Reisebericht Kalifornien USA – Norden

Reisebericht Kalifornien USA – Norden

1. Oktober 2017 0 Von Mikesch

Vorheriger Bericht: Oregon

Dieser Kalifornien Bericht beinhaltet in erster Linie das Lava Beds National Monument und den Lassen Volcanic National Park, bzw. die Lava Beds.
Der Redwood NP liegt zu weit ab, San Francisko, Yosemite, Kings Canyon und Sequoia waren eh kein Ziel. Die Städte kennen wir, ich war schon mehrfach dort und die Parks sind im Winter, bzw. schon jetzt wahrscheinlich nicht befahrbar. Ist nicht schlimm, vor 5 Jahren waren wir ja schon mal dort. Man müsste sich eh entscheiden. Würde man die mitnehmen, hätte man in Utah und Arizona garantiert ein Problem mit dem Schnee, bzw. die ganze Gegend mit den grandiosen Canyons könnte man streichen. Von der endlosen Fahrerei mal abgesehen…

24.09.2017 – Lava Beds National Monument Kalifornien – 112 km

Nur wenige Kilometer südlich von Klamath Falls beginnt Kalifornien. Ist immer irgendwie komisch, kaum überfährt man eine “Grenze”, ändert sich auch die landschaft schlagartig. Vorher Wald und schneebedeckte Kraterberge, bewegten wir uns nun über eine prärieartige verdorrte Ebene mit viel Viehzucht. Die Besiedelung wurde immer dünner und damit auch der Verkehr. Der Tule Lake sah mit den Bergen auf der einen Seite und dem braunen Gras nur toll aus.

Landschaftswechsel

Landschaftswechsel

Tule Lake

Tule Lake

Das Lava Beds National Monument hat etwas von den Craters Of The Moon. Da es deutlich älter ist, befindet sich auf der Lava aber mehr Bewuchs. Der Reiz machen u.A. die vielen Höhlen, bzw. Lava-Kanäle aus.

Achtet bei dem Höhlenbild auf die kleine U. mit der Taschenlampe. Hier kann man die Dimensionen erahnen…

Lava Höhle

Lava Höhle

Tule Lake

Tule Lake

Abends sind wir noch zu einem Outlook gefahren und genossen das grandiose Panorama bei der untergehenden Sonne.

25.09.2017 – Lava Beds National Monument – 0 km

Da es uns so gut gefallen hatte, sind wir noch eine Nacht auf dem hübschen Campground geblieben und sind den 16 km langen Three Sisters Trail durch die Lava-Landschaft und der Wildnis gelaufen.
Diese tolle Landschaft kann man am Besten durch erlaufen erfahren.

Wilderness

Wilderness

Lavatunnel

Lavatunnel

Lavalandschaft

Lavalandschaft

Gross oder klein

Gross oder klein

Als U. Abends noch einmal raus ging, lief eine ganze Herde Rehe am Bimo vorbei. Hier? Also damit hätte ich gar nicht gerechnet.

Der Campground kostet übrigens 10 Dollar, außer Toiletten gibt es dort auch nichts.

26.09.2017 – McCloud River – 124 km

Wir sind den Hwy 49, die Medicine Lake Road Richtung Süden. Die ersten 10 Meilen sind heftiges Waschbrett mit groben, teils großen Lava-Steinen. Aufpassen ist angesagt! Danach guter Asphalt.
Der Hwy führt durch mächenhafte Wälder mit uralten Pines auf Lava-Grund, dazwischen immer wieder Lava-Tunnel und Formationen.
In Navies wird die Road als Straße letzter Klasse geführt, also eine Klasse, die man eigentlich nicht freiwillig fährt. Vielleicht findet sie deshalb nirgendwo Erwähnung, aber völlig zu Unrecht, sie ist einfach gigantisch.

Wir hatten noch Abstecher beim Mammoth Crater, Hidden Valley, der Jot Dean Ice Cave und bei den McCloud Falls gemacht. Hier wollten wir auch nächtigen, aber alles war voll, bzw. die Plätze waren mitten im dunklen Wald.

Höhlenbaum

Höhlenbaum

Lavaformation

Lavaformation

McCloud Falls

McCloud Falls

So sind wir den Hwy 89 wieder ein Stück zurück und hatten uns auf dem Skunk Hollow Camp niedergelassen. Einer dieser dispersed Sites unmittelbar am Fluss. Die Zufahrten und die Plätze an sich sind wieder ein wenig abenteuerlich, aber mit unserem Bimo gut machbar. Der Platz war schlichtergreifend ein Traum. Am Fluss, umgeben von uralten Pines, auch im Wald, aber offen und mutterseelen allein.

Zufahrt Skunk Hollow Camp

Zufahrt Skunk Hollow Camp

Skunk Hollow Camp

Skunk Hollow Camp

Medicine Lake Road

Medicine Lake Road

27.09.2017 – Viewpoint am Hwy 44 – 102 km

Wir sind den Hwy 89 weiter Richtung Lassen National Park. Am Burney Falls hatten wir einen Abstecher gemacht und eine kleine Wanderung unternommen. Der Burney Falls ist nicht besonders hoch, aber breit und überall aus dem Fels läuft das Wasser heraus, das den besonderen Reiz ausmacht. Das Besondere an diesem Wasserfall ist, dass er zum größten Teil aus einem unterirdischen Fluss gespeist wird.

