Bimobil Wartungsdokumentation II

Bimobil Wartungsdokumentation II

Teil II der der Bimobil Wartungsdokumentation. Zurück zur Wartungsdokumentation Teil I beginnend mit dem Kauf des Bimobils.

Mai/Juni 2021 – 93.000 km – TÜV, Hekis abdichten, Klimaanlage und Einbau einer Trocken Trenn Toilette

TÜV

TÜV ohne Mängel absolviert. Heute vor genau 6 Jahren hatten wir unser Bimo abgeholt. Tja, wie war das noch mit jährlichem TÜV für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen? 😉

Klimaanlage

Ebenso pünktlich nach zwei Jahren hat die Klimaanlage wieder ihren Geist aufgegeben. Das Bimo stand nun ja gut 7 Monate nur herum und da muss das Kühlmittel irgendwo einen Weg gefunden haben, zu verschwinden.

Hekis abdichten

Ich traue den Sika-Abdichtungen ja prinzipiell nicht. Als ich mir die Bröselei auf dem Dach so betrachtet hatte, wurde mir ganz anders. Besser ist es da, die Hekis jetzt neu einzudichten, bevor Schlimmeres passiert und zumal sechs Jahre dafür eh eine gute Zeit ist. Wie sich heraus gestellt hatte, war das Heki mit dem Ventilator bereits undicht. Die Arbeiten wurden im Rahmen der Installation der Trenntoilette vorgenommen.

Einbau Trocken Trenn Toilette

Obwohl ich unsere Zerhacker-Toilette mit Fäkaltank für die eigentlich optimale Toilettenlösung halte, hatten wir uns nun doch für den Einbau einer Trocken-Trenn-Toilette entschieden.
Den Bericht hierzu über das Warum und wie findet ihr unter Umbau zur Trocken Trenn Toilette->.

September 2021 – 98.000 km, ABS-/Drehzahlsensoren, Wartung und wieder mal ne Kleinigkeit die übel enden kann…

In Litauen: Plötzlich und unerwartet, ich fahre um eine Ecke, heulte der Motor auf und die Elektronik hatte den Kraftschluss zur Hinterachse getrennt. Ich schnell den Motor aus gemacht, neu gestartet und Gott sei Dank lief das Bimo wieder.
Ein Drehzahl-Sensor hatte den Geist aufgegeben. In Foren wird wird meist vom ABS-Sensor gesprochen, laut meinem Freundlichen sind es aber die Drehzahlsensoren, die den Geist aufgeben.
Kommt öfters vor und kann hinten bei forscher Fahrweise um Kurven passieren. Dann reicht ein 1/10 mm und weniger Versatz im Radlager und der Sensor wird geschrottet. Dabei kann es passieren, dass dann nicht selten gleich das ABS-Steuergerät mit durch brennt.
Dabei stellte sich heraus, dass die Mercedes-Werkstatt damals bei der Umcodierung auf die 215er Reifengröße Mist gebaut und nicht alle Steuergeräte umprogrammiert hatte. So kam es zu Fehlfunktionen bzw. Fehlercodes.
Hier wieder, wie wichtig eine wirklich gute Werkstatt ist, zum zweiten Male, der Tipp: Truck Center Lauenau

Ebenso stand eine Wartung an, abgesehen von dem Sensor-Problem oben, keine Vorkommnisse. Stoßdämpfer vorne immer noch ok, DPF-Füllstand 65% und Bremsbeläge halten immer noch 20k km!
Unterwegs trafen wir einen Bekannten, der ein fieses Erlebnis auf Island hinter sich hatte. Kurz geschaut, das hätte auch uns passieren können und haben das Problem abgestellt. Lest dazu den Bericht Verlust der Lenkflüssigkeit beim Sprinter durch abgerutschten Hydraulikschlauch->

Mai 2022 – 106.000 km – wieder eine Staufachklappe undicht

Eigentlich habe ich ja damit gerechnet. Warum sollte nur an zwei Klappen gepfuscht worden sein. Wenn, dann macht man es richtig und pfuscht bei allen Staufachklappen. Jetzt war es die Größere hinten links.
Fehlt jetzt nur noch eine Staufachklappe 😉

Juli 2022 – 111.000 km – Hartal Türe Mechanik

Diese Hartal-Türen sehen ja auf den ersten Blick stabil und wertig aus. In meinen Augen sind sie aber nichts als billiger Schrott.
Von Anfang an hatten wir nur Ärger mit der Türe. Ein heraus gerissener Griff samt der Befestigungsplatte, weil sich die Plaste aufgelöst hatte, laufend Ärger mit der Mechanik die uns mehrfach ausgesperrt hatte.
Jetzt ist gar der Hebel, der die Türe von außen öffnen soll abgebrochen und wir waren ausgesperrt.
Besonders ärgerlich ist, dass Hartal dieser Mist seit Jahren bekannt sein sollte, da das Netz voll mit Beschwerden ist. Jedoch, ändert sich etwas? Nicht einmal Ersatzteile sollen an Endverbraucher versandt werden…

