Reisebericht Griechenland Teil V

Reisebericht im Wohnmobil über den Peloponnes im Winter. Von Patras aus im Uhrzeigersinn um die Halbinsel und mit Abstechern in die Berge.
Teil 3 der Reiseberichte Peleponnes: Der mittlere Finger Lakoniens mit der Mani und der Bezirk Messenien.

Vorheriger Reisebericht: Griechenland Teil IV Peloponnes Teil III

09.01.2023 – Valtaki Beach/Dimitrios – 29 km

Nachdem wir nun einige Wochen auf dem Zeigefinger des Peloponnes verbracht hatten, mussten wir in Skala wieder unsere Vorräte auffüllen.
Nur rund 15 km weiter, am Valtaki Beach, befindet sich das Wrack des Kümos Dimitios. Eigentlich heißt das Schiff Cornilia, aber der Name verblasste und so ist es heute unter dem vorherigen Namen Dimitrios bekannt.
Die Behörden in Gythio hatten das Schiff im Juni 1981 nach Krankheit des Kapitäns vor Reede gelegt. Bei einem Sturm im Dezember 1981 riss es sich los und strandete hier am Valtaki Beach.
Seit dem ist es eine Sehenswürdigkeit und beliebtes Fotomotiv für Touristen an dem man eigentlich auch nicht vorbei kommt.

Der Valtaki Beach ist ebenso ein beliebter Strand für die Überwinterer, die sich hier leider gerne mehr als häuslich einrichten. Jedoch sind die damit verbundenen Zigeunerlager mit Wäscheleinen, Möbeln und all dem Gedöns von zig Wohnmobilen nicht wirklich gerne gesehen. Deshalb wurde vor ein paar Tagen der Platz von der Polizei geräumt und Berichten nach auch kassiert. Dadurch konnten wir hier auf dem weitläufigen Platz dezent und ruhig mit weiteren drei Wohnmobilen stehen.

11.01.2023 – Gythio – 10 km

Der Parkplatz hatte sich wieder etwas gefüllt und es entstanden allmählich wieder Zigeunerlager. Mag jeder Leben wie er will, allerdings sind die mit ihren lautstarken Kindern und ihrem Gerödel viel Raum beanspruchenden Menschen nicht unsere Welt. Diese Lager werden wahrscheinlich auch mal mit ein Grund dafür sein, warum auch dieses Freisteherparadies bald ein Ende haben wird. Deshalb sind wir wieder weiter gezogen. Im nur 5 km entfernten Gythio legten wir in einen Stopp für eine Besichtigung ein. Von Gythio aus startet übrigens Mittwochs die Fähre nach Kreta, bzw. kommt von dort zurück.
Zwar nicht unbedingt besonders schön, hat der bunte Hafenort allerdings gewiss schon Flair. Die Restaurants und auch die Innenstadt laden auf jeden Fall zu einem Bummel ein.

Eigentlich wollten wir in Gythio auch die Nacht verbringen, allerdings hatten wir kaum eine Chance auf einen Parkplatz. Am Pier für die Fähre hätten wir zwar noch einen Platz bekommen können, aber so hässlich vor einer Betonwand stehen wollten wir dann doch nicht.
Dementsprechend sind wir nochmals 5 km weiter zum Mavrovouni Beach gefahren um dort die Nacht zu verbringen. Zumindest außerhalb der Saison vermag man an diesem schönen Strandabschnitt Übernachten, ansonsten dürfte es problematisch werden.

12.01.2023 – Kotronas – 27 km

Langsam drangen wir in die Mani mit den wild zerklüfteten Bergen ein. Die gut ausgebaute Küstenstraße bot tolle Aussichten auf die Küste und dem gegenüber liegendem Finger.
Mit den Bergdörfern und ihren Wehrtürmen begann in dieser wildkargen Landschaft ein Griechenland, wie wir es uns immer vorgestellt hatten.
Die Wehrtürme stammen noch aus einer Zeit, wo die Blutrache bis in das 20. Jahrhundert hinein auf der Mani allgegenwärtig war.
In dem kleinen, teilweise recht morbiden Ort Kotronas stoppten wir und erkundeten die Umgebung.
Auf der nahen Halbinsel Skopa befindet sich eine kleine restaurierte und nett angelegte Kapelle. Ich vermute mal, dass sich hier früher auch einmal eine Wehranlage befunden haben muss. Zahlreiche Ruinen scheinen noch davon zu zeugen.

