Autark im Winter im Wohnmobil

1. November 2018 8 Von Mikesch
Bild Winterlandschaft

Winterlandschaft

Tausende Wohnmobilfahrer fahren mit ihren Mobilen, zumeist Vollintegrierte (VI) oder auch Teilintegrierte (TI) auch ohne Doppelboden in den Wintersport oder fahren zumindest in den Schnee. Kein Problem, auf dem Stellplatz schließen sie sich an den Landstrom an und brauchen sich über den Stromverbrauch keine Sorgen mehr zu machen. Schön muckelig warm sitzen sie vor ihrem TV über SAT und lassen die Heizung bollern. Über den Verbrauch an Gas oder Strom braucht sich niemand Sorgen machen, gegen die Wärmeverluste über die großen Scheiben des Fahrerhauses wird einfach gegen an geheizt und der Strom fürs TV kommt ja aus der Steckdose.

Einige reizt es jedoch auch, sich mal frei in die Natur zu stellen und die Ruhe weit abseits des Trubels zu genießen. Geht doch, lese ich oft…
Da Frage ich mich, was die Mobilisten unter Autark verstehen? Mal für einen Tag, unter Komforteinbußen vielleicht mal 2 Tage, ja, das geht, aber nicht mehr.
Für mich bedeutet Autark, wenigstens mal 4 – 5 Tage irgendwo im Nichts auch mal unter schweinekalten Bedingungen stehen zu können.
Gerade die Energieversorgung stellt ein großes Problem dar. Ohne gewisse Einschränkung im Verbrauch und gewisser Konstruktionen geht es nicht.

Mein Artikel ist natürlich nach meinen Vorstellungen subjektiv und soll lediglich ein Denkansatz für die Leute sein, die sich für einige Tage bei Kälte in die Wallachei schlagen wollen und sich fragen, wie und ob dies zu realisieren ist. Weitere Zielgruppe, bei denen ein autarkes Stehen auch im Winter regelmäßig geplant ist und vor der Neuanschaffung eines Wohnmobils stehen.

Das Fahrgestell

Die Meisten Wohnmobile bauen auf Fahrgestelle der Firma PSA (FIAT, Peugeot, Citroen) mit Frontantrieb auf. Der Frontantrieb, von Haus aus  für Traktion schon nicht optimal, ist für ein Wohnmobil die denkbar ungünstigste Antriebsform.
Durch den Aufbau wird die Vorderachse stark entlastet und es geht Grip verloren. Sehr schön bei VI und TI auf nassen Wiesen zu beobachten 😉
Wer dann noch bei Schnee die eingefahrenen Wege verlassen will oder ins Gebirge fährt, stößt ganz schnell an seine Grenzen, zumindest sollte ein Satz Schneeketten dabei sein.
Wer vor hat, viel im Winter unterwegs zu sein, rate ich zu einem Hecktriebler wie Ford oder Mercedes, wenngleich auch hier Schneeketten am Mann sein sollten. Das Fahren ist aber angenehmer, da hier das Untersteuern und damit die Lenkunfähigkeit weniger gegeben ist. Vor allem am Berg spielen sie hier durch erhöhte Traktion ihre Vorteile aus.
Allrad ist natürlich eine tolle Sache, hiermit kommt man noch eine verschneite Straße hoch oder über einen Feldweg, wo Andere bereits Schneeketten brauchen.
Aber Achtung: Bremsen muss man auch mit Allrad, gerade bergab, da sind die Bedingungen für alle gleich!!
Diese kleine Einlassung hat nichts mit Autark zu tun, aber drüber nachdenken sollte man schon, weil sich die Freunde des autarken Stehens gerne mal ins Abseits schlagen und es doch um Winter und winterliche Bedingungen geht.

Der Aufbau des winterfesten autarken Wohnmobils

Hier sollten wir zunächst einmal zwischen wintertauglich und winterfest unterscheiden.