Ein Kontakt mit der deutschen Firma Freese in Wardenburg, von der ich bisher überzeugt war, endete nur in Blabla. Auf gut Glück dort hin fahren, dass sie vielleicht ein Ersatzteil, wahrscheinlich das ganze Schloß bestellen und wir Wochen darauf warten müssen, das geht schlicht gar nicht.
Einem Tipp folgend sind wir bei der Firma Karavan M&A in Pärnu/Estland gelandet. Da können sich deutsche Firmen eine Scheibe von abschneiden! So etwas von freundlich und hilfsbereit! Da wurde gar nicht lange gefackelt und der Nachbarbetrieb hat innerhalb von zwei Stunden einen neuen Schließhebel hergestellt. Kein billiger Aluguss, sondern aus stabilem Stahl. Fragt mich nicht, wie er das gemacht hat. Egal, nun dürfte die Türe auch dauerhaft halten.

Bimo-111111 km

September 2022 – 113.000 km – Reifenwechsel

Recht plötzlich zeigten die Nokian Rotiiva nach 45.000 km Ausfallerscheinungen mit Rissen, Sägezahn und und erhöhtem Verschleiß. Neu montiert wurde das Nachfolgemodell, der Nokian Rotiiva Outpost.
Er erinnert mit seinen verstärkten Flanken und dem etwas gröberen Profil an einen BF Goodrich. Mal sehen, wie er sich macht.

Oktober 2022 – 115.000 km – Stoßdämpferbolzen gebrochen

Es war wohl ein heftiges Schlagloch auf der Tranfagarasan. Plötzlich hüpfte das Bimo wie ein Kaninchen. zunächst dachte ich an defekte Stoßdämpfer, aber es war nur ein Bolzen der oberen Befestigung. Eigentlich nacht zigtausenden Kilometern Rüttelpiste kein Wunder, dass die mal brechen.

Mai 2023 – 122.000 km – Inspektion, Reparaturen

Eigentlich wäre erst bei 130.000 km eine große Inspektion nötig gewesen, da aber wieder eine große Tour auf dem Plan stand und ein kleiner Service angestanden hätte, wurde die 130er natürlich vorgezogen. Es waren außerdem auch einige Reparaturen notwendig und die Hauptuntersuchung war wieder fällig. Beanstandungen natürlich keine.

  • Austausch Bremsscheiben Vorder- und Hinterachse wegen Korrosion. Beeindruckend, dass die Bremsbeläge immer noch für ca. 20.000 km gut gewesen wären. Bei dem Scheibenwechsel wurden die natürlich auch erneuert.
  • Leichte Undichtigkeit an einem Hydraulikschlauch des Lenkgetriebes, allerdings an anderer Stelle als ich in meinem Bericht beschrieben habe.
  • Reinigen, neu Fetten und Abdichten der Steckachsen hinten. Die Deckel der Achsen fingen schon nach unserer Nordamerika-Reise leicht an zu schwitzen und nun vermehrt. Das war wohl all den Pisten gewidmet da sich feinster Staub in die Dichtungen gemogelt hat.
  • Und wieder einmal die Klimaanlage, sie wurde wieder neu befüllt. Dieses Mal wurde sogar ein Dichtigkeitstest durchgeführt, allerdings alles dicht. Wieso da nach einem Jahr immer um die 300 ml fehlen, keine Ahnung.

Neue Marquart-Dämpfer

Zuvor wurden beim Christian Marquart neue vordere Stoßdämpfer eingebaut. Die Seriendämpfer waren augenscheinlich zwar noch halbwegs gut, aber die Verschleißprozesse sind ja schleichend. Wenn wir nun einmal dabei waren, das Bimo wieder für eine große Tour vorzubereiten, dann richtig.

Der Unterschied zu den Seriendämpfern ist nicht sooo gravierend, aber ich meine, die Marquart-Dämpfer sprechen deutlich komfortabler, sensibler und weicher an.
Auffällig war nun gut 300 km weiter eine gewisse Disharmonie zwischen vorne und hinten. Auch hatte ich das Gefühl, da wir ja mittlerweile doch nicht unter 5 Tonnen unterwegs sind, die Dämpfer am Limit sind. Also wurden zwei Wochen später auch die hinteren Dämpfer, aber dieses Mal Stufe 3 gewechselt.
Nun passt alles und es ist fast wie ein neues Auto!
Bei der Gelegenheit wurde festgestellt, dass der obere Bolzen des rechten Stoßdämpfers ebenso kurz vor dem Bruch stand! Ich kann nur empfehlen, sich einen Satz als Reserve zuzulegen! Bei travel.at ist gerade in Ostafrika der zweite Bolzen innerhalb von zwei Jahren gebrochen! Christian versucht nun, für mich zwei Bolzen mit Härtegrad 10 aufzutreiben, die Serie hat ja nur 8.

