Utah USA Zion und Bryce Canyon

Utah USA Zion und Bryce Canyon

1. November 2017 4 Von Mikesch

…mit Snow Canyon, Zion, Coral Pink Dunes, Red und Bryce Canyon sowie Kodachrome

Vorheriger Bericht: Nevada die Mitte

06.10.2017 – Tabeau Peak bei Mesquite – 201 km

Die Strecke Cedar City mit den Cedar Breaks wurde gestrichen. Die Cedar Breaks sind hübsch, muss man aber nicht unbedingt anfahren. Von der Struktur her sind sie wie der Bryce Canyon nur in klein. Da wir vor fünf Jahren eh dort waren, konnten wir sie gut streichen, außerdem wollten wir in die südlicheren Parks und noch ein wenig Wärme.

So sind wir zum Snow Canyon weiter südlich, ein Canyon aus rotem Sandstein und schwarzer Lava. Als wir den Canyon erblickten, stockte uns der Atem, so schön und gewaltig ist die Landschaft. Uns unverständlich, dass der Snow Canyon selbst in Reiseführern und auch nicht in Reiseberichten erwähnt wird.
Hier wollten wir eigentlich bleiben, aber der kleine Campground war voll. Es ist immer blöde, wenn Campgrounds reservierbar sind.

Zufahrt Snow Canyon

Zufahrt Snow Canyon

Da wir wieder waschen mussten und vor allen Dingen frische Dinge einkaufen, denn die nächste Woche gibt es keine Möglichkeit mehr dazu, sind wir nach St. George.
St. George ist die sauberste Stadt, die wir je gesehen hatten. Kein Müll, keine veranzten Häuser, tip top Straßen mit Grün an den Seiten, Radwege, keine Penner, Kunstwerke auf Kreisverkehre, Einfamilienhäuser vom Feinsten, überall die sportlichen Menschen, alles eingerahmt von rotem gewaltigen Sandstein. Den Sandstein findet man auch als Bausubstanz, die ganze Stadt ist nahezu rot.
Man konnte das Geld in dieser Stadt förmlich riechen.
Bis auf die Laundry, in der wir gelandet waren 😉
Alles heruntergekommen und während wir dort waren, hatten sie einen Rohrbruch. Das war echt eine Erlebniswäsche 🙂

Laundry

Laundry

Kreisverkehr

Kreisverkehr

Wo nächtigen?
Campgrounds gab es keine, bzw. waren eh voll, so sind wir knapp 40 km dem alten Hwy 91 Richtung Las Vegas gefolgt. Hinter dem nächsten Bergzug wurde die Nähe zu Las Vegas, bzw. dem Süden deutlich spürbar. Hatten wir in St. George am Tag schon 29 Grad, wurde es hier bei Sonnenuntergang noch wärmer. In der Nacht hatten wir 22 Grad!
Auch die Landschaft änderte sich wieder und wir fuhren in die Mojave-Wüste. Hier sind wir in einen Weg in die Wüste eingebogen und hatten wieder einen Boondocking-Platz vom Feinsten.
Glück gehabt, denn Stellplatzsuche bei Dunkelheit auf Pisten ist nicht wirklich mein Ding.
Die beginnende und überhaupt die Nacht mit dem Sternenhimmel in dieser Wüste, mit den Mojave und den Lichtspielen der untergegangenden Sonne, das war schlichtweg nur ein Traum!

Zufahrt Boondocking

Zufahrt Boondocking

Mojave Boondocking

Mojave Boondocking

Mojave bei Nacht

Mojave bei Nacht

07.10.2017 – Snow Canyon – 89 km

Wir sind die gut 45 km wieder zurück zum Snow Canyon, dieses Naturwunder mussten wir einfach bei ein paar Wanderungen erlaufen. Gigantisch, einfach gigantisch!

Anfahrt Snow Canyon

Anfahrt Snow Canyon

Lavatunnel

Lavatunnel

Hubsel

Hubsel

Formationen

Formationen

Cave

Cave

Die 10km auf und ab bei der Hitze hatten uns echt geschafft und hatten keine Lust, am Spätnachmittag weiter zu fahren und auf Stellplatzsuche zu gehen. So sind wir wieder zurück in die Mojave Desert und genossen wieder einmal die laue Sommernacht mit dem grandiosen Sternenhimmel.