Wintertauglich nach Stufe 2 ist ein Wohnmobil dann, wenn sich der Innenraum bei 0° C Außentemperatur mit der serienmäßigen Heizung innerhalb von zwei Stunden auf mindestens 20° C aufheizen lässt. Gemessen wird einen Meter über dem Boden in der Mitte des Raums. Die Frostsicherheit beispielsweise der Wasserversorgung wird bei diesem Test nicht überprüft.

 

Winterfest nach Stufe 3 ist ein Wohnmobil  dann, wenn es folgenden Test nach der Norm EN 1646–1 erfolgreich absolviert hat. Der Innenraum muss sich bei -15° C Außentemperatur mit der serienmäßigen Heizung innerhalb von zwei Stunden auf mindestens 20° C aufheizen lassen. Zusätzlich wird eine Stunde nach dem Erreichen der Temperatur die Wasseranlage gefüllt. Diese muss frostfrei bleiben und einwandfrei funktionieren.

Wer also auch bei tiefen Temperaturen autark stehen möchte, dessen Wohnmobil sollte also winterfest sein, wobei die 2 Stunden-Vorgabe mehr als tolerant ist. Meine Truma schafft das in einer halben Stunde.
Wichtiger ist die Isolation, wie lange die Wärme gehalten wird. Die DIN-Vorgaben sind eigentlich ein Witz.
Die Außenhaut sollte mit möglichst wenigen vorhandenen Kältebrücken gut isoliert sein. Auf die meisten Wohnmobile trifft das nicht zu. Hier sollte man sein Wohnmobil genau in Augenschein nehmen und ggf. nachrüsten.

Zum autarken Stehen und einem winterfesten Wohnmobil gehört allerdings noch mehr dazu, beginnen wir erst mal bei der Wasserversorgung, für mich gehört dazu auch das Abwasser…

Doppelboden

Ich benötige keinen Doppelboden, ist doch nicht nötig, liest man oft…
Sicherlich, gegen die kalten Füße hilft ansatzweise auch ein dicker Teppich, aber ohne Doppelboden liegt der Abwassertank außen und bei Minusgraden friert das Wasser ein, es kommt evtl. zu Frostschäden und ist deshalb nicht nutzbar.
Man kann natürlich das Wasch- und Spülwasser auffangen und dann in die Walachei kippen, aber will man sich nicht auch mal Duschen? Das geht nur, wenn man den Ablasshahn offen lässt und das Abwasser unmittelbar der Umwelt überlässt. Ehrlich, ist das zeitgemäß, diplomatisch ausgedrückt?
Zu einem winterfesten Wohnmobil gehört einfach ein beheizter Doppelboden dazu, wo die Abwassertanks und auch die Ablassventile beheizt werden.
Wo sollen die Lebensmittel gelagert werden? Klar, das geht auch in der Garage, aber die frieren bei starkem Frost ein wenn die Wand zum Innenraum isoliert ist. Dies sollte sie nämlich sein, da ansonsten viel Energie über diese Kältebrücke verpulvert wird. In einem Doppelboden lagern sie relativ kühl, aber trotzdem frostfrei.

Abtrennbares Führerhaus

Über die Windschutzscheibe und den Seitenscheiben als größte Kältebrücken geht unmäßig viel Energie verloren, das Ärgernis mit dem morgendlichen Kondenswasser sei nur am Rande erwähnt. Das ist auch nicht mit Abdeckungen von Außen und Innen in den Griff zu bekommen.  VI und TI  sind deshalb kaum Wohnmobile, die für den harten Wintereinsatz gedacht sind, schon gar nicht für ein autarkes Stehen im Winter. Irgendwie “zieht” es immer von vorne und der Energieverbrauch in Form von Gas und Strom steigt immens! Eine 11kg Flasche hält hier je nach Temperatur nur zwischen 2 und max. 4 Tage.
Besser ist es beim Alkoven, das Fahrerhaus kann mit einer isolierten und zugdichten Türe abgetrennt werden, da hält eine Flasche auch bei Minustemperaturen mindestens 5 Tage. Es zieht nicht, man erhält ein angenehmeres Raumklima und Kondenswasser bildet sich auch nicht.

