Reisebericht Kalifornien Mojave-San Diego

Zeitreise

Dieser Reisebericht behandelt die Mojave-Wüste mit Hole in the Wall in den Providence Mountains, den Amboy Crater, den bunten Yoshua-Tree National Park und die skurrilen Skulpturen Galeta Meadows in der Wüste bei Borrego Springs und dann doch einmal mit San Diego eine Städtetour im geliehenen BMW Cabrio.

Vorheriger Bericht: Kalifornien Süden mit Death Valley und Alabama Hills.

Die Mojave Wüste

Die Mojave-Wüste ist eine der vier großen nordamerikanischen Wüsten. Sie zieht sich östlich von Los Angeles ca. 300km Richtung Osten bis zur Colorado Wüste und von Nevada (Las Vegas) aus ebenfalls ca. 300 km bis zum Salton Sea, rund 150 km vor der mexikanischen Grenze.
Das ist keine einheitliche Wüste wie man sich im Allgemeinen eine Wüste so vorstellt, sie ist vielseitig mit hohen Gebirgen, Ebenen, Dünen, Vulkanen, Joshua Tree- sowie Kakteenwäldern und den unterschiedlichsten erodierten Felsformationen. Auch klimatisch ist sie je nach Region recht unterschiedlich und auch extrem.
Selbst im Winter können die Temperaturen je nach Gegend von +27 am Tag bis zu Tagen mit Frost und Schnee reichen.
Der bekannteste Teil der Mojave dürfte wohl der Joshua Tree National Park im Süden, nicht weit von der mexikanischen Grenze sein.

10.01.2018 – Sirulian Lake Kalifornien – 107 km

Der Regen war abgezogen und wir hatten wieder Sonne bei engenehmen Temperaturen um 17 Grad. Nachdem wir dann unsere Wäsche gewaschen hatten sind wir wieder von Pahrump zurück nach Shoshone und von dort auf dem Hwy. 127 Richtung Süden.
Am Sirulian Lake, sofern man den Modder überhaupt selbst nach dem vielen Regen Lake nennen darf, hatten wir unser Lager aufgeschlagen.
Ganz nah sind wir nicht herangefahren, denn der Boden war doch recht weich.

Sirulian Lake

11.01.2018 – Kelso Dunes – 110 km

Wir sind weiter Richtung Süden und ab Baker, eigentlich eher eine Service-Station an der I50 aber mit dem größten Thermometer der Welt, auf die Kelbaker Road.

Baker

Diese führt an Vulkane und Lavaströme vorbei sowie durch Kelso. Früher eine Service-Station der Eisenbahn, heute ein Visitor-Center mit umfangreichen Infos über die vielseitige Gegend.

Joshua und Vulkane

Mojave Turtle

Ein Stück südlich von Kelso befinden sich die Kelso Dunes, mit um 200m Höhe schon eindrucksvoll. Hier befinden sich auch Dispersed Sites wo wir uns niedergelassen und auch gleich die höchste Düne erklommen hatten. Das war das erste Mal auf unserer Tour, wo ich so richtig aus der Puste war. Manno, war das steil und dann der Sand. Aber das hatte sich echt gelohnt, die Aussicht im Licht der untergehenden Sonne war grandios.

On the top

Boondocking Kelso Dunes

12.01.2018 – Hole in the Wall Campground – 68 km

Erst sind wir zurück nach Baker, dann auf die Kelso Cima Road nordöstlich, um dann in die Cedar Canyon Road Richtung Süden abzubiegen.
Die Cedar und später die Black Canyon Road führt abenteuerlich durch die Mid Hills. Auf den paar Kilometern änderte sich laufend die Landschaft und die Felsformationen.
Nach dem Regen der vergangen Tage, war die leicht sandige Road schon wieder gegradet und sehr angenehm zu fahren. Der Allrad zuckte nur ein Mal, als ich Dösel zu weit rechts in den tiefen Sand gefahren bin.
Den Campground kann man auch von der I40 aus asphaltiert von Süden aus anfahren.

