Reisebericht Kalifornien USA – Norden
Vorheriger Bericht: Oregon
Dieser Kalifornien Bericht beinhaltet in erster Linie das Lava Beds National Monument und den Lassen Volcanic National Park, bzw. die Lava Beds.
Der Redwood NP liegt zu weit ab, San Francisko, Yosemite, Kings Canyon und Sequoia waren eh kein Ziel. Die Städte kennen wir, ich war schon mehrfach dort und die Parks sind im Winter, bzw. schon jetzt wahrscheinlich nicht befahrbar. Ist nicht schlimm, vor 5 Jahren waren wir ja schon mal dort. Man müsste sich eh entscheiden. Würde man die mitnehmen, hätte man in Utah und Arizona garantiert ein Problem mit dem Schnee, bzw. die ganze Gegend mit den grandiosen Canyons könnte man streichen. Von der endlosen Fahrerei mal abgesehen…
Artikelinhalt
24.09.2017 – Lava Beds National Monument Kalifornien – 112 km
Nur wenige Kilometer südlich von Klamath Falls beginnt Kalifornien. Ist immer irgendwie komisch, kaum überfährt man eine “Grenze”, ändert sich auch die landschaft schlagartig. Vorher Wald und schneebedeckte Kraterberge, bewegten wir uns nun über eine prärieartige verdorrte Ebene mit viel Viehzucht. Die Besiedelung wurde immer dünner und damit auch der Verkehr. Der Tule Lake sah mit den Bergen auf der einen Seite und dem braunen Gras nur toll aus.
Das Lava Beds National Monument hat etwas von den Craters Of The Moon. Da es deutlich älter ist, befindet sich auf der Lava aber mehr Bewuchs. Der Reiz machen u.A. die vielen Höhlen, bzw. Lava-Kanäle aus.
Achtet bei dem Höhlenbild auf die kleine U. mit der Taschenlampe. Hier kann man die Dimensionen erahnen…
Abends sind wir noch zu einem Outlook gefahren und genossen das grandiose Panorama bei der untergehenden Sonne.
25.09.2017 – Lava Beds National Monument – 0 km
Da es uns so gut gefallen hatte, sind wir noch eine Nacht auf dem hübschen Campground geblieben und sind den 16 km langen Three Sisters Trail durch die Lava-Landschaft und der Wildnis gelaufen.
Diese tolle Landschaft kann man am Besten durch erlaufen erfahren.
Als U. Abends noch einmal raus ging, lief eine ganze Herde Rehe am Bimo vorbei. Hier? Also damit hätte ich gar nicht gerechnet.
Der Campground kostet übrigens 10 Dollar, außer Toiletten gibt es dort auch nichts.
26.09.2017 – McCloud River – 124 km
Wir sind den Hwy 49, die Medicine Lake Road Richtung Süden. Die ersten 10 Meilen sind heftiges Waschbrett mit groben, teils großen Lava-Steinen. Aufpassen ist angesagt! Danach guter Asphalt.
Der Hwy führt durch mächenhafte Wälder mit uralten Pines auf Lava-Grund, dazwischen immer wieder Lava-Tunnel und Formationen.
In Navies wird die Road als Straße letzter Klasse geführt, also eine Klasse, die man eigentlich nicht freiwillig fährt. Vielleicht findet sie deshalb nirgendwo Erwähnung, aber völlig zu Unrecht, sie ist einfach gigantisch.
Wir hatten noch Abstecher beim Mammoth Crater, Hidden Valley, der Jot Dean Ice Cave und bei den McCloud Falls gemacht. Hier wollten wir auch nächtigen, aber alles war voll, bzw. die Plätze waren mitten im dunklen Wald.
So sind wir den Hwy 89 wieder ein Stück zurück und hatten uns auf dem Skunk Hollow Camp niedergelassen. Einer dieser dispersed Sites unmittelbar am Fluss. Die Zufahrten und die Plätze an sich sind wieder ein wenig abenteuerlich, aber mit unserem Bimo gut machbar. Der Platz war schlichtergreifend ein Traum. Am Fluss, umgeben von uralten Pines, auch im Wald, aber offen und mutterseelen allein.
27.09.2017 – Viewpoint am Hwy 44 – 102 km
Wir sind den Hwy 89 weiter Richtung Lassen National Park. Am Burney Falls hatten wir einen Abstecher gemacht und eine kleine Wanderung unternommen. Der Burney Falls ist nicht besonders hoch, aber breit und überall aus dem Fels läuft das Wasser heraus, das den besonderen Reiz ausmacht. Das Besondere an diesem Wasserfall ist, dass er zum größten Teil aus einem unterirdischen Fluss gespeist wird.
