Reisebericht Olympic National Park Washington USA
Vorheriger Bericht: British Columbia Vancouver Island
Artikelinhalt
09.09.2017 – Port Angeles – 10 km
Lange geschlafen bis uns die Regentropfen mit ihrem Geprassel weckten. U. ist noch mal in die Stadt gestapft um vielleicht essbares Brot zu finden und ich hatte das Bimo schon mal in die Warteschlange für die Fähre eingereiht. Nach dem Einchecken und der Passkontrolle ging um 15:00 die Fähre nach Port Angeles los.
Ich hätte unmittelbar bei Beginn unserer Tour mal einen Film über Asiaten drehen sollen 🙂
Die beiden Damen waren eine halbe Stunde damit beschäftigt sich immer wieder in gleicher Pose gegenseitig zu forografieren. Wobei die im Vergleich zu Anderen noch harmlos waren…
Die Grenzkontrolle war ein wenig unterkühlt, wir wurden sogar richtig kontrolliert, ich glaube, wie jedes Wohnmobil. Frischfleisch, bestimmtes Obst, Gemüse und eine ganze Latte mehr sind einfuhrverboten. Gott sei Dank stellte niemand unsere lange Aufenthaltsgenehmigung in Frage.
Rainy day is Laundry day..
Bei dem Grauwetter war es eine gute Gelegenheit, mal wieder eine Laundry aufzusuchen.
Genächtigt hatten wir wieder beim Walmart, nach 20:00 Uhr hab ich keine Lust mehr, auf Campgroundsuche zu gehen. In der Nähe wäre auch eh nichts gewesen.
War in Kanada das WiFi meist recht gut, hier in den USA ist das wieder so was von mies. Es reicht bis kurz vor die Türe und das auch noch mit schlechten Datenraten…
10.09.2017 – Hurricane Ridge – Dungeness Olympic – 100 km
Wider Erwarten war das Wetter wieder großartig und so sind wir die 30 km auf der gut zu befahrenden Straße zur Hurricane Ridge bis auf 1.500m hinauf. Der Abstecher lohnt sich auch nur bei schönem Wetter, nur dann kann man die Aussicht auf Vancouver Island und dem Gletscher des Olympic genießen.
Oben laden kleine Trails zu Aussichtspunkten ein. Die Landschaft mit den alten Bäumen und ist schon toll. Fast zahm sind die ganzen Rehe, an denen man bis auf wenige Meter heran kommt. Mit Glück entdeckt man auch Murmeltiere.
Eigentlich wollte ich auf dem Sunrise Point den Sonnenuntergang genießen, aber U. hatte etwas dagegen, die Kurvige Gefällstrecke im Dunkeln herunter zu fahren. So sind wir zur Dungeness Recreation Area mit der 8km langen Landzunge, ca. 25 km östlich.
Der Trail führt zunächst durch einen kleinen Regenwald um dann zum Strand zu gelangen. An den mit Holz übersäten Strand genossen wir den grandiosen Sonnenuntergang.
Dort befindet sich auch ein Campground. Da wir aber keine Lust hatten, am Meer im dunklen Wald zu stehen, sind wir zurück zum Walmart. Hier ist es irgendwann auch dunkel, kostet dann aber nichts.
11.09.2017 – Rialto Beach – 135 km
Da der Hwy 101 gesperrt war, musste wir den Umweg über die 112 nehmen. In Reiseführern als langweilig beschrieben, muss ich widersprechen. Die kurvenreiche Straße führt durch Mischwälder und am Meer entlang. Die Straße wäre in Deutschland ein HighLight!
Am Rialto Beach machten wir einen langen Strandspaziergang in den Sonnenuntergang hinein.
Wellen, Treibholz, Regenwald, Pelikane, Inseln, einfach grandios!
Mit Beherrschung hatte ich nur 100 Fotos gemacht, davon dann 80 gelöscht 😉
In Reiseführern wird immer auf die Ebbe hingewiesen, ich finde, die Flut hat auch ihre Reize, ist halt einfach anders, aber genau so schön!
12.09.2017 – Hoh Rain Forest Campground – 92 km
Zunächst sind wir um den Fluss nach La Push gefahren und den Trail durch den Regenwald im Nebel zum Beach gelaufen. Im Nebel und bei Ebbe hat die Küste etwas mystisches.