Cedar Canyon Road

Auf dem wunderschönen Hole in the Wall Campground mit Dump-Station hatten wir unser Lager aufgeschlagen, wo wir auch den Folgetag blieben. Die 12 Dollar/Tag konnten wir uns gerade noch so leisten 🙂
Wem das zuviel ist, es gibt hier auch einige Dispersed Sites zum Freistehen.

Stellplatz

Bei dem tollen Wetter hatten wir gleich einen kleinen Gang durch die Felsen unternommen, besser gesagt, durchklettert. Teilweise musste man sich in einem Slot an Ringen hoch hangeln, das hatte richtig Spaß gemacht.

Dino

Slot

Slot Klettern

Zwillinge

13.01.2018 – Barber Peak Loop Trail – 0 km

Nach gemütlichem Kaffee trinken sind wir entspannt den 9 km langen Trail um den Barber Peak gelaufen.
Alle paar Meter änderte sich die Landschaft. Wälder aus Kakteen und Joshuas, irre Felsformationen, Steingärten und Fantasy-Washs.

Wash

Unterhaltung

Steinbeet

Kakteenfeld

Völlig idiotisch die Rinder, warum klettern Rinder freiwillig steile Felsen hoch?

Bergrinder

Zurück mussten wir wieder durch den Slot mit den Kletterringen wo sich gerade eine Horde kreischender Pupertiere versuchte.
Können sich junge Menschen eigentlich nicht mehr bewegen? Solch ein Gehampel und Gezappel. Ich glaube, die einzigen motorischen Fähigkeiten junger Leute beschränken sich heute darauf, den Daumen fürs Eierphone zu benutzen.

14.01.2018 – Amboy Crater – 99 km

Weiter ging es Richtung Süden nach Amboy. Amboy ist ein weiterer kleiner Ort an der Route 66 der der I 40 zum Opfer gefallen ist.

Route66

Abfallentsorgung

2005 gab es noch 7 Einwohner die den Ort bei eBay versteigern wollten, den Ort hat aber später ein Hähnchen-König für wenig Geld erstanden.
Heute findet sich dort mehr oder weniger nur noch eine Tankstelle mit, wie ich glaube, dem teuersten Sprit Nordamerikas.
Warum der Ort eine beliebte Foto- und Filmkulisse, insbesondere Werbesprots (Mercedes) ist, ist für mich nicht nachvollziehbar.
Nur wegen dem immer noch vorhandenen geschichtsträchtigen Roys-Schild und der veranzten Tankstelle? Das hätte Pollo auch etwas netter gestalten können. Egal…

Roys Motel Cafe

Nicht weit von hier befindet sich der recht “junge” (10.000 Jahre) Amboy Crater, der durch eine Vulkan-Explosion entstanden ist.
Den hatten wir natürlich gleich bei einem Walk durch die Lava erklommen und genossen eine herrliche Aussicht mit Sonnenuntergang.
Auf dem vorgelagerten Parkplatz darf man auch nächtigen und wir hatten wieder einen tollen Stellplatz.

Amboy Crater

Sunset

Wüstentrail

15.01.2018 – Yucca Valley – 166 km

Yucca Valley ist das Tor zum Joshua Tree National Park. Dort hatten wir beim Walmart erst einmal eingekauft. Die Hinfahrt führte durch die Wüste an Behausungen und Käffer vorbei, die eher an Schrottplätze erinnerten, als an bewohnte Häuser. Die Trump-Fahnen sagten aber alles 😉

Chlorbad

Joshua Tree Saloon

Anschließend sind wir in den Joshua Tree gefahren. Wir dachten, wir hätten diese Zeit hinter uns, aber alle Campgrounds voll und ein Betrieb wie auf der Kö! Klar, jetzt sind die Temperaturen mild und man wird nicht gebraten.
Nach einem Spaziergang sind wir wieder zurück zum Walmart und hatten dort genächtigt. Zum Trost gab es aber wieder mal Internet 🙂
Mal schaun, was der morgige Tag bringt…