Toilette

Dieser Punkt hat auch bedingt etwas mit Winter, aber auf jeden Fall etwas mit autark zu tun. Eine Kassette hält mit 2 Personen 1 Tag, mit Waldpinkelei auch 2 Tage. Es gibt Zeitgenossen, die schleppen noch eine 2. Kassette mit und die ganz Harten füllen sogar in Kanister um. Nein danke, das muss ich persönlich nicht haben… 😉

Kassette und autark ist für mich ein Widerspruch in sich, ich möchte mir zumindest für 5 Tage keine Gedanken über die Entsorgung machen müssen. Autarkes Stehen ist für mich deshalb nur mit einem Festtank möglich.

Heizung

Über die Art der Heizung, also ob Gebläse oder Fußbodenheizung mit Konvektoren im Bad wird ebenso gerne gestritten 😉
Mit einer Alde erzielt man eine gleichmäßige und angenehme Wärme im Wohnbereich. Nachteil: Schnelle Temperaturänderungen sind nicht ohne Weiteres möglich. Gerade das Aufheizen dauert deutlich länger als bei einer Gebläse-Heizung.

Der Gebläseheizung wird gerne unterstellt, sie sei laut, hätte eine schlechte Wärmeverteilung und würde nur Staub aufwirbeln. Sicherlich gibt es die, aber das ist lediglich eine reine Sache der Konstruktion und Ausführung.
Beispiel: Bei mir sind 7 regelbare Austritte im Wohnraum, 1 im Bad und ein umlaufender Strang mit Luftlöchern im Alkoven. Lauter ist die Heizung nur knapp 10 min beim Aufheizen des Raumes, danach hört man nichts mehr und die Wärmeverteilung ist nicht schlechter als bei einer Alde. Dazu ist die Heizung mit 6 kw überdimensioniert, das Aufheizen geht schnell und danach hat sie kaum mehr etwas zu leisten.
Vorteile: Günstiger und technisch einfacher als eine Alde, schnelles Aufheizen, einfache Beheizung des Doppelbodens und der Ventile.

Die Wahl der Heizung ist also rein eine Frage des Geschmacks und des Geldbeutels. Bei einer Alde muss natürlich darauf geachtet werden, dass der Doppelboden mit Tanks und Ventilen ebenso beheizt ist!

Energie an Strom und Gas

Wer in den Wintermonaten mit dem höchsten Energiebedarf autark stehen möchte, sollte gerade hier das größte Augenmerk darauf legen, diesen zu minimieren.

Wärme – Gas

Info:
In den Gasflaschen befindet sich nahezu ausschließlich Propan. Propan hat eine Siedetempereatur von -42°, über die Außentemperatur muss sich da niemand Gedanken machen.
Anders Diejenigen, die einen Gastank oder Tankflaschen haben und an Tankstellen tanken. Selbst das Wintergemisch besteht aus 60% Propan und 40% Butan. Butan hat einen Siedepunkt von 0°, entsprechend gering ist das nutzbare Gas im Winter und das wird nach jeder Betankung weniger, da immer mehr Butan verbleibt!
Hier sind Tankstellen zu empfehlen, die zumindest ein 95/5 Gemisch abgeben!
Finden könnt ihr die über Tante Google >

Wer viel und lange im Winter unterwegs ist, dem empfiehlt sich vielleicht der Einbau einer Gasanlage oder sollte dies bei Neukauf eines Wohnmobils berücksichtigen. Eine 116L-Füllung (80%) hält nahezu 4 Monate, selbst im Winter rund 2 Monate. Günstiger als das Gas in Flaschen ist es trotz hoher Besteuerung außerdem.

