Reisebericht Texas

Reisebericht Texas

6. März 2018 0 Von Mikesch

Der Reisebericht über die rund 1.500 km durch Texas, dem größten Bundesstaat der USA. Auch wieder abseits der üblichen Routen, den europäische Reisende üblicherweise so fahren.
Texas ganz anders, als ich mir das in meinem Kopf bisher so vorgestellt hatte.
Die wundersamen und mysteriösen Lichterscheinungen Marfa Lights und ein wenig europäisches Flair am Riverwalk in San Antonio.
Bei sommerlicher Wärme ein paar Tage Urlaub auf Padre Island, entlang der Küste des Golf von Mexico und den vorgelagerten Inseln.
Ne Art Wesermarsch mit riesige Raffinerien und sonstiger Industrie, aber auch nette Badeorte die an Key West erinnern und endlose Strände.

Vorheriger Bericht: New Mexico mit White Sands und den Carlsbad Cavern

19.02.2018 – Marfa Texas – 245 km

Neben uns hatte sich auf dem Campground ein deutsches Pärchen nieder gelassen und wir tauschten uns ein wenig aus. Den Big Bend hatten wir dann gestrichen. Da die Campgrounds reservierbar sind, läuft dort ohne Reservierung Monate vorher gar nichts.
Es gibt eine Unmenge an Dispersed Plätzen, dazu muss man aber erst mal rund 170 km in den Park zu einem Visitor Center für eine Permit hinein fahren. Ob man dann aber wirklich einen Platz bekommt? Ungewiss…
Da der Park eigentlich auch nur das bietet, was wir eh schon gesehen hatten, mussten wir uns den Bahei und die rund 600km nicht mehr antun.

Weiter ging es vom Pine Springs Campground trotzdem zunächst Richtung Süden nach Marfa. Rund 240 km auf endlos gerader Straße nur weite Prärie und in der Ferne die Berge. So hatte ich mir Texas eigentlich auch immer vorgestellt.
Gestürmt hatte es auch wieder mächtig, natürlich von vorne. Spritverbrauch vom Bimo bei 80km/h: 18L/100!

Weite

Weite

Lost Place

Lost Place

Grenzüberwachungszeppelin

Grenzüberwachungszeppelin

Hier befindet sich am Hwy. 90 östlich Marfa die Marfa Lights Viewing Area wo man auch nächtigen darf. Nachts lässt der Verkehr nach, dann ist es auch relativ ruhig. Hier packte ich meine Kamera aus und betrachtete bestimmt eine Stunde lang die Marfa Lights in der Wüste.
Entdeckt wurden sie schon vor 150 Jahren, da dachten die ersten Einwanderer, es würde sich um Lagerfeuer der Indianer handeln.
Später glaubten die Leute an UFOs. Ich dachte zunächst an ferne Autos oder Beleuchtungen, da ich ja nicht wußte, wie die Marfa Lights so aussehen. Bei längerer Betrachtung sieht man aber, dass sie sich ein ganz klein wenig bewegen, auf und ab schwellen oder flackern, um dann gänzlich zu verschwinden. Dann tauchen sie wieder auf, teils nur wenige, teils ganz viele, immer unterschiedlich verteilt. Einige sogar in rot oder blau. Die gefühlte Entfernung beträgt ungefähr 5 – 10 km, wobei man die Entfernung nicht abschätzen kann. Versucht man nun, dort hin zu gehen, verschwinden sie. Zu sehen sind sie nahezu auch nur von diesem Punkt aus. 

Marfa Lights

Marfa Lights

Die Ursache für die Marfa Lights ist bis heute nicht geklärt. Die versuchten Erklärungen in der Wikipedia sind schlicht Humbug und die Argumentationen unlogisch. Die Hintergründe und all die Theorien erklärt Livescience (engl.) noch am Besten.
Die Marfa Lights sind ein gefundenes Fressen für Mystiker, Abergläubige oder Sektierer. Die Erklärungsversuche reichen von Luftspiegelungen, Piezoentladungen bis Gase, aber keine Erklärung ist letztendlich wirklich plausibel oder belegbar. Eines der letzten ungeklärten Natur-Phänomene der Menscheit 😉

Passend zu diesem mystischen Ort war auch wieder der Sonnenuntergang. Ich war eigentlich nur zu faul, aus dem Bimo auszusteigen…

Mystische Spiegelung

Mystische Spiegelung

20.02.2018 – Langtry – 261 km

Hunderte Kilometer durch flaches Nichts, Prärie und ein paar Berge, nur unterbrochen durch das nette Westernstädtchen Marathon, ein heruntergekommenes Kaff und ein paar Ansiedlungen a la Schrottplatz. Ich genoss das förmlich, denn bald hat die Ferne und Einsamkeit, das freie Stehen oder die günstigen Campgrounds ein Ende.