Joshua Tree

29Palms

Das Video bis hierher, ca. 9:15 min

16.01.2018 – Joshua Tree National Park – 60 km

Nach langer Internet-Nacht und kurzem Schlaf sind wir dann recht früh wieder in den Joshua Tree National Park gefahren und konnten uns auf dem Ryan Mountain Campground einen Platz und gleich für zwei Tage sichern. Eine Stunde später war der Platz auch wieder voll. Wir wären gerne auf den traumhaften Hidden Valley Campground gegangen, aber der war schon rappelvoll mit Kletterern die alle zur gleichen Zeit der Sonne nachjagen.

Nach dem Frühstück sind wir um die Felsen der “Hall of Horrors”, nach einem Abstecher zum Keys View mit traumhafter Aussicht um den “Cap Rock” gelaufen.

Arch

Botanischer Garten

Sie leben

Diese manchmal seltsam anmutenden braunen “Murmeln” und Felsformationen mit den Joshuas und anderem Bewuchs sind schlicht fantasymäßig traumhaft. Für Ulrike gehört der Joshua Tree neben dem Arches in Utah zu den Favoriten der National Parks.

Tanzende Schatten

Steingarten

17.01.2018 – Wall Street, Barker Dam, Hidden Valley – 38 km

Heute waren wir auf den Spuren der Vergangenheit. An dem “Wall Street Trail” findet sich eine alte Goldmine wo noch einige Relikte wie alte Autos herum liegen.

Selfie

Zurückgelassen

Der Barker Dam Trail führt durch die “Murmeln” traumhaft schön an ein Wasserreservoir vorbei.

Gartenbau a la Natur

Baker Dam

Ganz besonders ist das Hidden Valley, das von der restlichen Wüste durch irre “Murmeln” recht abgeschottet ist. Hier findet sich durch die geschützte Lage sehr viel Bewuchs, die Landschaft erinnert eher an Jurassic Park.

Hidden Valley

Rot

Im Anschluss hatten wir uns den Jumbo Rocks Campground angeschaut. Aber ne, wir werden nicht umziehen, dicht an dicht stehen die Trailer und Wohnmobile mit ratternden Generatoren. Die Landschaft ist wirklich schön, aber so? Also blieben wir eine weitere Nacht auf dem Ryan Campground, unser Platz ist einfach zu schön.

Grillabend

18.01.2018 – Jumbo, Face und Skull Rock – 29 km

Wir sind bis kurz hinter dem Jumbo Rocks Campground auf den Parkplatz gefahren und sind über den Split Rock und Discoverer Trail eine große Runde durch die Fantasywelt gelaufen.

Split Rock

Skull Rock

Gegenlicht

Face Rock

Zum Sonnenuntergang sind wir von unserem Campground aus noch zu der verlassenen Ryan-Ranch gelaufen. In dem Rot der untergehenden Sonne sahen die alten Gemäuer wie Gemälde aus.

Sonnenuntergang

Ryan Ranch

Ebenso hatten wir heute eine recht seltene Mondkonstellation. Die Sonne war unter gegangen und der neumond erschien mit einer feinen Sichel. Das Besondere: Man konnte die Mondstrukturen auf der dunklen Seite des Mondes sehen.

Neumond

Das Video zum Joshua Tree Nationalpark, ca. 14:00 min

19.01.2018 – Cottonwood Campground – 68 km

Bei der Fahrt durch den Park Richtung Süden änderte sich laufend die Landschaft und es wurde immer wüstiger.
Beim White Tank Campground hatten wir einen Stopp eingelegt und sind zu dem Arch gelaufen, ein letztes Mal diese Murmel Winnetou-Landschaft genießen.

Sonnen Arch

Auch beim Cholla Cactus Garden stoppten wir, wo sich eine eine bestimmte Kakteenart versammelt hat und fast einen Wald bildet.
Die Dornen sind mit Widerhaken bewehrt, Berührungen können übel enden, darum steht beim Eingang zum Trail auch ein Erste Hilfe Kasten 🙂

Kaktusblüte

Vor zwei Wochen hatte es ja überall geregnet, sogar im Death Valley und so richtig in Las Vegas.
Nun beginnt die Wüste an zu leben und zeigt vielerorts ihre Blüten.

