Reisen mit zwei Fahrzeugen

Reisen mit zwei Fahrzeugen

30. August 2019 11 Von Mikesch

Seit einigen Monaten sind wir nun getrennt mit unserem Bimobil-Wohnmobil “Bimo” und unserem 4×4 Lada Urban genannt “vLadi” unterwegs.
Wie wir überhaupt auf die Idee gekommen sind und warum, könnt ihr hier nachlesen: Bimo bekommt ein Beiboot->
Welche Vorteile und welche Nachteile ergeben sich aus dieser Form des Reisens? Wie sind unsere ersten Erfahrungen?
Dies sind einfach nur unsere Gedankengänge, vielleicht eine Anregung, wer auch auf eine solche Idee kommt. Geil isses auf jeden Fall…

vLadi und Bimo

Andere nehmen ihr Zweitfahrzeug auf einen Anhänger mit, aber genau dies wollten wir nicht. Die Erfahrung Wohnmobil und Anhänger haben wir abgeschlossen. Nach einigen Jahren, wo wir mit unseren Motorrädern im Anhänger unterwegs waren, hat sich das als Indiskutabel erwiesen.
Mal eben einen Wanderparkplatz anfahren, viele Stellplätze, mal eben einkaufen, kleine Wege und Straßen, alles nicht möglich oder sehr erschwert.
Motorräder, oder Quads sind Schönwetterfahrzeuge aber mit einem PKW, erst recht 4×4 kann man viel mehr machen. Um auch mal ein paar Tage auf Tour gehen zu können, ist vLadi Campingmäßig ausgestattet, Kocher, Gasflasche, Zelt, Schlafsäcke etc., alles dabei.
Also fährt jeder selbst ein Fahrzeug, ich das Bimo, U. den Lada. Leider kann man einen PKW ja nicht wie in den USA einfach anhängen, das wäre die optimale Lösung.

Bimo und vLadi

Reisen mit zwei Fahrzeugen, erste Erfahrungen

Die ersten Strecken waren weit, so um 130 km. Die Etappen bewegen sich ansonsten um 70 oder selten maximal bei 100 km. Wir sind also nicht all zu lange getrennt.
Wenn ich denn mal ein Stündchen oder zwei alleine fahre, kann ich endlich mal wieder die Lalla so richtig aufdrehen 😉
Ich fahre mit Bimo manchmal auch recht kleine Straßen, für mich ist das aber entspannter, da U. es eigentlich nicht mag, wenn ich mich über die kleinen Straßen bewege. Sie bekommt dann immer Herzklopfen, bzw. mag es schlicht einfach nicht.
Sie dagegen kann nun entspannt die kleinen Wege fahren, fühlt sich nicht so ausgeliefert.

Fotos: U. im französischen Jura

Nettes Gimmick: Internet gibts ja mittlerweile überall…
Über die Phone suchen Funktion weiß jeder, wo der jeweils Andere ist.

Vor und Nachteile dieser Art des Reisens

Vorteile

  • Das Einkaufen gestaltet sich einfacher, mal eben irgend wo hin fahren um sich etwas anzuschauen auch wenn es zig km entfernt ist.
    Erledigungen, eine kleine Spritztour, zu einem Wanderparkplatz fahren um Wanderungen zu unternehmen und vieles mehr.
    Mit einem kleinen Zweitfahrzeug ist man viel flexibler um etwas spontan zu unternehmen oder zu Erledigen.
    Man kann die Wanderausrüstung leicht transportieren, muss sich nicht wie mit einem Motorrad erst umziehen.
    Die Picknick-Sachen sind dabei…
    Dies alles wetterunabhängig!
    All das kann einem ein Fahrrad, Motorrad oder Quad nicht bieten.
  • Mit vLadi kann U. Plätze erkunden, ob die mit Bimo erreichbar sind.
  • Mit einem kleinen 4×4 können Ausflüge, auch für Tage, in Gegenden und auf Straßen unternommen werden, die für Bimo schlicht unerreichbar sind und das völlig entspannt.
    Es sind noch nicht einmal immer OffRoad-Strecken, kleinste Straßen oder enge Bergdörfer reichen hier. Auch wenn viele, insbesondere ExMo- und Kastenwagenfahrer immer behaupten, sie kämen überall hin, nein, kommen sie definitiv nicht!
    Für diese Touren ist das Fahrzeug mit Zelt und Camping-Ausrüstung dauerhaft ausgestattet.
  • Die Flexibilität die das wenn auch große 4×4 Bimobil bietet, bleibt in seinem Rahmen erhalten.
  • Im Falle einer Panne, evtl. Werkstattaufenthalt, Festfahren des Wohnmobils oder sonstigen Ungemachs ist es hilfreich, ein Zweitfahrzeug dabei zu haben.
  • Zusätzlicher Stauraum…
    Einige Dinge, die wir sonst im Bimo transportiert hatten, finden sich jetzt im vladi, auch weil die dort eher zum Einsatz kommen.
    Grill, Zusatz-Gasflasche, StandUp-Paddle…
Lupinen und vLadi

Nachteile

  • Anschaffungspreis/Unterhalt…
    Ein Zweitfahrzeug kostet Geld, dazu kommt die Wartung, Steuer und Versicherung.
  • Kraftstoffkosten…
    Die fallen doppelt an, allerdings relativiert sich das ein wenig.
    Bei Ausflügen oder bestimmten Zielen bleibt das Wohnmobil an einem Ort stehen, man fährt mit dem Zweitfahrzeug wo man sonst mit dem Wohnmobil hin fahren würde.
  • Kein gemeinsames Fahren mehr, jeder für sich alleine.
  • Sollte es zu einem gesundheitlichen oder unfallbedingten GAU kommen, gibt es keinen zweiten Fahrer mehr.

Fazit

Für uns ist es unter Abwägung der Vor- und Nachteile im Moment die beste Art des Reisens und um die Welt zu erkunden.
Wir können unseren fast luxuriösen Wohnkomfort, die bedingten “OffRoad“-Möglichkeiten unseres Wohnmobils und gleichzeitig die Möglichkeiten nutzen, in Gebiete und Orte vorzudringen, die selbst Expeditionsmobilen verwehrt bleiben.

Der Nachteil des getrennt Fahrens relativiert sich bei uns durch die kurzen Etappen und dadurch, dass wir oft Tage an einem Ort verweilen.

Finanziell und überhaupt wirtschaftlich betrachtet ist das natürlich Idiotie.
Unter Berücksichtigung der Restlebenserwartung, vor allem einer Gesunden und dass in 10-15 Jahren wahrscheinlich eh kaum mehr jemand ein Wohnmobil oder überhaupt ein Fahrzeug nur so zum Spaß durch die Gegend bewegen wird, relativiert sich das auch wieder.
Have fun, now… 🙂