Reisebericht Süd- und Nord- Carolina

Reisebericht Süd- und Nord- Carolina

17. April 2018 9 Von Mikesch

Der Reisebericht Nord- und Süd-Carolina ist hier zusammengefasst, da es in den beiden Staaten nicht so viel mit HighLights zu berichten gibt. Wobei, der Verkehr, die lanweiligen Überlandfahrten und völlig irre Alkoholverbote in Campgrounds waren schon irgendwie HighLigts 🙂

An den Verkehr mit den Staus, die vielen Menschen und den Lärm hatten wir uns langsam gewöhnt. Desto mehr wussten wir Kleinode wie die Santee Coast Reserve oder Merchants Millpond mit der tollen Landschaft und den Swamps sowie die Ruhe zu schätzen.
Immer wieder mal ein paar Sümpfe, die hübsche historische Altstadt Charlestons und der Atlantik mit den Party-Meilen Myrtle und Carolina Beach.

Vorheriger Reisebericht: Georgia

03.04.2018 – Clyo Boat Ramp South Carolina – 85 km

Etwas nördlich von Savannah befindet sich ein Wildlife Refuge, wo wir den Drive durch die Sümpfe gefahren sind, dann waren wir schon in Süd Carolina. In dem Refuge war eigentlich nicht viel los, aber ein paar Alligatoren bekamen wir dann doch zu Gesicht.

Wildlife Refuge

Wildlife Refuge

Weiter nördlich hatte ich eine im Nichts gelegene (ehemalige?) Boat Ramp (32.485404,-81.207254) am Savannah River als Übernachtungsplatz auserkoren. Die liegt ziemlich im Sumpf im Wald. Bei der Hitze ohne einen Hauch von Wind und den Mücken fühlten wir uns hier nicht so richtig wohl.

Sumpf

Sumpf

So sind wir noch ein paar Kilometer weiter nördlich zur Clyo Boat Ramp (32.530876,-81.275668) ebenso am Savannah River gelegen gefahren. Dies ist eine Recreation Area mit großem Parkplatz, sogar mit Toiletten ausgestattet. Die ist offener und folglich war hier mehr Wind, weniger Mücken und vor allem die “No Sees“.

Savannah River Swamp

Savannah River Swamp

04.04.2028 – North Charleston – 214 km

Da die kommenden Tage eher freies Stehen angesagt ist, wollten wir zuvor noch einmal entsorgen. Dazu hatten wir uns einen netten State Park ausgesucht. Was war? Alles voll!
So wurde das ein Tag auf der Suche nach einem Campground, aber nichts zu machen. Weder auf State Parks noch bei privaten Campgrounds war ein Pläzchen zu haben. Entnervt schlugen wir einen Haken über Harleyville und entsorgten bei einer Shell. In Charleston stellten wir uns dann wieder auf einem Walmart, sehr schön unter der Einflugschneise des Flughafens gelegen.

Ruhe

Ruhe

Sind wir froh, wenn wir ab dem 7. wieder einen Campground haben. Wir konnten ja im Laufe mehrerer Tage unseren restlichen Aufenthalt verplanen und vorbuchen. Auf dieses Gehampel mit der Stellplatzsuche, Freistehplätze gibt es bis auf einige Walmarts ja nicht mehr, hatten wir wirklich keine Lust mehr.
Dieser Staat ist auch nicht so unsere Welt, warum nur sind die Leute hier alle so muffelig drauf?

05.04.2018 – Mount Pleasant – 34 km

Heute stand bei wunderschönstem Wetter der Besuch der Altstadt von Charleston an. Beim Visitor Center besteht eine Parkmöglichkeit auch für Wohnmobile, ansonsten hat man eher schlechte Karten. Hier kann man auch übernachten, sogar das Parkhaus ist hoch genug, aber recht finster. Da hatten wir uns lieber einen anderen Platz gesucht.
Auch Charleston gehört zu den Städten, wo man auf der Durchreise einen Halt einlegen sollte. Hübsch restaurierte Holzhäuser im Südstaaten- neben Steinhäuser im englischen Stil. Eingefasst sind die Häuser von viel Grün und die Garten sind liebevoll hergerichtet. Speicherkarten hätte ich voll knipsen können! Komisch, dass die Amerikaner ansonsten so schludrig sind und nur wenige Orte so etwas wie Ästhätik versprühen.

