Reichen 3,5 Tonnen beim Wohnmobil

In Foren oder auf Fratzebuch taucht die Frage immer und immer wieder auf…
Aus ganz berechtigten Gründen möchten viele Wohnmobil-Fahrer ein Wohnmobil unter 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Verständlich, die Neulinge dürfen nicht mehr, die Beschränkungen für Wohnmobile > 3,5 Tonnen, Mautgebühren…
Dagegen ist auch nichts einzuwenden, nur sollte man sich von der Vorstellung befreien, dass man mit einem >= 7m Wohnmobil mit Zubehör und Ausrüstung die 3,5 Tonnen Begrenzung auch einhalten kann!

Ich bekomme regelmäßig einen Kopfschüttelanfall, wenn Leute Neulingen den Tipp geben, dass sie ruhig ein 7,5m Wohnmobil mit 3,5 T zGw erwerben können, weil sie damit hin kommen.
Das sind dann die Leute, die nichts mitnehmen, kaum Proviant, keine Fahrräder, kaum Klamotten dabei haben und mit leeren Tanks unterwegs sind. Ist ja schön, wenn jemand so spartanisch reisen kann, aber das ist nicht jedermanns Geschmack.

Es ist sicherlich Möglich, mit vollen Tanks zu Reisen, genügend Klamotten und auch die Kiste Bier mitzunehmen und unter 3,5 Tonnen zu bleiben, dann sollte das Wohnmobil aber nicht länger als um max. 6,5m sein!

Sich den Luxus eines 7,5m Wohnmobils leisten zu wollen, das mit jede Menge Zubehör ausstatten wie SAT-Anlage, Solar, Markise etc. und gleichzeitig mit Fahrrädern, vollen Tanks, Kühlschrank und Proviant unterwegs sein zu wollen, das geht nicht!

Wenn ihr euch ein Wohnmobil unter 3,5 Tonnen zGw zulegen wollt, legt eure Prioritäten fest, was ist euch wichtig! Entweder ihr entscheidet euch für das große Wohnmobil wo ihr nichts mitnehmen dürft oder für das Kleinere gut Ausgestattete  wo ihr auch eure Bikes, Bier, Proviant und Klamotten mitnehmen könnt.

Lasst euch auch nicht von Verkäufern blenden, die lügen euch oft das Blaue vom Himmel, rechnen die Gewichte schön und einige verarschen euch! Seriöse Händler verwiegen eurer gewünschtes Wohnmobil mit vollen Tanks und Angabe der Personen, dann wisst ihr, was ihr noch mitnehmen könnt. Händler / Verkäufer, die das nicht machen oder sich weigern, solltet ihr aus dem Weg gehen!

Wenn ihr euch wirklich den Luxus eines großen Wohnmobils leisten und gleichzeitig all die Annehmlichkeiten genießen wollt, denkt über ein Wohnmobil > 3,5 Tonnen nach.
Der Führerschein kostet nicht die Welt, die Nachteile im Straßenverkehr sind marginal und die Mautgebühren kann man meist umgehen.
Wägt die Vor und Nachteile gewissenhaft ab!

 

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Zuletzt geändert: 25. März 2021 10:11

Zeige Kommentare (9)

  • Hallo Michael,
    das zulässige (!) Gesamtgewicht ist in der Tat ein heikles Thema. Allzu oft scheint man dabei eines zu übersehen: natürlich kann man rein "technisch" mehr als 3,5 Tonnen auf/in so ein Fahrzeug packen. Aber ist es eben dann nicht mehr zulässig. Dabei sollte man vor allem auch bedenken, dass die gesamte Technik eines Fahrzeugs, das für 3,5 Tonnen zugelassen ist, auch gerade genau für dieses Gewicht ausreichend dimensioniert ist. Überlädt man, kann das schnell auch riskant werden.

    Was mich bloß ärgert: wie man seitens der Hersteller mit solchen Fahrzeugen wirbt. Nicht selten wollen doch auch Familien mit solchen Wohnmobilen in den Urlaub aufbrechen. So wie in den Hochglanz-Prospekten beschrieben. Doch, was ist alles in das Leergewicht eingerechnet? Richtig - meist nur ein Fahrer mit 75 kg. Und irgendwas um die 20 Liter Frischwasser. Das führt nun mal dazu, dass man dann nicht selten direkt schon "überladen" ist, wenn man reisefertig und abfahrbereit ist.

    Man sollte also wirklich schon vor dem Kauf genau darauf achten, wie viel man noch zuladen darf. Und wie viel man (aus persönlichen Gründen) zuladen "muss". Also Anzahl der Personen, persönliche Bedarfe, Luxusgüter. Und was will man eventuell noch anbauen (SAT, Solar, Fahrradträger ...). Wenn's dann schon auf dem Papier eng wird, sollte man wohl lieber schon gleich die Finger davon lassen.

    Viele Grüße!
    Mario

    • Moin Mario,
      ich wünschte das Urteil, welches in meinem Bericht Nutzlast / Sachmangel erwähnt habe, würde mal bekannter, vielleicht ändert sich endlich mal etwas.
      Genau so sehe ich das auch, das Übel sind die Verkäufer und Hersteller.
      LG Michael

  • Mein Tipp ist: Wenn möglich unter 3.5 t bleiben ! ...spart viel Ärger mit Vielem!
    Befahrungsverbote vieler interessanter Strassen und Stellplätze unter 3.5 t ! Die fahren viele Dickschiffe trotzdem, kann aber bei Unfall oder Kontrolle teuer werden!
    Fähren, Brückenmaut, Strassenmaut...alles günstiger ! Kein jährlicher TÜV, weniger Steuern und Versicherung.
    Man ist wendiger, sieht mehr. Allerdings steht man unter der Herausforderung zu minimalisieren, was vielen aber gut tun würde!
    Die grössten Touren werden erfolgreich mit leichtem Gepäck und kleinen Fahrzeugen absolviert!
    Gruss
    Jürgen

