Reisebericht Arizona USA

Reisebericht Arizona USA

18. Dezember 2017 2 Von Mikesch

Dieser Reisebericht behandelt Orte zumeist abseits der Touristenrouten wie den faszinierenden Petrified Forest mit der Painted Desert und Blue Mesa, den Walnut Canyon und die Cinder Hills mit Sunset Crater. Natürlich durften der Grand Canyon, Horseshoe Bend und der wahnsinns Antelope nicht fehlen.

Vorheriger Reisebericht: New Mexico mit Bisti Badlands, Ah Shi Sie Pah und Chaco Canyon. Einen Stadtbummel in Santa Fe und die Kasha-Katuwe Tent Rocks.

03.12.2017 – Petrified Forest National Park Arizona – 210 km

Vom El Morro National Monument in New Mexico kommend, sind wir über den Hwy. 180 von Süden in den von Europäern kaum besuchten Petrified Forest National Park gefahren und noch zwei kleine Loops durch die versteinerten Bäume gelaufen. Ist schon faszinierend, durch 220 Millionen Jahre Erdgeschichte zu laufen.
Der Petrified Forest National Park umfasst etliche Quadratkilometer wo die Erosion tausende versteinerte Bäume freigelegt hat die in allen möglichen Farben schillern.

Colors

Colors

Dinos

Dinos

Petrified Forest

Petrified Forest

Versteinertes Holz

Versteinertes Holz

Auf der Hinfahrt durften wir wieder die weite der Prärie erfahren. Hierbei durchfuhren das Zuni-Reservat und es war das erste Mal, wo ein Reservat nicht so eingesaut war. Die Hauptstadt Zuni Pueblo, wenn man das so sagen darf, ist eine richtige kleine Stadt, sogar vornehmlich mit gemauerten Steinhäusern aus Sandstein. Es war ebenso das erste Mal seit dem wir auf dem Kontinent sind, dass wir Häuser mit richtigen Dachziegeln gesehen hatten.

Vor dem Eingang des Parks befindet sich der Gift-Shop “Chrystal Forest” mit einer grandiosen Ausstellung von bearbeiteten Versteinerungen und sonster Funde, wo man kostenlos nächtigen darf. Das hatten wir gerne in Anspruch genommen…

04.12.2017 – Winslow / McHood Park – 162 km

Innerhalb des Petrified Forest National Park befindet sich noch die Blue Mesa und die Painted Desert. Durch die Blue Mesa führt ein kleiner 1,6 km Trail, den man auf gar keinen Fall auslassen sollte. Was die Natur hier wieder einmal an Farben gezaubert hat ist grandios und immer wieder Bäume. Die Painted Desert liegt im nördlichen Teil des Parks an der ein Scenic Drive vorbei führt. Unglaublich, wie groß und weit das Gebiet ist.

Baum Hoodoo

Baum Hoodoo

Baumreste

Baumreste

Blue Mesa

Blue Mesa

Liegengeblieben

Liegengeblieben

Painted Desert

Painted Desert

Painted Desert Inn

Painted Desert Inn

Studebaker Route66

Studebaker an der Route66

Da es in der Nähe keine Übernachtungsmöglichkeiten gibt, sind wir die I 40 weiter Richtung Flagstaff. Bei Winslow gibt es den McHood Park an einem kleinen Stausee wo man wieder einmal kostenlos nächtigen darf (34.972324, -110.642355). Wasser in der Wüste mit Enten darauf, wie die nur den Weg hierhin gefunden hatten, crazy.

McHood Park

McHood Park

Clip zum Petrified Forest, ca. 4:31 min

05.12.2017 – Flagstaff – 125 km

Wir sind weiter gen Westen…
Eigentlich wollten wir uns den an der I40 gelegenen Diablo Canyon anschauen, aber was fanden wir vor?
Ein Stück alter Route 66 die über den Canyon führte, einer verfallenen Raststation mit Tankstelle, Camp und anderer Behausungen. Ein richtiger Lost Place!

Lost Place Route66

Lost Place an der Route66

Route66 Kamp

Route66 Kamp

Route66 Store

Route66 Store

Noch ca. 40 km weiter befindet sich der Walnut Canyon in welchem sich wieder die Alkoven-Behausungen und Speicher der Pueblo-Kultur befinden. Auch hier unternahmen wir eine Wanderung an den interessanten Wohnstätten am Canyon vorbei.