Verlassen

Verlassen

Dann beginnt das Wohnmobil-Leben wie in Europa, gruselige Vorstellung 😉
Gut, dass ich die Klima habe reparieren lassen, dass Fahren wäre bei 32 Grad und die Sonne im Führerhaus nicht wirklich angenehm gewesen.

Texas Weite

Texas Weite

Gelandet sind wir in dem kleinen Nest Langtry am Rio Grande, ein Beispiel dafür, dass ein kleines Städtchen mit 12 Einwohnern nicht heruntergekommen sein muss. Dem ansprechenden Visitor-Center ist ein hübscher kleiner Park mit Nachbau eines alten Saloons  angeschlossen und hier darf man auch frei stehen, sogar mit WiFi!
Wie gesagt, das stellen 12 Leute auf die Beine!!!
Die Spende für den Stellplatz geben wir doch gerne!

Langtry old Saloon

Langtry old Saloon

Langtry Historic Site

Langtry Historic Site

Abends liefen wir noch zum Rio Grande. Dachte ich bisher, das sei ein richtiger Fluss, Pustekuchen, alles trocken. Aber toll war die Landschaft insbesondere bei der unter gehenden Sonne trotzdem!

Farbenspiel

Farbenspiel

Am Rio Grande

Am Rio Grande

21.02.2018 – Del Rio – 97 km

Gestern noch 32 und 25 Grad bis in die tiefe Nacht herein.
Dann ein fürchterliches Gewitter und Morgens nur noch 3 Grad was auch über Tag nicht über 6 Grad hinaus ging.
Irgendwie kamen wir bei der Erwartung, dass das Wetter nicht besser wird, kaum in die Pötte. So zuckelten wir bei Sturm nach Del Rio zum Walmart. Die Landschaft hatte sich geändert und erinnerte ein wenig an Frankreich. So richtig konnten wir uns aber nicht begeistern, muss wohl an dem Grauwetter gelegen haben.
Imposant war die Querung des Pecos River mit Texas höchster Brücke.

Pecos River Bridge

Pecos River Bridge

22.02.2018 – San Antonio – 255 km

Wir sind den Hwy. 90 weiter Richtung Osten. Die ersten 150 km nur langweiliges, unschönes und plattes wüstiges Land. Dazwischen wieder dem Verfall gewidmete Käffer und Ansiedlungen.

Eigenheim

Eigenheim

Danach wurde es grün und die Landschaft erinnerte an die Wesermarsch an einem grauen Wintertag, also ebenso wenig einladend. Die Hässlichkeit der Landschaft wurde natürlich durch das graue Wetter und die kahlen Bäume noch verstärkt.
Das Schönste war die Toilette einer Rest-Area, davon können sich die Europäer mal ne Scheibe abschneiden. Toll gefliest, mit einem Kunstwerk, mit Musik und sogar WiFi, klar, und picobello sauber! Das alles kostenlos…
Auf dem Platz dürfte man sogar Übernachten! Dies ist in Texas für eine Nacht auf jeder Rest-Area erlaubt!

Rest-Area Toilette

Rest-Area Toilette

San Antonio ist wie die meisten amerikanischen Städte außen pfui, innen hui. Die Innenstadt mit dem Riverwalk erinnert etwas an Amsterdam, mit einer Prise Venedig und durch die alten Gebäude etwas französischem, hat also etwas europäisches. Mit den vielen Restaurants, Bars, Blumen und den liebevollen Details lädt es echt zum Bummeln ein.
Auch bei dem Grauwetter sah der Riverwalk einfach nur toll aus, das Bummeln hatte was von Urlaub!