Bike

Bike

Rainbow-Street

Rainbow-Street

Residenzen

Residenzen

Vehicles

Vehicles

Das Video zu Charleston, ca. 2:40 min

Anschließend sind wir noch zum Mount Pleasure Waterfront Park und dann zum Walmart zum Übernachten gefahren. Kurios, in Mount Pleasant gibt es einen Aldi, das war wie Weihnachten…

06.04.2018 – Santee River Coastal Reserve – 83 km

Auf dem nahen Palmetto Island besuchten wir das Fort Moultrie, das sich in einem gut restaurierten Zustand befindet.
Hier faulten wir auf dem netten begrgünten Parkplatz herum und unternahmen auch einen netten Strandspaziergang.

Moultrie Strand

Moultrie Strand

Fort Moultrie

Fort Moultrie

Anschließend fuhren wir nordöstlich zu der Santee River Coastal Reserve, wo sich über eine Sandpiste auch ein kostenloser Campground (33.15466,-79.36749) befindet.
Der Platz liegt wunderschön inmitten eines lichten Waldes, Sümpfen und Salt-Marshland wo es etliche auch längere Trails zu laufen gibt.
Hier schlurten wir auch gleich ein paar Kilometer durch den Sumpfwald und zum River.
Als es dunkel wurde, leuchtete der Wald mit tausenden von Glühwürmchen.

Santee Abendstimmung

Santee Abendstimmung

Santee Office

Santee Office

Santee River Campground

Santee River Campground

Santee Sumpf

Santee Sumpf

Echt blöde, dass wir das nicht vorher gewusst hatten, wie das hier so ist, dann wären wir gestern bis hierhin durchgefahren und gleich 2 Tage geblieben.
Da es nur ein paar Plätze gibt, düfte der “Campground” (keine Toiletten, nichts) während der Jagdsaison schnell voll sein.

07. – 8.04.2018 – Myrtle Beach State Park – 84 km

Weiter ging es die Küste entlang, in Georgetown legten wir einen Stopp ein und flanierten über die Front Street und dem Harbor-Bordwalk. Eigentlich ist das nur ne Mainstreet wie viele Andere, eine Sehenswürdigkeit? Dann sollten sie wenigtens mal den Schrott wegräumen und die Street ein wenig zumindest mit Pflanzen aufpeppen. Nur einige Häuser waren wirklich nett. Überhaupt kam mir der Ort eher wie ein Lost Place vor, nett waren alleine die Wohnbezirke. Am Interessantesten waren noch die Schildkröte, der Alligator und der Seeadler im Hafen.

Aufgegeben

Aufgegeben

Georgetown Harbor

Georgetown Harbor

Harbor Bordwalk

Harbor Bordwalk

Es folgten auf zig Kilometer Malls, (Kinder-)Amusements und halligalli, Feriengegend halt.

Beach Kirmes

Beach Kirmes

Der Myrtle Beach State Park liegt Gott sei Dank nett angelegt im Grünen etwas abseits von dem ganzen Trubel.
Wie überall in den Südstatten ist Alkohol in den State Parks verboten. Hier übertrieben sie aber richtig, noch nicht einmal im Fahrzeug darf sich Bier oder Wein befinden und dafür mussten wir sogar unterschreiben. Die spinnen, die Amis…
Mit dem Erkunden der Trails und dem Beach wurde heute nichts, Mittags fing es an zu pladdern wie aus Eimern, was erst am Folgetag mit ein wenig Sonne ein Ende fand.
Von einer kleinen Rüsselpest geplagt unternahmen wir aber einen kleinen Wald und Strandspaziergang.

