Interview USA-Visum

Reisepass

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Der Tag nahte, unser Interview im Konsulat in Frankfurt für unser USA-Visum stand bevor.
Für die USA wird ein Nicht Einwanderungsvisa für Touristen (B-2) mit dem Online Antragsformular DS 160 benötigt. Alle Infos hierüber unter https://de.usembassy.gov/de/visa/tourismus-und-reisen/.
Man wird zu einem Interview geladen und hier sollte man sich gut vorbereiten und seine Gründe, bzw. Tourenplanung darlegen können. Das Visum gilt dann für 10 Jahre.
Es wichtig, hier die Planung glaubhaft und auch die finanzielle Absicherung (Belege) darlegen zu können. Ebenso ist es wichtig, dass hier Bindungen bestehen, dass man wieder zurück muss oder möchte.

Letztendlich trifft aber die Entscheidung über den Aufenthalt der Homeland Security Beamte bei der Einreise. In der Regel sind 6 Monate möglich.
Hier ist es dann u.U. auch möglich, eine Einreisegenehmigung für 12 Monate zu erhalten. Da wir von einigen Fällen gelesen hatten, hoffen wir das mal für uns auch.
Ist ja auch verständlich, die USA lassen anders als bei uns halt nicht jeden rein um ihn dann u.U. durchfüttern zu müssen.
Der sonst übliche ESTA Antrag entfällt weil die Einreise über Kanada auf dem Landweg erfolgt.

Wichtig: Eine Einreise nach Kanada oder Mexiko gilt nicht als Ausreise aus den USA.

Egal, erst einmal zum Interview, den ersten Schritt zum Erlangen des Visums. Morgens um 7:30 Uhr hatten wir unseren Termin.
Wir also früh auf, nur nicht zu spät kommen, um sieben Uhr reihten wir uns in die kleine Schlange ein, also drei Leute vor uns. Um 7:30 wurde die Schlange doch schon deutlich länger. Wer den frühen Termin hat, sollte auch schon um 7:00 da sein, das verkürzt das Prozedere doch ungemein.
Zunächst wurden außen an einem Schalter die Daten erfasst und die “Einladung” gecheckt, dann ging es durch die Sicherheitskontrolle. Zu beachten ist, dass keine Taschen und keine Elektronik wie Tablets oder Handys mit in das Konsulat genommen werden dürfen. Wer auf einen Gürtel verzichten kann, sollte auch dies tun.
Über den Hof geht es in ein einen großen Schalterraum mit zig Schaltern. Am ersten Schalter werden die Daten überprüft und die Fingerprints genommen.
Dann geht es zur nächsten Schlange und Schalter, auch hier wird wieder überprüft, weitere Prints genommen und zum letzten Schalter. Erst hier wird nach dem Grund für den Begehr eines Visums gefragt. Wir erklärten unser Vorhaben, zeigten ein Bild unseres Bimos und eine Karte mit dem geplanten Routenverlauf. Dauer: Vielleicht 10 Minuten und wir waren durch. Da liest sich jetzt vielleicht kompliziert und aufwändig, aber mit Warten vor dem Konsulat benötigten wir 1:15 Stunde, also recht zügig. Ich glaube, wer einen späteren Termin hat, kann durchaus eine längere Wartezeit in Kauf nehmen. Aber Achtung, wer eine halbe Stunde früher als sein Termin kommt, wird zunächst einmal nicht eingelassen.
Wir mit dem Taxi zurück zum Campingplatz, gefrühstückt, einen Prosecco gekillt und erst mal den verpassten Schlaf nachgeholt 😉

In Foren wird oft von unfreundlichem Personal gesprochen. Das können wir nun ganz und gar nicht bestätigen. Von der Security bis zu den Sachbearbeitern waren alle bis über beide Ohren so was von freundlich, die Atmosphäre war ausgesprochen angenehm.

Dass wir unser Ansinnen nicht weiter erläutern mussten, hing vielleicht mit unserem Alter und dem Rentnerdasein zusammen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass bei jüngeren Menschen mehr verlangt wird. Auf jeden Fall sollte man ausreichend Belege dabei haben, die ein Visum begründen, viel Papier sieht immer gut aus.

