
Slowakei-Ungarn einfach durch
Nach knapp über einem Monat in Polen sind wir weiter Richtung Rumänien gezogen.
Hier stand die Querung der Slowakei und Ungarns an. Bis auf einen Stopp in der Slowakei sind wir hier entgegen unserer sonstigen Gewohnheit zu langsamen Reisen mit rund 270 km in einem Rutsch durch gefahren. Warum lest ihr im Folgenden.
Vorheriger Reisebericht: Polen 2024
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Slowakei
Die Vorkarpaten erinnerten uns mit ihren sanft bewaldeten Bergen ein wenig an den Schwarzwald. In Polen langweilig aufgeräumt, in der Slowakei ursprünglicher und natürlicher, was uns natürlich mehr gefällt.
Allerdings auch wiederum nicht so reizvoll, hier länger zu verbleiben und den großen Abstecher in den Poloniny Nationalpark zu unternehmen. Dazu kommt, dass die Infrastruktur hier für uns nicht so optimal ist. So legten wir nur einen Stopp ein.
04.07.2024 – Michalovce – 120 km
Am Zemplínska šírava, dem größten Stausee der Slowakei, nahe der Stadt Michalovce, fanden wir auf einer riesigen Wiese unseren Übernachtungsplatz. Ein Träumchen könnte man sagen so unmittelbar am See zu stehen.
Der See ist natürlich von Haus aus sehr touristisch und gerade diese Badestelle ist von den Einheimischen gut besucht. Insbesondere jetzt an einem langen Wochenende bei dem herrlichem Wetter.
Bei dem Gelände handelt es sich wohl um einen ehemaligen Campingplatz, aber die Gebäude verfallen zusehends. Nun scheint es der Gemeinde zu gehören und auch gepflegt. Sogar das Campen scheint hier erlaubt oder zumindest toleriert zu werden.
Hier genossen wir vier Tage das schöne Wetter und die später dazu gekommenen Einheimischen störten uns auch nicht. Wieder einmal etwas Leben.







In diesem Teil der Slowakei hatten wir weiter nichts endeckenswertes gefunden und deshalb das Land wieder verlassen. Die Grenze liegt ja nur 40 km entfernt.
Ungarn und die Maut
Tja, Ungarn gehört nun zu den Ländern die wir auch nur notgedrungen durchqueren und zukünftig garantiert nicht mehr. Seit dem 01.04.2024 hat Ungarn ein neues Mautsystem eingeführt.
Auch Wohnmobile über 3,5 Tonnen benötigten zuvor lediglich eine elektronische Vignette. Nun ist eine Mautbox verpflichtend oder man muss Streckenpässe buchen.
D.h., keinerlei Abweichung, null! Wird man bei einer Abweichung von einer Kamera erfasst und zahlt nicht innerhalb von zwei Stunden nach, handelt es sich um eine Straftat!
Dass sich die Maut je nach dem um den Faktor min 10 und mehr verteuert hat, ist nur ein Nebeneffekt.
Unsere ca. 100 km Mautstrecke kosteten rund 11€. Ich stelle mir vor, man möchte das Land zwei Wochen bereisen. Letztes Jahr kostete ein Monat 28€.


Mautprozedere in Ungarn
Das Prozedere online (HU-GO) ist dermaßen umständlich und nutzerunfreundlich! Dagegen war das in Bulgarien der reinste Komfort.
Die Streckenpunkte müssen als Adresse oder GPS Koordinaten angegeben werden. Da ist aber keine Karte wo man Punkte setzen kann. Man braucht zur Planung eine zusätzliche Kartenapp. GoogleMaps geht, aber nur die Desktop-Version, da nur dort GPS-Daten angezeigt werden. Oder halt das geniale PocketEarth.

Dabei ist man fast vollständig der vorgeschlagenen Streckenführung ausgeliefert. Man kann zwar Zwischenziele setzen, aber ob die berücksichtigt werden ist Glücksache. Teils kommen die kuriosesten Routen zu Stande. Teils werden gewünschte Strecken einfach ignoriert und immer teurere Routen vorgeschlagen. Blöd ist ja, dass man sich unbedingt an die Route halten muss.
Die Route muss man anschließend auch seinem Navi beibringen, bzw. sollte die Route unbedingt kontrollieren!


Das wars nun mit Ungarn und darum auch der Transit ohne Stopp. Sinnvoll ist das Land so mit schweren Wohnmobilen ohne teure Mautbox und Maut nicht mehr zu bereisen!
Wer in Ungarn Urlaub machen möchte, sollte sich also unbedingt die Mautbox besorgen! Also wenn das denn klappt, einigen Berichten zufolge ist das nicht ganz so einfach, geschweige die Box dann wieder los zu werden.
Wir sind dann die 260 km bis Satu Mare in Rumänien durch gefahren und so lautet unser nächster Reisebericht: Rumänien 2024 (in Vorbereitung)
Die Slowakei ist zwar ein unbekanntes Urlaubsland, aber eines der besten Urlaubsländer in Europa!
Ich glaube, wirklich unbekannt ist die Slowakei bestimmt nicht. Ob es eines der besten Urlaubsländer ist, liegt eher im Auge des Betrachters.
Die touristischen Wandergebiete in den Bergen haben natürlich was, aber ob das ausreicht, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden.