Welches Wohnmobil ist für mich das Richtige
Wohnmobil neu oder gebraucht kaufen
Sicherlich ist es ein schönes Gefühl, wenn sein neues Wohnmobil auch ein Neues ist. Zudem erhält man Gewährleistung und Garantie, evtl. vorhandene Macken werden abgestellt und man braucht sich zunächst einmal keine Gedanken über anstehende Reparaturen machen. Aber leider reicht manchmal der Etat nicht oder möchte einfach etwas sparen.
So kann der Kauf eines Gebrauchten durchaus sinnvoll sein.
Was ich jetzt hier schreibe, ist wirklich nur meine Meinung und kann deshalb nur als Anregung dienen!
Wer sich für ein gebrauchtes Wohnmobil entscheidet, sollte sich gerade bei Jüngeren zunächst im Klaren darüber sein, was es denn für eines sein soll. Nach etlichen Besichtigungen und wälzen von Katalogen am Besten eine Liste der in Frage kommenden Wohnmobile machen. Dann ist Geduld gefragt, nur nichts übers Knie brechen!!
Artikelinhalt
Junge gebrauchte Wohnmobile
Auch Wohnmobile unterliegen einem Wertverfall und dieser ist in den ersten Jahren am Größten. Kaum jemand verkauft sein Wohnmobil nach kurzer Zeit, aber es kommt in Folge einer Änderung der Lebensumstände ab und zu vor.
Also mit Geduld die Internet-Portale beobachten, Zeitschriften wälzen oder Händler aufsuchen, so ist so mancher Euro zu sparen. Meist haben diese Wohnmobile noch nicht zu viele Kilometer auf dem Tacho, da ist u.U. etliches Zubehör verbaut und sind in der Regel auch von den Kinderkrankheiten befreit.
Mit viel Glück kann man ein Wohnmobil eines Individualausbauers ergattern. Sicherlich, auch noch teuer, aber auch sie unterliegen einem drastischen Wertverfall in den ersten Jahren. Hier kann man richtig Geld sparen und sind einem Weißwaremobil aus Qualitätsgründen vorzuziehen.
Wer flexibel in seinen Wünschen ist, ist dies eine lohnende Angelegenheit.
Ältere gebrauchte Wohnmobile
Hier wird es komplizierter…
Die Fahrgestelle kommen aus dem Nutzfahrzeug-Sektor, hier werden andere Maßstäbe an die Korrosion gelegt. Während bei PKW die Karossen verzinkt sind, ist das bei den Fahrgestellen für Nutzfahrzeuge in der Regel nicht so. Diese sollen in kurzer Zeit möglichst viele Kilometer problemlos absolvieren, nach ein paar Jahren sind sie dann abgeschrieben und werden abgestoßen. Die Motoren heute halten locker 300.000 km, die Größeren von Mercedes oder Iveco auch 800.000 km.
Dem Chassis ist ein besonderes Augenmerk zu widmen, denn die gammeln oft von außen unbemerkt weg.
Je nach Bauart des Aufbaus kann auch die Dichtigkeit schon nach wenigen Jahren nicht mehr gewährleistet sein. Eine entsprechende Prüfung und Suche nach Spuren einer Undichtigkeit ist unabdingbar.
Durchschnittliche Wohnmobile um 15 Jahre kosten teils um 20.000 Euro, sogar für 20jährige werden manchmal noch um 10 – 15.000 Euro verlangt. Das ist für einen Normalverdiener eine ganze Menge Geld. Die Gefahr ist naturgemäß sehr groß, dass man dieses Geld bei so alten Wohnmobilen in den Sand setzt, oder sie sich zu einem Faß ohne Boden entwickeln.
Bei Wohnmobilen eines Individualausbauers liegen die Preise noch höher, dies ist dem Umstand zu verdanken, dass sie deutlich wertiger in Aufbau und Technik sind. Gerade Dichtigkeitsprobleme treten hier so gut wie gar nicht auf.
Umfangreiches technisches Wissen sind für eine Werteinschätzung und was evtl. an Reparaturen auf einen zukommt, unabdingbar!! Dazu kommt auch ein gewisses handwerkliches Geschick, sonst zahlt man sich u.U. an Reparaturen in Werkstätten schwindelig.
