Die Langsamkeit des Reisens

Die Langsamkeit des Reisens

16. Juni 2018 6 Von Mikesch

Wie im Vorbericht ge- und beschrieben, waren die Wochen nach unserer einjährigen Nordamerika-Tour mehr als nervig, einfach nichts wollte klappen und nur Stress. Uns blieb nur die Flucht in unser Bimobil, hier sind wir zu Hause. Hier erhalten wir die Kraft aus der Ruhe und unserem zu Hause, unserem Bimo.
Es ist in der Tat bemerkenswert, wie sich die Laune und auch das Nervenkorsett ändert. Obwohl noch einige Dinge zu erledigen waren, sind wir aus der Steinwohnung raus und stellten uns in Oldenburg an der Weser-Ems-Halle hin. Nicht unbedingt schön, aber in unserem Bimo immer noch besser, als in der Rückzugs-Wohnung. Manch einer hielt uns für bescheuert, stellen sich mit dem Wohnmobil in der Stadt hin, obwohl sie eine Wohnung mit großen Garten haben 😉
Von hier aus versuchten wir das noch mit dem Reserveschlüssel für meine Ducati zu regeln und wie das Leben so spielt, verlor ich auch noch eine Krone. Futsch war sie, muss sie verschluckt haben. Gott sei Dank hat sie keinen Schaden im Häcksler angerichtet 😉
Also erst mal zum Zahnarzt…

Von hier zockelten wir langsam zur nahen Thülsfelder Talsperre, wie schon mal erwähnt, eine unbedingte Empfehlung!

Stellplatz Thülsfelder Talsperre

Stellplatz Thülsfelder Talsperre

Bei Marquart, bzw. dem Partnerunternehmen Baro wurden die Domsättel der Stoßdämpfer repariert und anschließend gab es spontan beim Christian Marquart ne goile Party, die mit einem recht dicken Kopf endete, vor allem bei ihm 😉
Das nenne ich mal ne Geschäftsbeziehung 🙂

Anders als bei unserer Nordamerika-Tour, wo wir zwar auch relativ frei waren, hatten wir dort einen groben Plan, denn wir wollten ja auch etwas vom Kontinent sehen.
Jetzt aber ist da nichts was einen drängt. Ob wir was unternehmen oder nicht, ob wir fahren oder nicht, völlig egal. Jetzt kommt so richtig das Empfinden auf, wie es ist, in einem Wohnmobil zu leben. Ebenso kommt in unserem zu Hause auch die Erinnerung an unsere Amerika-Tour wieder, auch Dank der treuen Leser, die jetzt eine ebensolche Tour unternehmen und uns an ihrem Erlebten teilhaben lassen.
Fast zwei Wochen brauchten wir für die paar Kilometer bis zum Weserbergland, nisteten uns für Tage in Minden und auf unserem Lieblingsplatz in Bühren (mal lesen!) ein.

Stellplatz Bühren

Stellplatz Bühren

Von hier unternahmen wir Wanderungen und kleine Motorradtouren.

Rotenburg-Fulda

Rotenburg-Fulda

Fulda

Fulda

Einiges zu Stellplätzen etc. findet ihr ja hier im Blog, darum schreibe ich nichts mehr dazu…
Die ganze Gegend hier kennen wir fast wie die Westentasche, überhaupt, es gibt kaum einen Ort in Deutschland, wo wir noch nicht waren. Aber jetzt ist es anders, wir müssen nicht mehr zurück, wir bleiben einfach Tage oder ziehen einfach ein paar Kilometer weiter 🙂

Kornblume

Kornblume

Das ist eine völlig neue Erfahrung, völlig zeitlos und frei unterwegs zu sein! Dass unsere Hartal-Aufbautüre den Geist aufgegeben hat, wir oft nicht mehr ins Wohnmobil kommen und nur über die Seitenklappe mit Kletterei herein kommen, lässt mich lachen, ich rege mich nicht mehr auf. Und über die falsche und zu hoch ausgestellte Rechnung von Mercedes über die Inspektion schon gar nicht 😉
Die ganze Welt rutscht einem den Buckel runter!

Wir eiern jetzt ganz langsam zu Bimobil und eigentlich wollen wir nach Portugal zum Überwintern. Bei der Geschwindigkeit frage ich mich, ob wir das jemals erreichen werden 😉

Dankbar sind wir, dass wir diese Freiheit erleben dürfen!