Reisebericht Griechenland 2023/24

Reisebericht Griechenland 2023/24

30. März 2024 0 Von Mikesch

Mit dem Wohnmobil kreuz und quer über kleine Bergstraßen und Dörfer von Piräus aus über den Peloponnes mit anschließender Verschiffung nach Venedig.
Da wir schon den letzten Winter in Griechenland verbracht hatten, behandel ich in diesem Reisebericht ausschließlich neue Orte und Sehenswürdigkeiten. Kilometer und Streckenangaben sind deshalb also nicht unbedingt mit gefahrenen Etappen gleich zu setzen.
Die Reiseberichte Griechenland aus dem letzten Winter mit der Vorstellung vieler Sehenswürdigkeiten finden sich unter dem Hashtag #Griechenland.

Vorheriger Reisebericht: Türkei 2023 Teil IV

01.12.2023 – Chios

Über Çeşme nutzten wir die Fähre nach Chios auf der gleichnamigen Insel, von der aus auch eine Fähre nach Piräus ab geht. Weil wir einfach keine Lust hatten, den großen Umweg über Nordgriechenland zu fahren, nahmen wir diese Route.
Beim Buchen der Fähren hatte uns allerdings fast der Schlag getroffen! Für die nur 9 km und 30 min Fährfahrt rief die türkische Gesellschaft Turyol z.Zt. 210,-€ auf! Die 8 stündige Fahrt nach Piräus kostete dagegen nur 330,-€!
Da die Fähre Çeşme – Chios mit dem Prozedere schon etwas speziell ist und es einiges zu beachten gibt, habe ich dem einen eigenen Artikel gewidmet: Fähre Çeşme – Chios
Nördlich von Chios hatten wir eine tolle Bucht gefunden, wo wir die Tage bis zur Abfahrt der nächsten Fähre entspannt abwarten konnten.

03.12.2023 – Fähre nach Piräus

Die Abfertigung und der Check In für die Fähre nach Piräus war auch wieder mal ein wenig chaotisch. Das Büro, wo wir die Tickets bekommen sollten mussten wir erst ergoogln. Da sich der kleine Hafen mitten im Ort befindet, gibt es auch keine Parkplätze. Im Hafen durften wir wegen der vielen LKW auch nicht parken. Gut, dass wir außerhalb der Saison unterwegs waren, so konnten wir noch einen, sogar schönen Parkplatz auf der Hafenmole erhaschen und auf die Fähre warten.
Ein kleiner Clip, 0:50min, mit Überblick über die Innenstadt von der Fähre bei Abfahrt aus.

Bummel durch Chios Innenstadt

Da wir noch viel Zeit hatten, erkundeten wir natürlich ein wenig die Innenstadt. In Chios fühlten wir uns auch gleich wieder wie in Griechenland. Vergammeltes und Baufälliges neben Gepflegtem sowie Altes neben Modernen.
Die Stadt ist zwar nicht wirklich schön, aber ein Bummel durch das Burgviertel und entlang der Hafenpromenade mit den vielen Restaurants hat durchaus etwas.

04.12.2023 – Kineta

Athen, die Hafenstadt Piräus und das Umland ist verkehrstechnisch nur furchtbar und chaotisch. Wir hatten allerdings Glück und kamen gut durch die Stadt und standen nur vor der Autobahn in einem längeren Stau. Hier fahren sie aber wie im LSD-Rausch. Mopeds rasen unter geringstem Platz zwischen den Autos hindurch und wir wurden laufend über die Standspur überholt.
Nicht nur, dass dieser Moloch selbst im Dunkeln nur häßlich anzuschauen ist, nein, es war wie die Fahrt durch eine 30 km lange Müllkippe. Es ist einfach nur unfassbar, was so alles einfach in der Stadt und außerhalb bergeweise so abgekippt wird. Nicht nur der normale Müll mit besonders dem griechischen Kultbecher Coffe To Go, sondern auch Berge an Sperrmüll der dort schon über viele Wochen und Monate so dahin gammelt. Leider war es für Fotos viel zu dunkel.