Kostenloser Fahrradverleih

Wieder einmal bezeichnend und typisch für Griechenland: Kotronas hatte einmal einen gemeindeeigenen Fahrradverleih, mit denen man kostenlos die Umgebung erkunden konnte. Augenscheinlich seit Jahren ungenutzt, stehen sie nun mit Platten, gammelnd und rostend mitten im Ort in ihren Ständern.
Die Räder sehen noch nicht einmal billig aus, vielleicht könnte man sie unterstellen oder aber auch einfach verkaufen. Nö, griechisch typisch, nicht mehr gebraucht, einfach stehen oder liegen lassen. Macht sich auch optisch ungemein gut 🙂

13.01.2023 – Kokkenogeia Κοκκινόγεια – 38 km

Zunächst schlenderten wir zunächst durch das kleine Bergdorf Flomochori. Diese Dörfer der Mani mit den Wehrtürmen sind einfach nur faszinierend.
Danach fuhren wir die östliche Küstenstraße weiter Richtung Süden zum Kap Tenaro. Auch dieser Teil der Küstenstraße ist einfach ein landschaftliches und in der Straßenführung ein HighLight!

Hierzu noch ein kleiner Clip:

Archaeological Area Tainaro

Bei Kokkenoggeia, Kokkinogia oder auch Κοκκινόγεια (wie immer man das auch schreibt), befinden sich einige archäologische Städten. In der Archaeological Area Tainaro (Νεκρμαντείο Ταίναρο) befindet sich unter Anderem auch das Todesorakel des Poseidon. Von den Tempelanlagen ist mehr viel übrig, nur das Mosaik ist noch recht gut erhalten.
Südöstlich des Parkplatzes soll sich in einer Bucht einer der Eingänge des Hades befinden. Ob das stimmt? Ich hatte mich in den eher nichtssagenden Eingang gewagt, doch scheinbar wollte man mich noch nicht. Nun denn, dann halt nicht, jedenfalls kenne ich jetzt den Eingang für später 😉

Kap Tenaro

Das Kap Tenaro stellt den südlichsten Punkt des griechischen Festlandes sowie der Balkanhalbinsel dar. Vom Parkplatz aus ist das Kap in ca. 2 km über einen holprigen Pfad zu erreichen.
Interessant ist hier am südlichen Teil der Mani die nahezu kahle, nur flach bewachsene Landschaft. Manch einer meint, die Landschaft würde deshalb ein wenig an Norwegens Nordkap erinnern.

14.01.2023 – Pirgos Dirou – 38 km

Vom Kap Tenaro aus fuhren wir wieder nordwärts aber dieses Mal auf der schmalen westlichen Küstenstraße der Mani.
Bevor es dann ca. 300 m steil abwärts geht, kommt man noch an dem verlassenen Dorf Vathia vorbei. Den interessanten Hintergrund kann man bei Wikipedia nachlesen.
Da uns die leeren Ruinen, allerdings mit touristischen Läden am Eingang des Dorfes, weniger interessant erschienen, sahen wir von einem Besuch ab. Ich glaube, der Blick von oben ist ohnehin eindrucksvoller.

Weil er als so schön beschrieben wurde, hatten wir uns am Paralia Pirgos Dirou, auch unter dem Namen Dino Strand bekannt, niedergelassen.
Wegen seiner Bekanntheit ist er logischerweise gut mit Überwinterern besucht. Allerdings war der traumhaft schöne Strand mit rund 5 Wohnmobilen leerer als wir gedacht hatten. Vielleicht scheut vielen auch die sehr steile Abfahrt mit bestimmt um die 25% Gefälle.

