Reisebericht USA Yellowstone National Park

Reisebericht USA Yellowstone National Park

12. Juni 2017 6 Von Mikesch

Vorheriger Bericht: Mittlere USA II
Der Yellowstone ist so gewaltig, von daher widme ich ihm einen eigenen Bericht. 5 Tage hatten wir hier verbracht…

05.06.2017 – Yellowstone National Park – 150 (192)km

Heute dachte ich daran, dass eigentlich ein normaler Urlaub zu Ende wäre und man wieder die Heimreise antreten müsste. Pustekuchen, wir haben noch 11 Monate Nordamerika vor uns und eigentlich immer Urlaub 🙂
Nach nun 6.400 Kilometern sollten wir es nunmehr etwas langsamer angehen lassen…

Zunächst sind wir in die Library von Cody um wieder mal vernüftiges Internet zu haben. Wie schon geschrieben, das ist nicht mehr so einfach wie früher, meist schlicht zu schwach und zu schlecht, zumindest, um einen Blog zu pflegen. Bei der Library hätte ich auch meine Antenne auf dem Dach nutzen können, richtig flotter Zugang ohne Anmeldeprozedere, so konnte ich dann auch meinen letzten Bericht und die Videos einstellen.

Yellowstone Rundfahrtbus

Yellowstone Rundfahrtbus

Zwar hatten wir für den 6.6. einen Campground an der Bridge Bay gebucht, aber mutig und spontan wie wir waren, sind wir einen Tag früher in den Yellowstone gefahren. Wie zu erwarten, war alles voll und bekamen nur auf den teuren RV Park an der Fishing Bridge einen Platz. Aber immer noch besser, als den Weg wieder aus den Park heraus zu fahren um sich am Shoshone-River einen Campground zu suchen.

Tipps:
Die Campgrounds sollten frühzeitig gebucht werden, da die Plätze sehr begrenzt sind! Mitte Mai oder wie bei uns Anfang Juni reicht es vielleicht für Wochentags auch eine Woche früher.
Etliche Plätze wie Norris oder Mammoth können nicht reserviert werden. Hier sollte man spätestens um 8:00, besser 7:00 Uhr oder früher an der Rezeption stehen, sonst ist alles voll!
Bekommt man einen Platz, kann man auch gleich für mehrere Tage buchen und evtl. getätigte andere Reservierungen stornieren!
Ich empfehle unbedingt die App “Yellowstone” zu installieren! Neben Karten findet man darin alle notwendigen und auch aktuelle Infos über den Park und die Campgrounds. Ebenso sind die Campgrounds hierüber buchbar.

Wir sind am Shoshone-River vom Osten her in den Yellowstone herein gefahren. Die Zufahrt durch die Schlucht war schon beeindruckend.

Shoshone-River

Shoshone-River

Kaum in den Yellowstone herein gefahren, bekam ich gleich zwei Grizzlys und einen Bison vor die Linse 🙂

Grizzly

Grizzly bei der Einfahrt

Grizzly im Yellowstone

Grizzly im Yellowstone

Am späten Nachmittag hatten wir noch einen Walk am Indian Pond unternommen und sind die Grand-Loop Road Richtung Norden gefahren um uns einige Modder-Quellen anzusehen. Hier wurden wir denn daran erinnert, dass wir bald unsere Eier konsumieren sollten, die sind nicht ewig haltbar 😉

Caldera

Caldera

Spring

Spring

Indian-Pond

Indian-Pond

Indian-Pond

Indian-Pond

Die bei Sonnenschein und klarer Luft gemachten Bilder sind schlicht kitschig, aber so sah es nunmal aus. Schlicht umwerfend!
Schon nach diesen paar Walks und der kleinen Tour kann ich sagen, der Yellowstone gehört zu den Spots, die man einmal im Leben gesehen haben sollte!

Pucki und Same Same

Pucki und Same Same

06.06.2ß17 – Yellowstone – Norris – 220 km

Um 6:00 Uhr sind wir aufgestanden und die 60km zum Norris Campground gefahren um uns dort für ein paar Tage einzubuchen.
War das ein Licht! Was haben wir uns geärgert, dass wir nicht angehalten hatten, aber wir wollten ja rechtzeitig beim Norris Campground sein.