    • Moinsen,
      das ist ein Philosophiefrage! Unter 3,5T für uns? Niemals!!
      Das mit dem Wendigen trifft bei uns definitiv nicht zu, unser Bimo ist mindestens so wendig wie ein Kasten!
      Leichtes Gepäck? So waren wir das ganze Leben unterwegs. Jetzt, wo wir in unserem Bimo wohnen, müssen wir das nicht mehr haben.
      LG aus Kanada, Michael

  • Es gibt eine Loesung, die allerdings die Geschwindigkeit auf 80 km/h begrenzt: Ein Anhänger. Die meisten Womos koennen gut 1,5 t ziehen. Das ergibt eine Zusatzlademoeglichkeit von über einer Tonne! Da koennen zwei Motorräder, Fahrräder, eine ganzes Kraftwerk von Solarzellen, Zusatzwasser, Zusatztreibstoff und und und mitgenommen werden. Da viele ja eh Autobahnen meiden, spielt die reduzierte Geschwindigkeit keine grosse Rolle! Auf diese Weise kann man problemlos beim Womo unter 3,4 t bleiben!
    LG Roland

  • Die ewige Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau - es kann nur eine für jeden einzelnen optimierte Lösung geben, jeder hat andere Bedürfnisse. Die leidige Mautdiskussion sollte jedenfalls nicht die Entscheidung bringen, wer muss schon ständig auf die Bahn, sind wir denn auf der Flucht?
    LG Alexander

  • Die einzige vernünftige Möglichkeit unter 3,5 to. zu bleiben ist -meiner Meinung nach- ein Kastenwagen, der entsprechend leicht bzw. sparsam ausgebaut wurde. Alle anderen "Weißwaren" lügen sich selber was in die Tasche! Da hat Mikesch absolut recht. Die meisten 3,5-Tonner lassen sich aber auch so optimieren, dass sie auf 3,8 bzw. bis zu 4,2 to. aufgelastet werden können. Aber dann auch auf die Achslasten achten!

  • Es ist sehr interessant diesen Diskussionen zu folgen.
    Wir haben uns jetzt ein Wohnmobil ( 6,98 m ) bestellt und für ein neues 4,5 t Fahrzeug entschieden.
    Anfangs sollte es ein gebrauchtes werden.
    Wir saßen beim Verkäufer und haben uns das Gewicht im fahrbereiten Zustand sagen lassen.( Serie 3005 kg ). Das beinhaltet 1 Fahrer,90 % Tankfüllung und alle Betriebsstoffe.
    Die Extras:
    Markise 32 kg, Tv mit Antenne 25 kg, Solaranlage 16 kg, Fahrerhausklimaanlage mit verstärkter Vorderachse 15 kg, Panoramadach 25kg, Navi m. Fahrassistenzsystem und Automatik 30 kg, Dachklimaanlage 30kg macht zusammen 173 kg.
    Macht zusammen 3178 kg.
    Nun meinte der Verkäufer, dies würde auf jeden Fall ausreichen. Laut einer Beispielrechnung mit Gepäck für Zwei die absolut realistisch ist,
    Kleidung & Schuhe: 24 kg
    Essen & Trinken: 37,2 kg
    Küchenutensilien: 14,1 kg
    Spiele, Campingführer, Karten, Bücher, Werkzeug Heringe usw. : 40,7 kg
    Campingausstattung: 27,6 kg
    Bad: 10,6 kg

    Gesamt: 154,2 kg
    kommen wir dann aber schon auf 3332 kg.
    Hierzu kommen noch ca. 100 Liter Frischwasser, weil ich ja mit einem Wohnmobil autark sein möchte. ( Eigentlich könnte ich noch 160 Liter zutanken :) )
    Selbstverständlich möchte ich auch sehr gerne meine Frau mitnehmen 58 kg.
    Jetzt sind wir bei 3490 kg angekommen.
    Kein normales Fahrrad, geschweige denn ein E - Bike, Sportausrüstung Klettern,tauchen , wer will, Golf, evtl. einen Enkel usw.usw.
    Natürlich nicht alles zusammen :).
    Für die Solaranlage ist die 2.Batterie mit ca. 25 kg noch gar nicht mit eingerechnet.
    Der Verkäufer sagte uns anfangs, daß das gebrauchte Wohnmobil, das diese Masse ( 3178 kg )im fahrbereiten Zustand hat, ( das ist der rechnerishe Wert laut Angabe des Herstellers )für uns vollkommen ausreiche.
    Daraufhin bat ich ihn, mir diesen Wert im Kaufvertrag zu bestätigen.
    Dies lehnte er kategorisch ab.
    Nachdem ich ihn dann mit der Liste für die Campingausrüstung, die mir als Camper realistich erscheint, konfrontierte, gab er klein bei und musste erkennen, daß er mit seiner Verkaufsstrategie bei uns nicht weiter kommt.
    Wir haben selbstverständlich den Händler gewechselt und sind bei einem fairen Händler ganz toll beraten worden.
    Dies ist nur ein Beitrag zur Diskussion > 3,5 Tonnen.
    Wir nehmen gerne die Einschränkungen, die unseres Erachtens akzeptabel sind, gerne in Kauf.
    Entscheiden müß das jeder für sich selbst.
    Jedoch , denke ich, daß die Gefahr des Überladens und die rechtlichen Konsequenzen weit schwerer wiegen als alle andere.
    Wir fahren ja in den Urlaub und sind nicht auf der Flucht.
    Viele Grüße
    Jürgen und Andrea