Höhle Vlychada Diros Mani

Gleich vom Strand aus erreicht man die Tropfsteinhöhle Höhle Vlychada Diros Mani. Laut Google Bewertungen und auch Bericht unseres Wohnmobil-Nachbarn wird man für 20€ lustlos im Schnelldurchgang (30min) mit einem Boot durch die Höhle geschippert.
Eigentlich soll die Höhle recht eindrucksvoll sein, allerdings gibt man sich kaum Mühe. Früher soll die Höhle besser beleuchtet gewesen sein und man konnte ebenso ein wenig am Ende Höhle herum laufen. Heute scheint es augenscheinlich nur noch darum zu gehen, Touristen abzuledern.

Wanderung nach Areopoli

Der kleine Ort Areopoli liegt 4,5 km nördlich und ist über einen steilen Weg mit 260 m Höhenunterschied zu erreichen. Wer nicht wie wir laufen mag, im Ort befinden sich auch ausreichend Parkplätze.
Areopoli ist zwar etwas touristisch, aber auf einer recht dezenten Art. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass die Menschen auf der Mani ein ganz anderer Schlag Griechen sind. Alles und insbesondere die Häuser sind sehr gepflegt sowie teilweise kunstvoll verziert. Nirgendwo findet man Müll oder Unrat.

16.01.2023 – Kalamata – 133 km

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt… 😉
Da das Wetter umschlagen sollte, wollten wir spontan die Gelegenheit wahr nehmen und über Sparta sowie Mystras den spannenden Langada-Taygetos Pass nach Kalamata befahren.
Kalamata war eigentlich nur das Ziel, um unseren Berg Wäsche zu waschen. Waschsalons sind in Griechenland ja mehr als rar. Der Tag entwickelte sich dann recht spannend und so viele Kilometer sind wir schon lange nicht mehr gefahren. Und das waren vielleicht Kilometer…

Mystras

Bei Mystras nahe Sparta befindet sich auf dem gleichnamigen Berg auf einem großen Areal das der Gottesmutter Pantanassa geweihte gleichnamige Kloster. Das Kloster besteht aus zahlreichen Bauten wie die Hauptkirche, Klausen, ein Refektorium, Bäder, ein Hospital, Räume für Gäste und zahlreiche weitere Wirtschaftsbauten.
Schon von unten sehen die Anlagen schlicht gewaltig aus. Hier wollten wir eigentlich nach dem Besuch auch über Nacht bleiben. Da der angesagte Regen aber vorverlegt wurde und es keinen Parkraum gab, entschlossen wir uns kurzerhand, weiter zu fahren. Denn im Regen Pässe fahren macht kaum Spaß.

Langada-Taygetos-Pass

Der an französische Gorges erinnernde Langada-Taygetos Pass ist einfach ein MustDo. Der Pass geht hoch hinauf bis auf fast 1.400 m und im Winter liegt dort nicht selten Schnee. Deshalb sollte man den Wetterbericht immer im Auge behalten.
Zuvor hatte ich mich hinreichend erkundigt, ob der Pass mit unseren 3,45m Höhe überhaupt machbar ist. Die Sorge war allerdings völlig unbegründet, denn die Tunnel sind auch mit 4m Höhe befahrbar. An einer Stelle muss man wegen einem Überhang vielleicht ein wenig mittig fahren, das war es aber schon.
Der Langada-Taygetos Pass führt von Sparta aus zunächst durch eine enge Schlucht. Mit seinen Felsvorsprüngen und Tunnel ist der Pass schon recht spannend zu nennen. Die teilweise schmale schlängelige Straße mit ihren Serpentinen führt durch eine schier grandiose Landschaft. Darum, wer die Straße nicht befährt, hat schlicht etwas verpasst.

