Reisebericht New Mexico Süden

Kontraste

Leider leider hatten wir ja kaum Zeit mehr, man könnte auch in New Mexico noch Wochen verbringen. Etliche Sehenswürdigkeiten mussten wir leider zeitlich bedingt auslassen.
Dieser Reisebericht behandelt in erster Linie das White Sands National Monument mit den weißen Gips-Dünen und die größten begehbaren Höhlen der Welt, den Carlsbad Cavern.

Vorheriger Reisebericht: Arizona mit der Sonora Wüste und dem Chiricahua National Monument

16.02.2018 – White Sands -> Alamogordo – 138 km

Junge, was für ein Pladder. Es wurde kaum hell und es schüttete in einem durch. Das sah irgendwie schon lustig aus, wie die Wüste langsam voll lief.

Kurz vor Alamogordo geht es zu den White Sands National Monument ab. Es gibt nur wenige Gips-Wüsten auf der Welt, White Sands in New Mexico ist die Größte. Grell weißer Sand, so hell, dass man sogar bei dem grauen Schmuddelwetter wie wir es hatten eine Sonnenbrille brauchte. Wenn der Sand trocken ist und bei Sonnenschein, muss das einem Ofen gleichen, ohne Sonnenbrille erblindet man.
Eigentlich hatte ich die Befürchtung, dass die Piste bei diesem Wetter nicht befahrbar ist. Aber der Sand ist so hart, dass noch nicht einmal das Regenwasser versickert. Ist halt Gips…

Loop Road

Wasserfahrt

Auch, oder weil, bei dem Mistwetter sahen die Dünen einfach nur grandios aus. Hier hätten wir gerne einen Sonnenuntergang erlebt, das muss schlicht der Wahnsinn sein.
Wenn die Bilder auch extrem bearbeitet scheinen, sind sie nicht, das ist die Folge der extremen Lichtbedingungen. Bei Sonnenschein dürfte das Fotografieren recht schwierig sein. So war das also das beste Wetter.

Yucca in Dünen

White Sands

Kontraste

Bimo in Dünen

Bimo meets Yucca

Bei dem Pladder hatten wir keine Lust mehr, über die Berge (um 2.200m) zu fahren, die lagen in den dicksten Wolken. So stoppten wir einfach wieder beim Walmart in Alagomordo, dessen Innenstadt sich langsam zu einer Seenlandschaft entwickelte.

Hochwasser

Gag am Rande: Unterwegs hatte uns ein in den USA lebender Deutscher aus seinem Auto heraus fotografiert und Bildgrüße übermittelt. Fand ich echt klasse!

Unterwegs erwischt

Ein Tipp für das Stehen beim Walmart: Der Auto-Service liegt etwas Abseits, mit nicht zu großen Wohnmobilen kann man hier recht gut und zumeist ruhig stehen. Innerhalb des Walmarts befinden sich hier die Autoparts und Campingartikel. Da sich dort nicht so viele Leute aufhalten und im Netz sind, ist die Verbindung beim Auto-Service außerhalb deutlich besser als anderswo. Ab ca. 22:00 Uhr meist auch recht flott.

Also mit relativ gutem Internet ausgestattet konnte ich wieder mal meinen Blog pflegen und wir unsere Rückfahrt planen.
Hotel, Flüge und Leihwagen wollen schließlich rechtzeitig gebucht werden. So planten wir bis tief in die Nacht und machten alles fest.
Wir werden uns ein paar Tage Washington ansehen und unser Wohnmobil in Baltimore abgeben. Wir sparen so 1.700km und der Hauptgrund: Bis Ende April sind von Halifax aus keine Flüge zu bekommen, ich setze mich doch für den Katzensprung keine 16 Stunden in den Flieger!
Dann fahren wir für 28,- Dollar für uns Beide!!! in 3 Stunden mit dem Bus von Washington nach New York, mit reserviertem Fensterplatz ganz vorne im Oberdeck. Dort bleiben wir noch 5 Tage und entdecken diese Metropole. Gebucht über Booking.com war unser nicht gar so schlechtes Hotel am Times Square sogar recht erschwinglich. Im Flieger geht es dann mit Eurowings in 7 Stunden nach Düsseldorf.

