Vorstellung Drohne DJI Mavic mini 2

Vorstellung Drohne DJI Mavic mini 2

12. Mai 2021 2 Von Mikesch

Im Jahr 2015 legte ich mir mit der DJI Phantom 2 meine erste Drohne zu. Die Welt aus ca. 30 – 30 m Höhe oder nur halbhoch zu betrachten ist aus dieser Perspektive eine völlig Andere.
Ohne die Drohne hätte mir bei unserem einjährigen Nordamerika-Trip wirklich etwas gefehlt! Die roten Wüsten des Südwestens, die Wildnis Alaskas u.s.w., erst aus der Luft erkennt man, wie grandios die Landschaften sind.
Im vorletzten Jahr gab der Chip meiner Phantom seinen Geist auf und ich war Drohnenlos unterwegs. Aber ohne Drohne ging auf Dauer nicht und ich legte mir im Frühjahr 2021 nach Studium etlicher YouTube-Videos aus guten Gründen die DJI Mavic mini 2 zu.
Die geringen Abmessungen und das geringe Gewicht waren zunächst einmal, auch ohne die rechtlichen Aspekte, kaufentscheidend. Aber ist die DJI Mavic mini 2 wirklich eine Empfehlung? Hier nur ein kurzer Abriss ohne all zu technisch zu werden:

DJI Mavic mini 2

Abmessungen

Die Mavic mini 2 ist wirklich ein Zwerg, kein Vergleich zu der großen, fast 2,5 kg schweren Phantom damals. Sie passt mit ihren 138 × 81 × 58 mm und 249 gr. fast in jede Hosen- oder Jackentasche. Auf jeden Fall reicht für sie eine kleine Tasche. Das ist ideal beim Wandern oder auf Radtouren, man kann die kleine Drohne überall mit hin nehmen. Vorbei die Zeit, als ich noch einen großen Koffer benötigte.

Fliegen und Flugeigenschaften der Mavic mini 2

Man kann mit S, N und C drei Flugmodi einstellen. S steht für Sport, N für Normal und C für Cinema. Insbesondere der C-Modus ist sehr interessant. Hierbei reagiert die Mavic mini langsam und etwas träge auf die Steuerbefehle. Gerade Anfänger können so die kleine Drohne recht leicht steuern.

Mit GPS + GLONASS + Galileo werden 3 Satelliten-Systeme unterstützt. Teilweise empfängt man > 20 Satelliten! Früher war ich froh, 10 Satelliten empfangen zu können. Die Mavic mini 2 hält ihre Position selbst bei stärkerem Wind wie ein Fels in der Brandung. Gegenüber früheren Fluggeräten ist sie deutlich unempfindlicher gegen Störungen. Etwaige elektronische Störungen werden in der DJI Fly-App angezeigt.
Früher musste vor jedem Flug noch zur Kalibrierung des Kompasses, ein sog. Koptertanz aufgeführt werden. Dies ist nun nicht mehr notwendig. Sollte eine Kalibrierung notwendig werden, erkennt dies die Mavic und führt die Kalibrierung selbsttätig durch.
Screenshots der DJI Fly-App:

Mit dem neuen Video-Übertragungssystem OcuSync 2.0 hat man nahezu immer eine stabile Verbindung zur Drohne, bis 3 Kilometer sind da durchaus möglich. Darf man in der Regel nicht, deshalb ist im normalen Betrieb nahezu immer eine sichere Verbindung mit ruckelfreiem Videobild gewährleistet.

Musste man sich früher über Webseiten oder sonstwie über Flugverbotszonen informieren, erhält man über die DJI Fly App eine Sprachnachricht, wenn man sich in einer solchen befindet. Der Flug muss dann explicit bestätigt werden.
Man erhält ebenso eine Sprachnachricht, sollten nicht genügend Satelliten zu empfangen sein oder eine andere Störung bestehen.
Auch wenn man eine Meldung über die DJI Fly App erhält, sollte man sich in einer Flugverbotszone befinden… Hilfreicher und übersichtlicher ist die kostenlose App Airmap, die man sich in den jeweiligen Stores herunter laden kann.
Sie berücksichtigt auch Autobahnen, Naturschutzgebiete, Wasserstraßen und und und…
Screenshots der Airmap-App:

Die Kamera der Mavic mini 2

Verbaut ist eine 12 Megapixel Kamera mit 4000×3000 bzw. 4000×2250 Pixeln. Video mit 4k, 2,7k und FHD. Wenn man sich das kleine Objektiv betrachtet, ist das schon gewaltig. Die Bilder und Videos sind wirklich scharf und die Kamera mit ihrer Elektronik kommt auch mit weniger guten Lichtverhältnissen klar.