Wash

Wüstenblühen

Haubenzwitschler

Den Cottonwood Campground hatten wir uns ausgesucht, weil man hier dumpen und einige Trails laufen kann.
Hier sind wir auch gleich den Mastodon Peak Trail gelaufen der auch hier durch eine Art Winnetou-Landschaft führt. Im Gegensatz zum Kernstück des Joshua Tree findet man hier neben den “Murmeln” mehr unterschiedlichen Bewuchs, insbesondere in den Washs riesige Palmen. Hier standen die riesigsten Palmen die ich je gesehen hatte.

Mastodon Peak Trail

20.01.2018 – Dispersed Campsites Cottonwood Road – 13 km

Das Wetter wieder, gestern 24 Grad, heute nur noch 10 Grad Mittags und wie im April. Sonne im Wechsel mit Wolken und Schauern, klar, in der Wüste…
Egal, vom nahen Parkplatz des Campgrounds aus liefen wir die rund 10 km zur Lost Palms Oasis. Wobei, wir müssen ja alles ausprobieren und es artete wieder in einer wilden Kletterei aus 🙂

Aprilwetter

Kletterei

Lost Palms Oasis

Oasis

Oasis Trail

Nach Rückkehr duschten wir erst einmal und ver-/entsorgten am Campground, um für die nächsten Tage wieder versorgt zu sein.
Von dort sind wir ein Stück weiter zu den kostenlosen Dispersed Sites an der Box Canyon Road am südlichen Eingang zum Nationalpark. Das Licht war bei dem wirren Wetter echt irre.

Roadrunner

Teufelshochzeit

21.01.2018 – Mecca Hills Wilderness – 36 km

Weiter südlich liegt die Mecca Hills Wilderness. Die Box Canyon Road führte wieder durch eine eindrucksvolle “Modderlandschaft”.
Kurz vor Mecca geht es in die Painted Canyon Road, hier missachteten wir einmal den 4×4 Hinweis 😉
Am Ende der sandigen Waschbrettpiste befindet sich ein Parkplatz, wo man wie überal hier in der Gegend, frei stehen darf.

Painted Canyon Road

Painted Rock Road

Von hier aus sind wir den Ladder Trail, der seinen Namen alle Ehre machte und den Painted Canyon gelaufen.
Ulrike hatte erst keine Lust wieder so viele Kilometer zu laufen, dann raffte sie sich doch auf. Wie das dann so ist, 200m Höhenunterschied mit Klettern über Felsen und über Leitern im Slot-Canyon 😉
U. meinte: Da habt ihr Zwei aber Spaß gehabt, Bimo durfte im Sand spielen und klein Michael auf dem Spielplatz 🙂
Jau, aber das war so was von genial! Die senkrecht abfallenden Canyons sind hier auch so anders, auf dem Ladder-Trail erinnterte er im Slot an den Antelope, nur in grau. Im Painted Canyon war im “Modder” bunter Granit ab- und angelagert, das sah einfach nur grandios aus.

Zum Ladder Trail

Slot Canyon

Painted Canyon

Ladder Canyon Trail

Kletterei

Unterwegs hatten wir ein nettes junges Pärchen kennen gelernt (https://www.facebook.com/doriandmena/), die auch alles verscherbelt hatten, nun im Trailer leben und nur noch reisen.
Vielleicht sehen wir sie im Spätherbst wieder, wenn wir wahrscheinlich in Portugal oder Südspanien sind. Sie durchreisen dann Europa wie wir nun Nordamerika.

