Welches Wohnmobil ist für mich das Richtige

Welches Wohnmobil ist für mich das Richtige

22. Januar 2016 17 Von Mikesch

Wohnmobil neu oder gebraucht kaufen

Sicherlich ist es ein schönes Gefühl, wenn sein neues Wohnmobil auch ein Neues ist. Zudem erhält man Gewährleistung und Garantie, evtl. vorhandene Macken werden abgestellt und man braucht sich zunächst einmal keine Gedanken über anstehende Reparaturen machen. Aber leider reicht manchmal der Etat nicht oder möchte einfach etwas sparen.
So kann der Kauf eines Gebrauchten durchaus sinnvoll sein.
Was ich jetzt hier schreibe, ist wirklich nur meine Meinung und kann deshalb nur als Anregung dienen!

Wer sich für ein gebrauchtes Wohnmobil entscheidet, sollte sich gerade bei Jüngeren zunächst im Klaren darüber sein, was es denn für eines sein soll.  Nach etlichen Besichtigungen und wälzen von Katalogen am Besten eine Liste der in Frage kommenden Wohnmobile machen. Dann ist Geduld gefragt, nur nichts übers Knie brechen!!

Junge gebrauchte Wohnmobile

Auch Wohnmobile unterliegen einem Wertverfall und dieser ist in den ersten Jahren am Größten. Kaum jemand verkauft sein Wohnmobil nach kurzer Zeit, aber es kommt in Folge einer Änderung der Lebensumstände ab und zu vor.
Also mit Geduld die Internet-Portale beobachten, Zeitschriften wälzen oder Händler aufsuchen, so ist so mancher Euro zu sparen. Meist haben diese Wohnmobile noch nicht zu viele Kilometer auf dem Tacho, da ist u.U. etliches Zubehör verbaut und sind in der Regel auch von den Kinderkrankheiten befreit.
Mit viel Glück kann man ein Wohnmobil eines Individualausbauers ergattern. Sicherlich, auch noch teuer, aber auch sie unterliegen einem drastischen Wertverfall in den ersten Jahren. Hier kann man richtig Geld sparen und sind einem Weißwaremobil aus Qualitätsgründen vorzuziehen.
Wer flexibel in seinen Wünschen ist, ist dies eine lohnende Angelegenheit.

Ältere gebrauchte Wohnmobile

Hier wird es komplizierter…
Die Fahrgestelle kommen aus dem Nutzfahrzeug-Sektor, hier werden andere Maßstäbe an die Korrosion gelegt. Während bei PKW die Karossen verzinkt sind, ist das bei den Fahrgestellen für Nutzfahrzeuge in der Regel nicht so. Diese sollen in kurzer Zeit möglichst viele Kilometer problemlos absolvieren, nach ein paar Jahren sind sie dann abgeschrieben und werden abgestoßen. Die Motoren heute halten locker 300.000 km, die Größeren von Mercedes oder Iveco auch 800.000 km.
Dem Chassis ist ein besonderes Augenmerk zu widmen, denn die gammeln oft von außen unbemerkt weg.

Je nach Bauart des Aufbaus kann auch die Dichtigkeit schon nach wenigen Jahren nicht mehr gewährleistet sein. Eine entsprechende Prüfung und Suche nach Spuren einer Undichtigkeit ist unabdingbar.

Durchschnittliche Wohnmobile um 15 Jahre kosten teils um 20.000 Euro, sogar für 20jährige werden manchmal noch um 10 – 15.000 Euro verlangt. Das ist für einen Normalverdiener eine ganze Menge Geld. Die Gefahr ist naturgemäß sehr groß, dass man dieses Geld bei so alten Wohnmobilen in den Sand setzt, oder sie sich zu einem Faß ohne Boden entwickeln.
Bei Wohnmobilen eines Individualausbauers liegen die Preise noch höher, dies ist dem Umstand zu verdanken, dass sie deutlich wertiger in Aufbau und Technik sind. Gerade Dichtigkeitsprobleme treten hier so gut wie gar nicht auf.