Strom

Strom ist für viele schon im Sommer ein großes Problem, gerade im Winter stellt die Stromversorgung das größte Energieproblem dar.
Hier muss man schon darüber nachdenken, was man braucht, insbesondere auch, welchen Luxus. Gerade von November bis Januar ist es kaum möglich, eigenen Strom mit einem Solarpaneel zu ernten, bzw. dass der ausreicht, seinen Strombedarf zu decken.
Wer länger frei und autark stehen möchte, sollte grob seinen Stromverbrauch überschlagen. Nicht zu vergessen, auch die Heizung verbraucht Strom, die benötigte Menge Strom für das Gebläse in einem nicht wintertauglichen Wohnmobil kann da leicht mit 50 Ah eine halbe Batteriekapazität kosten. Ein sehr netter Bericht dazu ist auf womoblog.ch zu lesen.
Der Stromverbrauch ist der wichtigste Punkt im Winter.

Stromverbraucher

Alle Stromverbraucher sollten auf 12 V umgestellt werden. LED-Lampen sind ein Muss. Moderne TV mit 27 Zoll Bildschirm und DVD verbrauchen gerade mal 25 Watt.
Über die richtige Wahl des Kühlschranks nachdenken. Gute Kompressorkühlschränke verbrauchen zwar nicht mehr so viel Strom, aber selbst die Teuersten schlagen locker mit 40Ah, Ältere mit 80Ah/Tag zu Buche, ein Gaskühlschrank dagegen mit fast nichts. Ziel ist ja die möglichste Unabhängigkeit von Strom.
Sicherlich arbeiten Kompressor-Kühlschränke bei hohen Temperaturen besser, aber auch gute Gas-Kühlschränke kühlen noch bei > 35 Grad ausreichend herunter, wichtig ist hier, dass der  Kühlschrank richtig verbaut ist und eine gute Luftzirkulation gegeben ist.

Eine SAT-Anlage genehmigt sich auch mal gerne um > 20 Ah, wer sogar einen Fön braucht und auf eine Nespresso nicht verzichten kann, muss für die Stromversorgung beim autarken Stehen tief in die Tasche greifen.

Beispiel: Trotz Häckselwerk in der Toilette, Wasserpumpe, halbe Stunde Ventilator, stundenlanges Radio und Heizen bei 10 Grad liegt mein Stromverbrauch im Winter bei knapp 15 Ah/Tag, mit 3 Std. TV (DVB-T)/DVD bei knapp 25 Ah/Tag, wenn noch die Tablets geladen werden müssen, 30 Ah/Tag. Bezüglich Heizen muss ich natürlich sagen, dass mein Wohnmobil winterfest ist und die Heizung kaum läuft.

Stromversorgung

Entweder man hat riesige Batteriekapazitäten oder weitere Stromquellen, ansonsten hat sich ein längeres autarkes Stehen im Winter erledigt. Ich zeige hier einige Möglichkeiten auf.
Mein errechneter Stromverbrauch bezieht sich auf das Nötigste im winterfesten Wohnmobil. Auch ohne SAT geht geht es für mehrere Tage nicht mit zusätzlicher Stromversorgung, bzw. wer auf Luxus wie TV/SAT oder Sonstigem nicht verzichten kann, kommt um eine zusätzliche Stromversorgung selbst für einen Tag nicht umhin.

Moppel (Generator)

Hiermit deckt man jeden Strombedarf. Sie sind allerdings oft laut, einige aber auch recht leise die man in 10m Entfernung kaum mehr hört, wie den Honda…
Moppel die einen hohen Energiebedarf decken sollen haben einen Verbrauch von ca. 2 – 4 Litern Sprit/ Stunde, es müssen für mehrere Tage größere Mengen Sprit mitgeführt werden. Der Bedarf ist leicht auszurechnen und lassen den Einsatz fraglich erscheinen.