Kineta Beach

Bei Kineta hatten wir dann doch zwischen all der Bebauung ein kleines Stück traumhaftes Paradies gefunden. Hier nahmen wir auch gleich ein erfrischendes Bad in dem verlockend blauen Meer.
Sogar Delphine hatten sich bei uns eingefunden, womit wir nun gar nicht gerechnet hatten.
Klar, dass wir in diesem kleinen Paradies ein paar Tage verbracht hatten. Man muss ja jede Gelegenheit ausnutzen.

Ankunftsgedanken

Während in der Türkei selbst in den kleinen Orten auch außerhalb der Saison überall Leben herrscht, fühlt man sich in Griechenland zu dieser Zeit wie in einem großen Lost Place. Die unschönen und ungepflegten Betonbauten, die geschlossenen Restaurants wo das Inventar draußen einfach stehen gelassen wurde, verstärken den Eindruck eines Lost Places.
Man sieht kaum Menschen, alles ist zu, dicht und entdeckt man mal einen kleinen Laden, findet man neben Waren mit Wochen abgelaufenes Verfallsdatum kaum ein Angebot vor. Wenn mal einige Menschen zu sehen sind, dann sind das nur Männer, die Frauen werden in Griechenland wohl weg gesperrt. Dies ist uns schon beim letzten Besuch selbst in Städten aufgefallen. Paare oder Familien sieht man fast gar nicht. In der Türkei halten sich die Menschen draußen auf, halten ein Picknick mit den Familien ab und genießen das Leben. In Griechenland nichts und keine Ahnung wo die Menschen sind. Außer dass die Männer in Cafés herum sitzen, scheinen sie bis auf Ausnahmen keine Beschäftigung zu kennen.
Man hat irgendwie den Eindruck, als wenn die Bevölkerung fluchtartig die Städte verlassen hätten, was den Eindruck von Endzeit-Städten noch verstärkt.
Ehrlich? Wir würden liebend gerne sofort wieder zurück in die Türkei fahren, geht ja leider nicht.
Egal, wir werden in der kommenden Zeit die schönen Plätze und kleinen Paradiese wie jetzt genießen, weshalb wir an diesem schönen paradiesischen Strand noch verblieben sind.

07.12.2023 – Mikínai – 80 km

Gerne wären wir noch etwas in unserem kleinen Paradies geblieben, aber unsere Vorräte waren nun wirklich am Ende.
Zunächst hatten wir an einer nahen Quelle Wasser getankt. Dann sind wir über den mittlerweile völlig unschön ver- und umbauten Kanal von Korinth gefahren um anschließend in Korinth einzukaufen.
Beim Lidl ereilte uns dann fast ein Schock. So viel Geld hatten wir für Lebensmittel ja noch nie beim Lidl ausgegeben. Klar, nach fast drei Monaten Türkei ist der gefühlte Unterschied schon gewaltig. Ich frage mich, wie die Griechen mit dieser Inflation klar kommen, Griechenland ist ja nun nicht wirklich ein Hochlohnland.
Bei Mikínai, nahe der antiken Stadt Mykene hatten wir anschließend bei einem Lost Place unseren Übernachtungsplatz mit einer grandiosen Aussicht gefunden.
Klar, dass wir zunächst einmal unser nahes Umfeld erkundet hatten. Die Landschaft mit den Olivenbäumen, Pinien und überhaupt dem Bewuchs hat schon was. Hier und da findet man auch außerhalb des eingezäunten Geländes einige antike Grabstätten.
Die alten Steine Mykenes hatten wir uns dann am nächsten Tag angesehen.