Zum Foto:
Der Blick in das unter gehende Zentrum der Milchstraße. Die Lichtpunkte sind das ca. 15 km entfernte Mosquite, der helle Schein stammt leider vom ca. 140 km entfernten Las Vegas.

Nachthimmel Mojave

Nachthimmel Mojave

08.10.2017 – Hurricane – 148 km

Da steht man in der Wüste, wer kommt vorbei? Ein schweizer Pärchen mit ihrem Bimobil, was wir schon mehrmals, zuletzt wieder in Kanada getroffen hatten. Klar, mussten wir erst einmal ein Schwätzchen halten.

Die Hitze hatte uns ein wenig gelähmt, so drömelten wir dahin und flüchteten in Hurricane in den Walmart. Neue Wasserfilter, AddBlue und Jeans waren nicht notwendig, aber wenn man gerade dort ist. Dann gab es dort so fürchterlich leckere Dinge wie z.B. Hering in Tomatensoße, Salami…

Interstate 15

Interstate 15

An der Interstate 15

An der Interstate 15

Hinter Hurricane, kurz vor dem Zion National Park hatten wir uns in den Acker auf eine Dispersed Site geschlagen. In den Zion heute herein zu fahren wäre sinnlos gewesen. Die Amis hatten ein langes Wochenende und da ist alles dicht. Wir wussten von einem Wetterumschwung, aber muss das gleich so stürmen?
Sandfontainen bei Windstärke 12 sind nicht so der Hit, wir dachten, das Bimo kippt um. Ich war so dusselig und hatte das Fenster im Bad ein wenig auf gelassen. Nach einer halben Stunde überall roter Sand im Wohnmobil. Abends um 8 war erst mal Putzen angesagt, in dem Staub war es ja nicht auszuhalten. Ansonsten ist das Bimo wirklich staubdicht. Blöd war, dass man bei den Temperaturen kein Fenster öffnen konnte.
Irgend woanders hin war auch keine Option, die ganze Gegend war wie im Nebel.
Jetzt wissen wir auch, warum Hurricane Hurricane heißt 😉

Sandsturm

Sandsturm

Sand im Spülbecken

Sand im Spülbecken

Wenngleich wir durch Städte und teils auf der Interstate fuhren, so ist die Landschaft gigantisch. Die Plaines sind ja eine gigantische 2.000 m hohe Hochebene aus Lava und Sandstein die im laufe der Jahrmillionen erodiert ist. Eigentlich ist ein Teil Idahos, Utah, Arizona und Colorado ein einziges buntes Canyonland, auch ohne die Nationalparks.

09.10.2017 – Kolob Terrace Road Bryce – 68 km

Mehr um nach einem Stellplatz für die kommende Nacht zu schauen, sind wir ein paar Kilometer weiter in die Kolob Terrace Road eingebogen. Sie führt links am eigentlichen Zion vorbei sich steil schlängelnd zu einem Reservoir auf 2.600m.
Von hier hat man erst richtig einen Blick auf das gewaltige Bergmassiv und das Tal. Die Felslandschaft und die Panoramen lassen den gigantischen Zion erahnen.
Von hier gehen auch einige tolle Trails ab, für die man allerdings eine Permit einholen muss.

Ulrike hatte die Frucht eines “Ohrenkaktusses” eingesammelt und probiert. Manno, hätte sie den mal leer geerntet. Die Früchte schmecken so was von grandios, eine Mischung aus Erdbeere und Kirsche. Nur die Kerne sind Steinhart, man muss ein wenig pulen, aber als Saft stell ich mir das grandios vor.

Herbst

Herbst

Kaktusfrüchte

Kaktusfrüchte

Klar, dass wir hier geblieben sind. Nicht weit von Hwy. ab befindet sich ein relativ großes Areal mit Dispersed Campgrounds unmittelbar am Creek.