Zumindest sollte man einen wirklichen Fachmann kennen, der das Wohnmobil auch in Augenschein nimmt oder auch später Reparaturen durchführen kann.
Ohne dem kann ich von dem Erwerb so alter Wohnmobile nur abraten, die Gefahr eines finanziellen Fiaskos ist einfach zu groß!
Die Fähigkeit, einen Schraubenschlüssel zu handhaben und über ausreichend Wissen zu verfügen, ist insbesondere bei den ganz Alten von 25-30 Jahren oder noch älter geboten. Hier liegen die Preise um 3-5000 Euro…
Vom Grundsatz her sind diese Mobile aufgebraucht. Neben dem Aufbau und der Wohnmobiltechnik ist hier ganz besonders auf Korrosion zu achten, dazu kommt noch die Fahrzeugtechnik wie Motor, Getriebe, Bremsen, Lager u.s.w.
Das finanzielle Risiko ist bei den paar Euro nicht ganz so hoch, aber für einen Schrotthaufen immer noch zu viel. Hier ist noch mehr Geduld gefragt, denn manchmal sind sie noch zu finden, diese alten Schätzchen.Vielleicht hat man auch das Glück, ein Fahrzeug eines Individualausbauers zu finden, die sind dann auch hier etwas teurer, man hat aber auf jeden Fall weniger Probleme mit dem Aufbau.
Gedanken zu den Preisen bei Neufahrzeugen
Gewiss sind 40.000 oder 60.000 Euro für einen Normalverdiener viel Geld. Wenn man aber bedenkt, dass schon manch ein Golf 30.000 Euro kostet, sollte man sich allerdings darüber im Klaren sein, dass man hierfür auch nur minderwertige Ware erhält. Teils sind selbst Wohnmobile im Bereich um 90.000 Euro nur billiger Klapperkram, nur größer. Schaut euch einfach mal genau die Verarbeitung des Mobiliars an und lasst euch nicht durch hübsche Furniere und Glasvitrinen täuschen, selbst ein Laie erkennt den verbauten Ramsch. Duschwannen, die unten nachträglich mit Leisten versehen werden, da sie sich oft absenken, die Duschabtrennungen, Schlösser, die Verkabelung und Verrohrungen, eine endlose Liste. Für das, was die Wohnmobile heute bieten, sind eben 40 oder 60.000 Euro wenig Geld und irgendwie muss sich der Preis auch rechnen und es sollte halt jedem Klar sein, dass hier Qualität nicht zu erwarten ist!
In meinem langen Leben hat sich eine Erkenntnis durchgesetzt: Billig kauft man immer zwei- bis dreimal. Ich bin zu arm, um zig Tausende in den Sand zu setzten und kaufe lieber etwas nachhaltig Wertiges, auch wenn ich vielleicht ein Drittel oder das Doppelte mehr ausgebe. Unterm Strich ist das auf Dauer betrachtet günstiger, man hat weniger Reparaturen, weniger Ärger und beim Wiedervrkauf erzielt man höhere Preise. Nicht zu vergessen den Aspekt Freude an einem wertigen Wohnmobil zu haben.
Vielleicht ist es sinnvoll, den einen oder anderen Kompromiss mehr einzugehen und ein wertiges Wohnmobil, z.B. von einen der vielen Individualausbauer zu erwerben, was sich auch bei einem späteren Verkauf wertmäßig auszahlen kann.
Nachdenken sollte man darüber jedenfalls, wenn ein nicht gar so kleiner Etat zur Verfügung steht.
So, ich hoffe, euch raucht nicht der Kopf und ich wünsche euch viel Erfolg bei der Suche nach eurem Traum-Wohnmobil!
