Das skurrile Gebiet nordöstlich um den Lake Mead mit den Whitney Pockets. Weihnachten im Lichtermeer von Las Vegas ist auch mal etwas ganz Anderes und zum Abschluss des skurrile Valley of Fire.
Vorheriger Bericht: Utah V mit Zion, Cottonwood Road und Red Cliffs
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22.12.2017 – Whitney Pockets Nevada – 156 km
Vom Red Cliffs Campground mit dem tollen Canyon und dem Pioneer Park in St. George kommend sind wir zu den Whitney Pockets gefahren.
Dieses Gebiet, zwar in Nachbarschaft zum Valley of Fire, aber abseits des Massentourismus, mit den Whitney Pockets, Little Finland u.s.w. findet in Reiseführern keine Erwähnung und nur selten in Reiseberichten. Wahrscheinlich, weil es so unwegsam ist.
Nordöstlich des Lake Mead bei Las Vegas befindet sich eine viele Quadratkilometer große Wildnis die eigentlich recht uninteressant aussieht. Hierin versteckt befinden sich viele farbige skurrile erodierte Felsen, Arches und HighLights, die nur mit sehr viel Laufen oder einem kleinen 4×4 zu erreichen sind.
Kurz hinter St. Georg geht für 44km die New Gold Butt Road ab, eine sog. “asphaltierte” Straße. Die Road ist mit ihren Abbrüchen und Schlaglöchern schlicht die Hölle. Ulrike wollte nach 30 km wieder zurück, weil, was soll da noch kommen? Die Piste führt über eine Halbwüste mit Joshua-Trees und Kakteen, umgeben von schneebedeckten Bergen. Das sah wirklich schon toll aus, aber dafür diese Rappelei?
Plötzlich taten sich dann einige rote “Hupsel” auf, unser Ziel. Das war wieder der Hammer, als wenn der Natur übel geworden wäre und hier rote skurril erodierte Knubbel ausgek… hätte. Einfach nur irre!
Hier in dieser Wildnis sind wir dann natürlich auch geblieben. Es erinnerte etwas an Namibia wie der Spitzkoppe.
Nach langer Zeit hatten wir dann auch wieder einen Sonnenuntergang wie in einem LSD-Rausch, einfach nur geil…
Was für ein Tag!
23.12.2017 – Whitney Pockets – 3 km
Wir sind ein Stück weiter zu den den eigentlichen Whitney Pockets gefahren wo wir dann auch für die Nacht stehen geblieben sind.
Hier befinden sich mehrere Felsen mit unterschiedlichen Formationen und den dollsten Farben. Hier kletterten wir den ganzen Tag herum, war fast wie beim tauchen, sich von Felsen zu Felsen hangeln und verweilen.
So wie der Sonnenuntergang gestern, war auch dies wie ein Rausch an Farben und Formen.
Wieso kennt das eigentlich niemand?
24.12.2017 – Las Vegas – 161 km
Eigentlich wollten wir nur durch Las Vegas durch, aber spontan hatten wir uns gedacht, Weihnachten in Las Vegas wär doch auch mal was. Die Hotels sind auch nicht mehr so günstig wie früher, neben dem eigentlichen Preis schlagen sie alles Mögliche wie eine Resort-Fee (35,- Dollar) und Steuern drauf, so dass es dann doch recht teuer wird. Das Parken in den Hotels mit einem Wohnmobil geht auch nicht mehr so einfach und die Preise für einen hässlichen RV-Park sind jenseits von gut und böse, abgesehen davon, dass sie dann meist am A. der Welt gelegen sind.
Über Booking.com hatten wir uns sehr günstig, deutlich billiger als ein RV-Park, unmittelbar am Strip im America Value Inn eingenistet. Einen kostenlosen Parkplatz für Wohnmobile gibt es dort auch wo unser Bimo 10m vor der Zimmertür stand. Ein Luxus-RV Park sozusagen. Das Zimmer war eher ein großes Bad und TV, wo U. sogleich ausgiebig die Badewanne testete 🙂
Abends sind wir dann auf den Strip. Wenn man so aus der Wildnis kommt, sind all die Menschen, vor allem Asiaten, schon was.
Wer diese Lichtermeer und die Themen-Hotels nicht kennt, ist das schon ein Erlebnis.
Allerdings hat sich viel geändert, die Freiluftattraktionen gibt es nicht mehr in dem großen Rahmen, wahrscheinlich zu teuer und insgesamt ist Las Vegas recht teuer geworden.
25.12.2017 – Red Rock Canyon – 88 km (loop)
Den ganzen Tag, vor allem bei Tageslicht in Las Vegas ist uns zuviel. Wir sind dann in den nahen Red Rock Canyon mit den roten Felsformationen gefahren, durch einen Canoyn und am Ende den Berggrat mit einer tollen Aussicht auf Las Vegas geklettert. Auch für die Las Vegianer ein Naherholungsgebiet zum Wandern, Biken und Klettern.
Abends sind wir dann wieder auf den Strip. Heute war die Hölle los und nach 4 Stunden hatten wir eindeutig genug. Der Lärm war dann langsam zuviel für uns. Irgenwie schön und grandios, aber was genug ist, ist genug.
Der Clip Las Vegas, eine Art Feuerwerk, ca. 5:05 min
26.12.2017 – Stewarts Point, Lake Mead – 105 km
Immer blöd wenn man bucht, darum machen wir das in der Regel auch nicht, man ist so gebunden.
So sind wir wieder die rund 100 km zurück Richtung Valley of Fire gefahren, denn das darf man nun wirklich nicht ausfallen lassen!
