
Bulgarien 2024
Reisebericht über unsere Route mit dem Wohnmobil durch das westliche Bulgarien mit dem Balkan– und dem Rila Gebirge. Im Südosten an das schwarze Meer mit dem urigen Ort Nessebar und weiter zu dem Strandzha Naturpark.
Vorheriger Reisebericht: Rumänien 2024
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Info Maut
Seit Februar 2024 ist die Maut für Wohnmobile >3,5 Tonnen deutlich vereinfacht worden und es reicht auch hier lediglich eine elektronische Vignette!
Infos hierzu mit Link zur ungarischen BGTOLL-Seite beim ADAC.
25.08.2024 – Belogradchik – 90 km
Noch immer kämpften wir mit der Hitze, aber es half ja alles nichts, irgendwann mussten wir ja mal weiter ziehen. Unser nächstes Ziel war die Stadt Belogradchik, ganz im Nordwesten Bulgariens am Fuße des Balkan-Gebirges gelegen. Hier befindet sich eines der bekanntesten Naturwunder Bulgariens, die Felsen von Belogradchik.
Die Felsen aus rotem sedimentärem Konglomeratgestein sind das Ergebnis einer Millionen Jahre dauernden Erosion, die bizarre und fantasievolle Formen geschaffen hat. Sie erinnern an Türme, Tiere, Gesichter und andere Figuren, was der Landschaft einen fast märchenhaften Charakter verleiht.
Inmitten dieses Naturwunders fanden wir unseren Übernachtungsplatz von wo aus wir unsere Wanderungen unternommen hatten.
Den Besuch der Festung Belogradchik sollte man ebenso nicht auslassen, insbesondere, weil man von ihr eine wundervolle und weiltläufige Aussicht über die Formationen und Landschaft hat.









Felsen Wanderung / Lepenitsa Höhle
Selbstverständlich unternahmen wir von unserem Nachtplatz aus noch eine weitere Wanderung durch beeindruckende Felsenlandschaft Belogradchiks. Insbesondere die Schleife zur Lepenitsa Höhle bietet traumhafte Aussichten auf die felsige Landschaft und auch die Höhle ist recht sehenswert. Der Rückweg ist dann auch ein wenig spannend, da man etwas klettern muss.
Bemerkenswert und auch ein wenig traurig ist die Tatsache, dass gefühlt rund 80% des Waldes verdorrt ist. Es hat ja schon lange nicht mehr geregnet und ich hoffe, dass sich der Wald nach dem nächsten Regen wieder erholen wird.






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27.08.2024 – Tschiprowzi – 60 km
Wir sind wieder ein Stück in die Berge des Balkan Gebirges gefahren, denn hier auf ca. 800 m Höhe herrschten angenehme 25 Grad. Nahe der Ortschaft Tschiprowzi befindet sich eine alte Klosterruine, wo wir unseren Nachtplatz gefunden hatten.
Von hier aus führt ein Wanderweg hoch auf 1.150 m zu einem Wasserfall. Der Weg und der Wasserfall sind nicht wirklich spektakulär, aber der Märchenwald sowie auch der kleine Wasserfall sind ausgesprochen hübsch.
Das Wasser scheint auch recht eisenhaltig zu sein. Dort, wo sie das Wasser in Senken staut erscheint es teils blutrot.
Der hin und zurück Weg beträgt zwar nur ca. 7 km, allerdings sind einige sehr steile Passagen zu überwinden. Die Mühe lohnt sich aber!






Ciprovski-KLosterruine
Über die Klosteruine an unserem Nachtplatz habe ich nichts heraus finden können. Die Ruine muss schon sehr alt sein. Verwunderlich ist, dass hier trotzdem Gläubige noch Bildchen aufstellen und Kerzen anzünden.






29.08.2024 – Ogosta Stausee – 38 km
Südwestlich von Montana befindet sich der Ogosta Stausee. Der Stausee ist ebenso auch ein Naherholungsgebiet für die Bulgaren. In typisch bulgarischer Manier haben sie hier auf Dauer ihre Wohnwagen abgestellt und sogar Buden errichtet. Dies scheint jedoch niemanden zu kümmern.
Die Flächen sind so weitläufig, so dass wir einen ruhigen und freien Nachtplatz gefunden hatten.
Bei Regen ist aber Vorsicht angesagt, da der Boden recht tief werden und ein 4×4 vonnöten sein kann.




Im Stausee ist übrigens das Dorf Zhivovtsi versunken und nur die ehemalige Kirche befindet sich als Ruine oberhalb des Wasserspiegels.