Spannende Umleitung und Routentipp

Kurz hinter der Passhöhe folgte dann wegen Bauarbeiten die Sperrung der 82. Eine Umleitung mit einem 5 Tonnen Verbotsschild wies auf auf eine wirklich enge Straße. Diese Winzstraße ließ die wie erwähnt großartige Landschaft noch großartiger erscheinen.
Mit etwas Adrenalin im Blut hatte ich den Ort Ladás gemeistert und dachte, es sei nun geschafft. Fehlanzeige, in Karbéli war dann zunächst einmal Schluss. Im Ort hatte eine Trauerfeier stattgefunden und die Trauergäste hatten die Straße dermaßen zugeparkt, dass nur noch ein PKW hindurch gekommen wäre.
Allerdings sind die Griechen ja sehr entspannt mit allem und es erschienen zwei neugierige Fahrer die ihre Fahrzeuge ein paar Zentimeter zur Seite gesetzt hatten. So eng war es noch nie, links 1 mm, rechts 2 cm, passt doch. Mit Ruhe und einem Lächeln geht einfach alles.
Ich halte die Strecke für interessanter und schöner als die Hauptstrecke. Alleine das kurvige Stück bei Karbéli ist ein Genuss. Allerdings, ab 2,35cm Breite und 4m Höhe wird es wirklich eng, auch ohne Trauerfeier. Gegenverkehr darf übrigens kaum kommen, Ausweichpunkte gibt es nur selten.

Hier noch ein kleines Video für einen besseren Eindruck.

Waschtag in Kalamata

Wie erwähnt, Waschsalons sind rar und meist handelt es sich um Wäschereien. Die meisten Angebote lagen für unsere Menge Wäsche bei 50€. In Kalamata hatten wir bei Vasilissis den richtigen Waschsalon gefunden. Nach vier Stunden bekamen wir unsere 15 kg Wäsche getrocknet und gebügelt zurück. Die gezahlten 25€ fanden wir für diese Arbeit mehr als günstig.
Unterdessen erkundeten wir ein wenig Kalamata und tätigten einige Einkäufe. Klamotten, Hausrat und überhaupt Spezielles bekommt man ja nicht überall.
Belustigt schlenderten wir durch die China-Läden mit ihrem Krimskrams und bunten Klamotten. Oft bekommt man erfahrungsgemäß nur in diesen Kramsläden einige Dinge, die man anderswo vergeblich sucht.
Wir hatten zuvor keine Vorstellung davon, wie groß Kalamata eigentlich ist. Wider Erwarten ist sie noch nicht einmal so unansehnlich, wenn auch man sie nicht wirklich schön nennen kann. Ein HighLight ist der Municipal Railway Park of Kalamata. Eigentlich eher eine Art Stadtpark, beinhaltet er eine Sammlung recht gepflegter Dampfloks.

Übernachten mit dem Wohnmobil

Eigentlich besteht in Kalamata kaum eine Möglichkeit für eine Übernachtung. Auf einem bei P4N verzeichnetem Platz wird man garantiert von einem Tennisplatzbesitzer verjagt oder er holt die Polizei. Ein tauglicher Platz am Meer ist nicht in P4N verzeichnet und das soll auch so bleiben, da man dort noch für eine Nacht stehen bleiben kann.
Nach unserer Wäsche sind wir deshalb zu einem 15 km westlich gelegenen Platz gefahren. Da er in P4N verzeichnet ist, lernten wir jetzt zum ersten mal so richtig einen Überwintererplatz kennen. Rund 15 – 20 Wohnmobile tummelten sich am Paralia Mpouka. Ich verlinke ihn mal, da man eh nichts mehr kaputt machen kann. Wahrscheinlich wird der Platz wegen der Massen eh irgendwann gesperrt. Eine Sandpiste führt glücklicherweise von diesem Strand wieder Richtung Kalamata und hier fanden wir dann wieder unser einsames Plätzchen am Meer. Deshalb leer, da ein 4×4 wegen dem weichen Sand schon hilfreich sein kann.
Spannend und fast ein wenig unheimlich entwickelte sich der Ort, denn es fing an zu stürmen und Gischtwolken wehten über den Strand. Die Sturmfront zauberte ebenso ein fast unheimliches Licht, dadurch entstand eine ganz eigene Atmosphäre