Pueblos

Pueblos im Walnut Canyon

In Flagstaff hatten wir dann wieder entsorgt sowie eingekauft und schon ging die Sonne wieder unter. Zwar gibt es nicht weit entfernt einige Dispearsed Campsites, aber wir entschieden uns für das Observatorium in Flagstaff, auch hier befinden sich welche sehr schön im Wald gelegen (35.187908, -111.734502).

06.12.2017 – Sedona – 71 km

Auf dem Hwy. 89a sind wir Richtung Süden nach Sedona.
Am Oak Creek legten wir einen Stopp ein und durchwanderten den gleichnamigen Canyon. Rote Felsen und weißes Gestein, gigantisch.
Die Gegend ist sehr touristisch, zumindest von Amerikanern besucht. Wenn nicht gerade wie jetzt Winter ist wo es auch nicht gerade ruhig ist, muss hier in der Gegend die Hölle los sein. Hier gibt es noch nicht einmal ein kostenloses Parken oder sonstwas, alles kostet. Auf dem Parkplatz am Oak Creek lässt man in der Regel sogar kein Wohnmobil drauf, überhaupt, man scheint keine Wohnmobile zu mögen, man ist auf eine andere Klientel aus.

Oak Creek

Oak Creek

Oak Creek Canyon

Oak Creek Canyon

Red Rock Wilderness

Red Rock Wilderness

Sedona liegt gut 500m tiefer als Flagstaff, umrahmt von der Mesa die mit den roten erodierten Felsen an das Monument Valley erinnert. Folglich sind die Temperaturen hier höher, wir hatten rund 17 Grad bei Sonnenschein. Der Ort ist sehr (edel-)touristisch und mit Freizeitangeboten wie z.B. Jeep/OHV-Vermietungen eingestellt, aber sehr angenehm und dezent. Alles ist sehr sauber und teils mit Liebe aufgebaut. Sedona ist ebenfalls eine Künstlerstadt, der Einfluss ist deutlich spürbar.

Sedona

Sedona

Ca. 15 km südlich von Sedona befinden sich Dispearsed Campsites (34.823757,- 111.90647), wo wir uns auch niedergelassen hatten.
Zum Nikolaus gab es heute was ganz perverses, für uns nach so langer Zeit aber eine Delikatesse: Currywurst rot/weiß mit Fritten und selbst gemachter Curry-Soße 🙂

Loy Butte

Loy Butte

07.12.2017 – Fay Canon Trail Sedona – 97 km

Von unserer Campsite aus sind wir zunächst die Red Rock Loop Road mit tollen Panoramen auf die Red Rocks gefahren, hier leben auch viele “arme” Leute aus Sedona.
Eigentlich wollten wir zur Devils Bridge, aber die Straße wurde zur OHV-Strecke gemacht und wir wollten nicht schon wieder 10 km laufen.
Wir entschieden uns für den Fay Canyon, der Trail war mit 5 km gemütlicher.

High Clearance

High Clearance

Fay Canyon

Fay Canyon

Hier gibt es unzählige Trails in die grandiosen Red Rocks, Tage könnte man sich hier aufhalten. Zwar ist “Out of Season”, aber man kann froh sein, einen Parkplatz zu bekommen.

Monduntergang

Monduntergang

Panorama Loy Butte Rd

Panorama Loy Butte Rd

Weil es spät geworden war, wollten wir wieder auf einen der vielen Plätze an der Loy Butte Road von gestern nächtigen. Noch einmal dieses tolle Panorama mit den roten Felsen und Türmen genießen. Aber es stürmte dermaßen, fast schon ein Sandsturm, dass es einfach keinen Spaß gemacht hätte.

So sind wir ca. 15 km nördlich von Sedona auf eine der Dispearsed Sites (35.053529, -111.726359) im Wald gefahren. Die liegen ca. 300m höher und ab 18:00 fing es an zu frieren…

08.12.2017 – Cinder Hills – 51 km

In Flagstaff war heute Waschtag und Gelegenheit für ein paar Besorgungen.
Anschließend sind wir ein paar Kilometer nördlich zu den Cinder Hills gefahren, das zu einem weitläufigen Vulkanfeld gehört.
Hier befindet sich neben dem Sunset Crater Volcano National Monument ein OHV-Spielsplatz wo man wunderbar und -schön stehen kann (35.328493, -111.525334).

