Reisebericht British Columbia Nordosten

Reisebericht British Columbia Nordosten

6. Juli 2017 2 Von Mikesch

Vorheriger Bericht: Alberta mit Waterton Lakes National Park, Banff, Jasper

30.06.2017 – Inga Lake – 285 km

Die etwas hektische Stadt Grande Prairie diente dem Internet und dem Einkaufen im Walmart, wo wir auch genächtigt hatten, nun ging es bei bestem Wetter nordwestlich weiter Richtung British Columbia.

Wieder eine Stunde zurück: MEZ -9, Pacific Time

Endlos hügelige Landschaften wie im Sauerland, nett, aber auf Dauer auch langweilig. Dawson Creek oder Fort St. John waren an Hässlichkeit kaum zu überbieten. Hier beginnt dann der Alaska Hwy.

Alaska Hwy

Alaska Hwy

Geblieben sind wir am Inga Lake, eine kostenlose Recreation Area, das war mal wieder ein Platz, traumhaft schön!
Aber wie das so ist im Paradies, es gibt die Schlange, hier waren es die Mücken, die Abends über uns her fielen.

Inga Lake

Inga Lake

Hoffentlich gibt es keinen Regen, die Zufahrt möchte ich dann auch im Wissen des Allrades nicht raus müssen, die Zufahrt ist auch so schon nichts für normale Wohnmobile.

01.07.2017 – Beaver Lake – 349 km

Weiter über das endlos weite hügelige Sauerland. Fünf Minuten vorher konnte man sehen, wer einem entgegen kommt.
Die einzige Abwechslung waren die Bären und die gewagten Überholmanöver der Trucks und Trailer, die einen mit 100 am Berg überholten, wo man selber mit ach und krach mit 70 hoch kam.
Überhaupt, hier am A. der Welt war ein Verkehr, unglaublich.
Interessant für mich, dass keine Touris anzutreffen waren, die ganzen Tage schon nicht. Nur Einheimische mit ihren Trailern. Ich glaube, die werden wir erst später antreffen. Überhaupt, scheinbar bewegen wir uns größtenteil dort, wo sie Meisten nicht lang fahren oder nächtigen. Meist sind wir alleine oder mit ein paar “Einheimischen”, so wie auch auch heute am Beaver Lake wo wir ganz alleine waren und das bei Ferienbeginn und Nationalfeiertag.
Der Beaver Lake liegt ca. 30km hinter Fort Nelson etwas vom Alaska Hwy. ab.

Beaver Lake

Beaver Lake

Fort Nelson ist so etwas wie die letzte große Stadt bis Alaska wo man sich mit allem Möglichen versorgen kann. Noch ca. 900km bis Whitehorse und dazwischen so gut wie nichts. Man sollte also immer rechtzeitig und wenn möglich tanken. Heute Morgen noch für 96 Cent getankt, hier kostet der Diesel gleich 1,29 Dollar der Liter.
Versorgen auch, was wir Dussel verpasst hatten. In Fort Nelson gibt es eine kostenlose Dump-Station. Da wir erst vor 3 Tagen ent- und versorgt hatten, hatten wir das nicht mehr auf dem Schirm. Jetzt erst sahen wir, dass da einfach nichts mehr kommt. Aber noch mal zurück ist auch blöd, also mal schaun…r
Schlagartig war auch der Verkehr am Ende, ich glaube, nun beginnt wirklich die Einsamkeit, vor allem geht es wieder in die Berge und die Langeweile hat ein Ende. Vor allem auch mal wieder etwas laufen, die letzten 2 Tage kam man von dem Alaska Hwy. nicht runter, rechts und links auf hunderte Kilometer Ölförderstellen.

Das Bimo mit ersten Verscheißerscheinungen:
Seit Wochen bewegen wir uns in Gegenden mit nur ca. 20% Luftfeuchte. Die oberste Schicht des Sandwiches des Aufbaus hat innen eine ca. 4mm dicke Holzschicht, die scheint sich zusammenzuziehen und die Spaltmaße werden größer. Das sieht teils unschön aus. Ich hoffe, das Holz dehnt sich später wieder aus.
Da hier auch Verklebungen sind, muss hier später bestimmt nachgearbeitet werden. Bimobil meint, Schönheitsfehler…
Also wenn das nicht weg geht, bin ich schon angepisst, sieht wirklich sch… aus.