Umfangreiches technisches Wissen sind für eine Werteinschätzung und was evtl. an Reparaturen auf einen zukommt, unabdingbar!! Dazu kommt auch ein gewisses handwerkliches Geschick, sonst zahlt man sich u.U. an Reparaturen in Werkstätten schwindelig.
Zumindest sollte man einen wirklichen Fachmann kennen, der das Wohnmobil auch in Augenschein nimmt oder auch später Reparaturen durchführen kann.
Ohne dem kann ich von dem Erwerb so alter Wohnmobile nur abraten, die Gefahr eines finanziellen Fiaskos ist einfach zu groß!

Die Fähigkeit, einen Schraubenschlüssel zu handhaben und über ausreichend Wissen zu verfügen, ist insbesondere bei den ganz Alten von 25-30 Jahren oder noch älter geboten. Hier liegen die Preise um 3-5000 Euro…
Vom Grundsatz her sind diese Mobile aufgebraucht. Neben dem Aufbau und der Wohnmobiltechnik ist hier ganz besonders auf Korrosion zu achten, dazu kommt noch die Fahrzeugtechnik wie Motor, Getriebe, Bremsen, Lager u.s.w.
Das finanzielle Risiko ist bei den paar Euro nicht ganz so hoch, aber für einen Schrotthaufen immer noch zu viel. Hier ist noch mehr Geduld gefragt, denn manchmal sind sie noch zu finden, diese alten Schätzchen.Vielleicht hat man auch das Glück, ein Fahrzeug eines Individualausbauers zu finden, die sind dann auch hier etwas teurer, man hat aber auf jeden Fall weniger Probleme mit dem Aufbau.

Gedanken zu den Preisen bei Neufahrzeugen

Gewiss sind 40.000 oder 60.000 Euro für einen Normalverdiener viel Geld. Wenn man aber bedenkt, dass schon manch ein Golf 30.000 Euro kostet, sollte man sich allerdings darüber im Klaren sein, dass man hierfür auch nur minderwertige Ware erhält. Teils sind selbst Wohnmobile im Bereich um 90.000 Euro nur billiger Klapperkram, nur größer. Schaut euch einfach mal genau die Verarbeitung des Mobiliars an und lasst euch nicht durch hübsche Furniere und Glasvitrinen täuschen, selbst ein Laie erkennt den verbauten Ramsch. Duschwannen, die unten nachträglich mit Leisten versehen werden, da sie sich oft absenken, die Duschabtrennungen, Schlösser, die Verkabelung und Verrohrungen, eine endlose Liste. Für das, was die Wohnmobile heute bieten, sind eben 40 oder 60.000 Euro wenig Geld und irgendwie muss sich der Preis auch rechnen und es sollte halt jedem Klar sein, dass hier Qualität nicht zu erwarten ist!

In meinem langen Leben hat sich eine Erkenntnis durchgesetzt: Billig kauft man immer zwei- bis dreimal. Ich bin zu arm, um zig Tausende in den Sand zu setzten und kaufe lieber etwas nachhaltig Wertiges, auch wenn ich vielleicht ein Drittel oder das Doppelte mehr ausgebe. Unterm Strich ist das auf Dauer betrachtet günstiger, man hat weniger Reparaturen, weniger Ärger und beim Wiedervrkauf erzielt man höhere Preise. Nicht zu vergessen den Aspekt Freude an einem wertigen Wohnmobil zu haben.

Vielleicht ist es sinnvoll, den einen oder anderen Kompromiss mehr einzugehen und ein wertiges Wohnmobil, z.B. von einen der vielen Individualausbauer zu erwerben, was sich auch bei einem späteren Verkauf wertmäßig auszahlen kann.
Nachdenken sollte man darüber jedenfalls, wenn ein nicht gar so kleiner Etat zur Verfügung steht.

So, ich hoffe, euch raucht nicht der Kopf und ich wünsche euch viel Erfolg bei der Suche nach eurem Traum-Wohnmobil!

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