21.01.2023 – Pylos-Divari Beach – 47 km

Das Wetter war immer noch schaurig nass, aber mit den Wolken und Lichtspielen wieder recht interessant. Da wir gestern unsere Einkäufe getätigt hatten, zog es uns wieder weiter. Unser Ziel war der Divari Beach bei Pylos, der an der Bucht Órmos Navarínou liegt. Der Landstreifen mit der auf dem Berg liegenden Burg Palaiókastro umfasst die Lagune Limni Divariou und das ganze Gebiet ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Die Lagune beheimatet etliche Vogelarten wie Kraniche und auch Flamingos. Mit Glück kann man sogar ein in Griechenland nur hier vorkommendes afrikanisches Chamäleon finden. Die Landschaft wirkt mit den Eukalyptusbäumen, Sträuchern, Palmen, dem Sumpfland und mit den umgebenden schroffen Bergen faszinierend anders und fremdartig schön. Der Eindruck wurde noch durch das heutige Grauwetter verstärkt. Hier am endlosen und wunderschön bewachsenen Sandstrand fanden wir einen Traum von Übernachtungsplatz, wo wir denn die nächsten Tage verbrachten.
Hinweis: Das Übernachten ist im Naturschutzgebiet eigentlich wie überall verboten, hier wird zudem auf vielen Schildern darauf hingewiesen. Nur jetzt außerhalb der Saison der Campingplätze wird das Parken hier (noch) geduldet. Wenn die Campingplätze wieder geöffnet haben, werden hier ansonsten die Plätze scheinbar regelmäßig geräumt und auch Bußgelder verteilt.

Wanderung um den Limni Divariou

Mit ein wenig hin und her beträgt die Strecke der Wanderung rund 10 km.
Man kann die unterschiedlichen Vogelarten und insbesondere die Flamingos beobachten. Für ein afrikanisches Chamäleon benötigt man allerdings eher eine Menge Glück.
Die Wanderung führt durch die unterschiedlichsten Landschaften. Zunächst durch etwas Sumpfland, läuft man anschließend entlang einer steilen Felswand am Fuße der Burg Navari und dem See Limni Divariou entlang. Nachdem man sich durch Buschwerk gekämpft hat, erreicht man die schön bewachsene Dünenlandschaft um die Ochsenbauch-Bucht. Vom breiteren Feldweg um den See betrachtet man die Flamingos und genießt die Ausblicke auf die Berge in der Ferne.
Es ist natürlich auch möglich, den Weg über die Burg zu nehmen, die haben wir uns jedoch für eine weitere Wanderung aufgespart.

Wanderung zur Burg Navari und Nestor Höhle

Am Ende der Sandpiste, wo auch der Wanderweg um die Lagune/See ab geht, beginnt der Aufstieg zur Burg Navari. Der Rundweg beträgt vom Parkplatz aus ca. 5 km. Der Pfad ist hier relativ gut zu laufen und man hat gut 115 Höhenmeter zu überwinden. Der nördliche steile Abstieg zur Nestor Höhle ist mehr als recht kraxelig und erfordert Trittsicherheit. Besser ist es da, den Aufstieg von der Ochsenbauch Bucht aus zu beginnen, dies ist zumindest sicherer.
Eigentlich ist der Pfad wegen seines Zustandes gesperrt, allerdings werden Verbote in Griechenland ja eher als Empfehlung gesehen 😉
Von der Burg sind nur noch verfallende Ruinen übrig, aber von hier oben hat man eine spektakuläre Aussicht über die Lagune, der Ochsenbauch Bucht (Paralia Voidokilia), der Bucht von Pylos und weit in das Hinterland hinein.

Das kleine Video vermittelt hier einen guten Eindruck.

27.01.2023 – Methoni – 24 km

Das Wetter war wider Erwarten recht gut geworden und somit bot sich eine gute Gelegenheit, uns den südlich gelegenen ursprünglichen Ort Methoni anzuschauen.
Der Ort selbst hat an sich nicht viel zu bieten, allerdings bezieht er seinen Reiz eben durch seine Ursprünglichkeit.