Spaltmaß Sandwich

Spaltmaß Sandwich

Ansonsten nach nun um 10.000 km:
Rüttelpisten gut überstanden, staubdicht…
2 Mal Allrad benötigt, die Untersetzung mehrfach, Gefälle und Steigungen sieht man hier anders 😉
Ölverbrauch 0,5 L/10.000, 10L AddBlue reichen hier nur um max. 2.500km.
Der Discoverer zeigt an den Vorderrädern mit Bildung von einem Sägezahn-Profil ersten Verschleiß und wird etwas lauter. Ursache: Meine rasante Fahrweise in den Kurven die ich wohl ändern muss. Ansonsten kaum messbarer Verschleiß undbewährt auf Schotter und in der Pampe.

02.07.2017 – Toad River – 187 km

Zunächst Scharzwald, dann wurde der Laird River Corridor durch den der Alaska Hwy. führt, wieder hochgebirgiger. Die Schlucht der Stone Mountain hinter dem Summit Lake war einfach grandios. Heute war auch wieder Wildlife-Tag mit Bären, Ziegen…

Laird River Corridor

Laird River Corridor

Ziel sind die Liard Hotsprings, nur, da brauchen wir heute nicht mehr hin, ein Platz wird kaum zu bekommen sein.
Also gingen wir auf den privaten Campground am Toad River. So richtig mit Full HoockUp mit WiFi und Duschen…
Dafür war er mit umgerechnet 18,- Euro recht günstig. Hintergrund war, dass wir entsorgen wollten, da es in absehbarer Zeit dazu keine Möglichkeit mehr gibt. Wir hatten das ja leider in Fort Nelson verbaselt 🙁
Egal, so hatten wir die Gelegenheit genutzt, das Bimo von innen mal richtig reine zu machen, musste ja auch mal sein und so richtig Duschen ohne anschließend alles reine zu machen, hatte auch was.

03.07.2017 – Watson Lake – 307 km

Das wetter wieder völlig irre, gestern 20 Grad, heute Morgen 5 Grad mit Pladder. Die Spitzen der eigentlich gar nicht so hohen Berge sind wieder weiß geworden.

Wir folgten dem Alaska Hwy. mit teils grandiosen Landschaften und weiten Blicken weiter bis kurz vor Watson Lake, mit rund 600 Einwohnern die drittgrößte Stadt im Yukon. Genächtigt hatten wir ca. 15 km vorher, indem wir uns irgendwo in die Büsche geschlagen hatten.

Alaska Hwy

Alaska Hwy

Auf halber Höhe hatten wir einen Zwischenstopp im Liard Hotsprings eingelegt und ein Bad in den 40 Grad warmen Hot Springs genommen.
Ich bin ja eigentlich weder ein Badefreund, noch von diesen Touri-Attraktionen, aber der Pool ist richtig nett angelegt. Ein hölzerner Teil mit Umkleide und Sitzgelegenheiten, der Hot Spring selbst naturbelassen, das Ganze eingefasst in toller Natur.
Früh sollte man dort sein, sonst ist der Parkplatz belegt, wer dort Campen möchte, sollte vorher besser reservieren.

Liard Hot Spring

Liard Hot Spring

Unterwegs war Wildlife-Tag, irgendwann hatte ich aufgehört, die Bären zu zählen. Etliche Bison und eine Elchkuh mit Kalb waren auch dabei.

Wildlife

Wildlife

Watson Lake ist ein Ort der Entscheidung. Hier entscheidet sich, ob man den Hwy. 37 wieder Richtung Süden oder weiter nach Alaska fährt. Das will auch überlegt sein, denn die Alaska-Rundreise schlägt noch einmal mit gut 3 – 4 Tausend Kilometern und wenigstens 4 Wochen zu Buche.
Da wir gut in der Zeit lagen und uns so viele Leute dazu geraten hatten, vor allem, wann kommt man wieder nach Alaska…
…hatten wir uns erst jetzt definitiv dazu entschieden, Alaska in unsere Tour mit einzubeziehen.

Der Clip bis hierher, ca. 3:20 min

Gefahrene km: 11.172
Gelaufene km: 307

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