Front Runner Feather Light Dachzelt Erfahrungen

Für unseren Lada, liebevoll vLadi gennannt, suchten wir ein Dachzelt. Da der Lada nur eine Dachlast von 50 kg hat, ist die Auswahl recht eingeschränkt. Die Wahl fiel hier, siehe die positiven Eigenschaften, auf das Front Runner Feather Light.

Diesen Erfahrungsbericht schreibe ich nach rund 30 Tagen Nutzung mit täglichem Auf- und Abbau…

Feather Light, das Positive

  • Das Dachzelt wiegt nur 39 kg, optimal für kleine Fahrzeuge
  • Im Innenzelt befindet sich oben mit Mückenschutz versehen eine Entlüftung die die feuchte Luft abführt. Selbst bei knapp über dem Gefrierpunkt bildete sich am innen liegendem Gestänge oder sonst wo kein Kondenswasser.
  • Der Innenraum ist recht geräumig, vor allem die Höhe.
  • Die Seitenwände lassen sich öffnen, selbst mit dem Mückenschutz ist das fast wie „draußen“. Vor allem Morgens wird man im Sommer nicht früh Morgens gegrillt. Bei Sonne ist das offene Dachzelt fast ein Sonnenschutz, wo es innen selbst bei 30 Grad angenehm ist.
  • Der Auf- und Abbau geht mehr als schnell, mehr als vier Minuten dauert das mit zwei Leuten nicht.
  • Das Hauptgestänge ist sehr stabil, blieb auch bei fast Orkan heile. Allerdings nicht empfehlenswert 😉
  • Das Zeltgewebe kann was ab, selbst beim schlimmsten Pladder blieb alles dicht.
  • Mit aufgerundet 1.100,- Euro sehr preisgünstig.

Front Runner Feather Light, die negativen Erfahrungen

Das Front Runner Feather Light ist mehr als preisgünstig und da der Sinn eines Unternehmens darin besteht, Gewinn zu erzielen, muss es auch Haken geben, bzw. Dinge geben, wo gespart wird.

  • Die Matratze ist ok, geht so, aber ich empfehle unbedingt als Unterlage das elastische Mesh, ist nur 1 cm dick, wirkt aber Wunder.
  • Nach nur 2 Wochen bildeten sich Fäden an den Klett-Verschlüssen, das Problem wurde mit einem Feuerzeug aus der Welt geschafft. Danach lösen sich aber die Nähte auf.
  • Die Klettverschlüsse haften schon nach 30 Tagen nicht mehr richtig.
  • Schon nach einer Woche lösten sich die Verschraubungen am Scharnier und müssen laufend nachgezogen werden.
  • Größter Schwachpunkt ist das Scharnier mit dem Klappmechanismus. Man muss genau darauf achten, dass die beiden Bodenplatten eine Linie bilden. Selbst dann darauf achten, dass Feder und Nut exakt ineinander passen!!! Denn das tat es bis jetzt in keinem Fall, immer blieb Luft und die Nut saß nur an der Kante auf!! Denn nur dann kann das Gewicht von zwei Personen auch aufgenommen werden. Sitzt das nicht richtig, verzieht sich alles und schlimmstenfalls zerlegt es das Scharnier. Einfach aufklappen reicht nicht, kontrollieren!
  • Die Schutzhaube zeigte nach nur 30 Tagen Verschleiß. Verklebungen lösten sich und an einigen Stellen schrabbelt es sich langsam durch, in weiteren 80 Tagen wird sie wohl durch sein.
  • Die Nähte an den Bändern, wo die Stangen rein kommen, lösen sich teilweise.
  • Insgesamt macht die Verarbeitung des Zeltes auf mich einen dem Preis entsprechenden Eindruck, nicht wirklich wertig.
  • Wir haben auch das Vorzelt, die Bänder zum Befestigen am Boden sind aus billigem Leinen oder was auch immer. Bei Regen saugen die sich voll und trocknen kaum. Ganz schlimm, geben die Nässe an das Vorzelt ab. Trocknet das Vorzelt an sich recht schnell, packt man die Nässe aber mit den Bändern mit ein. Wir haben den ganzen überflüssigen Kram abgeschnitten.

Update nach 54 Tagen:
Die Klettverschlüsse fieseln immer mehr aus und halten kaum noch. Nähte gehen auf und die Stangen verbiegen sich immer mehr.

Fazit

Das Front Runner Feather Light ist billig, billig halt m.E. auch die Verarbeitung. Wer mal ab und zu mit einem Dachzelt unterwegs ist, wer auf das Gewicht achten muss, da ist das Dachzelt mit seinen Features eine Empfehlung. Wer aber auf Dauer oder länger unterwegs ist, sollte vielleicht über andere Lösungen nachdenken und mehr Geld ausgeben.