Fotoaufnahmen

Aber die Physik lässt sich nicht wirklich überlisten, auch wenn die Ergebnisse sehr gut aussehen. Zoomt man weit in das Bild hinein, werden Unschärfen erkennbar. Dies sind keine jpg-Artefakte, das kleine Objektiv gibt einfach nicht mehr her. Dies erkennt man auch sehr schön, wenn man im verlustfreien DNG-Format fotografiert und die Bilder vergleicht.
Tipps:
Wie bereits erwähnt, können die Bilder ausschließlich oder auch zusätzlich im Verlustfreien DNG RAW-Format geschossen werden. Die Vor und Nachteile erkläre ich hier im Bericht JPG oder RAW->
Allerdings erfordert die Entwicklung im RAW-Konverter im Photoshop oder Lightroom schon etwas Erfahrung.
M.E. ist die Elektronik der Kamera schon sehr gut, so dass sich dies für die meisten Anwender nicht lohnt. Dazu kommt, dass das Rohmaterial eigentlich wegen dem nicht so guten Objektiv auch nicht die entsprechende Qualität aufweist.
Dass das Objektiv selber m.E. die möglichen 12 MP nicht auflösen kann, sollte man auf dem Zoom zumindest im Nahbereich verzichten.

Filmaufnahmen

Ja, das ist schon gewaltig, was das kleine Objektiv i.V.m. dem 1/2,3”-CMOS Sensor und der Elektronik zu leisten vermag. Der Gimbal gleicht jede Bewegung unmittelbar aus, kein Zittern oder Ruckeln, selbst die Flugbewegungen bei stärkerem Wind werden ausgeglichen.
Was das Zoomen betrifft, hier gilt das Gleiche wie oben beim Fotografieren erwähnt, ist aber bei Filmaufnahmen weniger auffällig.

Lohnen sich 4k Filmaufnahmen?

4k Aufnahmen sind schon eine Hausnummer! Mit 3840×2160 px bedeutet dies eine ungeheure Schärfe. Filme in 4k auf einem großen TV und selbst auf einem Laptop mit entsprechender Auflösung sind schon ein Erlebnis!
Hier mal ein Beispielvideo in 4k: Allerdings benötigt man ein sehr schnelles Internet und einen hochauflösenden Monitor von mindestens 3.840 px Breite. Das kleine Video von ca. 6 Sekunden ist ca. 82 MB schwer!
Anschauen bitte im Vollbildmodus (eckiger Button oder bei langsamerer Internetverbindung unten rechts auf die drei Pünktchen klicken und das Video herunter laden).

Nur, man benötigt auch die entsprechende Hard- und Software! Die Monitore benötigen die entsprechende Auflösung und der Rechner muss schnell genug sein, die ungeheuren Datenmengen zu verarbeiten. Von den Speicherkapazitäten mal abgesehen.
Trotzdem, auch wer seine Filme nur in FHD schneiden und betrachten oder im Web veröffentlichen möchte, lohnen sich Aufnahmen in 4k!
Wahrscheinlich hängt es mit dem Kompressionsverfahren zusammen. Ist das Rohmaterial FHD oder 2,7k, wird der geschnittene Film ein wenig unschärfer.
Ist das Rohmaterial dagegen 4k, wird der anschließende FHD-Film deutlich schärfer. Der Effekt ist auf dem TV und selbst auf höher komprimierten Web-Videos klar erkennbar.
Mit einen Intel I5, besser I7 Prozessor der höheren Serien und min 16 GB RAM sind die Videos auch auf einem Laptop mit 4K gut zu bearbeiten. Für 1 min Film muxt man ca. 1:30 min. Ich kann damit leben…
Auf PC geht es etwas schneller, mit einem modernen AMD Ryzen 9 und separater Grafikkarte dürfte es richtig flott gehen.