Einbau MaxxFan

Unser Fan hatte ja den Geist aufgegeben und uns nervte immer die Lautstärke und dass man ihn bei Regen nicht öffnen konnte, weil es dann herein regnete.
Anders der hochgelobte MaxxFan, der völlig anders konstruiert ist. Man kann ihn auch bei Regen öffnen und er ist viel effektiver. Auch überzeugt die Ruhe, in den kleinen Stufen ist er unglaublich leise, aber trotzdem effektiv.
Aber Schattenseiten hat er auch…
Der Stellmotor macht einen höllischen Lärm, es quietscht einfach furchtbar! Die Einstellmöglichkeiten sind ein Hohn, da fragt man sich, wer solchen Mist kontruiert hat! Man kann nicht einfach die Luke öffnen und später den Ventilator dazu schalten oder umgekehrt, nein, erst fährt die Luke mit Lärm wieder ein, um sich dann mit drehenden, bzw. abgeschalteten Ventilator wieder zu öffnen. Man kann auch am Ventilator selbst Einstellungen vornehmen, nur wird das nicht an die Fernbedienung übertragen. Möchte man die nutzen, wird die Luke erst wieder eingefahren. Ein völlig unnützes auf und zu, dazu mit Höllenlärm!
Auch schließt die Luke nicht, die Luftöffnung bleibt immer offen. Bei Kälte und Wind zieht es dadurch wie Hechtsuppe. Die Luke ist nur einfach “verglast”, deshalb hat man bei Kälte eine Tropfsteinhöhle.
Auch der MaxxFan besteht nur aus billiger Plaste, wie lange die hält, das muss sich auch erst mal zeigen, insbesondere der lärmende Stellmotor…

Januar 2024 – 135.000 km – Batterien/Temperatursensor

Nach nun fast 9 Jahren hat die Aufbaubatterie ihren Geist aufgegeben und die Fahrzeugbatterie fängt auch an zu schwächeln.
Fast zeitgleich wurde ein Temperatursensor für das Abgassystem defekt. Kostete in Griechenland mit Einbau 110,- Euro.

Mai 2024 – 136.000 km – Spurstangen Kugelgelenk

Hatte der TÜV entdeckt, auf der linken Seite hatte das Kugelgelenk der Spurstange Spiel und musste getauscht werden. War kein Akt und auch nicht so teuer. Nach den zigtausenden km Rüttelpiste hatte ich schon viel früher damit gerechnet.

Aug. 2024 – 140.000 km – Leistungsloch

Seit rund drei Jahren schon hatten wir bei. 1.800 UPM ein kleines Leistungsloch. Wurde beim Service entdeckt, Ursache unbekannt. Im letzten Jahr war dies schon nerviger. Auffällig wurde, je höher die Außentemperatur, desto drastischer. Dieses Jahr wurde es bei über 30 – 35 Grad im Schatten ganz schlimm, ich kam kaum noch einen Berg hoch, da nun auch Löcher bei 1.600 und 2.000 UPM entstanden sind. Zudem waren die Einbrüche extrem ausgeprägter. Ausgelesen und jetzt erste erschien auch ein Fehler mit Fehlercode P2688, d.h. Sensor für die Dieselvorheizung und der sitzt am Dieselfilter. Bei leider kühlem Wetter zur Werkstatt und natürlich dort trat der Fehler nicht auf. Die Werkstatt in Sibiu ließ sich nicht beirren und tauschte den Sensor und siehe da, Fehler weg.
Erklärung: Der Sensor ist eigentlich für den Winter und regelt, ob der Diesel vorgeheizt werden muss oder nicht. Bei sehr hohen Außentemperaturen ist es aber möglich, dass bei einem Defekt des Sensors falsche Signale an das Steuergerät gesendet werden und zu diesen Erscheinungen führt. Laut Auskunft Werkstatt soll der Sensor an zig Stellen im Motormanagement eingreifen.

Mai 2025 – 154.000 km – Inspektion

Ein fürchterliches metallisches Geschrei aus dem Motorraum nach einer kalten Nacht in Ostanatolien lies Ungemach befürchten. Die Befürchtung war ein defekter Turbo, der bei Kälte diese Schleifgeräusche von gegeben hat, nein, es war das Lenkgetriebe. Bei Kälte war kaum Druck und Schmierung vorhanden, da ein großer Teil des Hydrauliköls ausgelaufen war. Rund 10.000 km bin ich noch gefahren, da eh keiner helfen konnte.
Jetzt bei der Inspektion wurde das Lenkgetriebe getauscht. Man sollte den Füllstand hin und wieder kontrollieren, denn eine Warnung erfolgt über das Steuergerät nicht! Der Peilstab gibt die erforderliche Höhe bei einer bestimmten Temperatur an. Je wärmer, desto höher der Füllstand!
Bei der Gelegenheit wurde jetzt die Spurstange rechts gewechselt. Kosten: 2.000,- €
Klar, dass das Kältemittel der Klima auch wieder mal aufgefüllt werden musste. Dazu kam dann noch der normale Service mit Ölwechsel etc.

Fortsetzung folgt…