Morgenstimmung

Morgenstimmung

Dampfende Büffel im Gegenlicht, die Nebel der Geysire, überhaupt, schlicht traumhaft und keine Zeit für Fotos 🙁
Um 7:15 waren wir beim Norris Campground, fast schon zu spät. Eine ewig lange Schlange vor uns, fast wollten wir schon wieder weg. Einige Leute waren in Schlafsäcke gehüllt, ich glaube, die haben dort übernachtet 😉
Aber wir waren noch rechtzeitig und konnten 4 Tage buchen. Die anderen beiden Reservierungen wurden storniert.

Die Amerikaner haben so ihre Vorstellungen was passt und was nicht. Gefühlt passte unser Bimo so gerade auf den für 30 ft. ausgewiesenen Platz drauf. Dann die Steigung zum Platz…
Ich glaube, das Bimo hat auf dieser Höhe gerade noch 150 PS. Ich hatte die Steigung nicht gepackt und musste den Allrad wegen der Untersetzung zuschalten :-0

Von hier aus hatten wir eine Tour auf den östlichen Loop ins Lamar-Tal gemacht. Eine Welt wie vor Millionen von Jahren, fehlten nur die Dinos. Statt dessen Büffel, Büffel und noch mal Büffel…
Völlig ohne Scheu direkt am Straßenrand oder auch mal auf dem Parkplatz. Auf der Rücktour hatten wir noch einen völlig irritierten Coyoten entdeckt…

Bueffelgerangel

Bisongerangel

Bueffelquerung

Bisonquerung

Tower Fall

Tower Fall

Hier der Clip der ersten Tage, ca. 7:40 min.
Von Bären, Büffeln und die Landschaft außerhalb der Geysire.

06.06.2017 – Old Faithful Yellowstone – 94 km

Dieser und auch die folgenden Tage standen unter einem Motto:

The Colors of Yellowstone!!!

Also das, was sich die meisten Menschen unter dem Yellowstone vorstellen.
Vom gestrigen Tag geschult sind wir wieder früh auf und nach Old Faithful gefahren, also das Teil aus den Werbebildern mussten wir ja auch mal gesehen haben 😉
Auch hier gilt wieder: Der frühe Vogel fängt den Wurm. Die Parkplätze sind mehr als begrenzt, ab 11:00 steht man ewig in einer Schlange zum Parkplatz oder kann es gleich vergessen. Von den Menschenmassen an den Spots mal abgesehen.
Möchte nicht wissen, wie das im Sommer ist, das muss dann noch chaotischer sein.

Gestoppt hatten wir vorher am Grand Prismatic Pool. Alleine dieser Spot ist eine Sensation an der ich mich hätte Stunden aufhalten können. Farben, die einen blind machen können. Soviel kann ich mit Photoshop gar nicht türken, was die Natur hier abliefert.
Ich 10.000 Bilder machen können und keines wäre wie das Andere gewesen!

Es lebt

Es lebt

Bisonspur

Bisonspur

Für den Old Faithful hatten wir ein paar Kilometer vorher geparkt und sind die 4 km dorthin gelaufen.
Der Old Faithful ist aber völlig langweilig, außer einer großen Dampfwolke sieht man nichts. Viel beeindruckender sind sämtliche anderen Geysire drumherum und seien sie noch so klein. Am interessantesten sind noch das das alte Faithful Inn und die Menschenmassen.

Farbenspiel

Farbenspiel

Flusslauf

Flusslauf

Was wir nicht wussten, dass sich in dem Gebiet, wo wir zu unserem Bimo zurück mussten, ein Grizzly mit zwei Jungen heurum trieb. Die vorherigen Warnschilder hatten wir als einfach so normal wie alle Anderen auch angesehen. Ein Ranger wollte uns zurück schicken, aber wir mussten doch zurück. Wir also weiter und jede Menge Lärm gemacht um den Teddy zu verscheuchen.