Honda-10i

Honda-10i

Dessen Strombedarf nicht so hoch ist und auch so ein paar Tage ohne Strom von außen auskommt, für den eignet sich ein kleiner Honda, die recht leise sind und man nach zwei Stunden die Batterie wieder vollständig geladen hat. Der Verbrauch liegt auf 8 Stunden bei ca. 4 L. 
Anwendungsbeispiel: Bei uns ist es so, dass wir im Winter mit Solar gemittelt ein Minus von ca. 10 Ah/Tag einfahren, an Grautagen von ca. 30 Ah. Da wir nur kurze Strecken fahren, wird die Batterie trotz Booster nie vollständig geladen, selbst wenn wir nur einen Tag frei gestanden sind. Ab und zu sollte eine Blei-Batterie zur Entschwefelung einen vollständigen Ladezyklus erhalten, dass geht dann nur mit Strom von außen, also über die Steckdose. Wenn man sich im Abseits bewegt, ist dies aber nicht möglich und hier bietet sich der kleine Honda 10i an, der ausgesprochen leise und genügsam ist. Wird der in 10m Entfernung aufgestellt, hört man im Wohnmobil nichts mehr.
Generatoren sind unter Wohnmobil-Fahrern wegen ihrer Geräuschentwicklung verpönt, selbst wenn sie leise sind, von daher eher eine Lösung für echte Freisteher oder Leute, die im Winter fast alleine auf Stellplätzen stehen.
Ich nehme mir mal die Freiheit eines Werbelinks zu Amazon > (Info > zu Amazon-Werbelinks auf unserer Seite) heraus, da ich ihn selber als für mich wichtiges Teil im Winter in Gebrauch habe.

Meinung: Wer seiner vorhandenen Solaranlage von Frühjahr bis Herbst auskommt und Strom nur temporär im Winter benötigt, als Freisteher oder mit entfernten Nachbarn die kostengünstigste Lösung. Ebenso als Lösung, wer nur einmal kurz einen hohen Strombedarf hat.
Eine Frage des finanziellen Aufwandes ist der gekapselte Diesel-Moppel, der vom Fahrzeugtank aus gespeist wird, Stromprobleme haben sich damit erledigt.

Brennstoffzellen

Auch hiemit deckt man (fast) jeden Strombedarf i.V.m. einer großen Batterie. Klein, leicht, praktisch und relativ leistungsstark, hier kann auch locker die SAT-Anlage oder Nespresso i.V.m. einer dicken Batterie mit betrieben werden. Dies ist allerdings eine sehr teure Art der Stromgewinnung und man muss immer den Kraftstoff mit sich führen. Die Technik wird aber bestimmt einmal an Bedeutung gewinnen.

Solarpaneele

Zur Zeit noch die Einfachste und meist die günstigste Art der Stromgewinnung, zumindest vom Frühjahr bis Herbst, hiermit deckt man locker seinen Strombedarf. Wenn man sich schon Solar auf das Dach verbaut, dann sollte es auch etwas vernünftiges sein. Solarpaneele haben den besten Wirkungsgrad bei voller Sonne und Strahlungswinkel. Sind diese Gegebenheiten aber nicht mehr gegeben, brechen sie ein. Was nützen hier ein paar Ampere bei Sonne mehr, wenn die Batterie eh schon wieder voll ist, ich aber Strom brauche, wenn die Bedingungen nicht so optimal sind.

Für uns ist wichtig, dass ein Solarpaneel noch Leistung bringt, wenn es bewölkt oder schattig ist, oder die Sonne tief steht. Dies ist mit Solarpaneelen in CIS-Technik  möglich. Sie liefern selbst dann noch Strom, wenn die poly-/monokristallinen Paneele längst eingebrochen sind. Keine Ahnung, warum sie in Foren kaum Beachtung finden, vielleicht weil gute Paneele teuer sind…
Zumindest sollten es die teureren monokristalinen Paneele sein, die über Shunts einzelne beschattete Waver überbrücken.

