Spontane Entscheidung – USA

Spontane Entscheidung – USA

31. Januar 2016 6 Von Mikesch
Bild USA 2017

Projekt USA 2017 – 2018

Finde ich schon lustig, meine U. wollte nie in die USA, aber als sie Bilder gesehen hatte, da will ich hin. 2012 hatten wir uns dann ein Wohnmobil geliehen und sind dann für 4 Wochen die “Great Banana” abgefahren, also Friso, LA, Canyon-Lands, Vegas, Frisco.  Da war sie so begeistert, dass wir meinten, wenn wir denn mal groß sind, wollen wir hier wieder hin, aber mit gaaanz viel Zeit. Der Bericht mit Fotos und Video USA 2012
Wenn denn mein Arbeitsleben beendet ist, wollten wir eigentlich zunächst einmal ein wenig üben und uns in Europa aufhalten.  Aber warum, kennen wir doch zu Genüge….
In unserem Alter sollte man nichts mehr hinausschieben, sondern wenn man eine Idee hat, sollte man sie sofort durchziehen. Also beschlossen wir, das Projekt USA mit Verschiffung unseres Bimobils sofort nach meiner Pensionierung durchzuziehen.

Klingt einfach, aber so einfach ist das nicht. Da ist ein Wust an Dingen, was zu beachten ist. Man braucht für die USA eine Versicherung fürs Wohnmobil, die ein mächtiges Loch in die Urlaubskasse reißt, dazu die Transportversicherung…
Da ist die Sache mit dem Visum, ein völlig umständliches Prozedere mit der Unsicherheit, wie lange man aber dann wirklich in der USA bleiben darf, das entscheidet der Immigration Officer vor Ort. Wie bekommt man das hin, dass man länger bleiben kann?
Dinge wie ein Adapter für den Gastank, Internationaler Führerschein und Zulassung, solche Dinge sind dann echt Peanuts…
Nun ja, über all diese Probleme und deren Lösung werde ich dann später in einem eigenen Artikel berichten.

Wie meinte die Merkelin? Wir schaffen das…
Wir also los in die Bibliothek, Reiseführer beschaffen, das Netz ob Erfahrungsberichte durchforsten und erste Karten gekauft. Eine riesengroße Karte haben wir im Wohnzimmer an die Wand getackert, wo wir mit Pins Ziele angeheftet haben.
Meine Fresse, ist Amerika groß! Von Halifax bis Miami sind es gut 3.600 km, von dort nach San Diego in die Baja California um 6.000 km, von hier die Canyonlands zu erkunden 6.000 km und dann bis Anchorage in Alaska wieder um 6.000 km. Von hier muss es ja wieder zur Fähre gehen, wieder um 8.000 km, Abstecher nicht eingerechnet.
Das werden wohl um die 28 – 30.000 km werden.

Dachte ich zunächst, die Verschiffung ist ja nicht gar so teuer, aber der Rattenschwanz dahinter. Ohne Leben wird die Aktion wohl so um weit über 20.000 Euro kosten. Abzüglich Sprit wären es um 17.000 Euronen, dafür könnte man auch ein Wohnmobil leihen, blöd nur, dass man dann nicht  überall hin fahren darf und Mexiko auch außen vor wäre. Auch wenn es fast eine +- null Rechnung ist, eine solche Aktion im eigenen Wohnmobil , womit man mal den Asphalt verlassen kann, autark ist und die ganze Vorbereitung, das hat doch auch was, ist einfach spannend…

Ein großes Problem ob der klimatischen Bedingungen ist nun, wann los fahren und welche Richtung wir einschlagen um unseren Plan mit Kanada und Alaska realisieren zu können. Dachte ich bisher, ein Jahr ist verdammt lang, erscheint es mir nun viel zu kurz, da müssen wir schauen, wie wir hier noch Zeit heraus schinden können.

Wie gesagt, es war schon ein Schock, was da alles auf einen zukommt. Meine anfänglich naive Schätzung mit um 10.000 Euro für Transport und Versicherung war wohl nichts  🙄
Hier mal ein nur grober geschätzter Überschlag, das kann sich ja noch deutlich nach oben verschieben. Die Spritkosten sind auf der Grundlage 15 L/100km, 0,66 Euro/L und 28.000 km berechnet.

Ges. 21.410,00 €
Geschätzt  
Sprit 2.780,91 €
Bimo-Transport 7.000,00 €
Flüge 1.300,00 €
Visa 480,00 €
Womo-Versicherung 5.000,00 €
ADAC 50,00 €
Ausrüstung, Seile, Ersatzteile 500,00 €
Parks (mit Pass) 200,00 €
Übernachtungen Parks, CP 3.000,00 €
Krankenversicherungen 1.100,00 €

Da stellte sich dann doch die Frage, lohnt sich das überhaupt, kann man da nicht besser ein Wohnmobil Mieten?
Die Transportkosten bleiben ja, egal wie lange man bleibt, für drei oder vier Monate lohnt das nicht, da kann man sich den Aufwand sparen und besser ein Womo mieten. Ein halbes oder besser ein Jahr sollte es schon sein, da wird es wieder auch günstiger als Leihen, insbesondere, da ein Teil der hier aufgeführten Kosten auch bei Ausleihe anfallen.

Noch etwas zum Thema Wohnmobil:
Viele unternehmen eine solche Reise in einem Expeditionsmobil. Sicherlich, das ist dafür wie geschaffen, da es auf dem Kontinent sehr viele Flecken gibt, die nur mit einem Geländegängigen Fahrzeug zu erreichen sind.
Aber nicht alle sind OffRoader, es reicht ein ganz normales Wohnmobil, auch damit erreicht man viele schöne entlegende Plätze. Einige Punkte sollten jedoch beachtet werden:
Die Amerikaner lieben den Komfort, Kassetten oder Gasflaschen wird man dort in Wohnmobilen selten antreffen. Chemie in Toiletten ist verpönt oder bei der Entsorgung nicht erlaubt und nahezu jedes Wohnmobil ist mit Festtank ausgestattet. Entsprechend ist auch die Infrastruktur bezüglich der Ver- und Entsorgung.
Gasflaschen bekommt man kaum und wenn, muss man amerikanische Flaschen kaufen und über entsprechende Adapter verfügen. LPG ist überall zu bekommen, man sollte zumindest Tankflaschen verbaut haben, besser noch, einen Gastank.
Das amerikanische Stromnetz hat 110 V, entweder man ist mit Solar autark oder hat einen Transformator oder Generator dabei.

Vieles gibt es zu bedenken und vorzubereiten und manch eine bürokratische Hürde tut sich auf. Infos und Tipps gibt es in meinem Bericht Vorbereitung USA.