Das Video zum Kletter-Reisebericht, ca. 10:25 min

22.01.2018 – Desert Cahulla/Freeman Project – 61 km

Über Mecca (-55 nn) sind wir über den Hwy CA 86 weiter Richtung Süden gefahren. Dann in Salton City auf die S22 westwärts Richtung Borrega abgebogen.
Hier beginnt nun die Colorado Desert mit der Anza-Borrega Desert. Hier befindet sich echtes Badland. Ausgewaschene Berge wo einfach nichts wächst, das erinnert eher an einen riesigen Bauhof wo der Kies gelagert wird, Wüste pur 😉
Ebenso befinden sich hier Spielplätze für große Kinder, jede Menge OHV-Plätze (Quads) wo man auch nächtigen darf. Eigentlich findet man entlang des Hwy in diesem Gebiet überall Stellplätze. Seltsam, dass die mit Bänken, Feuerstellen und Toiletten ausgestatteten Plätze kostenlos sind.
Wir hatten uns mit toller Aussicht auf die Badlands und dem Salton Sea einfach so in die Wüste gestellt und wollten eigentlich nur Frühstücken. Mir war heute allerdings ein wenig döselig im Kopf und brauchte einen Mittagsschlaf. So sind wir einfach auch die Nacht stehen geblieben.

Desert Boondocking

Rastplatz

23.01.2018 – Borrego Springs Galeta Meadows Skulpturen – 71 km

In Borrego Springs befinden sich auf etlichen Quadratkilometern in der Wüste verteilt über 100 riesige Blech-Skulpturen (Galeta Meadows), die Urzeitliche Tiere wie Schildkröten, Dinosaurier, Mammuts usw. darstellen. Die Skulpturen sind so aufwändig und detailgetreu geschaffen, dass sie nahezu unglaublich lebendig erscheinen. Die Skulpturen bestehen aus einzelnen kleinen Blechen, die zusammengescheißt wurden.
Einfach nur irre, wer kommt auf solch eine Idee und wer hat das bezahlt? Das sind Tonnen an Blech und da müssen hunderte Stunden Arbeit je Skulptur drin stecken. Die gigantischste Skulptur ist eine gut 150 m lange und über 3 m hohe Seeschlange.

Bimo Herdentier

Das wars

Jurassic

Komm Bimo

Seeschlange

Thyrannos

Titanenkampf

Turtle

Zeitreise

Heute Abend dann der Supergau, aus versehen hatte ich alle meine Bilder gelöscht, ich hätte heulen können! Gott sei Dank hat Ulrike etliche Bilder mit ihrem iPhone gemacht, trotzdem, da waren einige so tolle Bilder bei, die man mit einem Eierphone halt nicht so hinbekommt. Alle Bilder oben stammen also von Ulrike mit ihrem Eierphone!
Klar, dass man bei den Motiven auch mehr mit der Bearbeitung spielt 😉
Im Nachhinein, gut so. Wie hätte ich die hunderte Bilder verarbeiten sollen?

Vor Borrego Springs befinden sich riesige Flächen zum Nächtigen in der Wüste, wo wir denn auch blieben.

24.01.2018 – Borrego Springs – 29 km

In der Library von Borrego hatten wir gutes Netz, so konnten wir im Frühlingswetter mit angenehmer Wärme einiges organisieren, so etwas wie leider unsere Rückverschiffung.
Wir hatten die Fähre gebucht und ganz neu ab 2018: Es gibt nun Kabinen auf den Fähren und man kann für rund 750,- Euro mitfahren!
Da ich das Fliegen hasse, hatten wir auch gleich eine Kabine gebucht. Ist vielleicht nicht jedermanns Sache, 10 Tage auf See. Wir mögen das ja und so kann man 10 Tage lang relaxen.

Städte sind ja eigentlich nicht unsere Welt, aber San Diego klingt mit den vielen Sehenswürdigkeiten sehr interessant.
Also spontan einen Campground gebucht und da Stadtrundfahrten mit dem Wohnmobil nicht gerade entspannend sind, ein 4er BMW-Cabrio gemietet. Keine Ahnung woran Sixt da verdient, 120,- Euro für 2 Tage mit allem drum und dran für einen Luxusschlitten sind fast ein Witz.