Bei 4k-Aufnahmen hat man einen sehr hohen Datendurchsatz. Bei 1 min Film sind dann gut 1 GB auf die (micro) SD-Karte geschrieben. Klar, dass man hierfür eine sehr schnelle Karte benötigt, mit den üblichen Karten kommt man nicht weit. DJI selber empfiehlt Samsung und ich selber kann die Karte auch empfehlen, selbst bei langen Filmpassagen mit hunderten MB dauert das Schreiben nur Sekunden.
Werbelink zu Amazon, (Infos hierzu->): Samsung EVO Select 128 GB microSD 100MB/s, Geschwindigkeit, Full HD & 4K UHD Speicherkarte inkl. SD-Adapter für Smartphone, Tablet, Action-Kamera, Drohne und Notebook

Hier ein kleines erstes HD (1.200px) Demo-Video von 1:30 min, das Rohmaterial war aus 4K-Filmen, ca. 38 MB.

Fazit:

Die Drohne Mavic mini 2 ist eine unbedingte Empfehlung. Man erkennt die Entwicklung, da hat DJI wirklich was geleistet. Die kleine Mavic kann deutlich mehr, vor allem im Punkt Sicherheit, als meine damalige drei mal so teure Phantom 2!
Die Kamera ist ob ihrer Größe schlicht bemerkenswert und die Flugeigenschaften sind Phantastisch! Kaum zu glauben, was solch ein kleines Wunderwerk der Technik zu leisten vermag und dazu für einen für mich fast lachhaften Preis von um 430,- Euro! Bei dem Preis überhaupt über kleine Schwächen bei der Kamera zu reden ist eigentlich unverschämt 😉

Für mich als Wohnmobil-Fahrer und Reisender hat die Mavic mini 2 zudem den Vorteil, dass sie keinen Platz weg nimmt, leicht über USB zu laden ist und ich sie überall auf meinen Wanderungen oder Touren hin mitnehmen kann.
Ebenso ist mit nur 249 Gramm der rechtliche Aspekt (s.u.) ein nicht zu unterschätzender Vorteil!
Die mini 2 ist sehr leise, stört kaum die Um- Tierwelt und man hat weniger Probleme mit seinen Mitmenschen.
Sie ist auch von Anfängern gut und leicht zu händeln und dennoch leistet sie weit mehr als eine einfache Anfängerdrohne.
Wer sich für die DJI Mavic mini 2 interesseiert, hier Werbelinks zu Amazon (Infos hierzu->) DJI Mavic mini 2 Combo noch zusätzlich mit Tasche und Ladegerät->
Die reine Standard-Version scheint es nicht mehr zu geben, vielleicht hier die Amazon DJI Mavic Mini Übersicht nutzen->

Rechtliches

Schon 2017 hatte ich auf die Neuerungen (Wo darf ich mit einer Drohne fliegen) hingewiesen, ab Mai 2021 gelten weitere neue zusätzliche Regeln, die die Mavic mini 2 mit ihren nur 249 Gramm Gewicht auch wieder interessant macht.

Dank der nur 249 Gramm Fluggewicht, benötigt man keinen Befähigungsnachweis. Ab 01.05.2021 muss man als “Pilot” einer Mavic mini allerdings über eine sog. e-ID (UAS-Betreiber-Nummer) verfügen, da sie über eine Kamera verfügt. Diese kann man über das Portal des LBA beantragen.
Die e-ID muss in Form einer Plakette auf der Drohne angebracht werden. Die kann man bei jedem Schlüsseldienst oder Schildermacher gravieren lassen. Ich habe sie mir über drohnen.de bestellt. Wahrscheinlich etwas teurer, aber unkompliziert und in einer guten Qualität.

Rechtliche Fundstellen zum Ein- und Nachlesen:
Schon im eigenen Interesse sollte man über eine Haftpflichtversicherung für Drohnen verfügen. Diese ist zwingend vorgeschrieben (§ 43 Luftverkehrsgesetz – LuftVG).
Neue Regeln ab 31.12.2020 ->
Allgemeinverfügung des Luftfahrtbundesamtes->
DELEGIERTE VERORDNUNG (EU) 2019/945 DER KOMMISSION vom 12. März 2019

Technische Daten

Schaut bitte auf der Website von DJI, dort findet ihr alle Daten der Mavic mini 2.