Halifax-Übernahme Bimo

Halifax-Übernahme Bimo

9. Mai 2017 7 Von Mikesch

Abmeldungen

Ganz ehrlich? Obwohl wir über ein Jahr intensiv mit allen möglichen Dingen in Planung waren (siehe Vorbereitung USA), waren wir die ganze Zeit völlig unaufgeregt. Diese Traumtour war eigentlich so unrealistisch, dass sie so gar nicht richtig ins Bewusstsein vorgedrungen war, ein Traum halt…
Erst die Abgabe des Bimos in Hamburg war etwas komisch. Plötzlich war mein Arbeitsleben zu Ende, 4 Tage vor Abflug wurde Telefon und Internet abgeschaltet, wir hatten unsere Ducs abgemeldet, von lieben Leuten verabschiedet und zu Hause noch mal klar Schiff gemacht. Erst jetzt kam es uns ins Bewusstsein, es geht los und ein völlig neues Leben beginnt!
Nicht mehr mit meinen Mädels durch die Lande ziehen und Bilder machen, keine Couch-Abende mehr mit Bier und Chips, keine ausgedehnten Mittagsschläfchen mehr…
Das Abenteuer beginnt!

Kartenvergleich

Kartenvergleich der Tour

06.05.2017 Ablug nach Halifax

Frankfurt-FlughafenMorgens mussten wir früh raus, mit dem Taxi zum Bahnhof und dann mit dem ICE nach Frankfurt. Wie ich solch eine Fahrerei hasse, aber Gott sei Dank hatten wir nur mehr oder weniger leichtes Gepäck dabei.
Waschzeug, einen Satz Unterwäsche und Wäsche zum Wechseln, das wars. Eigentlich, denn die ganze Elektronik war als Handgeüäck dabei, die wollten wir nicht mit verschiffen. Zwar ist uns nichts von Diebstählen aus Wohnmobilen auf dieser Tour bekannt geworden, aber unsere Kameras, Video-Kameras, Laptop und Tablets stellen doch einen zu großen Wert dar.
Das ganze Zeug zusammen ist doch ganz schön schwer.
Alles war sehr entspannt, freundliche Security, Bundespolizisten und Zöllner, war ja auch nichts los. So leer hatten wir den Flughafen noch nie erlebt.
Der Flieger war ebenso leer, so dass wir jeder eine Dreierreihe für uns alleine zum Pennen hatten 🙂
Noch in Frankfurt hatten wir unseren Standort des Schiffs kontrolliert, kann man sehr schön über die Website Marinetraffic.com machen.
So ein Mist, das Schiff hat noch einen Tag Verspätung mehr.
So mussten wir den Mietwagen und das Hotel noch einen Tag länger buchen. Nachträglich gemacht, kostet das schon eine Stange mehr.

Kennzeichen Nova-Scotia

07.05.2017 Halifax – Shoppen und kleine Rundtour

Juchu, unser Schiff ist Morgens um 2:00 Uhr angekommen!
Nur leider ist Wochenende, genauer gesagt, Sonntag, da wird auch im Hafen nicht gearbeitet. Wir rechneten also frühestens mit Mittwoch mit der Übernahme 🙁

Halifax

Mann, ist das ein Wetter! Es schüttet wie aus Eimern und dazu eine Suppe mit gerade mal 150m Sicht! Was soll man da machen?
Egal, wir sind ja nicht aus Zucker. Auch Sonntags haben hier die Läden auf, so sind wir erst mal in einen Wal-Mart und haben uns mit ein paar Lebensmitteln eingedeckt, da wir in unserem Hotel auch eine kleine Küche dabei haben. Das Costal Inn in Dartmoor ist hier sehr zu empfehlen!
Die Preise waren wider Erwarten relativ günstig. Klar, teurer als bei uns, aber keine Vergleich zu dem, was wir so gelesen hatten. Käse ist relativ teuer, aber ansonsten…

Spirituosen-Preise

Dann noch in einen Liquor-Shop. Ein Bierchen für den Abend sollte doch drin sein.
Alkoholikern sei gesagt, die sollten nicht nach Kanada 😉
0,5 Bier um 2,80 Euro, Flache Wein kaum unter 15,- Euro, geschweige ne Buddel Schluck, die ist nicht unter 30,- Euro zu haben.

Ich freue mich schon aufs Tanken, der Diesel kostet um 0,70 Euro, auch hier las ich zuvor Anderes.

Halifax

Danach sind wir durch Halifax gebummelt. Man merkt, es ist noch keine Saison, überall wird gebaut und es ist alles tot. Dazu dieses Schmuddelwetter, was die Stadt noch trostloser machte.
Allerdings sind auch jetzt etliche Schönheiten zu erkennen. Die Kombination alter Bauwerke mit der Modernen, die Wharf, die etwas an die Fishermans Wharf in San Francisco erinnerte.