Myrtle Beach Pier

Myrtle Beach Pier

Pier

Pier

Urlaubsfreuden

Urlaubsfreuden

09. – 10.04.2018 – Carolina Beach State Park – 149 km

Den Hwy. 17 hoch ging es wieder mit viel Verkehr 50 km an zig Pappmachee-Minigolfplätze, Fressbuden und Malls vorbei.
Bei diesem grauen Regenwetter heute sah das mit den hochtechnischen Verkabelungen aus dem 19. Jahrhundert nur noch trübselig aus.

Grauwetter

Grauwetter

Es folgte dann eine endlose flache Langweiligkeit in Grau. Gott sei Dank war der Hwy. nun relativ leer. Bei Wilmington war wieder viel Verkehr und die Küste bei Carolina Beach dann wieder das gleiche Spiel mit dem Halligalli-Beachleben.
Der Carolina Beach State State, nunmehr in North-Carolina, liegt aber ebenso etwas im Abseits, eine Oase inmitten des Betons, der sehr schön angelegt ist. Auch hier ist schon der Besitz von Alkohol verboten! Die können mich mal…
Neben einer Marina gibt es hier rund 16km Trails, die man durch den Wald und an kleinen Swamps vorbei laufen kann.
Mit laufen war heute bei dem Gepladder nichts, das unternahmen wir dann am Folgetag.

Das Wetter war immer noch grau und kalt, aber wenigstens trocken. So liefen wir rund 9 km kreuz und quer durch die Landschaft. Sie erinnerte uns mit dem Sand und den Kiefern iwie an Sandkrug bei unserem Oldenburg, nur die kleinen Moorteiche fehlten. Also hübsch, aber nichts Besonderes.

Am Sumpf

Am Sumpf

Snows Cut

Snows Cut

Klar, wir freuten uns auf eine Dusche und wenn es hier auf dem Campground eine gibt, konnten wir das Saubermachen sparen.
Ouh Mann, recht versifft, verschimmelt und die Bretterwände schlampig gekälkt erinnerten die eher an die Gaskammern in einem KZ. Egal, bevor ich jetzt wieder zurück laufe…
Schön heiß war sie, aber der Geruch! Wahscheinlich ist das abgepumptes Moorwasser. Ok, Moorbäder sollen ja gesund sein. Mit ausreichend Shammpoo konnte man den Moddergeruch ein wenig übertünchen.

11.04.2018 – Cedar Point Forest – 149 km

Der Hwy. 17 führte uns nordöstlich zum Campground im Cedar Point Forest der auch wieder nett abgelegen liegt. Über die nervige Hinfahrt schreib ich mal nichts, würde mich nur wiederholen…
Auch hier gibt es ein wenig, teils über Bohlenwege, durch und über das Marshland zu laufen, was wir bei dem heutigen netten Wetter auch gemacht hatten. Wieder ein kleines Paradies.
Der Campground ist ebenfalls im Wald, aber sehr offen und großzügig wie ein Park angelegt. Die sanitären Anlagen? Vielleicht gehen die Beteiber davon aus, dass alle in ihren Wohnmobilen Duschen und zur Toilette gehen 🙂
Hier hatten wir uns dann gleich für 3 Tage einquartiert.

Boathouse Creek

Boathouse Creek

Landkrabbe

Landkrabbe

Marshland

Marshland

12.04.2018 – Beach Day

Ein super Wetter, knapp über 20 Grad und keine Wolke am Himmel.
Diesen Tag genossen wir am Strand mit einem langen Spaziergang, herumfaulen und Abends mit Steak am Lagerfeuer.

Beach

Beach

Gestrandete Wale

Gestrandete Wale

Strandhaus

Strandhaus

13.04.2018 – Waschtag

Nach dem Kaffee in der Sonne war heute wieder mal Waschtag angesagt. Auch ein Versuch, das Bimo von unten und insbesondere die Felgen wieder sauber zu bekommen. Der Schmank von Alaska ist einfach nicht runter zu bekommen, der Schmodder ist wie Beton, zumindest ist das Bimo nun verschiffungstauglich.
Anschließend faulen in der Sonne und einfach nur relaxen.