Bärenwarnung

Bärenwarnung

Ich versuchte es mit singen, aber was ist, wenn der Grizzly auf Sid Vicious steht und ihn erst recht anlockt? Also hatten wir es darauf belassen, dass U. mit ihren Wanderstöcken Lärm gemacht hat.
Na, jedenfalls hatte sich Herr Bär nicht blicken lassen. Gut so, denn mir war schon komisch….

Auf dem Heimweg hatte dann noch eine Herde Büffel für eine riesen Autoschlange gesorgt als sie die Straße blockierten. Wir hatten das Glück, das erste Fahrzeug in der Schlange zu sein, so hatte das was. Ich stand noch nie so gerne in einer Schlange 🙂

07.06.2017 – Norris Bassin – 0 km

Dieser Tag war dem Relaxen gewidmet und hatten das nahe gelegene Norris Bassin auf einer 8 km langen Wanderung erkundet.
Einfach grandios, so viel unterschiedliche Landschaft auf so engem Raum. Hier befinden sich die ältesten und größten Geysire.

Ablauf

Ablauf

Nach einem Mittagschlaf hatte ich dann auch die Zeit, diesen Bericht zu schreiben und Bilder zu selektieren. Hunderte Bilder, was für den Bericht, was für das Video nehmen? Ich hätte tausende machen können und keines wäre wie das Andere gewesen.

08.06.2017 – Yellowstone Grand Canyon und Mammouth – 97 km

Da Wetter sieht etwas komisch aus, ein nahender Wetterumschwung kündigte sich an. So hatten wir den Yellowstone Grand Canyon besucht. Der Canyon an sich ist durch die Felsformationen schon gewaltig. Aber durch die Farben der Sedimente wirkt es, als hätte der liebe Gott hier seine Farb-Pallette weg geschmissen. Leider war es schon sehr grau und die Farben mit den Schattenspielen kamen nicht richtig zur Geltung, trotzdem, Hammer!

Stamm am Grand Canyon

Stamm am Grand Canyon

Upper Fall

Upper Fall

Yellowstone Grand Canyon

Yellowstone Grand Canyon

Das Wetter wurde langsam useliger, so sind wir nach unserer Mittagspause zu den Sinter-Terrassen von Mammouth gefahren, die wollten wir zumindest trocken erleben, also von oben.

Mittagspause mit Bison

Mittagspause mit Bison

Schon wieder eine andere Landschaft, das Tal um Mammouth erinnerte uns mit den Felsformationen und Bewuchs an Kroatien oder Nord-Italien.

Die Sedimente der Geysire haben hier eine terrassenförmig bunte Landschaft geschaffen. Mit den abgestorbenen Bäumen erinnte mich diese an Salvatore Dali. Aber selbst der hätte große Mühe gehabt, solche Farbkompositionen, geschweige eine solche Landschaft zu schaffen.

Mammouth Sinterterrassen

Mammouth Sinterterrassen

Tod

Tod

Strukturen

Strukturen

Wir hatten mal wieder großes Glück, auf der einen Seite noch durchschimmernde Sonne, auf der anderen Seite dunkle Wolken. So kamen mit dem dunklen Hintergrund die Farben und die Landschaft dermaßen zur Geltung, dass es schon fast pervers war, bzw. kein Mensch glaubt, dass die Bilder echt sind.

Mammouth-Terrasse

Mammouth-Terrasse

Förmlich auf unseren letzten Metern begann es an zu sch… wie aus Eimern. Kurios: Innerhalb eines Tages ist die Temperatur von 25 auf nur noch 3 Grad gefallen! Morgens bei 15 Grad noch in kurzer Hose, Abends eingemummelt…
Während ich diesen Bericht schrieb, fing es plötzlich dick und fett an zu schneien und das Thermometer ging hin zum Gefrierpunkt 😮

Der Clip zum Bericht, ca. 9:30 min.
The Colors of Yellowstone

Bisher gefahren: 6.400km
Gelaufen: 186 km

Nächster Bericht: Nordwest USA II mit Idaho und den Craters of the Moon etc.