Burney Falls

Burney Falls

Pacific Crest Trail

Pacific Crest Trail

Und der Rauch hatte uns wieder, plötzlich war die ganze Landschaft eingeraucht. Hat das denn mit den Waldbränden gar kein Ende?

Nach dem Abzweig auf den Hwy 44 befindet sich ein Viewpoint mit einer herrlichen Aussicht, also theoretisch, obwohl, mit dem Rauch gerade bei Sonnenuntergang hatte das was.

Rauchschwaden

Rauchschwaden

Hier trafen wir Manfred und Karin von die-ausreiser.de, die wir schon einmal gesehen und auch im Vorfeld ihren Blog gelesen hatten. So ein Zufall!
So blieben wir hier auf dem Berg gleich stehen und genossen den Sternenhimmel beim Weine.

Sternenhimmel

Sternenhimmel

28.09.2017 – Cinder Cone – 49 km

Der Cinder Cone ist ein Aschekegel, umgeben von kleinen Aschedünen, Painted Dunes genannt.
Die Landschaft ist einfach gigantisch! Um sie zu sehen, muss man den 8 km langen und beschwerlichen Aufstieg zum Cinder Cone unternehmen. Wenn Pupertiere fast zusammenbrachen, dann ist es wirklich beschwerlich. Der Trail besteht aus tiefer feiner Vulkanasche, was das laufen so beschwerlich macht, dazu kommt ein ca. 800m langer richtig steiler Aufstieg auf dem Gebrösel. Aber man wird mit einer grandioser Aussicht und Blick in den Krater belohnt!
Zurück kann man auf der Südseite herunter, noch etwas steiler, aber lohnenswert. Der Trail führt an weiteren Painted Dunes entlang und bietet immer wieder einen Blick auf den Mt. Lassen.

Painted Dunes

Painted Dunes

Kraterrand

Kraterrand

Dunes mit Lassen

Dunes mit Lassen

Cinder Cone Aufstieg

Cinder Cone Aufstieg

Cinder Cone

Cinder Cone

Genächtigt hatten wir wieder auf dem Viewpoint. Beim Abendspaziergang entdeckten wir dann in der Nachbarschaft einen Dispersed Campground, wunderschön gelegen sogar mit Feuerstellen.

29.09.2017 – Lassen Nationalpark/Chester – 121 km

Der Tag begann mit einen traumhaften Sonnenaufgang mit Blick auf den Mount Lassen und dem ca. 140 km entfernten um 4.000m hohen Mount Shasta.

Lassen Sonnenaufgang

Lassen Sonnenaufgang

Ziel heute war der Lassen National Park. Der Hwy 89 führt durch Park, der hier natürlich Lassen Park Road genannt wird. Er führt bis auf 2.600m durch das noch aktive Vulkangebirge. Durch die unterschiedlichen Gesteine haben die Vulkane überall eine andere Farbe. Die knorrigen Bäume verleihen der Landschaft etwas mystisches. Der Lassen National Park ist ein unbedingter Tipp, wird aber von Reisenden nur selten angefahren, da er recht abseits liegt.

Auffahrt Lassen

Auffahrt Lassen

Landschaft Lassen

Landschaft Lassen

Am Lassen Peak Parkplatz hatten wir u. A. einen Stopp eingelegt, um uns die Mini-Menschen auf dem Grat anzuschauen.
Der Ausblick muss wohl gigantisch sein, aber ich wollte mir den Aufstieg mit 600m Höhenmeter auf 2,5 km nicht antun, U. schon gar nicht 😉
Interessiert hätte es mich schon, aber wir waren noch nicht an die dünne Luft gewöhnt, die 2.600m machten uns so schon zu schaffen.

Lassen Peak

Lassen Peak

Ebenso hatten wir uns, diese 2,5 km und 230m Höhenunterschied reichten uns, die Bumpass Hell angesehen.
Das ist mit den heißen Schlamm und Wasserquellen eine Art kleines Yellowstone. Wer noch nicht im Yellowstone war, wird der Anblick mit all den Farben schlicht umhauen.

Colors

Colors

Heiße Quellen

Heiße Quellen

Modder Quelle

Genächtigt hatten wir am Lake Almanor bei Chester. Wieder mal traumhaft schön und ganz alleine. Die Wolkenspiegelungen nach Sonnenuntergang im See und die vorbei schwimmenden Biber, oder waren es Bisam-Ratten, hätten wieder ein Gemälde abgeben können.

Chester Boondocking

Chester Boondocking

30.09.2017 – Quincy – 70 km

In Quincy war einkaufen angesagt, jede Menge Konserven, Nudeln und vor allem etliches an Bier und Wein. Nicht dass wir Säufer wären, aber in Kalifornien bekommt man diese Grundnahrungsmittel auch beim Safeway/Walmart. Das wird bei den Mormonen garantiert anders aussehen und hier sind wir ab morgen ja einige Zeit unterwegs.
Genächtigt hatten wir auf einem Campground am Frenchman Lake um wieder zu Ver- und Entsorgen. Das wird die folgenden Tage diesbezüglich auch nicht so rosig aussehen.

Der Clip bis hierher, ca. 9:00 min

Gefahrene km:  23.270
Gelaufene km:        690

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