Boondocking Cinder Hills

Boondocking Cinder Hills

09.12.2017 – Sunset Crater -> Grand Canyon – 197 km

Zunächst sind wir den 50km Loop durch das Sunset Crater Volcano National Monument mit den Aschekegeln und der Lavalandschaften gefahren. Kaum zu glauben, dass man sich hier in den USA befindet, wir wurden eher an Island oder Lanzarote erinnert.

Mondanbeter

Mondanbeter

Sunset Crater

Sunset Crater

Hinter den Kratern geht es stetig berab auf eine riesige Mesa aus rotem Sandstein und Grasland, sogar das 200km entfernte Monument Valley war von hier zu erkennen.
Zum Fotografieren hatte ich auch richtig Glück, der fette Mond ging langsam unter 🙂

Auch hier befinden sich wieder im Wupatki National Monument grandios gebaute Pueblos aus dem 11. Jahrhundert.

Wupatki

Wupatki

Ganz spontan entschlossen wir uns ob des guten Wetters doch den 60km Abstecher zum Grand Canyon zu machen. Ich war schon zwei mal hier, Ulrike ein Mal und eigentlich wollten wir ihn deshalb ausfallen lassen. Aber wenn man schon einmal hier ist 🙂
Alleine die Zufahrt vom Osten her ist mit dem Little Colorado und seinem Canyon für sich eine Sehenswürdigkeit.

Little Colorado

Little Colorado

Erster View Point

Erster View Point Grand Canyon

Ca. 24 km vor Grand Canyon Village befinden sich Dispearsed Campsites (35.957328, -111.955808) wo wir unser Lager aufgeschlagen hatten, denn heute würden wir bestimmt nichts mehr unternehmen.

Boondocking Grand Canyon

Boondocking Grand Canyon

Clips und mit allen Bildern zum Reisebericht, ca. 9:05 min

10./11.12.2017 – Grand Canyon – 24 km

Zunächst sind wir nach Grand Canyon Village und hatten uns auf dem Matther Campground niedergelassen. Da wir ja spontan sind und das Wetter außergewöhnlich gut und mild war (9/-5 Grad), sind wir gleich zwei Nächte geblieben. Wir unternahmen Rim-Trails und sind auch einen Teil in den Canyon abgestiegen, so kommt einem das Gewaltige noch mehr zu Bewußtsein.

Abstieg

Abstieg

Ausschnitt

Nur ein Ausschnitt

Grand Canyon Panorama

Grand Canyon Panorama

Grand Canyon Wildlife

Grand Canyon Wildlife

Trail

Trail

Grand Canyon Westblick

Grand Canyon Westblick

Zum Grand Canyon muss man ja nichts weiter sagen. Nur so viel: Die Gewaltigkeit der Größe und der Entfernungen ist nicht in Worte oder in Bildern zu erfassen.
Auf den Bildern seht ihr nur kleine Ab- und Ausschnitte des gewaltigen Ganzen, die alleine schon unbeschreiblich grandios sind. Die Seitencanyons sind so groß und gewaltig, dass ein Einziger in Europa DIE Sensation wäre. Der Abschnitt, den man hier besucht macht dann gerade einen kleinen Bruchteil des gesamten Grand Canyons aus!

Impressionen vom Grand Canyon, ca. 5:08 min
Der Canyon, People und Wildlife…

12.12.2017 – Page – 224 km

Über den Osteingang sind wir wieder zurück und hatten bei einigen Lookouts einen Stopp eingelegt, um ein letztes Mal dieses Naturwunder zu bestaunen.

