Reisebericht Mittlere USA mit Badlands, Mt. Rushmore

Reisebericht Mittlere USA mit Badlands, Mt. Rushmore

5. Juni 2017 4 Von Mikesch

…mit South Dakota, Wyoming, Idaho und Montana

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29.05.2017 – Badlands – 260 km

Erst mal getankt, Junge Junge… 🙂
Bei ca. 95 km/h laut Tacho hatte das Bimo gestern bei dem Gegenwind 20,5L/100km verbraucht. Auch heute stürmte es ohne Ende. So beschlossen wir, nicht den Interstate, sondern den alten Highway entlang zu tuckern. Gut 200km hügelige grüne Prärie sind wir mit 70 getuckert und schauten uns die Besonderheiten an, die so so am Wegesrand zu finden waren. Wie das Oldtimermuseum oder ein Rodeo z.B.

Ferne

Ferne

Plötzlich taten sich die Badlands auf, unglaublich surrealistisch grandios. Mir fehlen die Worte um dies zu beschreiben, rinnern irgendwie an den Bryce Canyon in grau…
Die Badlands sind eigentlich nichts anderes, als korrodierender fester Modder, dass Modder so gewaltig aussehen kann!
Hier liefen uns ebenso Präriehunde, Bergziegen und ein einsames Bison über den Weg.

Abenddämmerung

Abenddämmerung

Badlands

Badlands

Badlands

Badlands

Badlands-Boondocking

Badlands-Boondocking

Badlands-Panorama

Badlands-Panorama

Sternenhimmel

Sternenhimmel

Etwas außerhalb des Parks übernachteten wir auf einen Boondocking-Platz auf dem Highland. Mit der schönste Platz, auf den wir je standen. Nach Osten mit Blick auf die Baddlands nach unten mit einer Fernsicht von ca. 50km. Nach Westen mit Blick auf Mt. Rushmore. Der Sonnenuntergang war vom Feinsten und für den Sonnenaufgang hatte ich mir den Wecker gestellt.
Es war kaum eine Wolke am Himmel, kein Restlicht, Höhe ca. 800m ünN bei einer Luftfeuchte von 23%. Eine Nacht der Fotografie war angesagt…

30.05.2017 – Dry (Sage) Creek – 47 km

Für heute hatte ich mir den Wecker gestellt, um den Sonnenaufgang zu genießen. Fotografisch kann man das gar nicht so richtig fest halten. Ich hätte eigentlich zum anderen Ende der Badlands fahren müssen, aber dann hätte mich U., die ja noch schlafen wollte, wahrscheinlich erschlagen 😉

Sonnenaufgang-Badlands

Sonnenaufgang-Badlands

Nach dem Kaff sind wir zunächst nach Wall zum Einkaufen und dann ging es zurück in die Badlands über eine Waschbrett-Schotterpiste zum Dry (Sage) Creek, wo wir auch übernachteten.
Geiler Platz, ebenso wieder ein Highlight. Die Präriehunde als Nachbarn und die Büffel sagten auch guten Abend.

Büffel

Büffel

Mart

Mart

Oldtimer

Oldtimer

Völlig bekloppt, nach nur ein paar Metern Richtung Westen, wieder eine neue Zeitzone, das innerhalb eines Staates, die spinnen, die Amis. MEZ -8 nun…

Der Clip dazu, ca. 7:30 min

31.05.2017 – Rapid City – Mt. Rushmore, Grizzly Campground im Custer NP

In Rapid City war zunächst einmal Waschtag angesagt. Was sich da in knapp über 3 Wochen ansammelt, ist unglaublich und dabei hatten wir schon einmal so einiges per Hand gewaschen.

Mittags gings zu Custer National Park und Mt. Rushmore hoch. Die Jungs sehen schon gewaltig aus. Hier sind wir aber schnell weg, ist wie die Wiesn, solch ein Halligalli.