Auf jeden Fall,die erste Hürde ist geschafft…

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Zuletzt geändert: 9. Juli 2021 19:06

Zeige Kommentare (11)

  • Ulrich + Ulrike
    Es ist genau so wie Ihr es beschrieben habt. Meine Frau und Ich bereiten uns gerade auf 5 Monate USA/Kanada mit dem eigenem Wohnmobil vor. Es soll nächstes Jahr im April mit der Verschiffung losgehen. Als erstes haben wir im Mai uns mit dem VISA- Antrag beschäftigt. Am längsten habe ich mich mit dem Ausfüllen des DS-160 Formulars, mit den richtigen Passfotos und dem Termin bei dem Konsulat beschäftigt. Zum Termin, an einem Dienstag um 12:00 Uhr, hatte ich mich noch mit folgenden Unterlagen ausgerüstet: Aufenthaltsbescheinigung Deutschland, Reisebeschreibung in Englisch, Bilder vom Haus und dem Woni, Angebot von SeaBridge (hin und zurück). Am Interview- Schalter wurde von uns aber nichts schriftliches verlangt. Wir mussten nur erzählen, was wir in der USA vorhaben. Ich kann auch bestätigen, dass alle sehr freundlich waren und die Atmosphäre sehr angenehm war.

    • Moin Ulrich,
      auf diesem Wege, mein I-Net ist zu schlecht. Werde Deine Mail später beantworten, wenn wir irgendwann wieder Netz haben.
      Liebe Grüße, Michael

  • Hi, super!! Freu mich und wir würden das auch gerne machen!
    Aber sag mal wie das jetzt ist mit dem nach Mexico oder Canada ausreisen ist??
    Das wäre sehr wichtig wenn man ein halbes Jahr Visum hat!
    Daaaankeee!!
    Babsy

    • Hi Babsy,
      das gilt nicht als Ausreise. Bei der erstmaligen Einreise in die USA bekommst Du deine Aufenthaltserlaubnis, damit kannst Du stetig hin und her.
      Ist die Zeit abgelaufen und reist nach Mexico aus, musst du wieder neu verhandeln. Muss aber nicht klappen, meist gehts aber...
      LG Michael

  • Gute Seite. Nur eins gefällt mir nicht. Wer sich eine solche Reise leisten kann, sollte so großmütig sein und arme Menschen aufnehmen, selber gastlich sein und AFD-Vokabular vermeiden. „Durchfüttern“ tu ich gerne, Gott sei Dank geht es mir gut. Andreas Eberz, Wettenberg

  • Hallo Mikesch!
    Habt Ihr es geschafft, ein 12-Monats-Visum zu bekommen?

    Viele Grüße

    Bernd

    • Moin Bernd,
      Du meinst die Aufenthaltserlaubnis, das Visum gilt ja 10 Jahre.
      Jau, haben wir. Eine Sache der Argumentation, also Planungsunterlagen dabei haben, Freundlichkeit und das Glück, die richtigen Beamten an der Grenze anzutreffen.
      Ist aber Dank Mr. T. schwieriger geworden...

      Viele Grüße, Mikesch

  • Vielen Dank für die superschnelle Beantwortung. Klar meinte ich die Aufenthaltserlaubnis.

    Mein Roadbook nimmt biblische Ausmaße an, wird die Grenzer vielleicht überzeugen 😉.

    Euer Blog ist übrigens m. E. das beste zu dem Thema, was ich im ganzen weiten Internet gefunden habe. Hat mir eine Unmenge an Recherchearbeit erspart. Die ursprünglich geplante Streckenführung habe ich aufgrund Eurer Empfehlungen geändert und wir werden jetzt auch erst die Schleife über die Badlands fahren und dann Richtung Alaska. Überwinterung ist in Südarizona vorgesehen, da waren wir schon einige Male mit Miet-RV unterwegs.

    • Danke Dir Bernd!
      Noch ein Grund, zunächst über die Badlands zu fahren: Du kannst besser argumentieren, dass Du ein Jahr benötigst! Versuchst Du das erst in Alaska, wird das schwierig.

  • Hallo Herr Eberz,
    nun wieviele haben Sie denn schon bei sich zu Hause aufgenommen ?
    Oder lassen Sie das Andere für sich auf deren Kosten erledigen ?