30.09.2024 – Lilyache – 38 km
Bei Lilyache befindet sich das Peshketo Rock Labyrinth bzw. die Peshketo Höhle, das Kadim Vir, einem Becken mit einem Überhang das in eine kleine Schlucht führt, das Bozi Most (Lilyache Fortress) und in der Nähe die Gottesbrücke (Bozhiyat-Most).
Das Fortress und der dazugehörende Parkplatz ist südöstlich von der schmalen Landstraße über eine holprige Piste zu erreichen. Allerdings ist dies durch die Senken und Absätze nichts für tiefe Wohnmobile mit langen Überhängen.
Eine Piste führt auch von Lilyache aus zu dem Parkplatz, hier gilt das Gleiche und ist außerdem auch für Frontgetriebene keine Option.
Wanderung Peshketo Höhle und Kadim Vir
Eigentlich führt hier ein Wanderpfad am Kadim Vir Becken vobei zu der Höhle. Leider verliert sich der Pfad in hohem Gras und ohne KartenApp kommt man kaum weiter. Der Eingang der Höhle ist kaum zu finden wo man sich dann den Weg nach unten in die Schlucht suchen kann. Die Höhle selbst ist völlig zugewachsen und für den Weg nach unten benötigt man fast eine Machete. Weiter als bis zum Kadir Vir braucht man also eigentlich nicht zu laufen.
Gelohnt hat sich die 6 km Wanderung aber trotzdem. Man hat sehr schöne Ausblicke in die kleine Schlucht, überhaupt ist die Landschaft sehenswert und der Ort hat in seiner Ursprünglichkeit auch was.





Wanderung zur Gottesbrücke – Bozhiyat-Most
Eigentlich ist das ja eher eine kleine Wanderung von ca. 2 km die zu der gestrigen Wanderung gehört. Wir hatten allerdings nach der Stalpelei vom Vortag keine Lust mehr dazu gehabt. Die Gottesbrücke (Bozhiyat-Most) ist eigentlich eher eine riesige Höhle. Das bunte Gestein und die riesigen Bögen mit den Seitenarmen sind faszinierend. Wenn nicht gerade Wasser in den Becken steht, könnte man auch hindurch laufen. Höher in den Wänden befinden sich weitere Löcher mit Seitengängen. Wer mutig ist, kann an einer klapprigen Leiter hoch klettern und einen großen Seitenraum erkunden.




400m östlich befindet sich die Karstquelle „Zhabokrek“ die sich in einer kleinen zerklüfteten Minischlucht befindet. Der kleine zusätzliche Weg lohnt sich unbedingt. Dort befindet sich ebenfalls noch ein Picknickplatz.


02.09.2024 – Lakatnik – 67 km
Nach einer Zwischenübernachtung in Vraca sind wir auf der 16 durch das Tal der Iskar durch die gleichnamige Schlucht gefahren. Die ca. 65 km lange Iskar Schlucht gehört mit zu den besonderen Sehenswürdigkeiten in Bulgarien. Wir hatten Glück, die 16 war ab Vraca wegen Bauarbeiten gesperrt. Das freie Stück war nur über eine kleine Straße über die Berge zu erreichen, somit hatten wir die Straße nahezu für uns alleine.
Verlassenes Kloster
Unterwegs stoppten wir an einem wohl seit langem verlassenen Kloster. Leider verfällt es fast völlig und es gibt nicht mehr viel zu sehen. Allerdings wirkte es durch den Bewuchs schon geheimnisvoll.






Lakatnik Rocks
Bei Lakatnik legten wir einen Stopp in der Iskar Schlucht ein und unternahmen hier eine Wanderung durch das Karstgebirge zu den Lakatnik Rocks. Vielleicht war es der Sperrung der 16 zu verdanken, dass der winzige Parkplatz am Startpunkt nahezu leer war.
Die Wanderung ist als Rundweg nur ca. 7 km lang, allerdings sind gut 330 Höhenmeter zu überwinden. Zunächst führt der Wanderweg an einem kleinem Bach mit tollen ausgewaschenen Felsformationen mit Pools vorbei. Später führt der Pfad zum Monument des 23. September. Ab hier wird es dann etwas spannend. Es ist nicht immer einfach, den schmalen Pfad zu finden und entlang der Karst Steilwände mit den steilen Abhängen dürfte auch nicht jedermanns Sache sein. Belohnt wird man auf dieser Wanderung mit einer traumhaften Felslandschaft und Aussichten in das Tal.