Zurück zur ersten Seite << Welches Wohnmobil …
Kastenwagen und Busse sind sehr kompakt aber nur Fahrzeuge, die für Übernachtungen geeignet sind. Man hat nur wenig Raum und mit zwei Personen kann es sehr eng werden. Dann lieber ein Alkoven, wobei das keine Fahrzeuge für ein Parkhaus sind
Wir fahren seit Jahren Kastenwagen und würden nichts anderes fahren wollen. 5 Wochen Schweden mit 2 Erwachsenen, 2 Jugendlichen und Hund. Kein Problem! Alles ist durchorganisiert, hat seinen Platz und bei schlechtem Wetter legen wir einen Fahr- oder Spieletag ein. Zu eng wurde es noch nie! Meistens stehen wir frei. Nur ca. alle 5 Tage suchen wir einen Campingplatz für die Ver- und Entsorgung und zum Wäsche waschen auf.
Na ja… 😉
5 Tage nicht duschen und keine Entsorgung? Wo lasst ihr das, was bei 4 Personen aus den Körper fällt? Ok, ok… 😉
Einen Tag mit 4 Personen bei Regen im Kasten und nicht eng?
Die Leidensfähigkeit ist bei den Menschen ja unterschiedlich ausgeprägt, aber für ganz viele Menschen (wie für mich auch) dürfte ein solches Leben eine Horrorvorstellung sein.
Es gibt Seen, das Meer, eine Solardusche, Schwimmbäder, Ver- und Entsorgung an vielen Rastplätzen, öffentliche Toiletten, etc. Wir nutzen alles, was unterwegs so auf dem Weg liegt. Also, wir duschen nicht nur alle 5 Tage. 😉
Nur für die Wäsche brauchen wir ab und an eine Maschine. Da fällt bei 4 Personen doch schon eine Menge an…
Wir genießen eher die Nähe miteinander, ohne Tablet, TV und Smartphone. Wie gesagt, man kann auch mal einen Fahrtag oder Spieletag oder Museumsbesuch einlegen. Auch bei Regen gibt es viele Möglichkeiten.
Früher fuhren wir einen VW Bus. Aber das wurde uns dann wirklich zu eng. Jetzt kann man ‘Menschenpuzzeln’: wer platziert sich wo, so dass man da hin kommt, wo man hin will. 😉
Liebe Grüße, Lia
P.S.: Deine Seite ist wirklich toll und informativ! Ich lese hier immer wieder gerne! Weiter so!
Danke Dir!!
So wie ihr waren wir früher immer unterwegs 🙂
So muss man den Artikel wohl auch lesen, die eigenen Wünsche und die eigene Art zu Reisen berücksichtigen.
Liebe Grüße, Michael
man braucht gar nicht so viel Raum, weil man die freie umgebende Natur vor der Schiebtüre hat ! Bei einem “Integrierten WoMo” hat mal allerdings nur eine Mini-Türe, und sitzt dann ziemlich eingesperrt meist in der weißen Wohnkiste. Mit Schiebtüre und Hecktüren hat man gefühlt den Raum weit nach draußen – viel Platz also, auch wenn man “drin sitzt !
Wer ist „man“? Der benötigte Raumbedarf ist individuell sehr unterschiedlich.
Ich würde bei Regen und gar Kälte nicht tagelang in einem Kasten mit einem Stock im Kreuz sitzen wollen, schon gar nicht im Winter.
Draußen im Regen und Kälte zu sitzen, wäre für mich auch keine Option.
Eine Frage des Anspruchs, der bei jedem Menschen anders ist…
[…] Einen sehr informativen Artikel habe ich bei Bimo-on-tour gefunden: Welches Wohnmobil ist für mich das Richtige? […]
Hallo Mikesch, tolle Seite, viele gute Informationen (auch für alte Hasen). Fahren selbst seit vielen Jahren einen Kastenwagen, kann daher deine Ausführungen gut nachvollziehen. Dein Bimobil übrigens eine gute Wahl, tendieren auch Richtung Bimobil, hatten schon ein gutes Gespräch mit denen auf der letzten Abenteuer & Allrad.
Hi Christian, danke Dir!!
Wir sind ja auch vom Kasten zu Bimobil gekommen, dann man Toi Toi Toi… 🙂
Da ich beruflich mit Wohnmobilen zu tun habe wollte ich auch ein alltagstaugliches Mobil für mich privat haben. Ich habe einiges ausprobiert, James Cook, Pössl usw., aber bin dann doch seit einigen Jahren beim VW California hängen geblieben. Den Nachteil der fehlenden Nasszelle nimmt man dann mal in Kauf, allerdings für mich der Wagen der wirklich alltagstauglich ist.