Mykene

Mykene war in vorklassischer Zeit eine der bedeutendsten Städte Griechenlands und gehört heute zum UNESCO Weltkulturerbe.
Die Anhöhe war schon vor um 3.500 Jahre v. Ch. besiedelt. Seine größte Blüte erlebte Mykene im 14. und 13. Jahrhundert v. Chr. Die Stadt blieb bis ins 5. Jahrhundert hinein ununterbrochen bewohnt. 
Ausgegraben sind heute u. a. die Ruinen der mykenischen Oberstadt (Wikipedia).
Eigentlich sieht man nicht mehr viel und ist deshalb m.E. nur für historisch Interessierte von Bedeutung. Einzig das Löwentor und manches Grab ist wirklich hübsch und in gewisser Weise auch beeindruckend. Der Winterpreis in Höhe von 6,-€/Pers. ist ok, allerdings würde ich den Normalpreis von 12€ hierfür nicht zahlen wollen.
Vielleicht sind wir auch zu sehr von der Türkei verwöhnt…

09.-29.12.2023 – Argolis – 180 km

Stationen auf dem Daumen des Peloponnes, der Argolis. Hier liegen u.A. die Ruinen der antiken Städte Mykene, Tiryns und Epidaurus sowie das hübsche Städtchen Poros. Weil wir die Halbinsel bereits im letzten Jahr umrundet hatten, interessierten und jetzt daher eher die teils traumhaft schönen Strände und Landschaften. Mehr hierzu könnt ihr im Reisebericht Griechenland Teil III aus dem letzten Jahr lesen.

Kondyli Beach

Ein traumhafter Strand, wo man allerdings nur im tiefen Winter wie jetzt stehen sollte, da laut Erfahrungsberichten hier ansonsten gerne geräumt wird.

Koilada

Koilada ist ein kleines Fischer- und Hafenörtchen für Yachten und liegt im südwestlichen Teil der Argolis.
Wie im letzten Jahr war der Ort für uns lediglich deshalb ein Ziel, da es hier einen vernünftigen Waschsalon gibt. Passend hierzu hatten wir auchwieder beginnendes Schmuddelwetter.
Wäre der Ort mit seinem abgelagerten Unrat nicht so griechisch, könnte er mit seiner Promenade und dem eingegliederten Park sowie dem Hafen sogar recht nett sein.
Am Strandweg fanden wir außerhalb auch einen ruhigen Übernachtungsplatz mit tollem Ausblick über die Bucht.

Saladi/Salanti Beach

Am nächsten Tag sind wir zum Saladi Beach mit dem gleichnamigen Lost Place Hotel umgezogen. Bei diesem schmuddeligen und zunehmend stürmischen Wetter entwickelte der Strand mit seiner durch den Regen entstandenen Seenlandschaft einen ganz besonderen Reiz.
Letztes Jahr standen wir 3 km südlich für uns alleine nahe der Franchthi-Höhle da der Saladi Beach  normalerweise recht gut frequentiert ist. Wetterbedingt hatten wir uns jetzt aber für Saladi entschieden, obwohl auch hier teils eine Sumpflandschaft entstanden war. Mit nur drei weiteren Wohnmobilen auf dem riesigen Gelände war es dieses jedoch recht angenehm.

Saladi/Salanti Beach Lost Place

Ok, wenn wir denn schon mal hier sind, dann können wir auch das Gelände des ehemaligen Saladi Beach Resorts durchstreifen.
Vor etlichen Jahren war das Saladin noch ein Geheimtipp, aber Vandalismus, Demontage, sowie Entfernung von allem Brauchbaren haben jetzt nur noch eine hässliche Bauruine hinterlassen die zunehmend verfällt. Das Durchstreifen des Innern des Gebäudes und die Nutzung der alten Treppen wird wegen der Baufälligkeit auch zunehmend gefährlich.
In das Innere muss man also wirklich nicht mehr herein. Bilder aus dem Innern vom letzten Jahr findet ihr unter dem damaligen Reisebericht#Salanti.