17.02.2018 – Brantley Lake – 227 km

Das Wetter hatte sich wieder beruhigt, ein Mix aus Wolken und ein wenig Sonne und relativ warm. Wir sind den Hwy. 82 über den fast 2.700 m hohen Pass Richtung Osten. Hier sahen wir den ersten Schnee seit Monaten, also die Reste der letzten Tage.

Erster Schnee im Jahr

Dann folgte mit der Chihuahua Desert wieder platte Langweiligkeit auf über 150 km. Einzige Auflockerung waren all die Ansiedlungen, die eher an bewohnte Schrottplätze erinnerten, oder waren es sogar nur Schrottplätze die wie Ansiedlungen aussahen?

Wüstenansicht

Store

Oelförderung

In Artesia, einer Ölförderstadt wo sich inmitten der City eine Raffinerie befindet, bogen wir südwärts auf den Hwy. 285 Richtungs Carlsbad ab.
Etwas südlich am Brantley Lake befindet sich ein günstiger Campground mit Wasser und Dump-Möglichkeit. Da die nächsten Tage keine Möglichkeit der Ver-/ Entsorgung mehr besteht, nahmen wir die Gelegenheit wahr. Der Campground ist ganz nett, sogar warme Duschen gibt es, aber die Landschaft haute uns nicht gerade um.
Störend vor allem all die Stromleitungen und Ölförderanlagen in der Wüste.
Egal, Ziel sind ja die Carlsberg Cavern…

Bantley-Lake

18.02.2018 – Carlsberg Cavern Pine Springs CG – 144 km

Die Carlsberg Cavern befinden sich innerhalb eines ehemaligen Riffs, dass vor 200 Millionen Jahren entstanden ist und von Sedimenten bedeckt wurde. Als sich das Gebiet anhob, erodierten die Sedimente, Wasser spülte den Kalk aus, so entstanden dann die Höhlen. Im Laufe der weiteren millionen Jahre bildeten sich dann die Stalaktiten und Stalakmiten aus dem weiter heraus gespülten Kalk.

Carlsbad Cavern Schnitt

Was soll ich sagen, das war so grandios, so riesig, so mystisch. Diese unterschiedlichen Gebilde und Formationen. Selbst Ulrike, die keine Höhlen mag, war geflasht.
Die Atta-Höhle bei Attendorn, die größte Tropfsteinhöhle Deutschlands, ist wirklich toll, dort war ich schon zwei mal. Aber im Vergleich zu den Carlsberg Cavern ist sie nur ein sanfter Abklatsch und kommt da nicht im Ansatz heran.
Hier im Reisebericht seht ihr nur ein paar von den 100 gemachten Bildern. So ca. 30 sind im Video zu sehen, Hunderte hätte ich machen können…

Carlsbad Cavern Eingang

Zunächst geht es in Serpentinen ca. 240m in die Tiefe, hier beginnt dann ein ca. 3 km langer Rundweg durch die mystische Welt der unterschiedlichsten Formationen sowie Stalaktiten und Stalakmiten. Nach oben kann man auch einen Fahrstuhl nehmen, was wir Faulpelze auch gemacht hatten.

Weichschaum

Brust

The Domes

Pfeilspitzen

Kunstwerk

Kalkvorhang

Fexierbild

Dahinschmelzend

Carlsbad-Cavern

Anschließend ging es wieder runter in langweilige Wüste. Gelandet sind wir dann für kleine Kohle auf dem Pine Springs Campground, ist schon Texas. Umgeben von netter Landschaft, ist das aber eher ein Parkplatz. Wir müssen uns ja wieder an deutsche Verhältnisste gewöhnen 😉
Einen kleinen Trail sind wir auch noch gelaufen, sich auf dem Platz aufhalten bei dem Generatorgedröhne der Dickschiffe ist nicht wirklich der Hit.

