Baltikum 2022

Baltikum 2022

28. August 2022 1 Von Mikesch

Eigentlich wollten wir dieses Jahr ja nicht wieder ins Baltikum, sondern ausschließlich Schweden und Norwegen erkunden.
Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt… 😉
Fast nur schlechtes Wetter in Norwegen verbunden mit Wohnmobil-Karawanen und ebensolchen auf den üblichen Routen in Schweden, konnten besonders in Norwegen die Schönheiten nicht aufwiegen.
Wir hatten meistens durchaus unsere Lücken gefunden und insbesondere Schweden hatte uns mehr als positiv überrascht. Allerdings, nach 2 Monaten reichte es uns dann und wir zogen spontan in das schöne Baltikum mit all den traumhaften RMK- und Picknickplätzen. Das Baltikum ist ein schlicht Traum und Paradies für das freie Übernachten in der ursprünglichen Natur.
Zwar liegt das Baltikum allmählich im Trend, doch kriegsbedingt scheinen in diesem Jahr viele Touristen die Ostseestaaten zu meiden. In vier Wochen begegneten uns vielleicht drei deutsche Touristen mit Wohnmobil, entsprechend entspannend und leer waren die Übernachtungsplätze.

In diesem Reisebericht:

Da wir jetzt wieder Orte angefahren sind, die wir bereits 2019 mit unserem Lada mit Dachzelt und 2021 mit dem Bimobil erkundet hatten, werde ich nicht alle angefahrenen Punkte neu erklären oder vorstellen.
In diesem Reisebericht stelle ich in erster Linie die neu besuchten Orte oder Sehenswürdigkeiten vor.
Wenn ihr euch für das Baltikum interessiert, unter dem Hashtag Baltikum findet ihr sämtliche Reiseberichte von Litauen, Lettland und Estland mit Tipps, Sehenswürdigkeiten, Bildern und auch Videos.
Die letzten Reiseberichte findet ihr übrigens unter dem Hashtag Skandinavien.

01.08.2022 – Fähre Kapellskär nach Paldiski

Wir setzten mit der DFDS-Fähre von Kapellskär nahe Stockholm nach Paldiski bei Tallin/Estland über. DFDS ist offensichtlich mit ca. 300€ die günstigste Fähre. Auf der Fähre ist alles ein wenig einfach gehalten mit geringem Angebot, aber sehr sauber und die Kabinen sind schon recht groß zu nennen. Es besteht übrigens ein Kabinenzwang, was bei einer 10 stündigen Tagfahrt nun gar keinen Sinn macht. Egal, wir wollten ja eh die Nachtfähre nehmen, so verliert man keinen Tag. Am Abreisetag kann man etwas unternehmen und kommt relativ ausgeruht an. So kann man schon den Folgetag nutzen.

Während der Nacht wechselten wir die Zeitzone, sprich, die Uhr wurde eine Stunde vor gestellt. Auh Mann, um 6:00 Uhr schallte es aus allen Lautsprechern. Furchtbar, das ist einfach nicht unsere Zeit.
Deshalb fuhren wir gleich nach der Ankunft in Paldiski nach ein paar Kilometern südlich über einen Feldweg an die Ostsee. Erst einmal Kaffee kochen, Frühstücken und anschließend ein kleines Schläfchen halten.
Hier war einfach nur ein entspanntes Nichts, hier hätten wir auch gleich Tage stehen bleiben können.

02.08.2022 – Marika Puhkeküla – 55 km

Übernachtet hatten wir bei Michael auf seinem neu errichteten Campingplatz und Blockhäusern Marika Puhkeküla. Das hat er gut hinbekommen und wenn erst mal alles fertig ist, ist der Platz für Leute die Ruhe suchen bestimmt ein Tipp. Vor allem soll die Anzahl der Gäste begrenzt bleiben, so dass jeder ausreichend Platz hat.
Für uns war allerdings das Waschen der Grund für die Anfahrt. Nach 6 Wochen musste das unbedingt wieder mal sein. In Schweden sind wir ja nahezu chancenlos geblieben.