Clip vom Strand, ca. 40”

Nafplio

In Nafplio waren wir schon im letzten Jahr und eigentlich hat sich nichts geändert (Reisebericht Nafplio), nur dass es dieses Mal noch vermüllter war und ein unsäglicher Gestank von verbranntem Müll durch die Stadt zog. Deshalb haben wir die Stadt auch in Anbetracht der vielen Wohnmobile schnell verlassen. Hier ein kleiner Clip vom Stadtbummel:

Igroviotopos Moustou

Auch Schakalstrand genannt, ein wunderschönes Naturschutzgebiet wo wir einige Tage verbracht hatten.

Paralio Astros

Von unserem Übernachtungsplatz am Schakalstrand aus hatten wir eine 11 km Wanderung nach Paralio Astros unternommen. Der Vorort von Astros liegt am nördlichen Ende der Bucht. Eigentlich ging es uns nur um etwas Bewegung am Strand entlang und wir hatten nicht unbedingt mit Sehenswertem gerechnet. Doch Paralio Astros hatte uns mit einer lebendig netten Hafenpromenade mit Restaurants und eine durchaus ansprechende Hauptstraße mit Geschäften überrascht. Auf dem Hügel thront eine kleine alte Festungsruine aus dem 12. Jahrhundert von der man eine herrliche Aussicht über die Bucht und das Hinterland genießen kann. Die Wohnhäuser um die Burg herum waren teils recht sehenswert und man erkennt den Willen der Bewohner, etwas aus den Häusern und ihrem Viertel zu machen.

30.12.2023 – 03.02.2024 – Lakonien – 410 km

Auch in diesem Jahr füllten wir in Skala zunächst wieder unsere Vorräte auf, um dann die nächsten Tage am Kokkinias Beach zu verbringen. Anschließend fuhren wir wieder die grandiosen Sehenswürdigkeiten des Zeigefingers wie den Geopark und dem Dino-Strand aus dem letzten Jahr ab. Die Highlights der Mani sind wir dabei ebenso abgefahren.
Um nicht alles wieder neu zu schreiben, geändert hat sich ja nichts, lest hierzu besser den Reisebericht Griechenland IV ab Kokkinias.

Plytra

Ein neuer Ort auf unserer Reise war Plytra, auf der westlichen Seite des Zeigefingers gelegen.
In der Saison dürfte der kleine und nicht wirklich touristische Ort bestimmt mit Leben erfüllt sein, allerdings erscheint er jetzt eher wie ein Lost Place.
Gleich nebenan liegt Asopos, eine ehemalige römische Siedlung, die vom Meer zurück erobert wird.
Eingefasst ist  Plytra von einem interessant wild wirkendem und artenreich bewachsenen Gebirge. Ein Teil davon gehört zum Nationalpark Kato Korogona, welchen wir auch auch ein Stück durchwandert hatten. 

Batterie defekt

Hier hat uns auch das Schicksal ereilt, unsere Gel Aufbaubatterie hatte nach 9 Jahren den Geist aufgegeben.
Aufgefallen war das durch eine Fehlermeldung der Truma, die eine Unterspannung angezeigt hatte. 9 V sollten noch auf der Batt sein, dabei zeigte der Batteriecomputer noch 166 Ah an! Doch es stimmte, es waren noch exakt 9,5 V. Damit war die Batterie nicht nur tiefentladen, sondern tieftieftiefentladen und war somit völlig hin. Dabei zeigte das Paneel noch 166 Ah an! Würde der blöde Votronic Batteriecomputer die Restkapazität u.A. auch über die Spannung ermitteln und zumindest abschalten, wäre mir das schon viel früher aufgefallen, aber so…
Drum merke: Checkt eure Restkapazität niemals über die Anzeige, sondern auch über die Spannung!