Die Sehenswürdigkeit des Ortes ist die aus dem 13. Jahrhundert stammende Burg und Festung Methoni. Der Hügel war schon seit dem 4. Jahrhundert als strategischer Punkt befestigt, aber erst die Venezianer hatten eine richtige Festung geschaffen. Auch die Türken hatten sie genutzt, wie an einigen Bädern erkennbar ist.
Die Burg, bzw. die ganze Anlage ist heute nach einigen Restaurierungen so ziemlich sich selbst überlassen, dadurch wirkt sie recht mystisch und auch abenteuerlich. Man könnte hier gut einen Lara Croft Film drehen 😉
Viele der Gänge die auch durch die Wehrmauern führen sind frei zugänglich, die natürlich meine Abenteuerlust geweckt hatten. Prompt verlief ich mich ein wenig und fand mich plötzlich außerhalb der Burg vor dem Kassenhäuschen wieder 🙂

28.01.2023 – Pylos – 17 km

Wir sind dann wieder das kleine Stück zurück nach Pylos gefahren. Das Hafenstädtchen Pylos ist recht touristisch, allerdings auf eine recht angenehme und ursprüngliche Art.
Nach der Ruhe und Einsamkeit der letzten Tage, wollten wir wieder einmal einen lebendigen Ort genießen. Außerdem gibt es hier gute Einkaufsmöglichkeiten und wer mag, bekommt hier sogar Mittagstisch mit richtiger griechischen Hausmannskost.
Nächtigen kann man sehr gut mit Blick auf die Innenstadt und sogar relativ ruhig auf dem kostenlosen Parkplatz am Hafen.

Fort Pylos

Die Sehenswürdigkeit von Pylos ist das Pylos Castle, bzw. das Fort Pylos. Hier fand 1827 mit der Seeschlacht bei Navarino eine entscheidende Schlacht statt, wobei die Griechen ihre Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich erlangten.
Das Fort ist sehr schön restauriert, aber gleichzeitig blieb eine gewisse Ursprünglichkeit erhalten. Jetzt, beim beginnenden Frühling erscheint das Fort mit dem Grün und den Blumen besonders schön.
Von hier oben hat man außerdem eine wunderbare Aussicht über die Bucht.

05.02.2023 – Messene 70 km

Wir sind spät angekommen, denn die (Schleich)Fahrt über die Berge hatte uns in den Bann gezogen. Auf dem Parkplatz vor der Anlage hatten wir genächtigt um am nächsten Tag früh in aller Ruhe die Besichtigung zu beginnen. Nach der Besichtigung sind wir wieder über traumhafte Winzstraßen zurück zum Meer runter nach Pylos zu unserem traumhaften Strand gefahren.

Die auf einem riesigen Gelände gelegene antike Stätte Messene gehört mit zu den imposantesten Griechenlands. Insbesondere das antike Stadion ist schon alleine einen Besuch wert. Die Anlage wird laufend restauriert und immer wieder werden neue Stätten freigelegt oder Gegenstände gefunden.
Uns persönlich gefällt Messene sogar besser als Delphi.
Nach dem Sieg der Theben über die Spartaner kamen die zuvor geflüchteten und weithin verstreuten Messenier zurück und gründeten 369 v. Chr. Messene als Hauptstadt des neuen Staates Messenien. Die alte Hauptstadt ist mit einer imposanten Wehrmauer umgeben, die man leider nur aus der Ferne besehen kann. Nur am Arcadian Gate, das man auch durchfahren kann, ist sie aus der Nähe zu bewundern.
Für den Besuch sollte man gut ca. 1,5 – 3 Stunden einplanen, der Eintritt kostet 10,-€/Pers in der Saison, in der Nebensaison die Hälfte.

Hier endet nun der dritte Teil der Reiseberichte Peloponnes. Für uns war dieser Teil des Peloponnes, insbesondere wegen der Mani, der bisher schönste Teil unserer Rundreise. Muss ja auch einen Grund haben, dass wir hier einen Monat verbracht hatten.
Der nächste Reisebericht führte uns dann mit Arkadien noch mal ein wenig ins Inland und mit Elis sowie Achaia an der Westküste des Peloponnes entlang Richtung Norden.

Nächster Reisebericht: Griechenland Teil VI Peloponnes Teil IV

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Zuletzt geändert: 21. März 2023 12:27