die ein Paradies für Kiter sind. Bedingt durch die letzten Stürme sind die Strände leider im Moment mit Seegras und übel riechenden Segelquallen recht verschmutzt.
Den Stränden vorgelagert befindet sich ein kleiner Salzsee, wo sich auch Flamingos angesiedelt haben. Die meisten der in den schmalen See hinein führenden Bohlenwege sind mittlerweile verfallen und so genießen die Flamingos Ruhe vor den Menschen.
Vom südlich des Ortes gelegenen Parkplatz aus hatten wir eine kleine Radtour zum Capo Falcone unternommen.
Hier befindet sich auch der Spiaggia Pelosa, der wegen seiner Schönheit eine gewisse Bekanntheit erreicht hat. Nun ja, ganz nett ist er mit den Kiefern landwärts und den angrenzenden Felsen schon. Allerdings ist er mit ca. maximal 200 m eher winzig zu nennen. Schon jetzt erschien er uns voll.
Deshalb kommt man im Sommer hier auch nur mit online zu buchendem Ticket in einem Zeitfenster drauf.
Viel schöner als der Strand an sich empfinden wir die gesamte Landschaft mit dem wahnsinnsblauen Wasser, den Felsen des Cape und der vorgelagerten Inseln.






09.04.2025-Castelsardo-36km
Im malerischen Städtchen Castelsardo hatten wir auf unserer Route Richtung Osten einen Stopp für eine kleine Wanderung durch die Altstadt mit den verwinkelten Gassen eingelegt.
Die Stadt thront auf einem felsigen Kap, das steil ins Meer abfällt und einen atemberaubenden Panoramablick auf den Golf von Asinara bietet. Die bunten Häuser scheinen förmlich an den Felsen zu kleben.
Die gut erhaltene Burg der Familie Doria (Castello dei Doria) aus dem 12. Jahrhundert ist das Wahrzeichen der Stadt. Da wir Burgen eher von außen interessant finden, hatten wir von einer Besichtigung abgesehen.
Absolut sehenswert ist die auf einem Felsvorsprung liegende Kathedrale mit ihrem freistehenden Glockenturm, der im 14. Jahrhundert ursprünglich als Leuchtturm errichtet wurde und eine markante Majolika-Kuppel besitzt.
Obwohl der Ort sehr touristisch ist, gefällt er uns besser als Alghero da er durch die viele Kleinkunst und wie die Bewohner den Ort liebevoll hergerichtet haben nicht so steril wirkt.
Bei Valledoria hatten wir unseren Nachtplatz an einem kleinen Binnensee gefunden.
Hm, Ostern nähert sich, die ersten Deutschen haben Ferien und schlugen mit Kind und Kegel bereits mit ihren Wohnmobilen auf. Da das Finden von Nachtplätzen schwierig wurde, mussten wir uns nun etwas überlegen…






11.04.2025-Cala Sarraina-35km
Wir hatten uns in Anbetracht der beginnenden Fülle mit Touristen ganz spontan dazu entschlossen, bald zur Insel La Maddalena überzusetzen.
Der Norden ist wegen der schmalen und steilen Zufahrten zur Küste sowie der vielen Einschränkungen für Wohnmobile nicht gerade optimal. Allerdings wollten wir uns zuvor nicht die hier typischen roten Granitfelsen entgehen lassen.
Durch Zufall hatten wir ein kleines und im Moment noch fast unberührtes Juwel gefunden. Eine schmale und sehr steile Straße mit um die 25% führt zu einer Bucht mit einem kleinen Strand. Vielleicht ist es diesem Umstand und auch fehlendem Mobilfunk zu verdanken, dass hier keine Wohnmobile hinfahren. Wir waren ebenso verwundert, dass sich hier in diesem kleinen Paradies nur wenige Einheimische eingefunden hatten.
Der Strand ist umrahmt mit einer schon fast mystisch erscheinenden Felslandschaft. Die sanft erodierten roten Granitfelsen lassen teils an Figuren und Tiere erinnern. So ähnlich muss es auch beim Capo Testa sein, welches eigentlich auch ein Ziel von uns war. Mangels Parkplätze und Beschränkungen ist das für Wohnmobile jedoch keine so gute Idee. Aber das war ja jetzt egal…
Ich hatte es mir natürlich nicht nehmen lassen, weit hoch in die Felsen zu klettern wo sich mir ein traumhafter Blick über die Bucht eröffnete. Dazu dann die Felsformationen, die mich fast beobachtet fühlen ließen.
Später genoss ich noch ein frischen Bad in diesem kristallklaren Wasser. Warum auch immer, hier gab es auch keine der ansonsten überall angeschwemmten und müffelnden Segelquallen.








12.04.2025-La Maddalena-53km
Vor über 20 Jahren waren wir im Naturschutzgebiet des Archipels Lena Maddalena Tauchen und da sagten wir schon: Lena Maddalena sind die Similans Sardiniens.
So sollten die im Nordosten Sardiniens in der Meerenge von Bonifacio zwischen Sardinien und Korsika gelegenen Inseln das HighLight und auch Abschluss unserer diesjährigen Sardinien-Tour werden.
Das Archipel ist berühmt für sein unglaublich klares, türkis leuchtendes Wasser.