Die Serie geht weiter…

Eines Morgens nach dem Anlassen des Motors leuchtete die Motorkontrollleuchte auf. Fehler ausgelesen, ein Temperaturfühler ist defekt. Ein Löschen des Fehlercodes hatte auch nicht viel gebracht, denn nach jedem Neustart des Motors ging sie wieder an.
Unsere Aufbaubatterie schwächelte nun auch immer mehr. Selbst ohne Stromentnahme verblieben Morgens nur noch 12,3V. Die Batterie mit ihren ca. 40 Ah Restkapazität hatte ihren Geist nun gänzlich aufgegeben.
Die Heizung machten wir schon gar nicht mehr an. Der morgendliche Kaffee bei 13 Grad im Womo war dann aber nicht gerade prall.
Ein Test der Starterbatterie deutete an, dass sie ebenfalls bald den Geist aufgeben wird.
Also starteten wir durch nach Kalamata, insbesondere auch wegen dem Sensor. Wenn der Motor in den Notlauf geht, ist das nicht wirklich schön. In Kalamata hatten wir die größten Chancen, eine Werkstatt und auch eine neue Batterie zu bekommen.

Dabei wollten wir heute in Kardamyli stoppen und durch die Viros-Schlucht laufen.
Die schlängelige Berg und Tal Küstenstraße entlang der Küste sowie über die Gebirge ist schlicht ein Traum!
Dazu die urigen Bergdörfer der Mani mit ihren Natursteinhäusern. Kein hässlicher Beton wie sonst so üblich. Dann der hübsche Ort Kardamyli, der eingebettet in einer wilden Berglandschaft liegt. Mir standen fast die Tränen in den Augen, dass wir einfach so durch die wilde Mani fahren mussten.

Südlich von der Stadt Messini fanden wir am Strand unsere wunderschöne Basis für die nächsten Tage. Hier Standen wir auch schon im letzten Jahr etliche Tage.

Kardamyli

Nachdem wir in den letzten Tagen einen neuen Temperaturfühler erhalten hatten und auch eine neue Gel-Batterie erstehen konnten, sind wir noch einmal zurück auf die Mani nach Kardamyli gefahren.
Ein Auslassen dieser wunderbaren Bergwelt wäre auch einfach zu schade gewesen.
Von hier aus wollten wir dann auch die verpasste Wanderung durch die Viros-Schlucht unternehmen.
Wie oben bereits erwähnt, liegt der hübsche touristische Ort Kardamyli am Rande der wilden Berglandschaft der Mani. Bis auf das alte Kardamyli hat der Ort eigentlich nicht wirklich viel zu bieten, aber er ist einfach nur nett.
An einem ausgetrocknetem Flussbett fanden wir unseren ruhigen Übernachtungsplatz.

Viros/Vyrou Schlucht

Der rund 9 km lange Wanderweg über den rund 300 m hohen Bergrücken und später durch die Viros Schlucht beginnt gleich an unserem Übernachtungsplatz. Zunächst geht es steil hoch nach Agia Sophia mit der gleichnamigen Kapelle. Wir hatten die Wanderung allerdings etwas abgewandelt und sind den etwas weiteren Weg über den Bergrücken zum Kloster Moni Sotiros gewandert, da er uns schöner erschien. In der Tat, von hier oben hat man wunderbare Ausblicke auf das Meer, der Bergwelt und in die Viros-Schlucht hinein. Da man weiter westlich auf den Flusslauf stößt, durchwandert man außerdem einen großen Teil der nur ein paar Meter breiten Engstellen mit den teils 100 m abfallenden Felswänden. Der Weg ist zwar etwas anstrengender, lohnt sich aber wegen der Ausblicke und dem schönen Schluchtteil auf jeden Fall.
Der Weg zurück führt dann ca. 3 km durch den sich schlängelnden Flusslauf mit den imposanten Engstellen.

In Beschreibungen wird die Wanderung als leicht beschrieben und sei in 3 Stunden zu bewältigen. Nun ja, die 280 m hoch stellen ja keine wirkliche Herausforderung dar, aber durch das Flussbett muss man sich über die Steinblöcke und grobem Kies seinen Weg suchen. Auch die hohen Stufen der kleinen Wasserfälle dürften mit der Kletterei nicht für jeden was sein. Das Laufen über den groben Kies und großen Steinen wird dann mit der Zeit recht anstrengend. Wir waren froh, als wir nach 4 1/2 Stunden wieder zu Hause waren. Aber toll wars, die Wanderung ist wirklich zu empfehlen, ein kleines Träumchen!
Hier die Route auf GoogleMaps, zum Ansehen müssen Drittanbieter-Cookies aktiviert sein, da Daten an Google übersandt werden, siehe Datenschutzerklärung. Hier gibt es die GPX-Daten zum Download als GPX oder als GPX.zip (rechte Maustaste, Link speichern unter…).

