Bimobil Staukasten Klappe undicht

Bimobil Staukasten Klappe undicht

10. August 2020 12 Von Mikesch

Diese Staukasten-Klappen finden sich bei Bimobil, Robel, Phönix und vielen anderen Wohnmobil-Herstellern.
Ich glaube ja nicht, dass die Wohnmobil-Hersteller die Staukasten-Klappen selber herstellen, vielmehr sägen sie die Löcher für die Stauklappen aus und schicken die Platten zum Staufachklappen-Hersteller, der die in die Rahmen einsetzt, vermute ich mal.
Da ich ja mit meiner undichten Stauklappe kein Einzelfall bin, sollten die Wohnmobil-Hersteller jenem mal auf die Finger schauen, damit dieser Pfusch vielleicht mal ein Ende hat (s. Bilder unten).
Jemand behauptete, dass die Wohnmobil-Hersteller die Klappen selber herstellen und das Sandwich in den Rahmen einpassen. Wenn das stimmt, würde bei dem Gemurkse ein Weltbild bei mir zusammenbrechen.
Diese Wohnmobile sind ja schließlich nicht zu einem Taschengeld zu haben…

Update des Berichts nach 1 1/2 Jahren Suche und Reparatur.

Abgesoffen…

Plötzlich, von einem Tag auf den Anderen, nach einem Regentag stand der Zwischenboden unter Wasser, aber so richtig. Das waren bestimmt ca. 10 Liter Wasser… 🙁
Das Drama hatte ich nur durch Zufall entdeckt weil ich den Biervorrat für den Kühli auffüllen wollte. Ärgerlich, den ganzen Zwischenboden ausräumen und der ist groß. Na gut, dann wird der auch mal wieder sauber 🙂
Danach passierte das dann immer, wenn das Bimo schief stand und sich ein wahrer Wasserfall an der Scheibe herunter stürzte.

Sturzbach an der Klappe

Wie kann das passieren?

Nach drei Jahren? Mehrere Leser unseres Blogs hatten mich schon vor Jahren vorgewarnt…
Nun gut, was ist die Ursache? Bimobil war so nett und freundlich und hatte eine neue Dichtung eingesetzt und darauf geachtet, dass der Spalt in der Dichtung frei ist, wo das Wasser ablaufen kann. Außerdem noch die Halterung für die Schlösser justiert, damit die Staufachklappe straffer sitzt.
Genutzt hat es natürlich nichts…

Das war alles auch nicht die Ursache. Um das festzustellen dauerte es noch einmal sieben Monate bis zum nächsten Regen. Da hatte ich dann die ganze Klappe mit Dichtungen, Rahmen und allem dicht getapet. Was war, klar, wieder ein paar Liter Wasser herein gelaufen. Aber wo läuft das Wasser rein?
Es war nur ein Verdacht, auch weil Bimobil ja alles neu gemacht hatte. Die Klappe hat einen umlaufenden Rahmen, also der auf der Klappe, nicht der Außenrahmen.

Staufachklappe

Mir war aufgefallen, dass dieser U-förmige Rahmen in der die Klappe eingefasst ist, an einer Stelle kaum sichtbar ca. 0,3 mm von der Außenhaut ab stand. Dieser Abstand ist groß genug, dass dort nicht wenig Wasser eindringen kann, vor allem, wenn das solche Mengen sind, wenn das Wohnmobil schräg steht. Das Wasser unterwandert so die Klappe und dringt auf der Innenseite wieder heraus und läuft in den Zwischenboden. Auf diese Weise, wird auch die Dichtung einfach unterwandert, bzw. überbrückt.

Staufachklappe Spalt im Rahmen

Um den Verdacht zu bestätigen, hatte ich den unteren Teil des Rahmens getapet, aber die Dichtung etc. frei gelassen.Was war? Alles trocken, es ist kein Wasser eingedrungen!

Staufachklappe getapet

Dumm ist, dass man den Rahmen nicht öffnen und abdichten kann. Aber das, wenn auch klare, Tape sieht sch…e aus.
Zunächst wollte ich einfach einen Sika, Dekalin oder Silkon-Streifen darüber setzen (siehe Komentare unten), das hätte wahrscheinlich auch für ein paar Monate gehalten. Durch Zufall lernte ich nun nach 1 1/2 Jahren jemanden kennen, der das gleiche Problem an seinen Robel hatte. Er lud mich zu sich nach Hause ein und wir beide dichteten die Staufachklappe ganz einfach neu ab.

Staufach-Klappen Konstruktion

Das ausgeschnittene Stück des Sandwiches wird einfach in einen umlaufenden Rahmen eingesetzt. Natürlich sollte das eingeklebt und abgedichtet sein, damit kein Wasser eindringen kann.
Genau hier wurde gepfuscht ohne Ende!
Der Kleber/Dichtmasse war nur hauchdünn aufgetragen und das noch nicht einmal durchgängig. Die Staufachklappe konnte gar nicht dicht sein und war wahrscheinlich von Anfang an undicht.

Reparatur und Abdichtung der Staufachklappe

Mit einem sehr flachen Messer versucht man erst einmal die schwarze Einfassung heraus zu hebeln. Hat man erst einmal einen Anfang, kann man sie ganz heraus nehmen.
Das Sandwich der Stauklappe konnte ich danach mit sanftem Druck fast aus dem Rahmen heraus drücken, war ja kaum Kleber vorhanden. Da wo es hakte, half ein Cutter-Messer.

Die Stauklappe lässt sich ganz einfach mit einem Kreuzschraubenzieher abschrauben.
Anschließend legt man sie auf auf einem sauberen Tisch, am Besten auf Klötzchen.

Dann entfernt man den Kleber vom Rahmen und reinigt jenen ordentlich mit Waschbenzin und macht ihn fettfrei.
Im Video ist sehr schön der Pfusch mit dem Kleber zu sehen, ca. 9 Sek.

Anschließend setzt man eine Wurst rund um in die Rahmeneinfassung.
Ich habe hierfür Sika 221 eingesetzt. Sika 221 ist eine Dichtmasse, die aber auch eine relativ hohe Zugkraft von 1,7 Newton/Quadratmillimeter hat.

Dann passt man mit mäßigem Druck den Deckel ein, darauf achten, dass er richtig justiert ist.
Dort, wo es zu einer Verspannung kommt, kann man auch Zwingen einsetzen.

Mit einem Teig-Spachtel zieht man das herausgequollene Sika ab.
Man könnte die Menge auch so dosieren, dass nichts heraus quillt. Ich habe mich aber dafür entschieden, lieber eine kleine Sika-Naht von außen zu haben wo das Wasser auf jeden Fall ablaufen kann.
Bei Bedarf lassen sich Spuren oder Sika-Reste mit (Wasch-)Benzin entfernen. Geglättet kann die Naht mit Spülmittel.
Nach 24 Stunden ist das Sika soweit ausgehärtet und dichtet.

Ganz zum Schluss wird die schwarze Umrandung innen wieder eingesetzt und die Klappe angeschraubt, fertig…