Pine Springs Campground

Abendbrennen

Das war es denn auch mit dem Bundesstaat New Mexico, morgen geht es weiter durch Texas.

Nächster Reisebericht: Texas

Vorheriger Reisebericht New Mexico im Dezember mit Bisti Badlands

Clips und alle Bilder zum Reisebericht bis hierher, ca. 5:15 min
Die Carlsberg Cavern wegen der Lichtverhältnisse als Slideshow, keine Videos.

Gefahrene km: 37.068
Gelaufene km:    1.515

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Zuletzt geändert: 25. März 2021 10:14

Zeige Kommentare (5)

  • Hallo Michael
    wann gebt ihr denn euer Bimo in Baltimore ab? Wir starten dort am 04.04. Vielleicht begegnen wir uns doch noch unterwegs.
    Liebe Grüße Jochen

    • Moin Jochen,

      wir geben am 23.4. ab. Wir nähern uns von der Küste aus, wir kommen von Florida hoch.
      Vielleicht kommen wir uns entgegen gefahren :-)

      Liebe Grüße aus Del Rio,
      Michael

  • Hallo Michael,

    dann ist es eher unwahrscheinlich. Unser Kurs ist Shanodoah NP - Blue Ridge Mountains - New Orleans. Wir haben leider "nur" 6 Monate und müssen ein paar shortcuts nehmen. Vielleicht ein andermal.

    Liebe Grüße aus Duisburg, hier soll es jetzt minus10 bis minus15 Grad werden,

    Jochen

    • Moin Jochen,

      dann wird das wohl in der Tat nichts :-(
      Ich hoffe mal, dass das mit dem Wetter passt, das spinnt auf dem Kontinent total.
      Z.Zt. erlebt auch die USA einen kleinen Wintereinbruch und Texas säuft ab. Im April kann das auf den Hügeln noch recht kalt und weiß werden. Der Frühling dürfte dort erst ab Mai eintreten.
      Besser wäre die Küste entlang, hier, dort und in Nordflorida gibt es so viel zu sehen. Meine Berichte wirst Du ja kaum noch lesen :-;
      Den Shenandoah besser auf der Rücktour abfahren, der Park soll auf Dauer auch recht langweilig werden, ist eher so wie unsere Mittelgebirge. Ob sich das lohnt? Ok, ist ja auch Geschmacksache.

      Liebe Grüße aus bald San Antonio,
      Michael

      • Hallo Michael,

        als Leser bleib ich dir auf jeden Fall treu, zumal wir, die Strecke die jetzt direkt vor dir liegt, in umgekehrter Richtung fahren. San Antonio liegt ja auch auf dem Weg.
        Der Schwerpunkt im ersten Drittel ist eigentlich Utah - New Mexico, aber da muß man erst mal hinkommen. Der direkte Weg ist auch nicht viel weiter als die Schleife über New Orleans und Shenandoah und Blue Ridge liegen da auf dem Weg.Wenn das Wetter mitspielt bleiben wir da ein paar Tage, sonst düsen wir durch bis Big Easy.
        Natürlich wären die Südstaaten und Florida schön, nur das knabbert dann von anderen Zielen was ab. Schau ich mir dann in deinen Berichten an. Ich habe übrigens alle gespeichert und mit Google Maps ergänzt. Einen besseren Reiseführer kann ich mir nicht vorstellen.
        Man merkt an deinen Berichten, früher waren 2 Monate eine halbe Ewigkeit, in der man, weis nicht noch was, alles machen konnte und jetzt läuft dir die Zeit davon. Ich hätte dich gerne getroffen, kennen gelernt habe ich dich ja schon durch deine Berichte aber was nicht ist kann ja noch werden.
        Viel Spaß noch beim letzten Abschnitt eurer Tour.

        Liebe Grüße
        Jochen