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Zuletzt geändert: 25. März 2021 10:14

Zeige Kommentare (13)

  • Hallo!
    Ein wirklich schön verfasster Artikel. Alle wichtigen Informationen bündig zusammengestellt. Wer also nur ab und zu auf Tour ist, kann zu dem guten Stück greifen.

    Viele Grüße!

  • Ein wirklich guter Artikel, auch wenn er mich gerad etwas demotiviert. Tatsächlich habe ich darüber nachgedacht mir dieses Zelt zuzulegen aber die von euch beschriebenen Nachteile lassen mich jetzt doch etwas zurückhaltend werden.
    Was genau wird denn mit den Klettverschlüssen befestigt? Wird das Cover mit einem Reißverschluss umlaufend geschlossen? Wo genau löst sich das Cover auf und wie schnell seid ihr in der Regel damit gefahren?
    Gibt es noch mehr Bilder von den Schwachstellen (Scharnier, Cover, Verbindung Bodenplatten)?
    Vielen Dank für eine Antwort vorab und allzeit gute Fahrt euch!!

    • Moin Mathias,
      die Klettverschlüsse halten das Zelt im eingeklappten Zustand zusammen. Darüber kommt dann das Cover...
      Die Verschlüsse sind notwendig, sonst käme wahrscheinlich zuviel Zug auf den Reißverschluss des Covers.
      Der Reißverschluss ist umlaufend.
      Schrabbelspuren entstehen an den Stellen wo das Cover auf der Leiter aufliegt.
      Unser Reisegeschwindigkeit beträgt maximal 70 km/h und nur in Ausnahmefällen mal 80 :-)

      Bilder könnte ich frühestens in vier Monaten machen, wenn wir nach D zurückkehren und das Dachzelt noch einmal für ne kurze Skandinavien-Tour aufladen.

      Grüße aus den Pyrenäen,
      Mikesch

    • Dito.. Ich werde wohl das Yuna von Sheepie nehmen. Die Nachteile vom Frontrunner stören mich ! Danke für deine ehrliche Meinung!

  • Moin Mikesch,
    besten Dank für die schnelle Rückmeldung. Das macht einiges klarer. Na gut, ich denke dann muss ich wohl nochmal in mich gehen und meine Kaufentscheidung überdenken.
    Danke nochmals für die vielen hilfreichen Tipps auf eurer Seite!
    Grüße aus dem kalten Deutschland

  • Hi, kann man mit handwerklichen Geschick das Zelt tunen? Klettverschlüsse austauschen, andere Schaniere einbauen, Plane unterfüttern. Oder ist es vergebene Liebesmüh? LG Holger

    • Na ja, wenn du die entsprechende Nähmaschine und die Fähigkeiten hast, die Popp-Nieten entfernen kannst und alternative Scharniere findest die du mit Deinen Fähigkeiten einbaust...
      Geht wahrscheinlich alles, aber ob das finanziell und arbeitstechnisch sinnvoll ist? Ich glaube kaum....

      Ich würde mir eher das Dachzelt kaufen, was meinen Ansprüchen entspricht.

      LG Mikesch

  • Das Gewicht ist mein Problem. Es soll auf einen Niva der leider nur 50 kg Dachlast hat. Ich würde ja mehr ausgeben wenn eine Alternative in der gleichen Gewichtsklasse spielt.

    • Tja, genau das Problem haben wir mit unserem Lada ja auch ;-)
      Leider gibt es da ja keine Alternativen...

      • Bin durch Zufall auf diesen Bericht gestoßen. Habe auch ein Frontrunner Dachzelt und auch wenn es zu den günstigeren Zelten gehört und man Kompromisse in Kauf nehmen muss, kann ich zumindest einige negative Punkte nicht nachvollziehen oder Front Runner hat inzwischen nachgebessert:
        - Die Kontaktstellen der Schutzhaube mit den Ecken der Leiter sind bei mir zusätzlich verstärkt und "schrabbeln" nicht durch
        -Feder und Nut gehen perfekt ineinander ohne nachzuhelfen. Auch wird der größte Teil der Last gar nicht über die Nut geleitet, sondern wird durch die Stangen, Bänder und Stoff Konstruktion getragen
        -Verschraubungen sitzen bei mir bombenfest

        Die Qualität der Schutzplane ist tatsächlich von der Verarbeitung "ausbaufähig". Hier hat man das Gefühl Fronntrunner möchte dafür sorgen, dass man sich extra die Schwarze Version nachkauft

        • Vielleicht wurde ja nachgebessert, wäre ja schön. Insbesondere die furchtbare und auch gefährliche Passgenauigkeit von Feder und Nut war gar nicht tolerabel.