Kolob Boondocking

Kolob Boondocking

Kolob Terrace Road

Kolob Terrace Road

Zion

Zion

Und wieder mal Verschnitt, ein Scharnier des Backofens hatte den Geist aufgegeben und die Tür ließ sich nicht mehr schließen.
So ein TecTower kostet ja auch nichts, was ist, Schrott! Erst hatte die Platine nach ein paar Wochen den Geist aufgegeben und jetzt das. Wir hatten gelesen, dass für die Reparatur der ganze Tower ausgebaut werden müsste. Blödsinn, die Mechanik befindet sich in der Klappe. Ich also die Klappe zerlegt und die Feder aus dem Scharnier geschmissen um zumindest ein normales Scharnier zu haben. Die Kräfte hatten die Mechanik schlicht zerbröselt.
Mann, waren das noch Zeiten, als das nicht solch ein Plastemist war! Löblich ist zumindest, das der TecTower die Rüttelpisten überstanden hat!

Ausgehebelts Scharnier

Ausgehebelts Scharnier

10.10.2017 – Zion -> Coral Pink Dunes – 89 km

Wir haben kein Glück mit dem Zion National Park. Das letzte Mal war es unerträglich heiß, jetzt boxte hier der Papst. Springdale ist noch größer geworden und eine endlose Blechkarawane schlängelte sich durch den Zion. Klar, dass die Campgrounds auch alle belegt waren. Sorry, dieses Getümmel mussten wir uns nicht antun.
Überhaupt, gut, dass wir nichts unbedingt sehen und uns nicht auf den Touri-Strecken bewegen müssen, da wir etliches ja schon kennen. Auch die Amis empfinden es so, egal wann, überall nur Trubel, dass es keinen Spaß mehr macht. Wer nicht Monate vorher reserviert, hat verloren.

Einfahrt Springdale

Einfahrt Springdale

Egal, der Zion ist mit seinem Massiv mit den unterschiedlichen Gesteinsarten schon eine Wucht. Alleine die Serpentinenstrecke und dann die Fahrt durch den Tunnel.
Den kleinen Walk vom Tunnel aus konnten wir auch nicht machen, kein Parkplatz.

Zufahrt Tunnel

Zufahrt Tunnel

Zion vom Tunnel

Zion vom Tunnel

Zion mit Mond

Zion mit Mond

Wir sind dann einen kleinen 4km langen undokumentierten Trail durch die Bergwelt gelaufen, den keiner kennt. Ganz alleine konnten wir die Schönheit des Zions genießen.

Pool

Pool

Baum am Pool

Baum am Pool

Wir sind anschließend ein Stück südlich zu den Coral Pink Dunes gefahren. Zwar gibt es hier zuhauf Dispersed Sites, aber nur auf dem Campground ist man den Dünen nahe.

Coral Pink Dunes

Coral Pink Dunes

Die sind eine Besonderheit, hier lagert sich roter Sand u.A. vom ca. 100km entfernten Grand Canyon ab, den man von einer Düne aus sogar sehen kann.

Graphics

Graphics

Spuren

Spuren

Wind

Wind

Die sind ebenso ein Spielplatz für die Leute mit ihren OHV deren Treiben wir zusahen 🙂

11.10.2017 – Parunuweak Canyon – 29 km

Kurz vor dem Abzweig in den Zion NP führt eine Sandpiste entlang dem East Fortk Virgin River in den Parunuweak Canyon der Südseite der Range, die in den Zion führt. Hier befinden sich einige Dispersed Campgrounds und wir beschlossen, einfach nur faul zu sein. Die Eindrücke der letzten Tage und überhaupt waren wir iwie erschöpft vergammelten wir den ganzen Tag bei tollem Wetter.

Boondocking Parunuweak

Boondocking Parunuweak

12.10.2017 – Red Canyon – 79 km

Kalt wars, wir hatten Eiszapfen am Womo vom Kondenswasser der Truma. Eine Erinnerung, das Additiv gegen das Versulzen des Diesels einzufüllen bevor es zu spät ist. Das sollte man sich vorzeitig beim Walmart, Tanke oder Auto Part Laden besorgen.
Wir hatten uns das Additiv gleich bei Ankunft in Halifax zugelegt.
Merke: Grundsätzlich gibt es in den USA keinen Winterdiesel! Nur einige Tankstellen bieten den je nach Gegend an, ist aber selten.
Auch wenn es wie jetzt über Tag um die 18 Grad sein kann, liegen die Temperaturen gegen Morgen um -5 Grad und darunter.