Marika Puhkeküla

03.08.2022 – RMK Nōva Peraküla – 8 km

Auf dem großen an der Ostsee gelegenen RMK-Platz Nōva Peraküla waren wir bereits im letztes Jahr. Angeblich soll hier der schönste Strandabschnitt der Ostsee Estlands sein. Der Platz mit all den Feuerstellen, Schutzhütten und Toiletten liegt eingebettet zwischen den Dünen und dem Kiefernwald. Von hier aus führen etliche ausgezeichnete Wanderwege ab. Sogar der Bär war noch da 🙂
Vor einem Jahr gab es lediglich 4 für Wohnmobile freigegebene Stellplätze. Jetzt ist der gesamte Platz freigegeben. Außer uns befanden sich nur noch ein Wohnmobil und zwei Gespanne auf dem sehr weitläufigen Platz. Vielleicht scheuen viele ja auch den mehr als humpeligen Schlagloch und Kopfsteinweg wo teils mehr als Schrittgeschwindigkeit wirklich nicht drin ist. Da können 3 Kilometer auch mal lang werden.
Bei schönstem Wetter blieben wir hier gleich 2 Tage, erkundeten den Wald und unternahmen lange Strandspaziergänge.

05.08.2022 – Haapsalu – 50 km

Da wir wieder auf die Insel Hiiumaa wollten, führte kein Weg an Haapsalu vorbei. Letztes Jahr sind wir wegen dem schlechten Wetter einfach nur durch gefahren. Wir bewunderten lediglich den schönen alten Bahnhof, der nun ein Eisenbahnmuseum ist und der damals mit 216m der längste überdachte Bahnhof Europas war.

Aber wie wir festgestellt hatten, lohnt sich auch so ein Besuch Haapsalus unbedingt! Manche Orte muss man eben mehrmals besuchen und gut, dass wir dieses Mal gestoppt hatten. Die kleine Stadt ist mit ihren bunten Holzhäusern sowie der Promenade einfach nur urig gemütlich und versprüht ein ganz besonderes Flair.
Verstärkt wurde dies durch die Musik des am diesem Wochenende statt findenden Blues-Festivals innerhalb der Burgmauern der Bischofsburg.
Auf einer großen Wiese fanden wir an der Ostsee zentrumsnah unseren Übernachtungsplatz, die sich auf Grund des Festivals ziemlich schnell füllte.
Unsere jugendlichen Nachbarn fragten mich eigentlich nur, ob sie zu laut wären. In der Folge fiel unser Abendendessen aus und wir deckten unseren Kalorienbedarf feuchtfröhlich mit Bier 🙂

06.08.2022 – Hiiuma – 35 km

Die Nacht hatte es etwas gepladdert, doch Mittags lachte wieder die Sonne. Bis zur Abfahrt der Fähre nach Hiiuma hatten wir noch etwas Zeit, so spazierten wir noch einmal über den Bahnhof. Bei Sonnenschein wirkte der Bahnhof richtig malerisch.
Übrigens, so muss das mit dem CheckIn gehen, nicht so steinzeitlich wie in Schweden oder Norwegen. Man fährt in den Hafen ein, das Fahrzeug wird erkannt und man bekommt elektronisch gleich die entsprechende Spur zugeordnet. Da muss niemand herum laufen, Zettel verteilen und Fahrzeug-Tetris spielen.

Ca. 15 km nördlich vom Fähranleger hatte Ulrike einen tollen Übernachtungsplatz unmittelbar am Ufer der Ostsee gefunden. Obwohl diese Ecke nicht in P4N zu finden ist und die Zufahrt sehr eng wird, fanden sich einige Camper, sogar mit Wohnwagen ein. Die Esten kennen sich halt aus. Aber 5 Fahrzeuge auf 2 km waren ja erträglich 😉
Eigentlich hätte ich gut den Hochentaster auspacken können, aber ich war zu faul. Narben können halt auch schön sein.

Hiiuma Rundtour – ca. 150 km

Wie schon im letzten Jahr, fuhren wir ein Mal um die Insel. Wobei wir nicht wieder alle Stationen abgefahren sind, sondern versucht hatten, Neues zu entdecken. Die hauptsächlichen Sehenswürdigkeiten wie die Leuchttürme und Bunker sowie vor allem mit Link zur Quelle mit dem besten Wasser im Baltikum findet ihr im Reisebericht Hiiuma 2021.
Hiiuma ist im Gegensatz zur Nachbarinsel Saaremaa deutlich urwüchsiger, wilder und hat mehr Sehenswürdigkeiten (folgt hierzu unbedingt dem o.g. Link zum Reisebericht) zu bieten. Irgendwie wird die Insel jedoch durch den Tourismus Gott sei Dank vernachlässigt, dadurch ist sie deutlich leerer und man empfindet mehr ein Gefühl der Ruhe und Entspanntheit.