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Nahe unserem Nachtplatz hatte ich auch noch eine kleine Höhle entdeckt. Die ist bestimmt spannend, allerdings eher etwas für ausgerüstete kleine Menschen die keine Platzangst haben.



03.09.2024 – Kokalyane – 65 km
Klar, dass solch ein kleiner Wanderplatz nur für eine Nacht genutzt werden sollte. So sind wir die Iskar Schlucht weiter Richtung Süden gefahren. Die Übernachtungsmöglichkeiten sind hier echt rar. Trotz intensiver Suche hatten wir nichts gefunden, dabei bin ich die ganze Strecke mit Google abgeflogen. Erst südöstlich von Sofia hatten wir in Kokalyane am Iskar-Stausee einen netten Picknickplatz gefunden.
Sofia sah aus der Ferne, insbesondere mit den modernen hohen Bauten, schon beeindruckend aus. Allerdings verspürten wir bei 32 Grad und dickem Smog keine Lust auf eine Stadtbesichtigung.




04.09.2024 – Mala Tsarkva – 58 km
Da die folgenden Tage auch noch hitzig werden sollten, sind wir ein Stück in das Rila Gebirge hinein gefahren. Ebenso noch an der Iskar fanden wir einen herrlichen Übernachtungsplatz auf rund 1.100 m Höhe.
Hier genossen wir an der rauschenden Iskar die angenehmen rund 26 Grad.




08.09.2024 – Sieben Rila Seen – 50 km
Obwohl die hohen Berge nicht so Ulrikes Welt sind, hatte sie es plötzlich doch noch einmal angesprochen, obwohl ich es eigentlich schon für mich abgehakt hatte. Danke Ulrike…
So sind wir die 50 km zurück auf die andere Seite des Rila Gebirges zu den sieben Seen gefahren.
Die Sieben Rila-Seen liegen auf einer Höhe von 2.100 – 2.500 m Höhe im nordwestlichen Teil des Rilagebirges. Sie sind mit ihrer schlicht traumhaften Landschaft eines der HighLights in Bulgarien, die man unbedingt gesehen und erwandert haben sollte.
Jeder See hat einen Namen, der an seinen bestimmten Merkmalen ausgemacht wird.
An der Talstation des Sesselifts befinden sich für 5 BGN kostenpflichtige Parkplätze, wo man auch nächtigen kann.






Sieben Rila-Seen Wanderung
Selbstverständlich könnte man vom Parkplatz aus hoch wandern, aber die 520 steilen und rutschigen Höhenmeter bis zu den eigentlichen Wanderwegen sind nicht ohne. Besser investiert man die 30 BGN/Pers. für den Sessellift und startet von der Bergstation aus.
Von hier aus führen mehrere Wanderwege unterschiedlicher Schweregrade um die Seen. Der meist Gelaufene ist ca. 6 km lang und relativ einfach zu laufen. Hierbei sind ca. 260 anfangs recht steile Höhenmeter zu überwinden. Nach ca. 1 km bleibt der Weg aber ziemlich auf einer Höhe. Die Wegezeit beträgt ca. 3 – 4 Stunden. An dessen Wendepunkt führt noch ein Weg zu dem Sieben Seen Aussichtspunkt mit den beiden höheren gelegenen südlichen Seen ab. Hier sind nochmals um 260 kraxelige Höhenmeter zu überwinden wo man mit einer herrlichen Aussicht über alle sieben Seen belohnt wird. Hierfür dürfte man noch einmal zusätzliche 3 Stunden veranschlagen.
09.09.2024 – Dupniza – 34 km
Nach unserer Wanderung sind wir noch nach Dubiza gefahren. Dort finden sich nahe dem Park Rila versteckt im Grünen einige Übernachtungsplätze. Hier wollten wir auch einen Regentag aussitzen.
Nach Wochen der Hitze und knallender Sonne hat so ein Regentag auch mal etwas entspannendes. Bei nur noch 19 Grad unternahmen wir im Park einen netten kleinen entspannenden Regenspaziergang.
Bei dem Park Rila handelt es sich um ein großes parkähnliches Freizeitgelände mit Picknickhütten, Restaurants, Kunstwerken und Volieren. Sogar eine kleine Kapelle gibt es hier. An diesem Regentag war der ansonsten gut besuchte Park wie ausgestorben.