Der Red Cynyon ist der kleine Bruder vom Bryce Canyon, nicht so gewaltig, aber ebenso so schön. Hier sind wir einen traumhaft wunderschönen Trail abgelaufen und vor allem, nahezu alleine.
Die meisten fahren hier einfach durch und beachten ihn gar nicht.

Red Canyon Campground

Red Canyon Campground

Red Canyon

Red Canyon

Golden Wall Trail

Golden Wall Trail

13.10.2017 – Bryce Canyon -> Cottonwood Rd. – 57 km

Der Bryce Canyon ist so etwas von gewaltig, dass es einen einfach erschlägt. Eigentlich kann man ihn nicht erfassen. Die Größe von tausenden von teils 60m hohen Hoodoos kann man gar nicht abschätzen. Erst wenn man auf fernen Pfaden klitzekleine Menschen erkennt (Bild Wallstreet), kann man deren Größe halbwegs abschätzen. Die Details der Hoodoos oder der Felsformationen (Bild Dom) sind auf den ersten Blick nicht erkennbar, man sollte deshalb den Blick ab und zu auf einen kleinen Abschnitt verweilen lassen und noch besser, den Bryce Canyon auf einen der vielen Trails erwandern.

Bryce Panorama Nord

Bryce Panorama Nord

Bryce Panorama Ost

Bryce Panorama Ost

Dom

Dom

Wallstreet

Wallstreet

Wer mit einem Wohnmobil unterwegs ist, sollte es bereits in der Bryce Village auf dem Shuttle-Parkplatz abstellen und den kostenlosen Shuttle nehmen. Etliche Plätze sind für Wohnmobile gesperrt, mal davon abgesehen, überhaupt einen Parkplatz zu bekommen. Im Bryce Canyon herrscht das ganze Jahr Rummel.
Einen Campground sollte man vorher reservieren oder man stellt sich auf einen der Dispersed Campgrounds einige Kilometer vorher.

Da wir den Bryce schon einmal besucht hatten, sind wir nach einer 6km-Wanderung Richtung Kodachrome gefahren. Auf der Cottonwood Road, einer sandigen Piste, hatten wir uns auf einer traumhaft schönen Dispersed Site niedergelassen.

Cottonwood Boondocking

Cottonwood Boondocking

14./15.10.2017 – Kodachrome – 14 km

Der Kodachrome ist ein kleiner Park, der seinen Ursprung ähnlich wie der Bryce hat. Durch unterschiedliche Mineralien findet man hier eine Vielzahl an Farben vor, wodurch der Park seinen Namen (Kodak Farbfilm) erhalten hat.

Kodachrome

Kodachrome

Spontan hatten wir beschlossen, hier 2 Tage auf dem Campground zu bleiben und den Park dieses Mal ausgiebig zu erkunden. Letztes Mal war es einfach zu heiß. Da auch dieser Campground reservierbar ist, hatten wir mit Glück einen der letzten Plätze ergattern können.

Box Canyon

Box Canyon

Laundry

Laundry

Neue Lackierung

Neue Lackierung

Shakepeare Arch

Shakepeare Arch

Der Campground “Bryce View” (einer von Dreien im Park) liegt wunderschön und die 15 Euro/Nacht können wir so gerade noch entbehren. Eigentlich sind es nur 8 Euro, denn der Park kostet ja ansonsten 7 Euro Eintritt. Hier gibt es Duschen (kein Saubermachen der Eigenen), eine Laundry und wir konnten wieder entsorgen.

15.10.2017 – Kodachrome / Panorama Trail

Der Panorama Trail beträgt als Loop ca. 10 km zur grandiosen Cold Cave und führt durch das eigentliche Herz des Kodachrome mit all den unterschiedlichen Sandstein-, eigentlich eher Modderformationen.
Wenn man schon hierhin fährt, sollte man diesen Trail auch gelaufen sein, da man auf diesen Trail die Besonderheiten des Parks erst richtig erkennt.

Ulrike in Cool Cave

Ulrike in Cool Cave

Panorama Trail

Panorama Trail

Cool Cave

Cool Cave

Biketour

Biketour

Der Clip mit allen Bildern bis hierher, ca. 17:20 min

Gefahrene km: 25.025
Gelaufene km: 780

Nächster Bericht: Utah II Staircase Escalante National Monument
Den Hwy 12 weiter Richtung Norden mit Escalante, Hole in the Wall und Burr Trail Road