Das Bimo ist ja schon älter und hat bereits so seine Kratzer, also wurde ich auch mutiger und wir fuhren mehr von den kleinen und schmalen Geröll-Wegen durch die Wälder, die die Insel durchziehen. Dann bekommt Bimo halt ein paar Kratzer mehr, dafür wurden wir aber mit tollen Ecken belohnt. Für die ganz engen Stellen hatten wir dieses Mal unseren Hochentaster dabei. Im Norden der Insel führen die kleinen Wege nahe des Leuchturms Tahkuna an die vielen Befestigungsanlagen der Sowjetunion vorbei die oft versteckt im Wald liegen. Die Bunker sind offen und Abenteuerlustige können die alten Gänge erkunden. Schaurig…

Insbesondere all die Übernachtungsplätze, die nicht in P4N stehen und infolge dessen leer waren. Teilweise kam nur ein einsamer Wanderer an einem solchen Platz vorbei.

RMK Ninaotsa Luftaufnahmen

Hier ein paar Impressionen aus der Luft unseres Lieblingsübernachtungsplatzes:

Ebenso ein Flug über den Platz, ca. 2:04 Min.

Eiffeli torn

Letztes Jahr sind wir am Eiffeli torn (Wooden copy of the Eiffel Tower) vorbei gefahren, dieses Mal legten wir einen Stopp ein.
Ein Künstlerpaar hat hier aus Holz eine Kopie des Eiffel Turms geschaffen. Auf dem Gelände findet sich auch sonst noch viel Tand und Künstlerisches aus alle möglichen Zeugs. Muss man nicht hin, hat aber was, vor allem Kinder dürften hier ihren Spaß haben.

Kassari

Kassari ist die 5. größte Insel Estlands, wobei, man bemerkt es nicht, dass man auf eine Insel gefahren ist. Man glaubt, sich immer noch auf Hiiruma zu befinden.
Diese Insel mit der langen Landzunge in die Ostsee, wo sich auch ein toller, meist voller RMK befindet, war auch dieses Mal unsere letzte Station auf Hiiruma, bevor wir mit der Fähre nach Saaremaa übergesetzt hatten.
Ich kann mich nur wiederholen, Hiiruma ist in seiner Ursprünglichkeit mit den allerbesten Übernachtungsplätzen einfach traumhaft Phantastisch. Hätten wir im letzten Jahr nicht die Sehenswürdigkeiten abgeklappert, hätten wir noch eine Woche bleiben können.

Triigi

Triigi ist der Fähranleger wenn man im Norden von Hiiuma aus auf der Insel Saaremaa anlandet. Da wir Abends keine Lust mehr auf eine Weiterfahrt hatten, sind wir bei tollstem Wetter gleich am Hafen stehen geblieben.
Da die Fähre nur Morgens und Abends fährt, steht man hier sehr ruhig und es war mit dem Hafenflair auch einmal etwas Anderes als nur in der Natur zu stehen.

13.08.2022 – Muhu – 58 km

Muhu ist die drittgrößte Insel Estlands und liegt zwischen Saaremaa und dem Festland. Eigentlich gibt es auf der kleinen Insel bis auf dem Üügu-Cliff, einer Karst Abruchkante auch nicht so viel zu entdecken.
Wir blieben an diesem Wochenende mit dem super Sommerwetter auf der Insel und genossen die schlicht grandiosen Sonnenuntergänge.

16.08.2022 – Pärnu – 120 km

Nachdem wir einen Tag länger auf Muhu waren, wir hatten ganz vergessen, dass man Sonntags kaum eine Chance auf einen Platz auf der Fähre hat, zockelten wir weiter die Küste hinunter.
Klar, dass wir auch einen Stopp auf dem traumhaft schönen RMK Matsi einlegen mussten.

Pärnu ist ein Urlaubs- und Kurbad an der Ostsee. Es ist jetzt das dritte Mal, dass wir den urigen Ort mit alten Holzhäusern besuchen. Im Moment ist noch Ferienzeit und in der Stadt und am Strand mit der Promenade herrscht richtig Leben. Wenn man so viele Tage in der der Menschenleere unterwegs gewesen ist, dann fühlt man sich hier und insbesondere bei diesem herrlichen Sommerwetter und den lauen Sommernächten wie im Urlaub.
Irgendwie ist das Flair auch anders als in den deutschen Badeorten. Einfach entspannter und angenehmer. Interessant ist, wie tolerant die Esten bezüglich Freicampen, insbesondere mit Wohnwagen sind. Mach das mal in Deutschland oder anderswo, im Stadtpark mit Gespann campieren 🙂