Watchtower

Watchtower

Grand Canyon Westblick

Grand Canyon Westblick

Je näher wir Page kamen, desto toller wurde mit den Canyons wieder die Landschaft.
Natürlich hatten wir einen Stopp beim berühmt berüchtigten Horshoe Bend eingelegt, wo ich “mein” Foto machen wollte.
Ulrike ist nicht mitgegangen, sie könnte eh nicht dort hinunter schauen und schon gar nicht mit ansehen, wie ich das Foto mache.
Um die Schleife des Colorado ganz aufnehmen zu können, muss man über den Rand und da geht es halt steil 400m in die Tiefe 🙂

Canyons in Canyons vor Page

Canyons in Canyons vor Page

Horseshoe Bend

Horseshoe Bend

Lustig anzuschauen waren all die Teenie Japaner und Mexicaner, die für ein Foto von sich dem Schicksal ein Angebot gemacht hatten. Möchte nicht wissen, wie viele Leute dort jährlich abstürzen.

Bilder am Abgrund

Bilder am Abgrund

Genächtigt hatten wir beim Walmart, wir brauchten wieder AddBlue und Lebensmittel.

13.12.2017 – Lone Rock bei Page – 28 km

Nordöstlich von Page befinden sich in der Nähe des Hwy. 89 ausgeschilderte und im Navi verzeichnete Dispearsed Campsites am Lake Powell im Glen Canyon. Hier beschlossen wir in dieser umwerfenden Landschaft einen Urlaubstag mit Faulen in der Sonne einzulegen. Im Sommer muss hier die Hölle los sein, jetzt hatten wir hunderte Meter nichts und nur Landschaft um uns herum.
Für die Zufahrten braucht man zwar keinen Allrad, der ist wegen dem sandigen Boden aber eine nette Versicherung. Fronttriebler sollten den Platz besser nicht befahren.

Aus der Luft.jpg

Aus der Luft.jpg

Glen Canyon Dam

Glen Canyon Dam

Lake Powell Abendstimmung

Lake Powell Abendstimmung

Lake Powell Dispearsed

Lake Powell Dispearsed

Hier konnte ich dann auch mal wieder legal meine Hummel fliegen lassen 🙂

14.12.2017 – Antelope Canyon – 58 km

Heute ging es in den Lower Antelope Canyon. Gut, dass wir jetzt im Dezember da waren, wir konnten gleich eine Tour ergattern und die Menschenmassen hielten sich auch in Grenzen. Es war sogar möglich, Bilder ohne Menschen darauf zu machen. Wir hatten ebenso das Glück, dass das die letzte Tour des Guides war und wir fast eine Stunde im Canyon waren.
Normalerweise werden die Horden in einer halben Stunde für die knapp 200m durchgeschleust.
Dass der Besuch reglementiert wird und man nicht alleine durch den Canyon darf, ist bei dem Andrang ok. Aber den Preis von 40,- Dollar/Person (ab 2018) halte ich schon für überzogen. Der Upper Antelope kostet dann sogar 80,- Dollar. Wenn man dann beide Canyons sehen will… 😮
Bei zwei Personen ist das dann für eine halbe oder ganze Stunde durchschleifen und mit Menschenmassen schon eine Hausnummer.
Egal, wir hatten heute Glück und es war einfach nur mega!
Von 200 Bildern hatte ich dann 170 wieder gelöscht, zuviel ist zuviel, schaut man sich mit der Menge eh nicht mehr an. So viel hatte ich schon lange nicht mehr geknipst und ich war sparsam 😉

Antelope Arch

Antelope Arch

Blick nach oben

Blick nach oben

Nase

Nase

Verwirrung

Verwirrung

Genächtigt hatten wir dann wieder auf der Dispearsed Site von gestern.
Am nächsten Tag waren wir vom Faulfieber betroffen und blieben gleich für einen Tag an diesem traumhaften Platz.

Einsames Bimobil

Einsames Bimobil

Lake Powell

Lake Powell

Spätnachmittag

Spätnachmittag

Clips und mit allen Bildern zum Reisebericht, vor allem Antelope Canyon, und wieder mit Luftaufnahmen, ca. 6:40 min

Gefahrene km: 29.991
Gelaufene km:    1.177

Nächster Reisebericht: Utah V Das letzte Mal in Utah mit den südlichen Highlights.

Auf der Rücktour sind wir im Februar nochmals durch Arizona gefahren, dieses Mal der Südliche Teil mit der Sonora-Wüste und dem Chiricahua National Park. Wer sich nur für Arizona interessiert: Arizona der Süden