Diner am River Walk

Diner am River Walk

River Walk

River Walk

San Antonio Gondel

San Antonio Gondel

Infos: Die Parksituation für Wohnmobile kann man schlicht beschissen nennen. Autos sollen aus der Stadt raus bleiben, Wohnmobile erst recht. Wer länger als 6m ist, hat ein Problem.
Wer nicht in eine Parkbucht passt, muss doppelt zahlen.
Auf einigen Plätzen ist das Übernachten erlaubt, kostet dann zwischen 20 – 30 Dollar. Nur werden in den meisten Fällen RV (Wohnmobile) ausgeschlossen, das geht dann nur mit einem Van oder vielleicht Kasten. Überhaupt muss man mit seinem Wohnmobil auch in die Parkbucht passen, also für die Meisten eh tabu.
Einziger Platz den wir zum Übernachten mit 10 Dollar sogar günstig gefunden hatten und recht ruhig ist, ist bei der Presbyterian Church (29.427607, -98.483011), geht aber bei einem Wohnmobil bis 6,8m nur im Südosten des Parkplatzes wo man mit dem Überhang auf ein Stück Rasen kann. Von hier aus ist man in ein paar Minuten beim Riverwalk.
Ansonsten bleiben nur die teuren und hässlichen RV-Parks außerhalb.

23.02.2018 – Malaquite Beach – 288 km

Hat das letzte Nacht gepoltert und geknallt, dazu waren alle Schleusen offen. Ich dachte schon, ich müsste austesten, ob das Bimo auch schwimmen kann, der ganze Platz war überflutet.
Der Morgen war völlig grau vernebelt, da hatten wir dann unsere Zelte in San Antonio abgebrochen, so macht das Bummeln keinen Spaß.
Auf der I37 ging es südöstlich Richtung Corpus Christi zum Malaquite Beach auf Padre Island. Über 200 km schiere Trostlosigkeit, verstärkt durch das neblige Grau. Selbst bei Sonnenschein und grünen Bäumen würde es nur wie am Niederrhein aussehen, also auch nicht besser.

Corpus Delikti, äh, Christi, scheint fast nur aus Malls, Shops und Unmengen an Ketten-Fressbuden zu bestehen und das mit einem Betrieb, als würde es am nächsten Tag nichts mehr geben. Fast 40 km ging es durch die Indrustriegebiet ähnlichen Vororte. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass es mal einsam werden könnte.

Crowded

Crowded

Auf dem Padre island befindet sich der Malaquite Beach, mit dem Annual Pass ist der Eintritt frei, keine Ahnung, was der sonst kostet. Wie sich das gehört, begann hier bei 25 Grad der Sonnenschein 🙂
Am Ende der Straße befindet sich ein Visitor Center, davor ein Campground (8 Dollar mit Toilette und kalter Dusche), der eher einem Stellplatz ähnelt, nur sie Plätze sind drei Mal so groß wie bei uns und mit Bänken/Tischen ausgestattet.
Hier hatten wir uns dann gleich 2 Tage niedergelassen, ein leerer Strand und tolles Wetter, was will man mehr?

Lichtspiele

Lichtspiele

Qualle

Qualle

Traces

Traces

Kommt hier ein Einwand? Gerade wir, warum suchten wir nicht die tollen kostenlosen Plätze am Strand auf?
Richtig, vom Visitor Center aus kommt man an den Strand und kann ihn noch ca. 100km entlang weiter fahren und sich überall wo man will hinstellen, meist dann ganz alleine.
Der Sand ist anders als allgemein üblich, feiner und erst recht, wo er viel befahren oder feucht ist, knochenhart. Selbst mit einem frontgetriebenen europäischen Wohnmobil könnte man da zumindest die ersten 8 km lang fahren, dann braucht man einen 4×4.