11.09.2024 – Bansko – 97 km
Ulrike meinte, wenn wir schon hier sind, dann können wir auch das Rila-Gebirge südlich umfahren. Also gesagt, getan…
Die Fahrt war zwar über die Autobahn und die breite 19 recht entspannt langweilig, allerdings hatte solch ein entspanntes fahren auch mal was. Die recht verbaute Landschaft verlockte auch nicht gerade dazu, eine kleinere Straße zu nehmen.
Bansko ist ein reiner Touristenort mit den entsprechenden Läden und voll mit Hotels sowie Spas. Außerhalb befinden sich dann die vielen Skilifte. Im Gegensatz zu den sonstigen Orten Bulgariens sieht es hier schon untypisch richtig gepflegt und die meisten Gebäude fast neu aus. Ein richtiger Touriort halt in dem sich der gemeine Tourist im Sommer oder Winter bestimmt wohl fühlt.
Trotz der relativen Ruhe, im Moment herrscht Zwischensaison, sind solche Orte nichts für uns.
Bemerkenswert ist, dass Bansko recht abrupt endet und sogleich die Natur und Wildnis beginnt. Oberhalb des Ortes fanden wir über einen steilen Huckelweg in der bemerkenswerten hügeligen Graslandschaft mit einer tollen Aussicht auf Landschaft und Berge unseren Übernachtungsplatz.






12.09.2024 – Yundola – 60 km
Wir fuhren die sich schlängelnde 84 weiter Richtung Osten. Die Landschaft erinnerte uns mit den sanften und dicht mit Nadelhölzern bewachsenen Bergen ein wenig an den Schwarzwald oder auch dem Sauerland. Ulrike meinte, hübsche Berge für Leute, die eigentlich keine Berge mögen.
Abseits des kleinen Ortes Yundola fanden wir wieder einen wunderschönen Übernachtungsplatz in der Natur.
Von hier aus unternahmen wir auch eine kleine gemütliche und entspannte Wanderung zu einem Aussichtspunkt.





Worüber man sich eigentlich nie Gedanken macht, wenn man so durch die Einsamkeitkeit fährt: Was ist, wenn mal was passiert, ein Unfall oder wenn man krank wird?
So ist es uns passiert, kaum, dass wir zu Abend gegessen hatten, folgte Übelkeit, Erbrechen, Fieber und Schwindel. Hier gibt es halt nichts und Fahren war wegen dem Schwindel auch nicht drin. Also ausschlafen. Nach zwei Tagen Schlaf ging es dann wieder. Die zwei Tage nichts essen war auch gut für die Figur 🙂
15.09.2024 – Novo Selo – 77 km
Die 84 führt später durch eine felsige Schlucht. Nicht spektakulär, aber doch deutlich wilder als die bisherige Sauerlandlandschaft und ist auch der schönste Streckenabschnitt den wir bisher durch diesen Teil des Gebirges gefahren sind.
Bei Novo Selo befindet sich mit dem kleinen Dino Park ein Lost Place eines ehemaligen Vergnügungsparks.
Der Park erscheint in dem Wildwuchs schon ein wenig skurril, aber das hat irgendwie etwas. Zwar könnte man hier auch übernachten, allerdings empfinden den Ort dafür nicht wirklich schön.









Deshalb sind wir nach der Besichtigung noch ein Stück weiter zum Fluss Vacha gefahren wo es einige wunderschöne Übernachtungsplätze gibt.





17.09.2024 – Mirovo – 60 km
Auf der Strecke ostwärts wollten wir eigentlich das bei dem Dorf Bachkovo befindliche schöne und gleichnamige Kloster (Bačkovski manastir) besuchen, sowie eine Wanderung zu der Höhle Peŝerata s ikonata unternehmen. Da wir uns jedoch für Wanderungen noch nicht so wirklich fit befanden und auch genug Klöster gesehen haben, sind wir zunächst in Plovdiv einkaufen gefahren.
Ca. 30 km weiter östlich bei Mirovo schlängelt sich mit vielen Nebenarmen der kleine Fluss Mariza durch die Ebene.
Diese Flusslandschaft ist wieder eine gänzlich Andere als die an der Vacha. Wären die Bäume niedriger, könnte man meinen, man würde sich in Namibia befinden. Entlang des Ufers ziehen sich unzählige kleine Pisten wo wir dann wieder einen herrlichen Übernachtungsplatz gefunden hatten.