Wirklich sehr gut geschrieben, Mikesch!
Liebe Grüße
Andree
Danke Dir Andree!
Der California war viele Jahre unser Traumauto! Gerade die Alltagstauglichkeit! Da waren wir mit auf Island, GB, Skandinavien….
Nur jetzt hat sich die Lebenssituation geändert, da geht das dann nicht mehr.
LG Mikesch
Wollen uns evtl. ein Wohnmobil anschaffen, erstmal was gebrauchtes für kleineres Geld bis 10.000€. Sind beide unabhängig voneinander früher mit den Eltern mobil unterwegs gewesen und wollen unsere Kindheitserinnerungen wieder aufleben lassen und natürlich neue Entdeckungsreisen durchführen.
.
Habe schon einige Berichte gelesen doch da wurden wie von dir angesprochen immer nur die bedürfnisse des Verfassers beschrieben.
Danke für den tollen Bericht! Sehr hilfreich für Neueinsteiger wie uns um sich wichtige Tips abzuholen an die man als nichterfahrener gar nicht denkt
Schade das sich die Fahrerlaubnis für LKW seit diesem Jahr extrem verteuert hat und neu überarbeitet wurde. Bin gerade dabei evtl. über meinen Arbeitgeber/Arbeitsamt günstiger heran zu kommen da ich den Führerschein eigentlich auch für die Arbeit bräuchte(naja bis die alten Hasen in Rente gehen)Hoffentlich klappts. 🙂
Hallo, habe ich was übersehen ? Wie werden zum Leben im Womo denn Wohnwagen mit Zugfahrzeug eingeschätzt ? Einen 4×4 zum Ziehen hätten wir nämlich schon…
Wir stehen noch am Anfang unserer Planung und sind schon von der Auflistung der Vor- und Nachteile, ohne selbst alles eventuell leidvoll testen zu müssen, begeistert.
Ich stehe dem positiv gegenüber! In DE oder Europa überhaupt wird man aber meist blöde angeguckt, wenn man damit auf einen Stellplatz aufschlägt oder bleiben einem ganz verwehrt.
In den USA ist ein Gespann völlig normal. Entscheidend ist, wie man unterwegs sein möchte, sind es überwiegend Campingplätze, hat ein Gespann sogar Vorteile.
LG aus Kanada, Michael
Hallo! Welche gebrauchten Modelle von Alkoven-WoMos gibt es denn, die noch am ehesten “offroad-tauglich” sind?
Also ich meine so für ziemlich buckelige Feld- und Waldwege, die vielleicht auch mal etwas tiefere Hügel oder Dellen in Längsrichtung haben. Sowas gibt es bspsw. in Mecklenburg-Vorpommern eigentlich ständig… Oder die zumindest ein bisschen Wellblechpiste abkönnen?
Moin,
die Absetzkabinen sind eine Option, man muss die ja nicht immer absetzen. Da wären Tirscher und Bimobil.
Ansonsten die üblichen Verdächtigen wie Bimobil, Dopfer, Woelcke, Robel…
Das sind allesamt 4x Mobile. Nicht, dass man den Allrad braucht, aber die Bodenfreiheit ist mit um 8 cm deutlich höher. Wenn dann der Überhang nicht zu lang ist, dürfen die Dellen auch schon mal tiefer sein. Auf Grund der Qualität halten sie auch lange und heftige Rüttelpisten aus.
Das Problem bei diesen Fahrzeugen ist, dass sie kaum und dann nur sehr teuer zu haben sind. Wer erst einmal ein solches Fahrzeug sein Eigen nennt, mag es nicht mehr her geben.
Normale Allkoven haben das gleiche Problem wie alle, zu tief mit langem Überhang. Leider werden in Europa ja keine Wohnmobile mit abgeschrägtem Heck produziert. Bei den Günstigen dürften sich lange Rüttelfahrten auch nicht postitiv auswirken.
LG Mikesch