Malaquite Beach Dispersed

Malaquite Beach Dispersed

Padre Island Beachhighway

Padre Island Beachhighway

Aber:
Man ist voll dem starken Wind mit den salzhaltigen Aerosolen ausgesetzt. Beim Spaziergang konnte ich nach 10 Minuten nicht mehr durch meine Brille gucken, meine Haut klebte wie ein Fliegenfänger. Das setzt sich alles auch am Fahrzeug fest.
Bei Flut kommt das Wasser bis auf 2 m an das Wohnmobil heran, was ist bei Sturm? Gerade Nachts haut man nicht mehr ab, wenn man das denn überhaupt mitbekommt. Als sicherheitsbewußter Beamter tickt man natürlich anders als die schmerzbefreiten Amerikaner 😉
Wenn man über den Strand fährt, ist es leicht feucht, manchmal nass, weil der “Weg” teils nur 2m breit ist. Der salzige Sand setzt sich überall fest, erhärtet und ist kaum zu entfernen. Man kann gar nicht so schnell gucken, wie es darunter ranzt. Schrauben, die Felgen, Bremscheiben, Bremssättel…
Ich spreche aus Erfahrung, ich ärgere mich immer noch, dass ich in Guerrero Negro (Baja) den tollen Platz aufgesucht hatte wo ich nur ein kleines Stück durch eine Pfütze gefahren bin. Überall ranzt es! Das Bimo muss bei Rückkehr auf eine Bühne, richtig gereingt und entrostet werden. Nur mit Hochdruckstrahl ist das Fahrzeug nicht mehr zu reinigen!

So schön das am Strand auch ist, ich bin zu arm, um unser Wohnmobil nur wegen eines schönen Platzes wegen verranzen zu lassen.

24.02.2018 – Malaquite Beach – Bird Island Basin – 4 km

Der Tag stand unter dem Motto Strandspaziergänge, Faulen, Brot backen und für jeden ein feines 400gr. Steak auf dem Grill 🙂

Brot gebacken

Brot gebacken

Aug in Aug

Aug in Aug

Kugelfisch

Kugelfisch

Pelikan Putzstunde

Pelikan Putzstunde

Eins weiß ich wohl, hier würde ich nie schwimmen gehen, kann tödlich enden…

Portugiesische Galere

Portugiesische Galere

Ach ja, die Inspektion naht, aber die mache ich wegen dem einen Monat hier in den USA nicht. Einige Dinge habe ich ja schon selber gemacht, vor allem einen Ölwechsel, dem Mercedes-Intervall traue ich nicht. Da mich die Meldungen nerven, habe ich die Wartungsintervallanzeige resettet. Geht ganz einfach, siehe Bericht Wartungsintervallanzeige zurücksetzen

25.02.2018 – Magnolia Beach – 187 km

Weiter ging es über die Insel die Golfküste entlang. Am nördlichen Ende Padre islands geht dann eine Fähre. Das müsste es mal in Deutschland geben, kostenlose Fähren…
Die Fahrt über das Festland erinnerte mich an den Niederrhein, nicht nur die Landschaft, auch das Wetter. Grau, 26 Grad und und eine Luftfeuchte von 90%.
Vor einem halben Jahr wütete hier “Harvey”, überall waren die Folgen zu sehen. Weggeknickte Silos, weggefegte Tankstellen und weitere Verwüstungen. Beängstigend…

Sturmschaden

Sturmschaden

Unser Lager hatten wir am Magnolia Beach (28.556601, -96.529405), einer Dispersed Site unmittelbar am Beach aufgeschlagen.
Anders als am Malaquite Beach ist man hier nicht der salzhaltigen Gischt ausgesetzt. Die Auswirkung der Gezeiten fallen hier auch kaum auf, so dass man sich unbesorgt unmittelbar ans Wasser stellen kann.
Die Shell hat hier sogar richtig tolle Plätze mit überdachten Bänken und Toiletten gestiftet, auch alles kostenlos.

Magnolia Beach Stellplatz

Magnolia Beach Stellplatz

Magnolia Beach

Magnolia Beach

Plötzlich zieht es sich zu und der Wind dreht auf nord, dabei sank die Temperatur innerhalb von nur 5 Minuten um 8 Grad auf 18 Grad und es regnete wieder. Ich sag ja, das Wetter spinnt hier…

Nachts hatte ich dann noch einmal meine Kamera ausgepackt. In ca. 10 km entfernung befindet sich auf der anderen Seite eine Raffinerie. Am Tage unscheinbar und kaum erkannbar, sah das bei Nacht schon toll aus.