Weil wir einmal dabei waren, hatten wir auch gleich eine Laundry aufgesucht. Während die Wäsche lief, genossen wir die Sonne. Zum Übernachten fuhren wir dann wieder unseren Platz von gestern an.

Waschtag

Ich hatte das Proggi Recuva herunter geladen. Hiermit kann man gelöschte Dateien wieder herstellen. Da ich heute mit der Filmkamera nichts fotografiert oder gefilmt hatte, konnte ich alle meine Bilder wieder original retten. Bis auf ein paar hatte ich damit allerdings nichts bearbeitet, auch weil der Clip schon fertig war. Ulrike hatte so nette Bilder geschossen, da musste ich nicht noch an meine Bilder ran. Hier noch ein paar Nachzügler:

T-Rex

Indian

Giganten

Beute

Galeta Meadows Slideshow der Skulpturen, ca. 4:10 min

25.01.2018 – Sweatwater Campground, San Diego – 155 km

Die Fahrt führte von Borrego aus über die Berge. Zunächst waren sie noch recht wüstig, dann wurden sie zunehmend grün mit richtigen Felsen. Die Landschaft erinnerte an Sardinien oder Korsika.
Über und hinter den Bergen zog es sich im Stau der Berge zu, schade, so kam die Landschaft gar nicht richtig zur Geltung.

Berglandschaft

Dann ging es über 20 km nur abwärts in den Großraum San Diego und der Verkehr hatte uns wieder.

Stau im Grau

Der Sweatwater Campground ist für einen Privaten recht nett angelegt, zumindest die günstigen Plätze. Die Stellplätze umrahmen einen großen Rasenplatz mit sehr viel Baumbestand.
Die teureren Full Hook Ups sind offen und erinnern eher an einen deutschen Stellplatz. Aber selbst die Günstigen haben einen eigenen Wasseranschluss. Mit 30 Dollar inkl. Wasseranschluss, Dump und Duschen ist er recht günstig, weiter in Stadtnähe zahlt man das Dreifache.

Unser Stellplatz

Kurios unsere Nachbarn, sie scheinen mit ihren Meth-Küchen nicht nur ein paar Tage hier zu stehen und sehen nicht so aus, als ob sie auf der Sonnenseite des Lebens stehen würden. Ich fragte mich, wie sie die Platzgebühren zahlen können.

Nomaden

26.01.2018 – San Diego – 150 km (Leihwagen)

Frühes Aufstehen war angesagt, denn wir wollten pünktlich um 9:00 Uhr unser Cabrio am Flughafen abholen. Mit dem BMW wurde es nichts, wobei ich den sportlicher finde, wir bekamen einen C 300 Cabrio Mercedes. War aber auch fein, was heutzutage so an Elektronik und Spielereien verbaut ist, irre. Die Wahnwitzigkeiten hier aufzuzählen, wäre ne halbe Seite. Eine Granate, vor allem, wenn man ein Bimo gewohnt ist. Ich hab das Beschleunigungsvermögen im Sportmodus mehrmals zum Leidwesen von Ulrike ausgetestet und bin auch mal mit 100 Meilen durch die Stadt gerast. Endlich mal schneller sein als die Amis 🙂
Hier kontrolliert ja eh niemand…
Interessant das neue Getriebe von Mercedes, das erkennt Bergabfahrten, schaltet hoch und ist überhaupt fast “intelligent”. Mit den einzelnen Modi ist das echt ein Sahnehäubchen. Hätte ich gerne im Sprinter gehabt, das gibt es aber nicht für den 5 Tonner.

Das Cabrio

So genossen wir bei Sonne und Frühlingstemperaturen das offene Fahren entlang der Beach und cruisten durch die Old-Town.
Gut dass wir so ein kleines Auto hatten, es war die Hölle los und kaum ein Parkplatz zu bekommen. Kostenlose Parkflächen sind auch eher selten, es wird meist zugelangt. Preise wie in Düsseldorf oder Köln in der Innenstadt.