Rushmore

Rushmore

Eigentlich wollten wir durch den Custer NP, tja, zum ersten Mal, dass sich die Höhe des Bimos als nachteilig erwies. Sämtliche schönen Straßen blieben für uns tabu. Wir konnten nur im Ansatz die Schönheit des Parks erahnen. Eine wilde Felslandschaft von Kiefern bewachsen. Schlicht traumhaft!

Genächtigt hatten wir unterhalb des Mt. Rushmore auf dem kleinen wilden Grizzly Campground. Jener ist inmitten dieser tollen Felslandschaft angelegt.

Bimo unter Sternen

Bimo unter Sternen

01.06.2017 – Black Hills, Hill City, Deadwood zum Spearfish Creek.

Ein Stück durch den Custer, also dass, was wir fahren konnten, durch die Black Hills (sah auch aus wie Schwarzwald)…

Horsethief

Horsethief

…durch die Western Städtchen Hill City und Deadwood auf den Spuren von Jesse James und Wild Bill Hickock. Sicherlich sehr touristisch, aber es sind noch viele historische Gebäude vorhanden und dass man sich hier in den USA befindet haben sie ihren Reiz.

Deadwood

Deadwood

Mainstreet

Mainstreet

Musste doch noch einmal meinem Hobby der Model-Fotografie frönen 🙂

Der Tod kommt unerwartet

Der Tod kommt unerwartet

Warten auf Kundschaft

Warten auf Kundschaft

Lady

Lady

Ladies

Ladies

Nur ein paar Kilometer hinter Deadwood sind wir zum Spearfish Creek gefahren und hatten dort auch übernachtet.

Spearfish Creek

Spearfish Creek

Völlig bekloppt, nur eine kleine dunkle Wolke über uns, ansonsten Sonnenschein und blauer Himmel. Aber das war ein Gewitter! Ich hatte echt Angst wegen Hagelschäden bei den Hagelkörnern. Nach einer halben Stunde war der Spuk vorbei…

02.06.2017 – Devils Tower, Wyoming 133 km

Nach einem Spaziergang am Little Spearfish Creek sind wir in die nächste größere Town Spearfish zum Einkaufen und Mails checken etc.
Passte gut, denn gerade schüttete es wie aus Eimern. An die Preise hatten wir uns langsam auch gewöhnt. Milchprodukte, Wurst, Konserven und Geflügel sind schon recht teuer.

Schopping

Schopping

Eine kleine 200ml Dose Champgignons in der Billigversion kostete um 3$. Insgesamt waren die Preise gut doppelt so hoch. Da sieht man mal, in welchem Paradies wir in DE leben.
Völlig bekloppt ist, dass riesige oder doppelte Portionen genau so teuer sind wie Kleine. Was kauft man also? Kein Wunder, dass die Amis so fett sind 😉

Abruchkante

Abruchkante

Devils-Tower

Devils Tower

Landschaft-am-Devils-Tower

Landschaft-am-Devils Tower

Praeriehunde

Präriehunde

Nachdem die Sonne wieder schien, sind wir die paar Kilometer weiter westlich zum Devils Tower in Wyoming. Die Natur hat hier wieder einen Streich gespielt und die diesen Tower, besser Kern eines Vulkans, beim Abtrag der Landschaft stehen lassen. Die Landschaft ist wieder ganz anders, hügelig grün mit teils roten Felsen. An einigen dieser Ketten mit den Abgründen hatten die Indianer die Büffel herunter gejagd. Nicht fein, aber effektiv…
In dem Licht der untergehenden Sonne schlicht gewaltig.

03.06.2017 – hinter Buffalo am Bighorn – 288 km

Bei herrlichem Wetter hatten wir mit knapp 6km den Devils Tower umrundet. In dieser Landschaft aus roten und Kaki-farbenen Felsen hatte das was surrealistisches.

Devils-Tower-Hike

Devils-Tower-Hike

Red-Bed

Red Bed

Ziel danach war eigentlich Buffalo. Das hat uns aber nicht wirklich vom Hocker gehauen und das wie man so hört, tolle Buffalo Bill Museum interessiert uns auch nicht wirklich.