Und der Rauch hatte uns wieder, plötzlich war die ganze Landschaft eingeraucht. Hat das denn mit den Waldbränden gar kein Ende?
Nach dem Abzweig auf den Hwy 44 befindet sich ein Viewpoint mit einer herrlichen Aussicht, also theoretisch, obwohl, mit dem Rauch gerade bei Sonnenuntergang hatte das was.
Hier trafen wir Manfred und Karin von die-ausreiser.de, die wir schon einmal gesehen und auch im Vorfeld ihren Blog gelesen hatten. So ein Zufall!
So blieben wir hier auf dem Berg gleich stehen und genossen den Sternenhimmel beim Weine.
28.09.2017 – Cinder Cone – 49 km
Der Cinder Cone ist ein Aschekegel, umgeben von kleinen Aschedünen, Painted Dunes genannt.
Die Landschaft ist einfach gigantisch! Um sie zu sehen, muss man den 8 km langen und beschwerlichen Aufstieg zum Cinder Cone unternehmen. Wenn Pupertiere fast zusammenbrachen, dann ist es wirklich beschwerlich. Der Trail besteht aus tiefer feiner Vulkanasche, was das laufen so beschwerlich macht, dazu kommt ein ca. 800m langer richtig steiler Aufstieg auf dem Gebrösel. Aber man wird mit einer grandioser Aussicht und Blick in den Krater belohnt!
Zurück kann man auf der Südseite herunter, noch etwas steiler, aber lohnenswert. Der Trail führt an weiteren Painted Dunes entlang und bietet immer wieder einen Blick auf den Mt. Lassen.
Genächtigt hatten wir wieder auf dem Viewpoint. Beim Abendspaziergang entdeckten wir dann in der Nachbarschaft einen Dispersed Campground, wunderschön gelegen sogar mit Feuerstellen.
29.09.2017 – Lassen Nationalpark/Chester – 121 km
Der Tag begann mit einen traumhaften Sonnenaufgang mit Blick auf den Mount Lassen und dem ca. 140 km entfernten um 4.000m hohen Mount Shasta.
Ziel heute war der Lassen National Park. Der Hwy 89 führt durch Park, der hier natürlich Lassen Park Road genannt wird. Er führt bis auf 2.600m durch das noch aktive Vulkangebirge. Durch die unterschiedlichen Gesteine haben die Vulkane überall eine andere Farbe. Die knorrigen Bäume verleihen der Landschaft etwas mystisches. Der Lassen National Park ist ein unbedingter Tipp, wird aber von Reisenden nur selten angefahren, da er recht abseits liegt.
Am Lassen Peak Parkplatz hatten wir u. A. einen Stopp eingelegt, um uns die Mini-Menschen auf dem Grat anzuschauen.
Der Ausblick muss wohl gigantisch sein, aber ich wollte mir den Aufstieg mit 600m Höhenmeter auf 2,5 km nicht antun, U. schon gar nicht 😉
Interessiert hätte es mich schon, aber wir waren noch nicht an die dünne Luft gewöhnt, die 2.600m machten uns so schon zu schaffen.
Ebenso hatten wir uns, diese 2,5 km und 230m Höhenunterschied reichten uns, die Bumpass Hell angesehen.
Das ist mit den heißen Schlamm und Wasserquellen eine Art kleines Yellowstone. Wer noch nicht im Yellowstone war, wird der Anblick mit all den Farben schlicht umhauen.
Genächtigt hatten wir am Lake Almanor bei Chester. Wieder mal traumhaft schön und ganz alleine. Die Wolkenspiegelungen nach Sonnenuntergang im See und die vorbei schwimmenden Biber, oder waren es Bisam-Ratten, hätten wieder ein Gemälde abgeben können.
30.09.2017 – Quincy – 70 km
In Quincy war einkaufen angesagt, jede Menge Konserven, Nudeln und vor allem etliches an Bier und Wein. Nicht dass wir Säufer wären, aber in Kalifornien bekommt man diese Grundnahrungsmittel auch beim Safeway/Walmart. Das wird bei den Mormonen garantiert anders aussehen und hier sind wir ab morgen ja einige Zeit unterwegs.
Genächtigt hatten wir auf einem Campground am Frenchman Lake um wieder zu Ver- und Entsorgen. Das wird die folgenden Tage diesbezüglich auch nicht so rosig aussehen.
Der Clip bis hierher, ca. 9:00 min
Gefahrene km: 23.270
Gelaufene km: 690
Nächster Bericht: Nevada der Norden