Die sehr gute Nebenstraße am Lake Mead entlang führt wieder durch eine Bergwelt, wo die Natur nicht wußte, was sie kreieren sollte 😉
Kurz vor dem Valley of Fire hatten wir uns am Stewarts Point, eine riesiges Gebiet, wo man auch am See übernachten darf, niedergelassen. Der Platz war wieder einmal ein Traum!
27.12.2017 – Valley of Fire – 25 km
Dass gucken so anstrengend sein kann, die vergangenen Tage hatten unsere Hirnlein wieder so beansprucht. Nach ausgiebigem Auschlafen sind wir langsam ins Valley of Fire gefahren und uns auf dem Campground nieder gelassen.
Das Valley of Fire, den Namen bekam es wegen dem rot glühenden Sandstein, hatte seinen Ursprung in roten Sanddünen, die unter Druck zu Sandstein wurden und nun skurril mit Höhlen, Aushöhlungen und Arches völlig irre vor sich hin erodieren.
Dazu kommt die schier unglaubliche Farbenvielfalt die von Ablagerungen von Erzen und Metallen her rührt, die oxidiert sind.
Schon bei der Einfahrt und auch am Campground wären wir am Liebsten gleich los gelaufen, aber heute waren wir iwie kaputt.
Nach einem ausgiebigen Frühstück faulten wir mit Mittagsschlaf einfach nur herum, morgen ist auch noch ein Tag…
Der Campground liegt inmitten von rotem Sandstein, nur hier könnte man bei dem roten Schweizer Käse Speicherkarten voll knipsen. Aber wie gesagt, der Mittagsschlaf 😉
Es reichte nur für ein Bild nach Sonnenuntergang im Restlicht, aber die Stimmung war schon irre!
28.12.2017 – Valley of Fire – 31 km (loop)
Wir sind heute den Loop zu dem White Dom und der Fire Wave gelaufen. Auf diesen 8 Kilometern mit Kletterei bekommt man den vielfältigsten Eindruck des Valley of Fire mit seinen unterschiedlichsten Erscheinungsformen an Farben und Formationen.
Wenn Kinder bunte Berge malen, sagt man ihnen, so etwas gibt es nicht. Doch, so was gibt es…
… eine Wanderung wie auf einem LSD-Trip.
Die berühmte Fire Wave ist übrigens keine Attraktion mehr, von Touris abgelaufen, ohne Struktur und versandet, meine Bilder hatte ich gleich gelöscht.
29.12.2017 – Valley of Fire – 0 km
Ganz spontan hatten wir uns entschieden, noch einen Tag zu bleiben und ganz gemütlich die Umgebung des Camppgrounds zu erkunden, das Valley of Fire ist einfach zu skurril gigantisch um einfach so schnell zu entschwinden.
Wir genossen einfach nur die Frühlingstemperaturen und faulten herum. Die Formationen die den Campground umschließen sind alleine so irre mit den vielen Arches und Höhlen, da würden unsere 3 km Spaziergang reichen, um zig Speicherkarten voll zu knipsen. Ich hatte mich dann auf ein paar Bildchen beschränkt…
30.12.2017 – Pahrump – 205 km
Wir sind noch ein wenig durch die roten Felsen gelaufen und hatten uns dann auf dem Weg nach Pahrum, dem Tor zum Death Valley gemacht. Das werden wir denn ein paar Tage erkunden. Tschüss, rote Steine…
Der Clip mit allen Bildern, Whitney Pockets, Red Rock Canyon und Valley of Fire, ca. 11:10 min
Gefahrene km: 31.280
Gelaufene km: 1.283
Nächster Bericht: Das südliche Kalifornien mit Death Valley und Alabama Hills
Zuletzt geändert: 9. September 2021 20:01
Zeige Kommentare (6)
Hallo Ihr zwei,
wir wünschen Euch auch 2018 eine wunderschöne Fortsetzung Eurer Reise.
Immer kaltverformungsfrei und immer eine Handbreit Luft unter dem Differential.
Danke, dass wir auf diese Weise daran teilhaben können.
Herzliche Grüße (noch immer) aus Zingst
Erika & Detlev
Hallo Ihr beiden,
wünsche Euch einen guten Rutsch ins Neue Jahr - or in english: best wishes for the New Year.
Viele Grüße aus Berlin!
Danke Dir Leif! Dir auch das Beste für 2018, vor allem viel Gesundheit.
Liebe Grüße aus Lone Pine, Michael
Liebe Grüße von Niederrhein
Zur Zeit verpasst ihr hier so viel. Ganztägig Himmel in allen Grauschattierungen bei Wind und immer wieder Regen. Temperaturen leicht über 0 Grad.
Dabei Hochwasser an Rhein und Mosel. Eine neue Regierung ist nicht in Sicht. Merkel ist schuld an allem Übel, bestimmt auch am Wetter.
Ihr habt sicherlich ganz fürchterlich Heimweh.
Sagt einfach Bescheid. Wir opfern uns und tauschen dann gerne mit Euch.
Bitte macht weiter so.
Alles Gute zum neuen Jahr 2018
Monika und Uwe
Moinsen, grau ist es hier auch gerade, Pladder im Death Valley :-)
Merci für die Grüße, nur, Heimweh haben wir nicht. Ihr habt also Pech gehabt ;-)
Liebe Grüße von Michael und Ulrike
Super Reisebericht.
Wir sind im April
Wieder in Vegas.
Unser 10 Hochzeitstag in Vegas.
Freuen und schon total.