14.04.2018 – Washington, North Carolina – 131 km

Weiter gings den Hwy. 17 Richtung Norden über langweilige Niederrhein-Landschaft zum Walmart. Hier hatten wir dann mal richtig gutes Internet. Das reichte sogar, um uns Abends einen Tatort anzusehen 🙂
Mehr aus Langeweile hatten wir uns auf halber Strecke die Historic Old Town von New Bern angesehen. Für Amerikaner scheint das ein richtiger Touri-Ausflugsort zu sein. Sicherlich nicht mit Savannah oder Charleston zu vergleichen, aber richtig nett gemacht. Am Union Point Park steht man auch recht nett am Wasser, wo wir bei offener Klappe unser Frühstück eingenommen hatten. So war das ein sehr angenehm relaxter Tag.

Elvis

Elvis

New Bern

New Bern

Wohnhaus in New Bern

Wohnhaus in New Bern

Was wir nicht wussten, New Bern ist die Wiege von Pepsi Cola…

Pepsi Geburtsstätte

Pepsi Geburtsstätte

15. – 17.04.2018 – Merchants Millpond State Park – 137 km

Die Fahrt hierhin glich wie Rumänien nach der Grenzöffnung. Junge, wie kann man nur so hausen? Ein Schrotthaus nach dem Anderen und wie immer Müll ringsum. Nur vereinzelt mal ein hübsches Südstaaten-Haus.

Moderne Tankstelle

Moderne Tankstelle

Verlassen

Verlassen

Inmitten der landschaftlichen Langweiligkeit liegt mit dem Merchants Millpond State Park und dem Swamp wieder eine Oase der Schönheit. Einfach nur toll und wahrscheinlich unser letzter richtiger Swamp.
Obwohl das Wetter heute nur grau war, verlockte uns das zu einer Kanu-Tour durch den Swamp. Das ist einfach nur wie aus einem Märchen.
Zig Schildkröten sonnten sich auf den Baumstämmen, nur die Alligatoren blieben aus.
Hier soll es neben allerlei auch giftige Schlangen und Taranteln ebenso Otter sowie wieder Schwarzbären geben.
Mal schaun, was die Tage so bringen, wir hatten uns hier gleich für drei Nächte eingebucht.

Swamp Cedar

Swamp Cedar

Millpond Swamp

Millpond Swamp

Neben der Möglichkeit zur Ausleihe für Kanus (10,- Dollar/Stunde) kann man hier einige Trails durch die Moorlandschaft laufen, was wir natürlich gemacht hatten.
Leider hatten wir nach einer unglaublichen Pladdernacht einen Wettersturz von 26 auf knapp 13 Grad, völlig irre das Wetter hier.
Das Wetter hatte sich heute beruhigt und so sind wir die 10 km über dem Lassiter Trail durch den Wald an den Swamps vorbei gelaufen. Bis auf ein paar Rehe und einer recht großen Schlange hatte sich kein Wildlife blicken lassen. Schade, noch mal einen Alligator zu sehen, das wäre nett gewesen.

Lassiter Trail

Lassiter Trail

Heute sind wir nur noch einen kleinen Swamp-Trail gelaufen, das Wetter war auch nicht mehr so schön und es tröpfelte leicht..

Swamp-Trail

Swamp-Trail

Letzter Swamp Walk

Letzter Swamp Walk

Morgen geht es weiter Richtung Norden, mit Virginia unserem letzten Bundesstaat und der Abgabe unseres Bimos in Baltimore.

Ein weiteres Video gibt es dieses Mal nicht, das hätte sich wirklich nicht gelohnt. Auf der Kanu Swamp-Tour und dem Trail hab ich auch nicht so viel fotografiert, da die Landschaft sehr der von der Swamp-Tour in Texas glich.

Nächster Reisebericht: Virginia mit dem letzten Mal Atlantik und Beach sowie Washington D.C.

Gefahrene km: 42.755
Gelaufene km:    1.787