Reisebericht USA Südwesten im Wohnmobil

Reisebericht USA Südwesten im Wohnmobil

5. Juni 2017 0 Von Mikesch

Diese Reise durch den Südwesten der USA in einem Mietmobil im Jahre 2012 war für uns der Anlass, dass wir uns für unsere große geplante USA/Kanada-Tour 2017 mit Verschiffung unseres Bimobils entschieden hatten, also sind so richtig auf den Geschmack gekommen 🙂
Der Grund, unser bisheriges Leben mit Hausverkauf und Kauf eines eigenen Wohnmobils völlig auf den Kopf gestellt zu haben…
4 Wochen in einem gemieteten Wohnmobil die “Great Banana“, von Frisco, Los Angeles, Grand Canyon mit all den Canyons in der Gegend, Las Vegas, Yosemite zurück nach Frisco.  Relativ gemütlich hatten wir rund 6.500 km abgespult und recht viel gesehen. Allerdings war das immer noch nicht ausreichend Zeit, in diesem Gebiet könnte  man sich Monate aufhalten. Jetzt finde ich mal nach Jahren die Zeit, den Urlaub ein wenig aufzubereiten, aber wirklich nur ganz im Groben  😀
Alle Eindrücke und Fotos würden etliche Seiten füllen, dies ist nur ein Auszug aus 2 Stunden fertigem Film und gut 2.000 Bildern! Ich hoffe, auch so ist der Reisebericht für euch Anregung genug!

Aktualisierung 07/2018:
Auch die große Einjahres Reise rund um den nordamerikanischen Kontinent einschließlich Alaska ist leider nun beendet. Wer sich für eine solche Fernreise interessiert, kann es auf den aktuellen Berichten nachlesen. Hier findet ihr dann neben rund 30 Reiseberichten auf separaten Seiten viele Tipps und Anregungen für die Vorbereitung einer solchen Reise: Reiseberichte Nordamerika 2017 – 2018; die Vorbereitungen. Wer sehr viel zeit hat, kann sich auch die vielen Videos anschauen.

Eine kleine Galerie mit vielen Bildern findet ihr auch am Ende des Berichts.

Gemietet hatten wir unser Wohnmobil bei El Monte, das war für uns der günstigste Anbieter und auch mit den besten Bedingungen. Dies war ja nicht mein erster Wohnmobil-Urlaub in den USA, schon vor > 25 Jahren durfte ich erfahren, was die Amerikaner unter komfortablem Reisen verstehen, ich sag nur Steinzeit ist das in Europa! Kann nur raten, jeder, der vor hat, sich in Deutschlnad ein Wohnmobil zuzulegen, soll mal einen Urlaub in den USA mit einem gemieteten Wohnmobil machen  😉
Etliche Ideen sind auch bei dem Bau unseres Bimobils mit eingeflossen…

Egal, hier mal im Groben den Tourverlauf:

Start der Reise war Mitte Mai, früh genug, dass wir keine elendige Hitze ertragen mussten, obwohl es manchmal auch so schon mächtig heiß wurde. Kühl genug, dass wir auch durch das Death Valley fahren konnten, welches in den Sommermonaten verständlicherweise für Miet-Wohnmobile tabu ist.

In Friso, besser gesagt, mit Dublin einem Vorort von Frisco hatten wir unser Wohnmobil übernommen und sind dann die Küste zum Pfeiffer Big Sur NP runter. Am Lovers Point wollten wir unbedingt tauchen und haben dort einen Tauchtag eingelegt. Wir haben ja schon so einige Gegenden betaucht, aber das Tauchen durch Kelp ist doch mal was ganz Anderes und Neues. Leider hatten wir die erhofften Seehunde nicht gesehen, das wärs noch gewesen!

Tauchgang im Kelp…

Weiter gings dann die traumhafte Küste über Pismo Beach und Point Mugu am Pazifik weiter Richtung Süden. Keinesfalls auslassen sollte man hier Monterey mit den Seehunden und zahmen Hörnchen und immer wieder mal einen Abstecher machen.