19.09.2024 – Zhrebchevo Stausee – 110 km
Unser Ziel ist nunmehr Nesebar am Schwarzen Meer wo wir noch ein paar Tage verbringen möchten. Auch, weil sich dort ein Waschsalon befindet. Also rauf auf die Top ausgebaute A1, da die Ebene zwischen dem Balkan- und Rhodrope Gebirge einfach nur öde langweilig ist.
Aber so entspannend die Fahrt ist, uns wurde auch ein wenig langweilig. Außerdem benötigten wir Wasser, welches in der Ebene kaum zu bekommen ist.
So sind wir wieder ein Stück in das Balkan-Gebirge zum Zhrebchevo Stausee gefahren.
Ringsum finden sich hier in der weiten prärieartigen Landschaft mit den Schaf- und Kuhherden viele Übernachtungsplätze.
Hier hatten wir schon im letzten Jahr einen Stopp eingelegt und einige Tage verbracht, es ist einfach nur ein Träumchen. Erschreckend ist jedoch, wieviel Wasser der Stausee in diesem einen Jahr verloren hat. Allerdings wirkt die Seelandschaft dadurch schon fast mystisch und hat vielleicht etwas von der Mongolei.
Man kann nun auch die Grundmauern des ehemaligen Dorfes Zhrebchevo aus Luft sehr gut erkennen.











Hier noch ein kleiner Clip mit Bildern aus der Luft:
St Ivan Rilski Kirche
Die mittlerweile kaum noch überflutete St Ivan Rilski Kirche liegt am Rande des Schrebtschewo Stausees.
Eigentlich sollte sie wie das ganze Dorf Zhrebchevo abgerissen werden, aber der Priester kämpfte verbissen dagegen an und man sah dann von einem Abriss ab.In den 70ern wurde sie nahezu vollständig geplündert und und alles brauchbare wurde demontiert und abtransportiert.In den 10ern wurden Teile restauriert, damit die Ruine nicht vollständig in sich zusammenfällt. Heute ist sie ein beliebter Touristenmagnet und für einige Menschen auch ein Pilgerort.



21.09.2024 – Nessebar – 180 km
Nicht nur, dass es in Nessebar, oder heißt es Nesebar, einen der wenigen Waschsalons gibt, wir wollten hier am Schwarzen Meer auch so etwas wie ein wenig Urlaubsfeeling aufkommen lassen.
Die Altstadt Nessebars (Wikipedia) gehört mit seinen hübschen Holzhäusern zum UNESCO Weltkulturerbe.
Um die Altstadt zu erkunden, findet man im Hafen für 6€/24h einen praktischen Parkplatz.









Südlich der Altstadt hatten wir denn in der Nähe des Strandes auf den dünigen Klippen unseren relativ ruhigen und hübschen Übernachtungsplatz gefunden.
Unterhalb der Klippen befindet sich abseits des trubeligen Hauptstrandes mit den Hotels ein kleiner FKK-Strand. Hier tummeln sich augenscheinlich vornehmlich die Schönen des Ortes. Hier am Ende des Strandes sind Klippen durch Wind und Wetter wundervoll erodiert.







Wetren
Ca. 35 km vor Nessebar hatten wir zuvor in Wetren einen Zwischenstopp eingelegt. Ursprünglich wollten wir hier auch bleiben, allerdings war es uns zu rummelig und fühlten uns auf dem Parkplatz der Metalhead Brewery mit den Bäumen zu beengt und eingesperrt. Die Brauerei braut so einige normale wie exotische köstliche Biere und gibt sie zu vernünftigen Preisen ab. Der Liter kostet nur ca. 5,-€. Nebenan befindet sich zudem noch ein Grill.
Die Brauerei liegt inmitten eines riesigen Picknickplatzes mit Grills, Bänken und für die Kinder Spielsplätzen.
Ebenso am Park befindet sich das Thermalbad Aquae Calidae. Die Thermalquellen wurden schon im 6. und 5. Jahrtausend v. Chr. genutzt. Die ersten Bäder entstanden unter den Römern um 74-63 v. Chr.
Gerne hätten wir uns ein Bad im 410 heißen Wasser und auch ein Dampfbad gegönnt, allerdings verspürten wir bei 250 nicht unbedingt Lust dazu.
Vor dem Bad befindet sich noch ein Museum, ein Restaurant und eine Thermalquelle. Hier hier holen sich die Einheimischen in Kanistern ihr Trinkwasser, welches heilsame Kräfte zugesprochen wird.





25.09.2024 – Sandünen Sozopol – 75 km
Von Nessebar aus fuhren wir südlich Richtung und in den Strandzha Naturpark.
Unser erster Stopp war südlich von Sozopol wo wir in den Dünen einen schönen Nachtplatz gefunden hatten.