04.02. – 25.02.2024 – Messenien – 160 km

Ich verweise wieder einmal der Einfachheit halber auf den Reisebericht Griechenland Teil V aus dem letzten Jahr. Hier findet Ihr die Bilder und Beschreibungen insbesondere zum Divari Beach bei der Ochsenbauch-Bucht und dem Elia-Beach mit den angrenzenden Sehenswürdigkeiten.
Hier dafür neu:

Lost Place San Agostino

Manchmal entdeckt man auf seinen Wanderungen den einen oder anderen Lostplace, da Griechenland insbesondere nach der damaligen Finanzkrise voll von solchen Plätzen ist. Mit Glück findet man dann noch eines der wenigen Schätzchen wie dieses, da es sich bei den Meisten nur um verlassene Betonbauten handelt. Das Ressort wurde 2012 verlassen und die Zerstörungen halten sich wider Erwarten noch halbwegs im Rahmen. Ich verstehe diese Zerstörungswut einfach nicht. Hier nur eine kleine Auswahl meiner Bilder und obwohl ich mich zurück gehalten hatte, waren es doch weit über 50 Bilder geworden.
Den Namen des Hotels kann ich beruhigt nennen, da es mit Google nicht mehr aufzufinden ist. Nur so viel: Es befindet sich weitläufig um Kalamata.

Petalidi

Mit 17 km war das heute eine riesen Etappe 😉
Im typisch griechisch ursprünglichen Ort Petalidi hatten wir einen stürmisch regnerischen Tag ausgesessen, da man hier bei Südwind recht geschützt steht. Außerdem liegt der Ort auf dem Weg nach Koroni, den wir uns in diesem Jahr doch einmal ansehen wollten.
Ein Stopp lohnt ebenso für die noch handwerklichen Bäckereien, dem Leckereiennladen für Süßes und sogar einen Schlachter gibt es in dem kleinen Petalidi.

Koroni

Dieses Jahr hatten wir es dann doch noch geschafft, den kleinen Hafenort Koroni zu besuchen. Koroni liegt fast im Süden vom Daumen des Peloponnes.
Auch Koroni ist von einem morbiden Flair geprägt. Aber anders als in vielen anderen Orten sind die Bewohner hier bemüht, ihre Häuser und den Ort mit Blumen und kleinen Kunstwerken aufzuhübschen.
Das ein oder andere Haus steht zwar kurz vor dem Zusammenbruch, allerdings kann man noch erahnen, wie schön die Häuser einst gewesen sein müssen.
Auf einem Hügel liegt die venezianische Festungsruine Koroni mit Tempel, Kirchen und dem Friedhof. Von hier oben hat man eine wundervolle Aussicht auf das Meer und den Ort.
Nicht ohne Grund ist die Einfahrt in den engen Ort für Wohnmobile gesperrt. Oberhalb des Ortes findet man allerdings an den beiden Zufahrtsstraßen einige Parkmöglichkeiten.

Finikounda

Bei Finikounda hatten wir an einen der Traumhaften Strände nach dem Besuch Koronis unseren Übernachtungsplatz gefunden.
Wer möchte, findet hier auch im Winter einen offenen Campingplatz.