Pazific Coast

Pazific Coast

Pazific Coast

Pazific Coast

Etwas Abseits der Strecke liegt Solvang, ist echt ein Abstecher wert, irgendwie fühlt man sich wieder wie zu Hause.

Solvang

Solvang

Für die knapp 600km bis Santa Barbara waren wir nun 4 Tage unterwegs. Nächstes Ziel war der Joshua Tree NP. Da mussten wir erst mal durch Los Angeles durch. Meine Güte, was ein Verkehr…
20 Jahre vorher war ich schon mal hier, natürlich mit den Sehenswürdigkeiten wie die Hollywood-Studios, Venice Beach etc., aber das musste ich nicht noch mal haben. Außerdem sieht das mittlerweile eh alles recht verranzt aus, also bloß weg hier.
Im Joshua Tree war es völlig leer, wir hatten die ganze Wüste für uns alleine. Schon faszinierend, Yuccas über Yuccas. Bei mir zu Hause gehen die immer ein..  😐

Joshua Tree

Joshua Tree

Die nächsten 3 Tage führten teils über die Route 66 durch die Ortschaften Seligman und Oakman mit ihrem Wild-West Flair zum Grand Canyon.

Oakman an der Route 66

Oakman an der Route 66

Am Grand Canyon verblieben wir auch ein paar Tage. Als ich das letzte Mal hier war, stand viel zu wenig Zeit zur Verfügung. Dieses Mal nutzten wir auch die Zeit für eine Wanderung. Was soll man zum Grand Canyon schreiben?
Hinfahren, der Grand Canyon ist so beeindruckend, dass kann weder in Bildern darstellen, noch in Worte fassen!

Grand Canyon

Grand Canyon

Die Reise führte nun 11 Tage lang durch das wie ich das nenne Canyons-Land mit Ziel Las Vegas. Die Stationen waren Monument Valley, Arches, Capitol Reef, Bryce Canyon, Zion, Dixie NP, Cedar Monument mit dem Pass bis auf 3.200 m über Coral Pink Dunes nach Las Vegas.

Bryce Canyon

Bryce Canyon

Monument Valley

Monument Valley

Überall verblieben wir eine Zeit zum Wandern um die Schönheit aus der Nähe betrachten zu können. Die Landschaften sind so unterschiedlich und jede für sich eine kleine Sensation, hier könnte man sich viele Monate aufhalten. Ich freue mich schon jetzt auf die Zeit darauf!!
Abenteuerlich die Fahrt durch den Tunnel in den Zion NP wo unser Wohnmobil gerade durch passte und nur mittig zu befahren war. Ich hatte da richtig Herzklopfen…
Jedes große Fahrzeug durfte nur einzeln hindurch und am anderen Ende staute sich alles.

Zion NP

Zion NP

Die Hitze im Zion war unerträglich, so hatten wir noch einen Ausflug in den hoch gelegenen Cedar NP gemacht. Hier hatten wir angenehme 18 Grad und überall lag noch Schnee herum.
Mit Abstecher zu den Coral Pink Dunes, einem großen 4×4 Abenteuerspielplatz sind wir dann weiter nach Las Vegas.

Las Vegas

Las Vegas

Übernachtet hatten wir hier im New York, eines der riesen Hotels, wo auch unser Wohnmobil in die Tiefgarage rein passte. Stellplätze sind meilenweit entfernt und auch nicht günstiger. Das war schon eine faszinierende Nacht, pulsierendes Leben pur, dazu die OpenAir-Attraktionen. Was hier eine Energie verbraten wird! Uns reichte aber eine Nacht, wir waren Morgens Fix und Foxi. Wie Leute das ne Woche aushalten können  😛

Am nächsten Tag sind wir wieder ein Stück zurück ins Valley Of Fire. Grandios diese Landschaft, wild und zerklüftet und diese Gesteinsformationen! Abends hatten wir eine Rundfahrt gemacht, so konnte ich wenigstens auch eine “Wave” fotografieren.

Valley of Fire

Valley of Fire

Am nächsten Tag ging es einige 100 km nach Pahrump, das Tor zum Death Valley. Am nächsten Tag sind wir ganz früh auf um bei Sonnenaufgang das Death Valley zu erreichen, damit wir das nicht in der größen Hitze queren müssen. Morgens um 6:00 Uhr hatten wir schon 30 Grad. Bemerkenswert war, dass es am anderen Ende des Tal nicht mehr als um 20 Grad waren.