Reparatur Hartal-Türe

Das war jetzt aber nicht der Hauptgrund dafür, dass wir Pärnu als Ziel auserkoren hatten. Zum Einen wollten wir waschen, denn so viele Möglichkeiten hat man hier ja nicht. Zum Anderen sollte unsere mistige Hartal-Türe vielleicht repariert werden. Seit über 2 Wochen waren wir bereits ausgesperrt und kamen von außen nicht mehr ins Bimo.
Ein Kontakt mit der deutschen Firma Freese in Wardenburg, von der ich bisher überzeugt war, endete nur in Blabla. Auf gut Glück dort hin fahren, dass sie vielleicht ein Ersatzteil, wahrscheinlich das ganze Schloß bestellen und wir Wochen darauf warten müssen, das geht schlicht gar nicht.
Einem Tipp folgend sind wir bei der Firma Karavan M&A gelandet. Da können sich deutsche Firmen eine Scheibe von abschneiden! So etwas von freundlich und hilfsbereit! Da wurde gar nicht lange gefackelt und der Nachbarbetrieb hat innerhalb von zwei Stunden einen neuen Schließhebel hergestellt. Kein billiger Aluguss, sondern aus stabilem Stahl. Fragt mich nicht, wie er das gemacht hat. Egal, nun dürfte die Türe auch dauerhaft halten.

Am nächsten Tag war dann Waschtag und wir schlenderten noch einmal durch die Altstadt.

Litauer

Das ist uns schon in den Jahren zuvor aufgefallen, Litauer erschienen uns muffelig und mehr als zurückhaltend, bzw. reserviert. Bei einem Aufenthalt vor ein paar Jahren in einem Jugendhostel glaubte ich, mich auf dem Friedhof zu befinden. Morgens beim Frühstück, rund 20 Teens und niemand sprach ein Wort.
Gestern erst meinte eine Estin, Litauer sind eine Sorte Mensch für sich und eigentlich kommt kaum jemand mit ihnen klar.
Sie sind so reserviert, dass sie sich wohl selber kaum wahrnehmen. Ich frage mich allerdings da, wie vermehren sich dann eigentlich Litauer… 😉
So auch der litauische Womo-Fahrer, der steckte so im Schlamassel, ohne Hilfe hatte er keine Chance heraus zu kommen. Warum fragt er nicht mal die anderen Womo-Fahrer? Oder uns mit dem sichtbaren 4×4?
Irgendwann sind wir mal rüber und haben ihn raus gezogen. Da taute er plötzlich in einer herzlichen Freundlichkeit auf. Seine Frau allerdings, kein Wort, schon gar nicht eines Dankes, nur ein versteinertes Gesicht.
Litauer sind schon komisch, einfach anders, man muss sie halt so nehmen wie sie sind.

20.08.2022 – Mazsalaca/Lettland – 184 km

Wir legten Stopps im moorigen Soomaa Nationalpark (Link zum Bericht) mit einer kleinen Wanderung und dem schönen Rae Järv Badessee ein, der bei 30 Grad einfach sein musste, da es sonst für uns nicht auszuhalten war.
Den paradiesischen See braucht man eigentlich bei schönem Wetter und schon gar nicht am Wochenende in der Ferienzeit anzufahren, da er ein beliebter Ausflugsort für die Einheimischen ist. Wir hatten da echt noch Glück gehabt, einen netten Platz zu finden.
Da sich augenscheinlich viele Letten an diesem Wochenende in Estland aufzuhalten schienen, fuhren wir weiter nach Lettland. Die Rechnung ging auf, auf den Straßen war nichts los, weder PKW noch Wohnmobile und wir hatten den heutigen riesigen Übernachtungsplatz für uns alleine.
In Mazsalaca waren auch bereits, sind damals aber weiter gefahren, da es für eine Wanderung zu spät und das Wetter zu uselig gewesen war. Dies Besuch nebst hatten wir nun nachgeholt.
Hier schlängelt sich der kleine Fluss Salaca durch den roten Sandstein. Interessant sind vor allem die Sandsteinwände mit den Höhlen und Arches. Diese Formationen sind eine Besonderheit Lettlands, der bekanntere Fluss ist die Gauja mit dem gleichnamigen Nationalpark.
Die kleine Wanderung entlang des Ufers beträgt rund 6 km und ist gespickt mit kleinen Kunstwerken.

21.08.2022 – Cēsis – 75 km

Zunächst waren wir heute in Valmiera einkaufen. Junge, war das wieder ein Einkaufsgefühl, Äpfel oder mein geliebter griechischer Joghurt für 1,58€/kg. Öl für 2,49€, überhaupt, das waren Preise wie vor einem Jahr in Deutschland. Insbesondere Obst und Gemüse war mehr als günstig. Nach zwei Monaten hohen oder astronomischen Lebensmittelpreisen war das jetzt schon ein besonderes Gefühl.
Anschließend führte die Route über die gewohnten Rüttelpisten entlang der Gauja. In dem Gauja-Nationalpark könnte man glatt einen Urlaub verbringen. Die meisten Sehenswürdigkeiten wie die roten Sandsteinfelsen hatten wir ja bereits auf einer Paddeltour bewundern dürfen.