Wir sind ja eigentlich nur wegen der schönen Strände nach Finikounda gekommen. Doch wenn wir denn schon einmal hier sind können wir auch eine Wanderung zu dem Ort unternehmen.
Im Moment erscheint das recht ursprüngliche Finikounda eher wie eine Geisterstadt. Alles ist geschlossen, hier und da wird ein wenig gebaut, in den Restaurants ist alles weg gepackt und man sieht kaum einen Menschen.
Ich kann mit vorstellen, wenn hier denn erst wieder einmal Leben herrscht, dass man hier ein paar Tage zum Urlauben verweilen kann. Die Promenade mit dem Hafen und den Restaurants erscheint dann bestimmt recht einladend.

25.02. – 08.03.2024 – Elis – 150 km

Mittlerweile sind wir im Nordwesten des Peloponnes in der Region Elis angekommen. Nun ja, für uns ist die flache sowie schmuddelig verbaute und dem ganzen Plastik die unschönste Region des Peloponnes, also sehr diplomatisch ausgedrückt.
Eigentlich gibt es nur zwei schöne Strandabschnitte und an einem bei Kalamia fanden wir unseren Übernachtungsplatz. Dies wird auch die vorletzte Station unseres Aufenthaltes in Griechenland sein, bis wir unsere Fähre in Patra nehmen.

Kalamia

Vor einem Jahr war uns schon die Kraft des Mittelmeeres aufgefallen, wie es Stück für Stück von der Küstenlinie abknabbert.
Geschätzt ist sind es in diesem Jahr bestimmt 5 Meter die jetzt vom Strand fehlen. Insbesondere die nahen Resorts haben schwer gelitten. Ich glaube, noch zwei Jahre, dann gibt es wieder ein paar Lost Places mehr zu bewundern.

Gesellten sich bisher immer Hunde zu uns, sind es jetzt die Katzen. Wie nennt man eigentlich ein Rudel Katzen 😉
So war der letzte Kauf Hundefutter wenigstens nicht umsonst. Das Trockenfutter kommt auch bei den Katzen gut an….

Letzte Tage…

Wir verbrachten noch einige Tage im wunderschönen Strofylia National Forest wo wir im letzten Jahr auch einige Tage verbracht hatten, um dann von Patra aus die Fähre nach Venedig zu nehmen.
Es ist einfach nur irre zu nennen, was die Einweiser auf der Fähre so drauf haben. Alleine hätte ich niemals so einparken können!

Da ein Schlechtwettergebiet mit schmuddeligem Grau, Regen und Schnee angesagt war, hatten wir die Alpen zügig in einem Stück durchquert. Für uns ein fast ein Gewaltakt, so viele km sind wir seit Jahren nicht mehr gefahren.
Vor Landeck war dann die L76 gesperrt und wir mussten notgedrungen über die schmale Straße der Piller Höhe fahren. Den als Umleitung ausgewiesenen Tunnel ohne Mautbox zu befahren wäre eine böse Falle gewesen, da man schwups auf der Autobahn landet und sich als Mautpreller über ein nettes Briefchen von der Asfinag freuen darf. Die Strecke ist schon recht spannend und mit den Ausblicken und dem Schnee auch echt schön. Umleitungen können also ab und zu schon etwas Positives haben.

Ende

Die nächsten Tage verbrachten wir in Süddeutschland. Bei Mercedes wurde endlich der Rückruf erledigt und bei Bimobil der Schaden aus dem Unfall in der Türkei repariert.
Anschließend fuhren wir zügig nach Oldenburg um weiteren bürokratischen Kram zu erledigen. Zwischendurch wurde ausnahmsweise mal wieder ein wenig geplant. Wir möchten noch einmal in die Türkei und ein Stück weiter nach Georgien. Im Anschluss daran über Italien nach Tunesien, um dann über Sardinien zurück zu fahren. Wo immer zurück ist…

Etwas Statistik über unsere Tour

  • Gefahrene Kilometer: 12.740 km, zusätzlich rund 1.500 km Fähre
  • Fahrzeit. 261n Std.
  • Durchschnittsgeschwindigkeit 48,4 km/h ges. wg. der Schnellstraßen, ansonsten eher 44 km/h

Wollte ich doch eine GoogleMaps-Karte einbinden, ist die Datei leider zu groß…