Death Valley

Death Valley

Das waren vielleicht Farben, die Landschaft mit den Wüsten oder Steinformationen. Von 0 m.ü.M. ging es auf über 2.000 m, dann wieder runter bis fast auf 0 m und wieder hoch.
Bis zu unserem Ziel Lone Pine in den Ausläufern der Rockies führte die Straße durch atemberaubende Felslandschaften.

Lone Pine liegt recht hoch am A. der Welt und unser Womo musste wieder mal krackseln.  Hier hatten wir dann auch unser Bärenabenteuer und dabei mächtig Glück gehabt!

Bärenfalle

Bärenfalle

Wir wußten schon, dass in Lone Pine die “Problembären” aus dem Yosemite ausgewildert wurden und dass die Bären nicht ungefährlich sind. Man sollte nichts essbares im Wohnmobil herum liegen lassen, ein Wohnmobil stellt kein Hindernis für einen Bären dar und nicht selten zerlegt ein Bär einen PKW oder Wohnmobil. Deshalb gibt es zu jedem Platz einen bärensicheren Behälter, wo man seine Lebensmittel deponieren soll.

Abends hatten wir uns je ein 1kg-Steak auf den Grill gehauen. Es war schon dunkel, als U. kurz ins Wohnmobil wollte, um etwas zu holen. Es war stockfinster…
U. hinein ins Wohnmobil, Geschepper und U. wurde von einem Bären umgerannt. Mann, was das ein Schrecken, also eher für U.  😎
Wir Dämel hatten vergessen, die Türe zu schließen. Gott sei Dank ist nichts passiert, der Bär hatte sich wohl ebenso erschrocken  🙂
Er war wohl auch nur kurz drinnen gewesen, jedenfalls hatte er keine Schäden angerichtet. Das war uns eine Lehre…

Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Norden mit einem Abstecher zum Mammouth Lake, ein Salzsee, der aus den Felsen eine bizarre Landschaft geformt hat.

Mammouth Lake

Mammouth Lake

Ebenso einen Spaziergang am Horseshoe Lake, ebenso bizarr mit abgestorbenen Bäumen. Durch ein unterirdisches vulkanisches Gaslager können hier innerhalb von Sekunden giftige Gase austreten. Na gut, wenns passiert, stirbt man in wenigen Sekunden…

Horseshoe Lake

Horseshoe Lake

Am Turin Lake in den Bergen haben wir dann zwei Tage genächtigt, um am nächsten Tag über eine rumpelige Schotterstrecke einen Ausflug zur Geisterstadt Bodie zu unternehmen. Mann, war das eine Strecke, solch eine Wohnmobil ist dafür echt nicht gebaut!

Unsere Strecke führte uns am nächsten Tag über den Tioga Pass in den Yosemite NP. Die Landschaft hat sich nun völlig geändert. Von der Wüstenlandschaft in eine grüne Hochgebirgslandschaft. Die Tage hier waren auch viel zu kurz, bevor es leider wieder über Livermoore Richtung Frisco ging.

Yosemite NP

Yosemite NP

In Frisco hatten wir dann für 4 Tage unseren Urlaub ausklingen lassen. Eine meiner liebsten Städte, die Menschen sind so relaxt und locker drauf. Man spürt immer noch den Geist der Hippie-Zeit.

Hippie-Viertel Frisco

Hippie-Viertel Frisco

Die Segway-Tour durch die Nacht, Abends bis in die Nacht auf der Fisherman`s Wharf, einfach nur geil. Schade, dass diese schöne Zeit zu Ende geht, aber wir kommen ja wieder!!

Hier ein kurzer Video-Clip, um das Feeling zu transportieren, wie die Menschen so drauf sind.

Ein 18 min Clip über unsere ganze Tour, was man so in 18min unter bekommt. Ist ein Ausschnitt aus unserem 2 Stunden-Film.

Zum Schluss noch eine unsortierte Galerie mit allen Bildern: