Reisen mit zwei Fahrzeugen

Seit einigen Monaten sind wir nun getrennt mit unserem Bimobil-Wohnmobil “Bimo” und unserem 4×4 Lada Urban genannt “vLadi” unterwegs.
Wie wir überhaupt auf die Idee gekommen sind und warum, könnt ihr hier nachlesen: Bimo bekommt ein Beiboot->
Welche Vorteile und welche Nachteile ergeben sich aus dieser Form des Reisens? Wie sind unsere ersten Erfahrungen?
Dies sind einfach nur unsere Gedankengänge, vielleicht eine Anregung, wer auch auf eine solche Idee kommt. Geil isses auf jeden Fall…

Andere nehmen ihr Zweitfahrzeug auf einen Anhänger mit, aber genau dies wollten wir nicht. Die Erfahrung Wohnmobil und Anhänger haben wir abgeschlossen. Nach einigen Jahren, wo wir mit unseren Motorrädern im Anhänger unterwegs waren, hat sich das als Indiskutabel erwiesen.
Mal eben einen Wanderparkplatz anfahren, viele Stellplätze, mal eben einkaufen, kleine Wege und Straßen, alles nicht möglich oder sehr erschwert.
Motorräder, oder Quads sind Schönwetterfahrzeuge aber mit einem PKW, erst recht 4×4 kann man viel mehr machen. Um auch mal ein paar Tage auf Tour gehen zu können, ist vLadi Campingmäßig ausgestattet, Kocher, Gasflasche, Zelt, Schlafsäcke etc., alles dabei.
Also fährt jeder selbst ein Fahrzeug, ich das Bimo, U. den Lada. Leider kann man einen PKW ja nicht wie in den USA einfach anhängen, das wäre die optimale Lösung.

Reisen mit zwei Fahrzeugen, erste Erfahrungen

Die ersten Strecken waren weit, so um 130 km. Die Etappen bewegen sich ansonsten um 70 oder selten maximal bei 100 km. Wir sind also nicht all zu lange getrennt.
Wenn ich denn mal ein Stündchen oder zwei alleine fahre, kann ich endlich mal wieder die Lalla so richtig aufdrehen 😉
Ich fahre mit Bimo manchmal auch recht kleine Straßen, für mich ist das aber entspannter, da U. es eigentlich nicht mag, wenn ich mich über die kleinen Straßen bewege. Sie bekommt dann immer Herzklopfen, bzw. mag es schlicht einfach nicht.
Sie dagegen kann nun entspannt die kleinen Wege fahren, fühlt sich nicht so ausgeliefert.

Fotos: U. im französischen Jura

Nettes Gimmick: Internet gibts ja mittlerweile überall…
Über die Phone suchen Funktion weiß jeder, wo der jeweils Andere ist.

Vor und Nachteile dieser Art des Reisens

Vorteile

  • Das Einkaufen gestaltet sich einfacher, mal eben irgend wo hin fahren um sich etwas anzuschauen auch wenn es zig km entfernt ist.
    Erledigungen, eine kleine Spritztour, zu einem Wanderparkplatz fahren um Wanderungen zu unternehmen und vieles mehr.
    Mit einem kleinen Zweitfahrzeug ist man viel flexibler um etwas spontan zu unternehmen oder zu Erledigen.
    Man kann die Wanderausrüstung leicht transportieren, muss sich nicht wie mit einem Motorrad erst umziehen.
    Die Picknick-Sachen sind dabei…
    Dies alles wetterunabhängig!
    All das kann einem ein Fahrrad, Motorrad oder Quad nicht bieten.
  • Mit vLadi kann U. Plätze erkunden, ob die mit Bimo erreichbar sind.
  • Mit einem kleinen 4×4 können Ausflüge, auch für Tage, in Gegenden und auf Straßen unternommen werden, die für Bimo schlicht unerreichbar sind und das völlig entspannt.
    Es sind noch nicht einmal immer OffRoad-Strecken, kleinste Straßen oder enge Bergdörfer reichen hier. Auch wenn viele, insbesondere ExMo- und Kastenwagenfahrer immer behaupten, sie kämen überall hin, nein, kommen sie definitiv nicht!
    Für diese Touren ist das Fahrzeug mit Zelt und Camping-Ausrüstung dauerhaft ausgestattet.
  • Die Flexibilität die das wenn auch große 4×4 Bimobil bietet, bleibt in seinem Rahmen erhalten.
  • Im Falle einer Panne, evtl. Werkstattaufenthalt, Festfahren des Wohnmobils oder sonstigen Ungemachs ist es hilfreich, ein Zweitfahrzeug dabei zu haben.
  • Zusätzlicher Stauraum…
    Einige Dinge, die wir sonst im Bimo transportiert hatten, finden sich jetzt im vladi, auch weil die dort eher zum Einsatz kommen.
    Grill, Zusatz-Gasflasche, StandUp-Paddle…

Nachteile

  • Anschaffungspreis/Unterhalt…
    Ein Zweitfahrzeug kostet Geld, dazu kommt die Wartung, Steuer und Versicherung.
  • Kraftstoffkosten…
    Die fallen doppelt an, allerdings relativiert sich das ein wenig.
    Bei Ausflügen oder bestimmten Zielen bleibt das Wohnmobil an einem Ort stehen, man fährt mit dem Zweitfahrzeug wo man sonst mit dem Wohnmobil hin fahren würde.
  • Kein gemeinsames Fahren mehr, jeder für sich alleine.
  • Sollte es zu einem gesundheitlichen oder unfallbedingten GAU kommen, gibt es keinen zweiten Fahrer mehr.

Fazit

Für uns ist es unter Abwägung der Vor- und Nachteile im Moment die beste Art des Reisens und um die Welt zu erkunden.
Wir können unseren fast luxuriösen Wohnkomfort, die bedingten “OffRoad“-Möglichkeiten unseres Wohnmobils und gleichzeitig die Möglichkeiten nutzen, in Gebiete und Orte vorzudringen, die selbst Expeditionsmobilen verwehrt bleiben.

Der Nachteil des getrennt Fahrens relativiert sich bei uns durch die kurzen Etappen und dadurch, dass wir oft Tage an einem Ort verweilen.

Finanziell und überhaupt wirtschaftlich betrachtet ist das natürlich Idiotie.
Unter Berücksichtigung der Restlebenserwartung, vor allem einer Gesunden und dass in 10-15 Jahren wahrscheinlich eh kaum mehr jemand ein Wohnmobil oder überhaupt ein Fahrzeug nur so zum Spaß durch die Gegend bewegen wird, relativiert sich das auch wieder.
Have fun, now… 🙂

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Zuletzt geändert: 25. März 2021 10:14

Zeige Kommentare (11)

    • Ist jetzt nicht Dein Ernst, oder? Greta lässt grüßen, oder warum holt jetzt seit einem Jahr jeder die CO2 Keule raus? :-o

      Erst mal ist CO2 für uns lebensnotwendig, es regelt u.A. die Temperatur und das Klima auf der Erde. Ohne dem wäre es hier ein Eisschrank und es gäbe keine Pflanzen. Wir leben in einer Symbiose mit den Pflanzen, wir liefern CO2, damit sie gedeihen können, sie wiederum den für uns lebensnotwendigen Sauerstoff.
      Das Problem was wir haben, wir produzieren zuviel CO2 bei gleichzeitiger Vernichtung der Pflanzen, sprich Regenwälder und Korallen-Riffe.
      Unmengen werden in den Verbrennungsmotoren der Schiffe, Flugzeuge, LKW und in der Industrie verballert, mindestens so viel wenn nicht deutlich mehr, als in den Verbrennern der PKW.
      Dann kommt der Mensch selber, der produziert ca. 370 kg CO2/Jahr bei AMV 9L, das ist ein absoluter Ruhewert! Bei fast 8 Mrd. Menschen auf der Welt sind das ca. 2,2 Mrd. Tonnen CO2! Ende der Sechziger waren wir nur ca. 2 Mrd. Menschen! EIN Mensch produziert im Laufe seines Lebens ca. 26.000 Tonnen CO2, wenn er sich nicht bewegt, nur faul herum liegt und nicht all zu alt wird.
      Dazu kommt noch die Tierwelt...
      All diese Menschen wollen Wohlstand mit all den negativen Folgen. Da liegt das Problem, zu viele Menschen die zu viel Ressourcen verbrauchen, die Umwelt und die CO2 Lungen vernichten.

      Jetzt kommst Du und sprichst von Nachteil, wegen eines Zweitfahrzeugs, das wegen der geringen Laufleistung nicht mehr CO2 im Jahr produziert als 2 Menschen?
      Da bin ich jetzt mal ganz ketzerisch, ich habe keine Kinder in die Welt gesetzt, das was die an CO2 produziert hätten, verbuche ich auf meinen Lada :-)
      Wobei ich keine 70 oder 80 Jahre ein Zweitfahrzeug fahre, Kinder machen ist da mehr pfui. Die atmen nicht nur, die hinterlassen auch einen CO2-Fußabdruck, dafür könnte ich bestimmt 20 Ladas fahren!

      Ich verstehe durchaus Dein Anliegen, aber das Thema ist viel komplexer. Solch und selbst viele tausende Zweitfahrzeuge sind nur ein Fliegenschiss im Größenverhältnis zur Erde.
      Die Konsequenzen, die sich aus der CO2-Problematik oder überhaupt Umweltgedanken ergeben, ist niemand, wirklich niemand, dazu weltweit, bereit zu tragen!

      Minimierung der Menschheit auf ein erträgliches Maß von ca.2 Mrd., Reduzierung des Verbrauchs an Energie und Ressourcen bei gleichzeitigem Aufforsten, bzw. Einstellung der Vernichtung der Wälder.
      Wer daran glaubt, glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten, das wird schlicht Darwin richten.

      Der Verzicht auf meinen Lada oder Hunderte Andere mit ihren Zweitfahrzeugen retten die Welt bestimmt nicht ;-)

      • Ja kauf dir ein Fahrrad!! !und mach dich raus aus solchen Themengebieten. Es lebe der LADA NIVA😍😍😍

  • Sehr lobenswert, das Fehlen von Kindern mit zusätzlichen Fahrzeugen zu kompensieren. Da ist es ja richtig schade, zu zweit nur mit 2 Fahrzeugen gleichzeitig fahren zu können...

    • Ich schrieb ja ketzerisch, als Fingerzeig, keine Entschuldigung. Genau so sinn- oder unsinnsvoll wie deinerseits, unsere Art zu Reisen als Nachteil darzustellen.
      Im Übrigen ist das genau so eine Rechnung, wenn die Umweltschützer oder weiß wer von „klimaneutral“ reden wenn sie irgend einen Sch...ß verfeuern oder produzieren. Nur sind es dann Pflanzen, die CO2 binden sollen, wenn sie denn überhaupt neu angepflanzt werden, bei mir halt CO2-Produzenten, wo ist da der Unterschied?
      Insofern ist meine Aussage richtig, normalerweise produziert man wenigstens ein Kind, ich nicht, somit ist mein Lada Klimaneutral, lach ;-)

      Hättest du auch etwas geschrieben, wenn wir mit einem großen LKW-ExMo unterwegs wären? Oder noch zwei Mopeds dabei hätten? Das wäre die gleiche Belastung.

      Nebenbei bemerkt, Schlussantwort:
      Unser CO2 oder überhaupt Umwelt-Fußabdruck dürfte kleiner sein, als der eines durchschnittlichen Menschen.
      Wir verbrauchen den Bruchteil an Wasser, der ansonsten in einem Haushalthalt üblich ist.
      Wir produzieren unseren Strom über Solar selber.
      Müllvermeidung hat naturgemäß höchste Priorität.
      Anschaffungen, die ansonsten in einem Haushalt üblich sind, gibts nicht mehr. Alles was wir haben wird gebraucht, bis es kaputt ist, das gilt für Technik, Gebrauchsgüter und Klamotten.
      All dies hat Auswirkungen auf den CO2-Abdruck.
      Zusammen mit den zwei Fahrzeugen fahren wir weniger, auf jeden Fall nicht mehr als der Durchschnittsautofahrer im Jahr.

      Ja, du hast recht, der Lada muss nicht sein. Aber ich brauche deshalb bestimmt kein schlechtes Gewissen zu haben, weil meine CO2-Bilanz trotzdem besser ist als die der meisten Menschen.
      Und was tust Du? Kein Auto mehr? Keine neuen Klamotten, TV und all den Sch...ß, den man so kauft? Keine Urlaubsreisen, erst recht mit dem Flieger mehr? Hast Du den Strom abgestellt und machst den selbst? Kommst du mit 2 Personen mit 9 qm Wasser im Jahr aus?
      Hast Du dich entschieden, keine Kinder in die Welt zu setzen, weil jeder neue Mensch nur eine weitere Belastung auf unserer engen Welt bedeutet?

      Weil es für mich grad so schön ist zu provozieren:
      Mein Lada produziert in 10 Jahren ca. 4-6 T CO2, dann geht er auf den Lada-Friedhof, mit mir. Jeder produzierte neue zusätzliche Mensch min. 26.000 T.

      Eigentlich habe ich keinen Grund, mich vor irgendwem für mein Tun zu rechtfertigen, aber vielleicht ist es ja ein Denkanstoß für den Leser, über die Gesamtproblematik nachzudenken.
      Insofern danke ich dir für deine Kommies!

      LG vom Mikesch

      • Im Übrigen heizt Du, lieber Mikesch, kein monströses schlossähnliches Gemäuer wie so manch Anderer. Alleine dafür darfst Du Lada fahren- oder besser einen AMG G 500 mit dem dicken V 8.
        LG aus Ulm
        Andi
        PS.: danke für Deine aufwendige Berichterstattung.

  • Das Problem: Jeder von Euch hat aus seiner Sichtweise Recht bzw. jede Sichtweise hat Berechtigung und ist richtig. Nur: Die Natur kennt kein Gut und kein Böse, sondern nur Konsequenzen ... und die lauten für alles irdisches Leben immer: Hier kommt keiner lebend raus! ... also: No Panic!
    Lasst uns die letzten Stunden der Party genießen ... und wer wirklich Verantwortung übernimmt, der setzt keine Menschen mehr auf die Welt ... nicht wegen dem Dreck, den diese machen, sondern einfach nur aus Mitgefühl: Das was auf die junge Generation zukommt wird alles andere als schön: Der bildliche Karren ist schon längst gegen die Wand gefahren: Wir merken nur noch nichts davon weil der Motor gerade erst aus der Verankerung reißt, uns aber schon in den nächsten Sekundenbruchteilen (die sich in Menschzeitmessung noch einige Jahre hinziehen werden) zerquetschen wird. Die Vollbremsung hätte in den 70igern erfolgen müssen ... aber auf den letzten 50 Metern war stattdessen Vollgas angesagt ... und der Fuß steht immer noch auf dem Gaspedal ;-)

    • Da gebe ich Dir recht, so isses! Kein Widerspruch euer Ehren!
      Die Erde ist in Raum und Ressourcen endlich, dazu kommt noch das Sägen an dem Ast auf dem wir sitzen. Die Folgen liegen logisch auf der Hand. Zu 50% habe ich genau aus diesem Grund keine Kinder in die Welt gesetzt, da schon in den 70ern erkennbar war, was sich nun abzeichnet. Damals hielt man mich für einen Spinner :-)