Schaufenster

Old Town

Kunstdruck

San Diego gefiel uns richtig gut, die Stadt ist wie Santa Fe so ganz anders als das wie wir amerikanische Stadte so kennen, eher ein wenig spanisch europäisch.
Gepflegt, überall Blumen, tolle Bebauungen, Parkanlagen und abwechlungsreiche Strände. Sogar Wale hatten wir in der Ferne gesehen. Am Strand lümmeln sich die Seehunde und nehmen Menschen wohl eher als Artgenossen wahr. Unglaublich, wie nah man ihnen kommen konnte, ohne dass sie eine Regung zeigten.

Strand

Sonnenanbeter

Pelikan

Die Rückfahrt war nicht so prall, Rush-Hour bis spät und die Bahnen und Nebenstrecken waren dicht. Aus 45 km wurde das Doppelte und wir waren 2 Stunden unterwegs. Egal, so konnten wir auf einem Hügel einen traumhaften Sonnenuntergang bewundern, hätten wir sonst nicht gesehen 🙂

27.01.2018 – San Diego – 100 km (Leiwagen)

Der Platz hatte sich heute Morgen mit weiteren Nomaden gefüllt. Mindestens zehn Leute mit etlichen Zelten und Fahrzeugen auf einer Site. Eigentlich ist das nicht erlaubt. Egal, das war wie Frühstücksfernsehen 😉

Neue Nomaden

Das Wetter war heute noch besser als gestern, bestimmt über 20 Grad und Sonne pur, Cabriowetter 🙂

Wir sind zunächst in den Balboa Park gefahren, den man sich auch auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Parks, Gärten und Bebauungen wie Schlösser mit Springbrunnen. Keine Pappe, sondern richtig gemauert, die könnten glatt original sein. Jede Menge Menge Museen, wie das Art oder Photography und vieles Meer.
Zu dem Treiben gesellen sich etliche Straßenmusikanten, das ist ein echtes Lebens-Feeling.

Balboa Park

Von hier sind wir zum Cap Loma. Hier hat man eine herrliche Aussicht auf die Stadt und den Pazifik, vielleicht kann mit Glück sogar einen Wal sehen.

Pazifikaussicht

Point Loma

Zum Schluss noch einen Bummel um die Midway die aus der Nähe schon erschlagend wirkt. Hinein mussten wir nicht, das war uns eh zuviel Getümmel.

Midway

Anschließend hatten wir dann unser “Spielzeug” abgegeben und sind mit dem Taxi zurück zum Campground.

Das Video zum Reisebericht, ca. 12:05 min

Gefahrene km: 33.295
Gelaufene km:    1.430

Nächster Reisebericht: Mexico Baja California

Teilen auf...(Datenerhebung bei Klick, s. info-Button!)

Zuletzt geändert: 9. September 2021 20:01

Zeige Kommentare (4)

  • Hallo Michael,
    jeden eurer Berichte verfolge ich mit großem Interesse, mir gefällt vor allem, dass sie sehr persönlich und subjektiv sind. Nicht „nur“ eine Ansammlung von schönen Bildern in denen alles immer nur supergut ist, obwohl die Bilder sind einfach toll. Ich hab so ein bisschen das Gefühl, als reise ich mit, zumindest kann ich mich gut in euch hinein versetzen , denn so ähnlich sind auch wir immer unterwegs. Was das Beste daran für mich ist, ich kann mir jetzt, bei unserem kommenden Trip, das viele fotografieren sparen, so gut kriege ich das nie hin. Ich bin der typische Knipser, der sich meistens auf die Übernachtungsplätze beschränkt und den Rest im Kopf behält. Jetzt kann ich dann immer bei euch nachschauen, wo wir waren.

    Letztes Jahr, bei unserer Kurzvisite in Alaska, waren auf meinen „schönsten“ Fotos, die fotografierenden „Großwildjäger“ im Denali Bus, welche sich rücksichtslos vor uns drängelten, um „Strecke“ zu machen. Das war irgendwie schon lustig, was sich so nach einem Ausruf, wie: „Stop! Karibu on the left“ im Bus abspielte. Auch das sind bleibende Erinnerungen.