Halifax

Also wenn die Bäume erst mal grün sind und das Wetter passt, hat Halifax bestimmt was. Einige Sehenswürdigkeiten wie die Zitadelle konnten wir gar nicht besichtigen, die lag völlig im Nebel.

Auffällig ist die höfliche Entspanntheit der Menschen, die miesepetrigen Gesichter und die Verbiestertheit wie bei uns, findet man hier nicht vor.

So ist das dann auch beim Autofahren…

Völlig entspannt, nicht diese Rücksichtslosigkeit wie bei uns.
Fußgänger sind fast privilegiert im Verkehr! Es gilt vor Fußgängerüberwegen ein unbedingtes Stop-Gebot! Selbst wenn kein Fußgängerüberweg vorhanden ist, wird für Fußgänger gerade in der Stadt angehalten!
Dann die Sache mit den Stop-Schildern:
Meist haben alle ein Stop-Schild, Vorfahrt hat der, der zuerst an der Kreuzung ist, danach immer der Reihe nach! Und das Funktioniert, das ginge bei uns gar nicht 😉

Big-Latter

Der Regen hatte nachgelassen, so sind wir noch einmal zur Küste nach Herring Cove runter. Im Big Latter Pond Parc konnte man trotz Schmuddelwetter etwas von der Schönheit der Landschaft erahnen.

Wieder im Hotel zurück, hatten wir uns eine Pizza in den Backofen geschoben. Also die Rauchmelder arbeiten hier echt gut 🙂
Einer von uns musste immer den Ausschalter betätigen 😉

08.05.2017 Halifax – noch eine Rundtour mit Peggy`s Cove, Mahone Bay und Lunenburg

Gestern hatten wir per Mail den Spediteur kontaktiert, klar, dass da keine Antwort zu erwarten ist. Da um 9:30 immer noch keine Antwort vorlag, sind wir im Nebel los nach Peggy`s Cove, einem kleinen Fischerdorf mit dem meist fotografierten Leuchturm.
Langsam drückte sich die Sonne durch, aber durch den Nebel wirkte alles sehr gespenstisch. Schönes Wetter kann ja jeder und ich denke, so war der Reiz noch viel größer.

 

Peggy`s Cove Peggy`s Cove
Peggy`s Cove Peggy`s Cove

Mahone Bay

Anschließend sind wir weiter nach Lunenburg. Hierbei durchquerten wir Mahone Bay mit den vielen Kirchen und ich mussten erst mal über den alten Friedhof, der von Deutschen und Schweizern eingerichtet wurde.

Lunenburg ist ein größerer Fischerort mit alten Holzhäusern und der Bluenose, dem damals schnellsten Schiff über den Atlantik.

Auf der Rückfahrt hatten wir auch mal Netz und ich habe meine Mails abgerufen. Toll, um 9:40 hatte mir die Spedition gemailt, dass wir die Papiere abholen könnten, also heute schon unser Wohnmobil aus dem Hafen hätten holen könnten.
Tja, blöd gelaufen, aber andererseits hatten wir einen schönen und seltenen sonnigen Tag und wir wären hier bei dem Schmuddelwetter bestimmt nicht runter gefahren. So hatten wir die Zeit genutzt, sind zum Wal-Mart und hatten unsere Erstausstattung für das Bimo eingekauft. Hierbei geht auch ganz schön Zeit drauf. So brauchen wir Bimo nur noch volltanken und los gehts….
An den zwei Tagen hatten wir glatt 600 km geschrubbt 🙂

Hier ein Video-Clip in HD von der Abfahrt und den kleinen Unternehmungen.

09.052017 Übernahme Wohnmobil, Tanken nach Truro – 90 km

Die Übenahme war ein Spaziergang, 15 min beim Spediteur, ebenso kurz beim Zoll und im Hafen. Die meiste Zeit ging für die Fahrerei drauf. Wie gehabt, alle waren sehr freundlich.

Da wir am Vortag schon alles eingekauft hatten, konnten wir gleich zum Gastanken fahren. Die einzige Tankstelle weit und breit ist Canadian Tire in der Mainstr. in Cole Harbour. So günstig der Sprit sonst ist, so teuer ist das LPG, rund 1 Euro/Liter.

Truro Klar, es schüttete wieder aus Eimern. So sind wir nur 80 km bis Truro gekommen. An der Observation Station hatten wir einen tollen Platz zum übernachten gefunden. Leider kam die Tidal Bore erst um Mitternacht.

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