Raffinerie bei Nacht

Raffinerie bei Nacht

26.02.2018 – San Luis County Park – 216 km

Weiter ging es den Hwy 35 Richtung Osten. Der Hwy führte zunächst rund 20 km an riesige Raffinerien vorbei. Nun weiß ich, warum der Diesel mit 2,49 Dollar/Gallone (0,50 Euro/Liter) hier so extrem günstig ist 🙂

Raffinerie

Raffinerie

Es folgten ca. 150 km langweilige Wesermarsch, die bei dem wieder schönen Wetter auch nicht hübscher wurde.
Interessant war der Abstecher zu den Wetlands im San Bernard Wildlife Refuge (28.906948, -95.591284). Hier sahen wir dann unsere ersten Alligatoren in freier Wildbahn. Im Sommer, wenn alles grün ist, muss das hier toll aussehen. Aber so in der Nebensaison hatten wir die Wildnis für uns alleine.

Alligator Warnung

Alligator Warnung

Erster Alligator

Erster Alligator

San Bernard Wildlive Refuge

Bei Freeport befinden sich riesige Chemieanlagen und ich hatte so meine schlimmsten Befürchtungen. Die Industrieanlagen endeten aber abrupt als wir auf den Blue Water Highway entlang der Küste abbogen. Freie Flächen mit Sumpfland und Dünen wechselten sich mit netten Ferienhausanlagen und was so dazu gehört ab. Die bunten auf Stelzen gebauten Häuser sahen interessant und teils richtig toll aus, mal etwas ganz Anderes.

Ferienort auf Stelzen

Ferienort auf Stelzen

Haus auf Stelzen

Haus auf Stelzen

Hier gibt es auch über zig Kilometer viele Dispersed Sites am Strand, der Strandweg nennt sich sogar Highway. Das Problem ist allerdings das Gleiche wie auf Padre Island. Man versaut sich nur das Fahrzeug und das Risiko mit den Wellen, die auch hier bei Flut bis zum Wohnmobil heranbranden können.
In Anbetracht dessen, dass sich auf diesem Stück nur ein paar hässliche RV-Parks befinden, sind wir auf dem San Luis County Park auf Treasure Island gelandet. Mit 37 Dollar nicht gerade billig, ist der aber wirklich toll angelegt, mit Full HookUp, Duschen, direkt am Wasser und WiFi. Wären wir früher da gewesen, hätten wir das auch nutzen können, so mangelte es uns an den Zugangsdaten 🙁

Pelikane in der Nacht

Pelikane in der Nacht

27.02.2018 – Winni – 143 km

Weiter ging es an netten Badeorten die Küste entlang.
In Galveston sind wir ein weinig gebummelt. Früher eine Industriestadt, nach mehreren Hurricans ist das heute nur noch ein Badeort. In der City mit der Pleasure Pier haben sie das wirklich nett gemacht. Es war ziemlich tote Hose, keine Menschen und alles hatte zu. Vielleicht ist noch keine Saison. Am breiten und leeren Beach hatten wir gefrühstückt.

Pleasure Pier

Pleasure Pier

Plötzlich wurde es noch windiger und es zog dichter warmer Nebel auf, das war wie in einer Waschküche.

Die Fahrt ging per Fähre über Goat Island an hübschen Häusern weiter. Hier sah man an der Küste deutlich die Spuren, die 2008 der Hurricane Irvy hinterlassen hatte. Das Meer knabbert gewaltig an der Küste, teils war es schon bis zum Hwy. vorgedrungen. Ich verstehe gar nicht, wie man die Häuser nach jedem Hurricane immer wieder aufbauen kann.
An dem ausgeguckten Übernachtungsplatz war es so ungemütlich, dass wir dort nicht stehen wollten, Waschküche, Sturm, Sand und salzig klebrige Gischt. Ich denke, in ein paar Jahren wird es den eh nicht mehr geben, von der schmalen Insel ist nicht mehr viel übrig.

Hier wollten wir nicht

Hier wollten wir nicht

Wir sind dann ca. 20 km weiter nördlich und sind in Minnie gelandet. Im Ort befindet sich der Winnie Stowell Park (29.811418, -94.380146), wo man bis 3 Tage kostenlos nächtigen darf. Man steht hier auf einer Rasenfläche mit teilweise Bäumen.

Morgen werden wir Texas verlassen und es geht nach Louisiana. Die Zeit der tollen Freistehplätze und der Einsamkeit ist dann wohl endgültig vorbei…

Das Video mit allen Bildern zum Reisebericht, ca. 8:42 min

Gefahrene km: 38.757
Gelaufene km:    1.543

Nächster Reisebericht: Louisiana Alligatoren, Sümpfe und New Orleans