    Für uns sind es jetzt nur noch 2 Monate, am 04. April starten wir mit unserem WoMo in Baltimore, allerdings nur für 6 Monate, zu mehr konnte ich meine Frau noch nicht überreden. Der Schwerpunkt liegt in Alaska und Kanada und zum Schluss der Indian Summer im Nordosten. Die Reisezeit in Kanada beginnt aber erst Anfang Juni, also müssen wir uns noch 2 Monate woanders rumtreiben.
    Ursprünglich war geplant in einer großen Schleife über New Orleans, Arizona, Grand Canyon, Bryce, Zion, Yellowstone nach Kanada zu reisen. Bei 2 Monaten muss man Prioritäten setzen und unsere Devise ist, lieber eine Sache gründlich, als viele flüchtig. Dann schieben wir auch mal eine Gewalttour ein.

    Da hast du mir mit deinen Reiseberichten einen Strich durch die Rechnung und den Mund ganz wässerig gemacht. Speziell mit „Utah IV Arches Canyonlands“. Das wird jetzt im Mittelpunkt des ersten Drittels stehen, da wir im Grand Canyon, Bryce, und Zion schon mal in grauer Vorzeit waren. Wenn es fürs Capitol Reef noch reicht, ist es gut, wenn nicht, auch nicht schlimm. Vielleicht haben wir da auch ein bisschen mehr Zeit, dass hängt wohl davon ab, wie das Wetter Ende Mai im Yellowstone wird. Schade, dass wir keinen Allrad haben, aber einiges, was man so als schlichter Frontantriebler dabei haben sollte, wie Schneeketten, 6in1 Rampe, neue Reifen mit grobem Profil, Reifenflickzeug, Kompressor ist vorhanden, in der Hoffnung es nicht zu benötigen.

    Nochmals alles Gute, und Danke für die vielen Anregungen und Tipps, vielleicht begegnet man sich ja mal irgendwann, irgendwo „on the road“. Euer Bimo ist ja nicht zu übersehen.
    Liebe Grüße
    Jochen

    • Hi Jochen,
      vielen lieben Dank für die Löbchen!! :-)
      Dann wünsche ich euch eine ganz tolle Reise und dass das Wetter passt, in der Zeit kann das noch recht weiß sein.
      Allrad ist nicht so wichtig, für einige CG und Strecken sollte der Überhang nur nicht so lang sein.
      Klar, manche Strecke geht nicht, aber der Denali und Top of the World Hwy ist kein Problem. Als ganz wichtig haben sich die AllTerrain Reifen heraus gestellt, da sie deutlich robuster sind. Die anderen Dinge hast Du ja schon genannt.
      Liebe Grüße von der Baja, Michael

  • Hallo Michael
    hatte ich noch ganz vergessen, falls du mal in Europa nicht so weit und viel fahren willst- Rumänien, speziell die Karpaten, da kann man sich locker mal 2 Monate vergnügen. Speziell mit Allrad, man kommt in Gebiete die sind echte Wildnis, Bären und Wölfe und vor allem wilde Hunderudel, die haben vor nichts Angst und Respekt. Hier hilft ein Baseball Schläger oder eine Axt weiter. Es ist in Europa z.Z. mein Lieblingsziel. Was noch schöner ist, man kann sich und das meine ich wirklich so, überall hinstellen. das gehört dort zum Lebensstiel. Wir haben uns nie unsicher gefühlt. Die Hauptstraßen sind jetzt sehr gut, der Rest oft nur, wegen der Schlaglöcher im Zick Zack zu befahren. Das hast du ja jetzt genug geübt.
    Liebe Grüße Jochen

    • Moin Jochen,
      das steht schon seit Jahren auf dem Plan, nur hatte das zeitlich nie gepasst. Wir wollen dort ja nicht durch hetzen ;-)
      Wenn wir zurück sind kommt das auf jeden Fall!
      Danke Dir für den Tipp und viele Grüße, Michael