Spektakulär zerklüftete Granitfelsen prägen die Küsten und bilden beeindruckende natürliche Skulpturen.
Die Inseln sind von einer insbesondere im Frühjahr farbigen und duftender Macchia aus mediterraner Vegetation wie Myrte, Wacholder sowie Mastix bedeckt.
Eigentlich waren wir ja traurig, dass das Wetter in Richtung grau und Regen umgeschlagen hatte. Allerdings hatte das auch einen Vorteil, denn hätten wir sonniges Wetter gehabt, hätten unsere kleinen Hirne diese Schönheit bestimmt nicht erfassen können.
Die Fähren gehen von Palau aus in kurzen Abständen hinüber zur Insel und es ist mir eigentlich unverständlich, dass es am Wochenende einen 20%igen Nachlass gibt.
Mit einem kleineren Fahrzeug kann man auch entspannt mit einem Fahrzeug herum fahren. Besser ist allerdings eine Kombi auf Rad und laufen, denn nur auf Wanderungen kann man die Schönheit des Archipels in Vollendung erfassen.






La Maddalena Cite
Selbstverständlich hatten wir auch einen Bummel durch die Stadt La Maddalena unternommen. Eine kleine italienische Stadt mit der typischen bunten Architektur, die natürlich auch angenehm touristisch erschlossen ist.
Im Moment spürt man bei der Leere noch gut die Vorsaison. Für uns natürlich gut um die Natur zu erkunden, andererseits fehlt aber der Stadt natürlich etwas das Flair.









Caprera
Die Insel Caprera befindet sich südöstlich der Hauptinsel und ist mit ihr durch eine schmale befahrbare Brücke verbunden. Auf der mit kilometerlangen Wanderwegen durchzogenen Insel befinden sich auch einige wenige kleine Parkplätze.
Auch hier findet man neben den traumhaften Buchten wieder die bizarren, teils mystisch erscheinenden, von innen heraus erodierenden Granitfelsen inmitten der Macchia-Landschaft.
Hier leben auch wild lebende Ziegen, die nur auf dieser Insel zu finden sind.
Unsere erste Wanderung führte uns 12 km um den nördlichen Teil der Insel. Dem Wort Alpin bei Komoot sollte man allerdings ein wenig Beachtung schenken, auch wenn nicht mehr als 100 Höhenmeter zu überwinden sind 🙂
Für alte Leute sind die Pfade schon etwas kraxelig.






Eine weitere Wanderung führte uns in den Süden der Insel Caprera. Die Landschaft ist auf Grund der fehlenden bizarren Granitfelsen weniger spektakulär, aber mit der Macchia-Landschaft und den Blicken auf die Buchten dennoch wunderschön.
Neben dem ehemaligen Wohnhaus des nationalhelden Guiseppe Garibaldi befinden sich ganz im Süden auf dem Punta Rossa noch Ruinen riesigen Forts Bastiani mit einer alten Batterie. Von hier oben hat man einen wunderbaren Blick über das Meer hinüber zur sardischen Insel.






Hauptinsel La Maddalena
Bei feucht nieseligem Wetter hatten wir eine Inselrundfahrt mit kleinen Wanderungen unternommen. Auch wenn dies wetterbedingt keine Postkartenbilder geworden sind, seht selbst. Für eine Beschreibung fehlen mir langsam die Worte.






18.04.2025-Olbia-70km
Unsere letzten Tage auf der schönen Insel Sardinien. La Maddalena war für uns wirklich das Highlight der Sardinien Tour.
In Olbia konnten wir noch einmal Lebensmittel sowie Wasser bunkern und hatten auch gleich eine Waschgelegenheit genutzt. Sardinien ist da wirklich toll und wer weiß, wann wir wieder solch eine Gelegenheit dazu haben.
Nicht weit von Olbia entfernt haben wir uns auf einem wunderschönen Parkplatz nahe am Meer in einem Feuchtgebiet mit Salzseen niedergelassen. Sogar Flamingos haben sich hier angesiedelt. Wir hatten dazu Glück gehabt, dass wir noch einen Platz bekommen hatten. Jetzt zu Ostern ist hier mit Wohnmobilen bzw. Vans der Kiter richtig was los. Laufend erschienen neue Wohnmobile auf der Suche nach einem Platz. Hier war das Gute an den letzten Regentagen, dass fast der ganze Parkplatz unter Wasser steht und nicht alles zugeparkt werden konnte.









Hier konnten wir die letzten Tage auf Sardinien genießen, bevor am Montag die Fähre nach Genua ging. Es wurde nun jetzt wirklich Zeit, die Insel zu verlassen.
So hatten wir auch Zeit darüber nachzudenken, welche Route wir zurück nach Deutschland nehmen werden. Vielleicht die Route durch den Gotthard-Tunnel und die Schweiz. Diese ist nicht unbedingt das HighLight, dafür aber die kostengünstigste Lösung.
Oder die für uns schönere umwenige Route über Frankreich, die jedoch einige hundert km mehr für uns bedeuten würde. Hier hätten wir allerdings bis hoch in den Norden mit dem Jura, Nordfrankreich, Luxemburg und Belgien wunderschöne Strecken. Mal sehen…
Der nächste Reisebericht: Über Frankreich zurück nach Oldenburg
Hallöchen! Wir standen neben euch mit unserem roten T3 Bus auf der Fähre von la Madalena aufs “Festland” zurück. Da ich auf unseren Reisen hier und da Filme, habe ich euer Bimo-bil auf einem meiner Videos und die Website zu eurem Blog gefunden. Schön, dass ihr so ausführlich über eure Reisen berichtet!
Lieben Gruß aus Düsseldorf, Jerry & Familie
Moinsen Jerry,
den Blog führe ich auch, damit ich nicht alles aus meinem Kopf verliere 🙂
Ja, ich kann mich erinnern, solch ein Schätzchen vergesse ich nicht. Mit solch einem Bully sind wilde Erinnerungen aus meiner Jugendzeit verknüpft 😉
Einen lieben Gruß aus fast Luxemburg,
Mikesch