Von hier sind wir dann zum Hoh Rain Forest Campground gefahren und auch dort durch den Regenwald gelaufen.
Das sind wieder viel zu viele Bilder geworden, was soll man da löschen?
Der Olympic National Park findet gefühlt gar nicht so die Beachtung, aber wenn wir den ausgelassen hätten, wäre uns echt etwas entgangen.
13.09.2017 – Kalaloch Beach – 64 km
Endloser fast menschenleerer Strand, mal mit Nebel, mal ohne, erinnerte an Jurassic Park.
Junge, wir haben Mitte September und wieder hatten wir nur mit Glück eine Site bekommen, alles reserviert. Komisch, dabei sollen ab dem 3.9. keine Reservierungen mehr möglich sein 😮
Bei dem tollen Wetter beschlossen wir, uns mal wieder 2 Tage Urlaub zu gönnen. Lange Strandspaziergänge und faulen…
14.09.2017 – Ruby Beach – 26 km
Wir sind rund 13 km zurück Richtung Norden zum Ruby Beach. Jeder Strand ist anders. Während bei Kalaloch eher ein ewig langer Sandstrand ist, findet man hier auch einige Felsen im Meer. Als dann der Nebel aufzog, wurde es wieder mystisch.
Auf der Rücktour konnten wir dann Wale am Strand beobachten. In wieweit dieses Verhalten normal ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Jedenfalls hatten sie nicht viel Wasser unterm Kiel.
15.09.2017 – Raymond – 171 km
Wir sind die langweilige 101 weiter Richtung Süden. In dem heruntergekommenden Aberdeen hatte wir eingekauft, das Bimo gewaschen und vor allem einen Ölwechsel durchführen lassen.
Laut Mercedes und der Anzeige wäre der erst in 27.000 km fällig gewesen, aber ehrlich, dem kann ich nicht trauen, Mercedes verdient an neuen Motoren. Ein Diesel mit Wechselintervall von > 60.000 km? Nach nun 30.000 km seit dem letzten Wechsel und den Belastungen hätte ich doch gerne frisches Öl, Bimo bestimmt auch.
Das war schon lustig… 🙂
Die Werkstatt zu der uns Andere geführt weil sie sich nicht getraut hatten, war auf Trucks spezialisiert, aber die sehr freundlichen Jungs kannten noch nicht einmal die API-Spezifikationen. Eigentlich wären wir gleich weiter gefahren, aber die Junx hatten sich so viel Mühe gegeben und waren auch ansonsten sehr hilfsbereit. Sie füllten unaufgefordert mein Wischwasch-Wasser auf, ich konnte meinen Luftfilter für die Klima ausblasen und halfen für lau beim Austausch meines Luftfilters der wie ein Acker ausssah.
Ich hatte ihnen die Spezifikationen erklärt, die ja international sind und sie bemühten Tante Google. Bei einem Händler hatten sie dann das Öl aufgetrieben, nach dem ich verlangt hatte. Per Tante Google hatten sie dann herausgefunden, wo der Ölfilter sitzt und selbsttätig erkannt, wie der zu öffnen ist. War auch für mich lehrreich, ich kann das nun auch, völlig easy. Wohlweislich hatte ich natürlich auch einen Filtereinsatz dabei, der hier nicht aufzutreiben gewesen wäre. Das Öl ist hier eh günstig, das teurste Synthetik für knapp 16 und die Arbeit für 20 Dollar, ein Witz nach unseren Maßstäben. Klar, dass ich für die Hilfsbereitschaft einen Tip dagelassen hatte.
Eigentlich wollte ich nach Portland zur Mercedes-Vertretung, das wäre aber ein riesen Umweg gewesen, der nur Zeit und Geld gekostet hätte. Interessant ist, wie ich bei dem belauschten Telefonat so mitbekommen hatte, dass die Vertretung in Portland sich als ebenso inkompetent erwiesen hatte!
Ich kann nur wie unter “Vorbereitung” erwähnt, dazu anraten, wichtige Ersatzteile mitzunehmen und sich selber schlau machen wie was funktioniert, damit man den Jungs wichtige Hinweise geben kann. Unsere Fahrzeuge sind hier halt exotisch, auch Sprinter!
Der Clip bis hierher, ca. 10:35 min
Gefahrene km: 21.746
Gelaufene km: 601
Nächster Bericht: Oregon-USA