26.09.2024 – Primorsko – 19 km
Bei Primorsko befindet sich das Landschaftsschutzgebiet Ropotamo, dessen Besonderheit murmelartige, teils gesprungene Felsen in seltsamen Formationen inmitten eines Eichenwaldes sind. Die ganze Landschaft wirkt sehr mystisch.
Auf dem höchstgelegenen Teil (128 m über dem Meeresspiegel) des gleichnamigen Kaps befindet sich das Heiligtum Beglik Tasch.
Ein von den Thrakern errichteter religiöser Komplex, der vom 14. Jahrhundert v. Chr. bis ins 6. Jahrhundert n. Chr. als Felsenheiligtum genutzt wurde und dessen steinerne Überreste teilweise erhalten geblieben sind. Viele Bulgaren nutzen auch heute noch diesen Ort für Meditationen.
Einst gehörte das Heiligtum zur Jagdresidenz des ehemaligen kommunistischen Staatsführers Todor Schiwkow. Aus diesem Grund blieb das Heiligtum der Wissenschaft bis 2003 unbekannt.
Wir unternahmen eine rund 7 km Wanderung durch diese einzigartige Landschaft, die auch zu der Bucht des Rapotamo Beach mit seinen rötlichen Felsformationen führt.











27.09.2024 – Sinemorec – 40 km
Der ca. 60 km lange Küstenabschnitt ab Sozopol bezeichnet man nach dem Strandzha Naturpark auch die Strandzha-Küste, die bis zur türkischen Grenze reicht.
Eingelagert in der interessant felsigen Steilküste befinden sich vornehmlich in den kleinen Orten hübsche Badebuchten. Auf den Plateaus finden sich überall schöne Übernachtungsplätze wo sich außer Natur und tolle Aussicht schlicht nichts befindet. Die sind allerdings auf Grund der holprigen Zufahrten mit ihren Auswaschungen und Absätzen nicht wirklich für die gängigen Wohnmobile geeignet. Nach Regen dürften selbst leichte 4×4 ihre Probleme haben.
Wohnmobile scheinen hier auch nicht wirklich beliebt zu sein. An den Stränden stehen nahezu überall Verbotsschilder. Jetzt außerhalb der Saison finden sie allerdings keine Beachtung.




In Anbetracht des Windes und weil man auf den Plateaus einfach nichts machen kann, haben wir uns am Strand von Sinemorec niedergelassen. Auch hier sind Wohnmobile verboten, allerdings ist der Strand z.Zt. so gut wie nicht besucht. Einige Bulgaren haben hier ihre Wohnwagen und Vorzelte aufgebaut, niemand scheint es zu stören.












Plateau Wanderung
Von unserem Strand aus hatten wir natürlich eine kleine 7 km Wanderung über das Plateau der Steilküste unternommen.
Hier hatten wir sogar das Glück, Delphine in einer Bucht beobachten zu können. Dumm nur, dass ich nicht meine Kamera mit dem Tele dabei hatte.






30.09.2024 – Malko Tarnovo – 73 km
Wir sind die Straße bis Rezovo, dem Ende der Sackgasse nicht weiter gefahren. Hier befindet sich der südöstlichste Zipfel Bulgariens wo sich gegenüber des nur ein paar zig Meter breiten Rezovo die Türkei befindet.
Da soll man ja angeblich mal gewesen sein müssen, aber bei allem was ich so gesehen habe, so spannend sieht das auch nicht aus. Da wir ja sowieso in die Türkei reisen, sind wird dort nicht hin gefahren.
Statt dessen haben wir den Weg über das Strandzha-Gebirge Richtung Türkei angetreten. Vor Malko Tarnovo legten wir vor dem thrakischen Heiligtum Kamenska-Burchina, eigentlich lediglich eine Ansamlung von Steinen, einen Stopp vor unseren morgigen Grenzübertritt ein.



Der nächste Reisebericht also: Türkei 2024 Teil I (in Vorbereitung)
Hallo ihr beiden,
der Reisebericht liest sich toll und bieten neben den schönen Fotos auch noch nützliche Reiseinfos. Ein paar davon habe ich mir natürlich notiert, denn irgendwann geht es auch für uns nach Bulgarien.
Ute und Jochen von Womo-Traveller
Merci!
Bulgarien ist schon bemerkenswert, wobei wir immer hin und her gerissen sind. Es ist schon recht widersprüchlich.