So sind wir weiter Richtung Westen in den Bighorn National Forest mit dem ca. 4.000m hohen Cloud Peak. Das Massiv mit dem vielen Schnee sah schon gewaltig aus. Genächtigt hatten wir auf rund 3.000m Höhe irgendwo in der Wildnis. Bin mal gespannt, was das Bimo morgen dazu meint…
Bemerkenswert, dass es sich noch nicht einmal um einen Nationalpark handelt, auch ansonsten kaum Erwähnung findet.

Bighorn

Bighorn

Farm

Farm

Hochgebirge

Hochgebirge

Siedlung

Siedlung

Nachts werde ich wach und schaue durch das Heki und traue meinen Augen nicht. Klar, klare Nacht, null Restlicht und dann auf 3.000m, da kann der Sternenhimmel ja nur gut sein.
Schlaftrunken hatte ich dann Kamera und Stativ heraus gekramt…

Bighorn-Sternenhimmel

Bighorn-Sternenhimmel

04.06.2017 – Cody 230 km

Bimo haben die 3.000m nichts angehabt, sprang munter an und lief wie ein Döppken. Nach den 18 Meilen Talfahrt bekam er erst mal gut Drehzahl, um den DPF wieder frei zu blasen. Jetzt war ich auch mal so schnell wie die Amis 🙂

Bighorn-Abfahrt

Bighorn-Abfahrt

Hierzu auch einmal eine Anmerkung zu den Geschwindigkeiten und dem Fahrverhalten der Amerikaner.
Die Amerikaner sind im Verkehr sehr angenehm defensiv, nicht so aggressiv wie bei uns. Die Geschwindigkeitsbegrenzungen sind recht tolerant, überall darf recht flott gefahren werden, wo der Verkehr bei uns ausgebremst wird. Nur bei Gefahrenstellen in Ortschaften ist sie begrenzt niedrig, was ja auch ok ist.
Selbst die teils recht hohen Geschwindigkeitsbegrenzungen werden nicht eingehalten, keine Sau interessiert die. Warum auch, auf nun über 5.000 Kilometern habe ich erst eine Kontrolle gesehen, das war in Toronto.
Ebensowenig gibt es Begrenzungen für LKW. Ist schon ein komisches Gefühl, wenn man mit 100 über den Highway fährt und man wird von einem 60-Tonner oder riesigen Wohngespannen mit locker 130 überholt. Zumindest hier im Norden sind die auch erlaubt.
Die werden auch bei Steigungen gefahren. Überhaupt sind hier Steigungen normal, wo bei uns Gespanne verboten würden 😉
Aber die Amis haben ja PS und Hubraum zur Genüge. Wie an anderer Stelle schon geschrieben, mein 190PS Sprinter ist gefühlt motorisiert wie eine Krücke aus den 50ern. Den muss ich manchmal schon treten um nicht zum Verkehrshindernis zu werden.
Trotzdem muss ich etliche Steigungen im Dritten mit Warnblinkanlage fahren, sehr zum Leidwesen der Amis 😉

Über eine interessante grün/rote Prärie mit eigentümlichen Felsformationen sind wir nach Cody, der Stadt von Buffalo Bill gefahren. Dies ist das Tor zum Yellowstone, zu dem es morgen geht.
Vorher wurde im Walmart ordentlich eingekauft, da die Einkaufsmöglichkeiten demnächst recht begrenzt sind. Hier hatten wir auch genächtigt und sogar einen netten Platz mit Ausssicht auf die Berge ergattert.

Praerie

Prärie

Da es noch früh war, sind wir noch zu dem Buffalo Bill Dam. Eigentlich nichts Besonderes, aber der Damm ist in eine enge Schlucht eingebaut. Die Schlucht und die Berge ringsum sind einfach traumhaft schön. Ein Vorgeschmack dessen, was uns die nächsten Tage erwartet, denn dann geht es an den Damm vorbei in den Yellowstone 🙂

Am-Buffalo-Bill-Dam

Am Buffalo Bill Dam

Buffalo-Bill-Dam

Buffalo Bill Dam

Hier der Clip dazu, ca. 10 min:

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