Ein Punkt fehlte allerdings noch:

Sietiņiezis

Sietiņiezis an der Gauja ist der Name der größten und höchsten weißen Sandsteinfelsen des Baltikums. Eine weitere Besonderheit besteht darin, dass Bodenbienen die Felsen zu ihrer Heimat gemacht haben und Löcher in den Fels graben.
Was bewegt Menschen eigentlich dazu, sich überall verewigen zu müssen? Die älteste “Eintragung“, die ich gesehen hatte war von 1911. Mag ich diese Ritzereien eigentlich nicht, haben sie hier allerdings etwas. Insbesondere, weil einige recht kunstvoll sind und auch auf Grund des Alters.

Einige Kilometer südlich, hatten wir kurz vor Cēsis an der Gauja einen wunderschönen Übernachtungsplatz gefunden, wo sich Abends noch etliche Paddler eingefunden hatten. Ich glaube, die furchtbare Rüttelpiste hält die meisten Touristen von diesem Platz und auch von Sietiņiezis ab.

23.08.2022 – Pavares IV /Litauen – 240 km

Klar, dass wir eine solche Strecke grundlos nicht am Stück fahren. An der Drüna, die sich aus Weißrussland kommend durch Lettland zieht und in Riga in die Ostsee mündet hatten wir tags zuvor einen wundervollen Übernachtungsplatz gefunden. Entlang des Ufers finden sich überall die tollsten Plätze, teils sogar mit Bänken, Toiletten und Feuerstellen. Gut, dass in P4N davon nur ein kleiner Teil erfasst ist.

Bei Pavares (I – IV) handelt es sich um alte Steinbrüche aus Sowjetzeiten. Heute ist der vollgelaufene Steinbruch Nr. IV ein beliebter Badesee.
Ebenso beliebt ist das tiefsandige Gelände ringsum des Sees bei OffRoad-Freaks mit ihren Quads, ATV, ORV, what ever.
In dieser Wald und Dünenlandschaft finden sich einige nette teils schattige Übernachtungplätze, die allerdings eher kleinen Vans und/oder 4×4 vorbehalten bleiben. Einen Platz unmittelbar am Wasser, der auch mit einem hochbeinigen Wohnmobil erreichbar ist, hatten wir noch finden können.

27.08.2022 – Polen – 240 km

Da das Ziel ja Polen ist, hätte sich eher eine Route über Kaunas angeboten. Die Strecke ist aber eher langweilig und macht eigentlich nur Sinn, wenn man sich Kaunas ansehen möchte. Das hätten wir zwar auch gerne gemacht, aber nicht bei über 30 Grad.
So sind wir lieber über mehrere Stationen über kleine schlängelige Straßen und über eine ursprünglich hügelige Landschaft entlang der weißrussischen Grenze gefahren.
Wie so oft, faszinierten uns hier vor allem die alten Holzhäuser.

Gerne hätten wir uns auch ebenso noch einmal Trakai oder vor allem das mehr als sehenswerte Vilnius (s. Bericht 2019) angesehen. Jedoch bei 34 Grad drückender Hitze sind wir lieber an die unterschiedlichen Badeseen mit den tollen Badeplätzen entlang unserer Route gefahren. Dazu kommt, dass es in Vilnius kaum einen ansehnlichen Stellplatz gibt. Das zentrumsnahe und schöne Forest Camp bietet leider nur Platz für vielleicht drei, max. vier Vans, aber leider nicht für unser Bimo, vor allem, wenn dort schon jemand steht. Schon die Zufahrt wäre für uns abenteuerlich. Ansonsten hätten wir uns das trotz der Hitze noch überlegt.

Nach Tagen der Badefreuden und einer kleiner Radtour sind wir dann bei kühler werdenden Wetter langsam nach Polen rüber gefahren. Erkunden wollten wir dieses Mal den uns unbekannten östlichen Teil Polens.
Das waren jetzt mehr als sehr entspannte vier Wochen im Baltikum. Vielleicht lag es auch daran, dass uns in dieser Zeit nur ganz wenige Wohnmobile begegnet sind und wenn, dann waren es eher Einheimische. Fast überall standen wir alleine in der wunderbarer Natur.
Für uns ist das Baltikum mit dem freien Stehen in der Natur einfach ein Paradies und auch dieser Besuch war bestimmt nicht das letzte Mal.

Der nächste Reisebericht also: Polens Osten