Von Mitte November bis Mitte Januar sind selbst bei Sonne nicht mehr als 6 – 15 Ah/Tag bei einem 200 Wp Modul drin. Um einen relativ kleinen Strombedarf von 30 Ah/Tag zu decken, müsste man wenigstens 4 – 600 Wp auf dem Dach haben. Wer einen Kompressorkühlschrank betreibt, u.U. noch einen Fön, Nespresso, kein Winterfestes Wohnmobil etc., da braucht man schon mindesten 1 kWp auf dem Dach, besser mehr.

Mit weniger Wp auf dem Dach kommt man aus, wenn man die Paneele nach der Sonne ausrichten kann oder sich zusätzliche Aufstell-Paneele zulegt. Das kann die Leistung im Winter verdoppeln oder sogar vervierfachen.

Meinung: Die technische Infrastruktur bei hohem Strombedarf mit Batterien und Solar ist recht teuer und ab dem Frühjahr produziert man massig Strom für nichts.
Allerdings kann man dann im Sommer eine Klima locker betreiben.

Batterie

Die herkömmlichen Batterien,  AGM und Gel sollten nicht um mehr als 30% entladen werden um keinen Schaden zu erleiden. Bei einer 200Ah-Batterie können also bedenkenlos 60Ah entnommen werden. Selbst bei mir mit energetisch optimalen Bedingungen ohne SAT oder sonstigem Luxus sind nicht mehr als drei Tage autarkes Stehen bei meiner Batterie im Dezember ohne Stromzufuhr drin.

Eine Lösung sind LiFeYPO4-Batterien, eine Weiterentwicklung der Litium/ Ionen Akkus. Sehr Teuer zwar, aber mit einem Bruchteil des Gewichts einer konventionellen Batterie bringen sie ein mehrfaches an Leistung. Ganz großer Vorteil dieser Akkus, die Kapazität der Batterien/Akkus ist voll auszunutzen, ohne dass der Akku Schaden nimmt. Wer in der Tat 40Ah/Tag verbrät kann ca. 10 Tage in der Walachei mit einer 400Ah-Batterie ohne Stromzufuhr verweilen. Selbst mit Luxus-Verbrauchern wie SAT oder Nespresso reicht es noch für ca. 3-4 Tage.

Fazit

Ein längeres autarkes Stehen im Winter ist nur unter Einschränkungen, mit  entsprechendem Wohnmobil und Ausstattung möglich. Für die gefühlt 90% Standard-Wohnmobilfahrer geht das über mehrere Tage gar nicht. Das optimale Fahrzeug ist der auf den Bedürfnissen ausgestattete Alkoven und technische Einrichtungen.

Ohne Stromzufuhr sind auch mit dem richtigen Fahrzeug und Verzicht nicht mehr als knapp 2-3 Tage autarkes Stehen möglich.
Wer auf SAT, Nespresso, Fön u.s.w. verzichten kann, dem reicht u.U. eine gewöhnliche dicke Batterie oder LiFeYPO i.V.m. leistungsfähiger Solaranlage. Zur Not kann man ja mal den Motor eine Stunde laufen lassen, sofern man einen Ladebooster verbaut hat 😉

Wer mehr benötigt, muss halt zu einer besseren Form der Stromspeicherung oder -Gewinnung greifen. Zu welcher der o.g. Lösungen man hier greift, ist eine Frage des Geschmacks, Geldbeutels, des individuellen Stromverbrauches, Platz auf dem Dach für Solar, Stauraum für einen Generator und wo man auf Reisen unterwegs ist.

Eine Gruppe grinst sich bestimmt einen über meinen Artikel 😉
Die VI-Fahrer im 12m-Liner im US-Style mit gekapseltem Moppel, SAT oben drauf, Mikrowelle und riesigen Tank.